Demnächst Jagd auf deutsche Langzeiturlauber????

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Gast1
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Re: Demnächst Jagd auf deutsche Langzeiturlauber????

Beitrag von Gast1 »

Florecilla hat geschrieben: Klar, wenn ich als Resident zu der berufstätigen Bevölkerung in Spanien zähle und mein "Arbeitssoll" erfüllt habe, steht mir sicherlich auch eine spanische Rente oder bei Arbeitslosigkeit eine Art Arbeitslosengeld oder Sozialhilfe zu. Aber dann hat man ja auch in die entsprechenden Kassen eingezahlt.

Oder stehe ich mal wieder auf dem berühmten Schlauch und es macht einfach nicht Klick?
Nein, Florecilla, Du stehst nicht auf dem Schlauch! Du hast Dich nur falsch ausgedrückt. Deine Aussage war : "Ich habe noch nie von deutschen Residenten gehört, die Sozialleistungen in Spanien in Anspruch nehmen.
Und das stimmt so nicht. Ich kenne mehr als einen, der oder die Sozialleistungen in Spanien bezieht. Nur, die meisten wissen gar nicht, wie und wo sie das beantragen sollen, aber manche wollen es einfach nicht.
Clark hat geschrieben:Aber da müsste man sich ja mit Steuerberatern und Rententrägern ernsthaft auseinandersetzen. Ich habe den Eindruck, das ist einfach nur zuviel Mühe für manche.
Ich habe eher den Eindruck, dass man keine schlafenden Hunde wecken will.
Wir hatten damals Residencia und viele unserer Landsleute meinten, wir wären schön blöd. Als wir dann aber unser Haus verkauft haben, hatten wir den eindeutigen Vorteil, dass wir den einbehaltenen Betrag des Kaufpreises nicht bezahlen mussten, weil wir durch die Residencia den Spaniern gleichgestellt waren(ich glaube es waren 5 % - ich weiß auch nicht mehr, wie diese Steuer hieß. Non-residentes mussten das jedenfalls bezahlen) . Selbst der Immobilienmakler war erstaunt, dass wir die Residencia hatten. Das war er nicht gewöhnt.
Ich verlange von unseren ausländischen Mitbürgern in Deutschland, dass sie sich an Recht und Ordnung halten und so würde ich es im Ausland auch immer wieder machen.
Gruß Uschi
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Oliva B.
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Re: Demnächst Jagd auf deutsche Langzeiturlauber????

Beitrag von Oliva B. »

Florecilla hat geschrieben:@Girasol
Im Prinzip reden wir über zwei Paar Schuh' ;)

Resident ist man, wenn man länger als drei Monate in Spanien lebt. Dann ist man verpflichtet, sich bei der Gemeinde anzumelden. Das ist vor allem für die Gemeinde wichtig, denn die erhält staatliche Zuschüsse pro Einwohner, damit die Infrastruktur gewährleistet ist.
Jein.
Wer sich länger als drei Monate in Spanien aufhält ist verpflichtet, sich beim spanischen Einwohnermeldeamt (Ayuntamiento) seines Wohnsitzes anzumelden (empadronamiento). Dazu ist in der Regel die Vorlage des deutschen Reisepasses und der Nachweis eines Wohnsitzes in der Gemeinde erforderlich (wie Mietvertrag, Nachweis von Grundeigentum usw.).

Die Gemeinde erhält diese Zuschüsse also bereits, wenn sich jemand beim Einwohnermeldeamt anmeldet. Und nur darauf bezieht sich der Eingangsartikel. Aber:

Außerdem müssen sich deutsche Staatsbürger mit Wohnsitz in Spanien bei der für den Wohnort zuständigen „Oficina de Extranjeros bzw. Policía de Extranjeros“ in das zentrale Register für EU-Ausländer eintragen.
Quelle: Deutsche Botschaft Madrid


Wer weniger als 183 Tage in Spanien lebt und belegen kann, dass er seinen Steuerwohnsitz in Deutschland hat, braucht sich nicht ummelden.

Aber ich möchte noch einmal darauf aufmerksam machen, dass es in diesem Thread ausschließlich um das "Empadronamiento" geht.

Die ehemalige "Residencia" inzwischen "Certificado de registro como ciudadano de la Unión" ist etwas anderes.
Und gerade da gibt es so viele Ausnahmen, so dass man das Thema nicht weiter vertiefen sollte, denn keiner von uns ist spanischer Steuerexperte. Nale hat die Problematik schon angeschnitten:

*Beamte müssen ihre Pension in Deutschland versteuern.
*Rentner, die ihren dauerhaften Wohnsitz in Spanien haben, müssen ihre Rente in Spanien versteuern.
*Es gibt aber auch Deutsche, die von heimischen Grundbesitz leben (z.B. Mieten oder OHG-Geschäftsanteile) und dauerhaft in Spanien wohnen. Die müssen beispielsweise ihre Einnahmen weiterhin in Deutschland versteuern, da die Besteuerung von Grundbesitz nicht nach Spanien "mitwandert".


Aber noch einmal dazu:
Clark hat geschrieben:Aber Strassenbeleuchtung und -Reinigung zahlst Du bestimmt nicht. Das zahlt die Kommune direkt an die ausführenden Firmen. Oder hast Du von der Kommune dafür schon mal eine Rechnung bekommen?
Auch wenn die Kommune die ausführenden Firmen bezahlt, letztendlich ist es der Steuerzahler, der für alles aufkommt.
Clark hat geschrieben:Jetzt würde mich aber mal interessieren, was konkret denn zwei vergleichbare Häuser und Grundstücke in Spanien und in D im Vergleich pro Jahr aktuell so kosten, mit Vermögens- (Einkommens-) und Grundsteuern.
Von wem willst du diese Frage denn beantwortet haben??? :-? Wer besitzt entsprechende Vergleichsobjekte?
Ich kann dir nur sagen, dass wir in Spanien wesentlich höhere Grundsteuern zahlen als in Deutschland.

Auch in Deutschland werden die Grundsteuern unterschiedlich erhoben. Wer ein Haus auf Mallorca hat, mit wem will er seine Grundsteuern vergleichen? Mit den Besitzern eines Hauses auf Rügen?

Die Höhe der Grundsteuer (IBI) ist in Spanien Gemeindeangelegenheit und wurde seit 2004 jedes Jahr kräftig erhöht. In unserem Fall um ca. 250 % innerhalb der letzten 6 Jahre....
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Oliva B.
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Re: Demnächst Jagd auf deutsche Langzeiturlauber????

Beitrag von Oliva B. »

ursula ellis hat geschrieben:Und das stimmt so nicht. Ich kenne mehr als einen, der oder die Sozialleistungen in Spanien bezieht. Nur, die meisten wissen gar nicht, wie und wo sie das beantragen sollen, aber manche wollen es einfach nicht.
Dabei spielt natürlich auch wieder die sprachliche Barriere eine nicht unbedeutende Rolle...
ursula ellies hat geschrieben:Wir hatten damals Residencia und viele unserer Landsleute meinten, wir wären schön blöd. Als wir dann aber unser Haus verkauft haben, hatten wir den eindeutigen Vorteil, dass wir den einbehaltenen Betrag des Kaufpreises nicht bezahlen mussten, weil wir durch die Residencia den Spaniern gleichgestellt waren(ich glaube es waren 5 % - ich weiß auch nicht mehr, wie diese Steuer hieß. Non-residentes mussten das jedenfalls bezahlen) . Selbst der Immobilienmakler war erstaunt, dass wir die Residencia hatten. Das war er nicht gewöhnt.
Ich verlange von unseren ausländischen Mitbürgern in Deutschland, dass sie sich an Recht und Ordnung halten und so würde ich es im Ausland auch immer wieder machen.
Gruß Uschi
Wer über 65 Jahre alt und Resident ist, spart sich beim Verkauf seiner Immobilie die Gewinnsteuer, die Nichtresidenten zahlen müssen. Auch eine Esparnis der Erbschaftssteuer ist mit der "Residencia" verbunden, wenn beide Partner in Spanien steuerlich gemeldet sind. Die Kontoführung ist für Residenten ebenfalls günstiger sowie die Flüge und Fähren von den Kanarischen Inseln oder Mallorca (ob dies jedoch heute noch ist, entzieht sich jedoch meiner Kenntnis) .
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kala
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Re: Demnächst Jagd auf deutsche Langzeiturlauber????

Beitrag von kala »

Hallo,
ihr habt (wenn ich es nicht übersehen habe) z.B. Krankenwagen und med. Versorgung allgemein vergessen.
Krankenwagen werden nicht nach Hauszahl sondern nach EW angeschafft. In der Regel werden die Kosten zwischen Gemeinde und Zuschüssen finanziert. Wenn sich keine Ausländer anmelden müssen Städte mit sehr viel weniger Krankenwagen, Ärzten und auch zu kleinen Krankenhäusern auskommen.

Ähnlich sieht es bei z.B. den Versorungsleitungen aus. Wasser / Abwasser wird natürlich auch so gebaut, aber wenn angeblich nur ein Haus da steht, niemand jedoch dort gemeldet ist, wird die Leitung nicht erneuert und irgendwann kommt es zum Problem. Es geht natürlich nicht um einen Hausbesitzer, sondern um ganz viele.

Wieviele Polizisten mit entsprechenden Ausstattungen in einer Gemeinde angestellt werden ist auch von der EW Zahl abhängig.
Das die Polizei wegen Einbrüchen kommt ist übrigens deswegen noch lange nicht gesagt.
(Vergleich zwischen Einbruchsaufnahme will ich Euch im Detail ersparen, aber .... wohl dem, der diesbezüglich in D wohnt)

Zum Thema Sozialleistungen kann ich nur sagen ... es gibt extrem viele Deutsche, die zuerst nach Urlaubsgeld, Kindergeld, Wohngeld und ähnlichem fragen - über meine Spanien-Seite habe ich diesbezüglich sehr sehr viele Anfragen bekommen. Jedem habe ich diesbezüglich geantwortet, wer in Spanien von vornherein mit Sozialleistungen plant, der bleibt besser in Deutschland. Vom Staat lebt man in Spanien einfach schlecht und ganz bestimmt nicht auf deutschem Niveau.
lg
kala
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Re: Demnächst Jagd auf deutsche Langzeiturlauber????

Beitrag von Florecilla »

Clark hat geschrieben:Auch hier im Forum gibt es so Äusserungen wie "Ich zahle schon genug für mein Haus, aber mehr will ich nicht zahlen, deswegen melde ich mich nicht an".
Wo hast du denn das gelesen?


@Kala
Das sind für mich nachvollziehbare Argumente.


@all
Es ist immer von drei bzw. sechs Monaten Aufenthalt die Rede. Nirgendwo steht aber, ob dieser Zeitraum zusammenhängend sein muss. Kann mir das jemand beantworten?
Saludos,
Florecilla (Margit)


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Re: Demnächst Jagd auf deutsche Langzeiturlauber????

Beitrag von Gast3 »

Oliva B. hat geschrieben: Aber noch einmal dazu:
Clark hat geschrieben:Aber Strassenbeleuchtung und -Reinigung zahlst Du bestimmt nicht. Das zahlt die Kommune direkt an die ausführenden Firmen. Oder hast Du von der Kommune dafür schon mal eine Rechnung bekommen?
Auch wenn die Kommune die ausführenden Firmen bezahlt, letztendlich ist es der Steuerzahler, der für alles aufkommt.
Ja. Auch deswegen sollten sich deutsche Rentner ja auch ernsthaft in Spanien anmelden, wenn sie dauerhaft dort leben.
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Re: Demnächst Jagd auf deutsche Langzeiturlauber????

Beitrag von Gast3 »

Florecilla hat geschrieben:
Clark hat geschrieben:Auch hier im Forum gibt es so Äusserungen wie "Ich zahle schon genug für mein Haus, aber mehr will ich nicht zahlen, deswegen melde ich mich nicht an".
Wo hast du denn das gelesen?
Mehrfach zwischen den Zeilen, wenn auch nicht wörtlich...

Ich möchte keine Namen nennen, damit es nicht als persönliche Kritik missverstanden wird, aber ein Beispiel in die Richtung, die ich generell meine, nenne ich hier noch mal:
Da beschwert sich jemand, dass er ohne NIE Nummer keine Handysimkarte bekommt für drei Monate Aufenthalt in Spanien.
Gleichzeitig kommt das Eingeständnis, dass frühere Aufenthalte erheblich länger waren und man da ja auch ohne NIE durchgekommen ist...
Das nenne ich schlicht arrogant nach dem Motto "Hoppla jetzt komm ich, und Ihr Spanier richtet Euch gefälligst nach meinen Regeln".
Wenn Ausländer sich in D so verhalten ist das Geschrei gross, die sollen wieder in ihre Heimat gehen.
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Oliva B.
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Re: Demnächst Jagd auf deutsche Langzeiturlauber????

Beitrag von Oliva B. »

Clark hat geschrieben:
Florecilla hat geschrieben:Auch hier im Forum gibt es so Äusserungen wie "Ich zahle schon genug für mein Haus, aber mehr will ich nicht zahlen, deswegen melde ich mich nicht an".
Wo hast du denn das gelesen?
Das verstehe ich jetzt nicht - die Eintragung ins Melderegister ist kostenlos und zieht auch keine Kosten nach sich... ;-)


Florecilla hat geschrieben:@all
Es ist immer von drei bzw. sechs Monaten Aufenthalt die Rede. Nirgendwo steht aber, ob dieser Zeitraum zusammenhängend sein muss. Kann mir das jemand beantworten?
Im Doppelbesteuerungsabkommen steht:

"....der Empfänger sich in dem anderen Staat insgesamt nicht länger als 183 Tage während des betreffenden Steuerjahres aufhält,...".
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Re: Demnächst Jagd auf deutsche Langzeiturlauber????

Beitrag von Rioja »

Hallo zusammen

Eine Anmerkung zwischen durch, die mit dem rein fachlichen oder steuerrechtlichen usw. nicht viel zu tun hat. Als ich den Eingangbeitrag zum Thema, von Oliva las, hatte ich ich irgendwie das Gefühl, dass etwas "Dampf" gemacht würde gegen die Ausländer. Habe darin auch etwas Boulvardpresse Manier empfunden. Ist recht einfach zum Teil selbstverschuldete Situationen von Komunen (Oliva schrieb auch darüber) den Fremden anzulasten und so möglicherweise Politisch auch noch Profit zu schlagen. Man kennt diese Manier die ich hier beschrieben habe, praktisch in jedem Land. Die Anderen, die andere Partei, die Vorregierung usw. ist schuld am Desaster. Leider.

Jedoch soll es so sein, dass den Länderspezifischen Vorschriften und Gesetzen nachgelebt werden soll. Integration oder auch Anpassung sollte eigentlich im Rahmen des Erwarteten erfüllt werden. Fair ist es jedenfalls auch nicht von etwas zu profitieren ohne dafür bezahlen zu wollen.

Doch wer gibt schon gerne preis und gibt öffentlich zu, dass von den Verwaltungen der Kommunen und den Politikern in der ach so schönen "Goldene Kuh Zeit" Fehler in Form des Gigantismuses gemacht wurden. Den Sündenbock hält man bekannter Weise nicht gerne selber in der Hand.
Es grüsst

Rio



Zwanzig Kilometer von der Küste entfernt, fängt Spanien meist erst richtig an.
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