Ja, Martina, das ist ein traditionelles Rezept in der gesamten Provinz Alicante.
Dieser Dip wird in der Gegend um Alcoi "Pericana" genannt, in der Region Elche "pipes i carasses" (auf span. pipas y muecas) und in Crevillente "picaíllo".
Statt Kabeljau kann man dazu auch den etwas feineren, ebenfalls gesalzenen capellán (oder auch mollera genannt) verwenden, auf Deutsch
Zwergdorsch, und für die "pipes i caracasses" werden statt getrockneter Paprika Ñoras*) genommen.

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*) Ñoras sind die getrockneten roten, runden Paprikas, die aus den Provinzen Murcia und Alicante kommen und in der Gastronomie der Levanteküste, in der Region Murcia, in der Comunidad Valenciana und in Cataluña verwendet werden.
In
Guardamar del Sugura werden noch heute die ÑORAS angebaut, die auf dem Dünen zum Trocknen ausgebreitet werden. Früher wurden sie unter kleine Schutzdächer aus Schilf gelegt, heute schützt sie Plastik vor Morgentau.
Die getrockenten Schoten werden, wenn sie noch nicht ganz trocken sind, in Handarbeit auf eine "ristra", eine Kette, aufgezogen. Eine Kette mit ca. 100 Früchten verkaufen die Produzenten zwischen 16 und 20 Euro. Doch nicht mehr viele Einwohner verstehen sich auf dieses Handwerk.
In der Calle de San Pedro verkaufte Encarna Aldeguer in ihrem kleinen "Lädchen" und Ketten mit ñoras. Mit viel Glück konnte man sie beim Auffädeln beobachten. Hallo, ihr aus dem Süden, gibt es den Laden von Encarna eigentlich noch?
Auch das milde Paprikapulver
Pimentón de Murcia wird aus den so genannten “bolas” hergestellt, die ursprünglich aus Amerika kommt.
Und zum Schluss noch die
passenden Fotos zu Martinas Rezept. Vielen Dank!
