Dreisprachiges Bildungssystem

[Marybell]

Laut "Las Provincias" soll ab 2012 das Dreisprachige Bildungssystem an den Schulen greifen. Das bedeutet,dass Castellano,Valenciano und Englisch absolut gleichrangig in der Schule unterrichtet werden.

Für mich mal wieder eine unglaubliche Idee des Bildungsministeriums. Schon jetzt wird z. b. meine Tochter in Kunst auf Englisch unterrichtet, dann könnte auch noch Sport, oder Mathe oder Religion dazukommen. Oder vielleicht Kunst auf Valenciano und Sprache auf Castellano.....mit dem Ergebnis,dass kein Schüler nichts richtig lernt und vor allem die Lehrer sind ja kaum adäquat dafür ausgebildet....schon jetzt hat ja kaum einer Ahnung von der bilingualen Erziehung,und wenn dann noch Englisch dazu kommt..prost Mahlzeit....
Es ist echt zum Heulen,wie hier mit der Zukunft der Schüler umgegangen wird...

[lamarina]

Ideal wäre doch Castellano und Englisch.

[Marybell]

Mir würde Castellano mit den normalen Englischstunden völlig reichen. Wir haben ja schliesslich auch alle Englisch normal in der Schule gelernt...

[lamarina]

Mir würde Castellano mit den normalen Englischstunden völlig reichen. Wir haben ja schliesslich auch alle Englisch normal in der Schule gelernt...

Der Meinung bin ich auch - oder gehört die Comunidad Valencia etwa nicht zu Spanien? Eine Sprache im ganzen Land dürfte vieles einfacher machen.

[lolles]

Generell stimme ich euch zu .
Aber : solange Valencianokenntnisse fuer das Abitur nachgewiesen werden muessen,gehts halt nicht ohne, auch wenn ich das
persoenlich nicht sinnvoll ansehe.
Zu kritisieren ist, dass die wenigsten Englischlehrer ueber gute Aussprachkenntnisse verfuegen und somit kein akzeptabler
Sprachstandart gegeben ist und eine zweite Fremdsprache wird viel zu spaet angeboten.

In der heutigen Zeit sind Fremdsprachen fuer mich das A und O und meiner Meinung nach werden die Kinder diesbezueglich
in keinster Weise gefoerdert.
Je juenger das Kind desto problemloser lernt es Sprachen - ich kenne hier nicht wenige Beispiele wo 11jaehrige Schueler
4 Sprachen fliessend beherrschen, weil sie kompetent gefoerdert wurden.
Als Mutter sehe ich dass die Lernkompetenz der Kinder permanent unterfordert und in den Schulen ein Unterrichtskonzept
gefahren wird,das besser ins 19.Jahrhundert passt, und zwar sowohl an oeffentlichen wie an privaten Schulen.
Den Eltern bleibt dann nur diese Foerderung privat zu organisieren und das passiert auf breiter Front.
Gerade spanische Eltern investieren in privaten Englischunterricht.

LG Lolles

[Gitano]

Hallo,
auch ich möchte meinen " Senf " zu diesem Thema dazu geben.
Unser Enkel lebt in Barcelona und ist 6 Jahre alt. Er spricht Deutsch, Catalan und Castellano und hat jetzt noch 2mal die Woche Englisch und es macht ihm "Spass". Kinder lernen in diesem Alter spielerisch es fliegt ihnen nur so zu. Ich habe nicht den Eindruck, das er überfordert ist, eher das Gegenteil ist der Fall. Sein Vater spricht nur Spanisch, ausser drei deutschen Wörtern ( Kartoffelsalat, Danke und Bitte) beherrscht er kein Wort....gg. Und es ist für mich immer erstaunlich zu sehen, das der Kleine schon in diesem Alter, wenn ich mit seinem Vater spreche (mein spanisch ist nicht so toll) deutsch-spanisch fast simultan übersetzen kann.
Aber am meisten macht es dem Kleinen Spass Catalan zu sprechen...schmunzel... das verstehen weder Vater noch Mutter, das ist für ihn so eine Art Geheimsprache.
Aber in Barcelona ist Catalan die Amtssprache und unverzichtbar!
LG
Gitano

[lolles]

Hallo Gitano,

so sehe ich das auch.
Leider mangelt es meiner Meinung nach an einem guten-foerderndem-Schulsysthem .Das gilt fuer mich auch was D betrifft.
Was ich beobachte ist, dass der der es sich leisten kann, seine Kinder auf Privatschulen schickt - das gilt nicht nur fuer
Zugezogene sondern auch fuer Spanier.
Was die oeffentlichen Schulen betrifft,hat sich in den letzten Jahren in sofern vieles geaendert, dass die meissten
Schulen sehr vernuenftige Programme zur Sprachintegration von aus dem Ausland zugezogenen Schuelern anbieten.

Dennoch vermisse ich eine moderne Sicht der Foerderung.

LG
Lolles

[Marybell]

Generell stimme ich euch zu .
Aber : solange Valencianokenntnisse fuer das Abitur nachgewiesen werden muessen,gehts halt nicht ohne, auch wenn ich das
persoenlich nicht sinnvoll ansehe.
Zu kritisieren ist, dass die wenigsten Englischlehrer ueber gute Aussprachkenntnisse verfuegen und somit kein akzeptabler
Sprachstandart gegeben ist und eine zweite Fremdsprache wird viel zu spaet angeboten.

In der heutigen Zeit sind Fremdsprachen fuer mich das A und O und meiner Meinung nach werden die Kinder diesbezueglich
in keinster Weise gefoerdert.
Je juenger das Kind desto problemloser lernt es Sprachen - ich kenne hier nicht wenige Beispiele wo 11jaehrige Schueler
4 Sprachen fliessend beherrschen, weil sie kompetent gefoerdert wurden.
Als Mutter sehe ich dass die Lernkompetenz der Kinder permanent unterfordert und in den Schulen ein Unterrichtskonzept
gefahren wird,das besser ins 19.Jahrhundert passt, und zwar sowohl an oeffentlichen wie an privaten Schulen.
Den Eltern bleibt dann nur diese Foerderung privat zu organisieren und das passiert auf breiter Front.
Gerade spanische Eltern investieren in privaten Englischunterricht.

Ich finde es ist immer eine schwierige Sache. Auch meine Kinder werden mit vier Sprachen konfrontiert. Klar lernen sie diese,aber eben auch nicht gleich gut, und natürlich gehört auch noch die Rechtschreibung und Grammatik dazu. Sprechen allein reicht eben nicht.
Weiterhin sind auch nicht alle Kinder gleich sprachbegabt. Da gibt es einfach auch Unterschiede und nicht jedes Kind lernt gleich gut und schnell eine Fremd-oder Umgebungssprache.
Ja, die Spanier schicken ihre Kinder gerne in den Englischunterricht...zum einen,weil meistens der in der Schule angebotene Unterricht einfach schlecht ist und nie von MuttersprachlerInnen unterrichtet wird,zum anderen aber auch,weil es wie eine Freizeitgestaltung einfach geplant wird und je mehr die Kinder wegorganisiert werden umso weniger muss man/frau sich drum kümmern.
Allerdings finde ich es auch total übertrieben,wie jetzt in Deutschland schon Kleinstkinder mit Englisch oder Chinesisch überfrachtet werden. Wenn es einen familiären Bezug gibt-toll. Wenn nicht sollte man sie doch erstmal ordentlich ihre Muttersprache lernen lassen....
Was das Schulsystem angeht stimme ich dir auch voll zu!

[Oliva B.]

Den Eltern bleibt dann nur diese Foerderung privat zu organisieren und das passiert auf breiter Front.
Gerade spanische Eltern investieren in privaten Englischunterricht.

Allerdings finde ich es auch total übertrieben,wie jetzt in Deutschland schon Kleinstkinder mit Englisch oder Chinesisch überfrachtet werden. Wenn es einen familiären Bezug gibt-toll. Wenn nicht sollte man sie doch erstmal ordentlich ihre Muttersprache lernen lassen....

Offtopic:
Ich muss es zwischendurch einfach mal los werden:
Mir tun viele Kinder heutzutage leid. Wo dürfen sie noch auf Bäume klettern, in welcher Wiese können sie noch rumtollen oder an welchem Waldrand dürfen die etwas Größeren am Wochenende ganz allein zelten (ohne zu wissen, dass die Eltern heimlich nachschauen, ob alles glatt läuft), wo in alten Gebäuden Verstecken spielen, wo belauern sich noch gegnerische Banden?
Das alles geht heute nicht mehr, es ist zu gefährlich und außerdem fehlt die Zeit, denn
Montag ist Englisch, Dienstag Klavier, Mittwoch Sport, Donnerstag Tennis, Freitag Schwimmen, Samstag Vorspiel, Sonntag nachholen, was man in der Woche nicht geschafft hat - und die Schularbeiten müssen täglich auch noch gemacht werden. Das sehe ich in Deutschland und in Spanien - besonders bei den höheren Bildungsschichten.
Viel Zeit zum Spielen bleibt den Kindern bei so viel organisierter "Frei"zeit nicht mehr. Schließlich soll aus ihnen etwas werden, denn die Zeiten werden immer härter und die Qualifizierung muss deshalb immer früher beginnen, um die späteren Chancen der Kinder zu verbessern.
Beginnt der "Ernst des Lebens" nicht schon früh genug? Sicher macht Lernen Spaß, doch die Abenteuer, die wir als Kinder erlebten, erfahren die Kinder heutzutage meistens nur noch in Freizeitparks.

Übrigens finde ich, dass trotz zusätzlicher privater Englischstunden von den Jugendlichen in Spanien ein ziemlich schlechtes Englisch gesprochen wird, wenn man sie mal mit Deutschen in ihrer Altersklasse vergleicht. Oder täusche ich mich?

[lolles]

Hallo Marybell und Oliva B.

jetzt muss ich aber dochnoch mal was dazu schreiben,denn mir geht es nicht um die "Freizeitverplanung" durch
ehrgeizige Eltern.
Mir geht es um guten Schulunterricht durch fachlich gut qualifizierten und motivierten Lehrern, indem Schueler - ihrer Staerke gemaess - gefoerdert werden.
Vielleicht ahnt ihr das schon - beim Thema Schule kann ich zum wilden Stier werden.
Ich halte ueberhaupt nichts von Druck machen .
Habe gesehen, dass gerade spanische Eltern ihre Erstklaessler schon in escuelas particulares zwingen, nur weil die
Note eines Faches dem Lehrer als verbesserungswuerdig erschien.

Mein Punkt ist, dass ich davon ueberzeugt bin, dass Kinder gerne lernen - durch Spiel,Sport Natur usw. aber auch in der Schule .
Alleine es fehlt an guten lehrkonzepten und Inhalten - das ist groesstenteils noch 19tes Jahrhundert.
Und ich sehe auch, dass sich sowohl in E wie in D zwei Schienen bilden, eine ist Oeffentliche Schule, die andere Privatschulen.

Im Uebrigen gibt es in E wenigstens die Moeglichkeit homeschooling zu machen - wenn mans organisieren und bezahlen
kann - dieses Recht gibt es in D nicht.

Lolles