Demnächst Jagd auf deutsche Langzeiturlauber????

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Florecilla
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Re: Demnächst Jagd auf deutsche Langzeiturlauber????

Beitrag von Florecilla »

Oliva B. hat geschrieben:Gerade die Provinz Alicante kann sich nicht über mangelnde Einkünfte durch die Ausländer beschweren. Wer hat denn der hiesigen Bauindustrie auf die Beine geholfen, wer hat über Jahrzehnte Handwerker und Dienstleister beschäftigt und wer gibt seine Rente hier aus? (Obwohl, wenigstens der letzte Punkt wurde in dem Artikel erwähnt).
Hast du nicht auch den Eindruck, dass man genau diese Aussage nicht (mehr) laut äußern darf? Mir kommt es bei Gesprächen zu diesem Thema immer so vor, als würde einem das heute angekreidet - vor allem von deutschsprachigen Ausländern, die schon lange in Spanien leben, dort arbeiten oder gearbeitet haben und heute mit finanziellen Problemen zu kämpfen haben.

Ich habe noch nie von deutschen Residenten gehört, die Sozialleistungen in Spanien in Anspruch nehmen. Und wenn städtische Dienstleistungen genutzt werden, fällt mir nicht viel ein, was wirklich gratis ist. Vielleicht Konzerte oder andere Veranstaltungen im Sommer. Doch damit wird doch auch die Attraktivität eines Ortes für ausländische Residenten und Urlauber gesteigert, was de facto wieder dazu führt, dass Geld ausgegeben wird - und wenn man anschließend nur etwas trinken geht.
Saludos,
Florecilla (Margit)


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Re: Demnächst Jagd auf deutsche Langzeiturlauber????

Beitrag von nale »

Ich bin der Meinung, dass auf diesem Gebiet einiges im Argen liegt.
Die Deutschen, die sich hier früher nicht anmelden wollten, weil sie ihre Villa mit Schwarzgeld bezahlt haben, bzw. die gar nicht wußten, wie wichtig die Anmeldung für die Gemeinden ist.
Dann wissen mittlerweile doch viele, dass sie ihre Rente, wenn sie keine Beamten waren sehr hoch versteuern müssen.
Ich glaube es sind 24 %.
Außerdem gehen viele wieder nach Deutschland, weil sie in 20 oder sogar 30 Jahren keinen Kontakt zu Spaniern bekommen haben und immer noch wie im Urlaub leben.
Spanisch sprechen sie natürlich auch nicht.
Der nächste Punkt ist, dass sie von der Pflegeversicherung in Deutschland, in die sie eingezahlt haben,
hier keine Sachleistungen bekommen.

Ganz ehrlich:
Wenn ich hier ca. 500,- € Steuern zahlen muss und keine Sachleistungen von der Pflegeversicherung bekomme, kann ich verstehen, dass die Leute zurück gehen.

An der Uni in Valencia, beschäftigt sich mit dem Thema der Abwanderung deutscher Residenten seit neuestem ein Soziologie Professor.
Vielleicht bewirkt das ja etwas, wenn die Spanier erfahren, warum so viele sich nicht anmelden oder wieder gehen.

Übrigens muss man sich schon anmelden, wenn man länger als 3 Monate hier lebt.
Und man bekommt bei jeder Anmeldung im Rathaus auch die Aufforderung, sich bei der Ausländerpolizei zu registrieren.

LG Nale
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Re: Demnächst Jagd auf deutsche Langzeiturlauber????

Beitrag von Gast1 »

Florecilla hat geschrieben:
Ich habe noch nie von deutschen Residenten gehört, die Sozialleistungen in Spanien in Anspruch nehmen.
Ich schon. Aber darauf will ich nicht eingehen. Wenn Du in anderen Foren ab und zu mitliest, dürfte Dir das auch nicht entgangen sein.
Gruß Uschi
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Re: Demnächst Jagd auf deutsche Langzeiturlauber????

Beitrag von Florecilla »

ursula ellis hat geschrieben:
Florecilla hat geschrieben:
Ich habe noch nie von deutschen Residenten gehört, die Sozialleistungen in Spanien in Anspruch nehmen.
Ich schon. Aber darauf will ich nicht eingehen. Wenn Du in anderen Foren ab und zu mitliest, dürfte Dir das auch nicht entgangen sein.
Gruß Uschi
Klar, wenn ich als Resident zu der berufstätigen Bevölkerung in Spanien zähle und mein "Arbeitssoll" erfüllt habe, steht mir sicherlich auch eine spanische Rente oder bei Arbeitslosigkeit eine Art Arbeitslosengeld oder Sozialhilfe zu. Aber dann hat man ja auch in die entsprechenden Kassen eingezahlt.

Oder stehe ich mal wieder auf dem berühmten Schlauch und es macht einfach nicht Klick?
Saludos,
Florecilla (Margit)


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Re: Demnächst Jagd auf deutsche Langzeiturlauber????

Beitrag von girasol »

Florecilla hat geschrieben:Und wenn städtische Dienstleistungen genutzt werden, fällt mir nicht viel ein, was wirklich gratis ist. Vielleicht Konzerte oder andere Veranstaltungen im Sommer.
Na, zum Beispiel die von Clark schon erwähnte Infrastruktur.

Gruß
girasol
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Re: Demnächst Jagd auf deutsche Langzeiturlauber????

Beitrag von Florecilla »

girasol hat geschrieben:
Florecilla hat geschrieben:Und wenn städtische Dienstleistungen genutzt werden, fällt mir nicht viel ein, was wirklich gratis ist. Vielleicht Konzerte oder andere Veranstaltungen im Sommer.
Na, zum Beispiel die von Clark schon erwähnte Infrastruktur.

Gruß
girasol
Jaha, ich weiß ... ABER die meisten Residenten und/oder Nicht-Residenten sind Immobilieneigentümer und zahlen Einkommensteuer, Grundsteuer, Müllabfuhr. Und auch jemand der eine Immobilie gemietet hat, zahlt diese Abgaben indirekt über die Miete. Womit also belasten sie die Städte bzw. nehmen gratis städtische Dienstleistungen in Anspruch?

Apropos Infrastruktur. Dazu gehört in Spanien übrigens auch nicht funktionierende Straßenbeleuchtung in Wohngebieten. Stellt sich also die Frage, wofür wird da die Grundsteuer der Anwohner verwendet?
Saludos,
Florecilla (Margit)


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Re: Demnächst Jagd auf deutsche Langzeiturlauber????

Beitrag von girasol »

Hallo,

@Florecilla: Wenn man diese Abgaben zahlt, ohne dass man angemeldet ist, dann hast du natürlich recht. ;-)

Gruß
girasol
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Re: Demnächst Jagd auf deutsche Langzeiturlauber????

Beitrag von Florecilla »

@Girasol
Im Prinzip reden wir über zwei Paar Schuh' ;)

Resident ist man, wenn man länger als drei Monate in Spanien lebt. Dann ist man verpflichtet, sich bei der Gemeinde anzumelden. Das ist vor allem für die Gemeinde wichtig, denn die erhält staatliche Zuschüsse pro Einwohner, damit die Infrastruktur gewährleistet ist.

Nicht-Residenten, die eine oder mehrere Immobilien besitzen, zahlen Grundsteuer und Müllgebühren, denn sie sind ja im Katasteramt als Eigentümer eingetragen. Normalerweise werden diese Steuern automatisch abgebucht. Nicht-Residenten sind aber auch verpflichtet, jährlich eine Einkommensteuererklärung zu machen. Ob das allerdings alle tun, halte ich für fraglich ...
Saludos,
Florecilla (Margit)


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Re: Demnächst Jagd auf deutsche Langzeiturlauber????

Beitrag von Gast3 »

Florecilla hat geschrieben:
girasol hat geschrieben:
Florecilla hat geschrieben:Und wenn städtische Dienstleistungen genutzt werden, fällt mir nicht viel ein, was wirklich gratis ist. Vielleicht Konzerte oder andere Veranstaltungen im Sommer.
Na, zum Beispiel die von Clark schon erwähnte Infrastruktur.

Gruß
girasol
Jaha, ich weiß ... ABER die meisten Residenten und/oder Nicht-Residenten sind Immobilieneigentümer und zahlen Einkommensteuer, Grundsteuer, Müllabfuhr. Und auch jemand der eine Immobilie gemietet hat, zahlt diese Abgaben indirekt über die Miete. Womit also belasten sie die Städte bzw. nehmen gratis städtische Dienstleistungen in Anspruch?
Weitere Beispiele? Na gut, hier noch eins: wer bezahlt die Policia Local?
Wäre doch schade, wenn bei einem Einbruch kein Polizist käme, weil in dem Haus ja niemand gemeldet ist. :-?
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Re: Demnächst Jagd auf deutsche Langzeiturlauber????

Beitrag von Gast3 »

Ich versuche, den Thread bis hier mal zusammenzufassen:

Da hat jemand in der Zeitung etwas Stimmung gemacht gegen deutsche Migranten, weil die sich nicht ordentlich anmelden.

Okay, recht hat der Mann. Auch hier im Forum gibt es so Äusserungen wie "Ich zahle schon genug für mein Haus, aber mehr will ich nicht zahlen, deswegen melde ich mich nicht an".

Die deutschen Migranten setzen sich bewusst den gleichen Anschuldigungen aus, wie die in Deutschland vor allem gegen Südosteuropäische Migranten erhoben werden: sie wollen sich nicht integrieren und nützen teilweise das System aus.

Wer Angst hat, dass Kosten auf ihn zukommen, hat eigentlich die Möglichkeit, sich vorab bei der Kommune oder den Parteien mal über die tatsächlichen Einnahmen und Ausgaben der Kommune zu informieren.

Wer länger als einen Monat im Jahr quasi nicht als Urlauber kommt, sollte eigentlich auch aus Eigeninteresse heraus sich mit den Gesetzen des Gastlandes mal ernsthaft auseinandersetzen.

Das Argument "Ich gebe doch meine Rente hier aus" zählt nicht. In Deutschland kann man auch nicht sagen "Ich habe keine Kinder, deswegen zahle ich weniger Steuern die sonst für Schulen ausgegeben werden."
Übrigens muss in Deutschland ein Zweitwohnsitz auch angemeldet werden.

Das mit der Rente habe ich auch schon versucht zu erklären: wer mehr als ein halbes Jahr in Spanien lebt, muss seine Rente als Einkommen dort versteuern, aber in Deutschland nicht mehr. Also bekommt der Rentner auch die Bruttorente ausgezahlt anstatt wie vorher das Netto. Ob der Unterschied so gewaltig ist? Aber da müsste man sich ja mit Steuerberatern und Rententrägern ernsthaft auseinandersetzen. Ich habe den Eindruck, das ist einfach nur zuviel Mühe für manche.

Fazit: um solche Zeitungsartikel zu entkräften bzw möglichst ganz zu verhindern, muss man sich schon selbst etwas bemühen anstatt sich nur in seinem Haus oder seinem Ghetto (Urbanisation) quasi zu verstecken.
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