ich schlage jetzt mal die Brücke von Skandinavien über Deutschland nach Spanien, denn so verläuft in diesen Tagen die Route einiger Kraniche in ihre Winterquartiere.
In unserem Urlaub auf Fischland-Darß-Zingst hatten wir die Möglichkeit, die Kraniche zu beobachen - ein tolles Erlebnis.

Jedes Jahr im Herbst findet im Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft ein faszinierendes Naturschauspiel statt.
Die sogenannte "Rügen-Bock-Region" ist der größte mitteleuropäische Rastplatz für Kraniche. Sie legen hier einen mehrwöchigen Zwischenaufenthalt auf ihrem Weg in ihre Überwinterungsgebiete nach Südfrankreich, Spanien, Portugal und Nordafrika ein. Im September und Oktober lassen sich hier bis zu 70.000 (!) Kraniche beobachten.

Tagsüber halten sich die Vögel auf dem Festland auf, wo sie auf den abgeernteten Mais- und Getreidefeldern nach Nahrung suchen.

Um landwirtschaftliche Schäden zu reduzieren, finden auch sogenannte gezielte "Ablenkfütterungen" abseits der Felder statt. Ein Kranich frisst pro Tag 200 - 300 g Getreide.



Abens fliegen die Kraniche in großen Schwärmen zu ihren Schlafplätzen an den flachen Boddengewässern z.B. Insel Kirr und Pramort auf dem Zingst.


Wir haben abends eine Bootstour auf dem Prerow-Strom gemacht und konnten von dort aus den Abendeinflug beobachten. Es ist wirklich ein faszinierendes und beeindruckendes Schauspiel wenn die teils riesigen Schwärme mit mehreren hundert Vögeln eingeflogen kommen, begleitet vom lautstarken Rufen der Kraniche.


Eine typische Keilformation:

Besonders toll sieht das natürlich bei Sonnenuntergang aus.

An einem Abend haben wir außerdem den Einflug auf die Insel Kirr beobachtet, hier ist einer der Schlafplätze der Kraniche.

Die grauen Punkte hinter dem Wasser sind alles Kraniche.
Gruß
girasol