LUFTHANSA-Flugerlebnisse
Verfasst: Di 13. Sep 2011, 11:57
Oliva B. hat geschrieben:Und darüber berichte ich euch morgen!Oliva B. hat geschrieben: Wir sind für unsere betagten Mütter deshalb auf die gemütlich kleine Lufthansa ausgewichen, die preislich noch günstiger war als die AirBerlin, von Düsseldorf ohne Umwege nach Valencia fliegt und über ausreichende Beinfreiheit vor dem Sitz verfügt.
Vorbereitungen:
Unsere Mütter haben sich nach fünf Jahren Spanien- und Reiseabstinenz von ihren Enkeln noch einmal überreden lassen, ihre Kinder(also uns ) in Spanien zu besuchen. Mit 85 und 91 Jahren sicher keine einfache Reise mehr, denn „gut zu Fuß“ sind leider beide nicht mehr.
Nun sind wir bei der Planung der Reise davon ausgegangen, dass die beiden Damen von dem Regionalflughafen vor ihrer Haustür mit der Air Berlin nonstop nach Alicante fliegen könnten. Aber Air Berlin, nicht erst seit August tief in den roten Zahlen, hatte zwischenzeitlich klammheimlich alle Non-Stop-Flüge in Via-Mallorca-Flüge umgewandelt, mit meist sehr ungünstigen Start- und Landezeiten. Das schien uns für unsere betagte Mütter zu umständlich zu sein.
Von guten Bekannten wissen wir, dass sie schon seit einigen Jahren mit der Lufthansa von Düsseldorf nach Valencia gute Erfahrungen gemacht haben. Deshalb habe ich auch die Alternative (Lufthansa statt Air Berlin) ins Forum gestellt und wir planten, dass unsere Mütter von unseren Kindern nach Düsseldorf gebracht und auch dort wieder abgeholt werden, um ihnen den Umstieg auf Mallorca mit Air Berlin zu ersparen.
Hinflug:
Der Flughafen in Düsseldorf (im Gegensatz zu dem in Valencia) für Leute, die selten fliegen, ziemlich unübersichtlich. Trotzdem gelang es den beiden Damen, nach dem Einchecken, vor ihr Abfluggate zu kommen.
Um es abzukürzen:
Die zum Abflug bereit stehende Maschine hatte einen Schaden, den man erst beim Durchchecken, kurz vor Abflug, entdeckte. Die Passagiere wurden vertröstet, es käme eine Ersatzmaschine aus London.
In der Zwischenzeit in Spanien:
Wir wollten uns natürlich im Internet vor Abfahrt zum Flughafen erkundigen, ob die Maschine planmäßig in Düsseldorf gestartet war. Auf der Website des Düsseldorfer Flughafens fand man hinter den Flugdaten jedoch nur einmal kurzzeitig eine Erklärung, dass demnächst eine Erklärung nachgereicht würde. Die erfolgte jedoch nicht. Also fuhr mein Mann zum Flughafen. Er wollte lieber zu früh da sein, als zu spät. Doch auch auf dem Flughafen in Valencia gab es keinerlei Informationen über den Lufthansaflug, selbst das Flughafenpersonal wusste nicht Bescheid. Zuhause wurde ich auch langsam unruhig und versuchte telefonisch mehr zu erfahren. Doch bei der Lufthansa Hotline kam ich in die Warteschleife und musste mir zweimal 20 Minuten lang anhören, dass ich mit Sicherheit der nächste Anrufer sei, der an der Reihe wäre. Ich gab auf. Ein echt „toller“ Service!!! Ich schickte noch eine Email raus, die jedoch bis heute nicht beantwortet wurde.
Währenddessen in Düsseldorf:
Irgendwann kam endlich eine Ersatzmaschine von Eurowings, die nach Reinigung und Auftanken endlich abheben konnte.
Zuhause in Spanien schaute ich ein paar Mal ins Internet, ob in Düsseldorf oder Valencia etwas Neues über den Verbleib des Lufthansaflugs angezeigt wurde. Weder hier noch dort wurde etwas bekannt gegeben.
Doch dann sah ich endlich auf der Website in Düsseldorf: Die Maschine rollt….:!!!!! Ich war erleichtert. Sie kommen also gerade an und der Flughafen in Düsseldorf hatte scheinbar nur vergessen, den Start des Fluges zu melden. Aber nein, das stellte sich schnell als Irrtum heraus, denn die Maschine rollte gerade erst in Düsseldorf zur Startbahn, 2 ½ Stunden später als geplant, ohne dass Angehörigen und evtl. Abholern diese Verspätung angezeigt wurde.
Für unsere Mütter bedeutete dies eine Anreise von 10,5 Stunden (von Haus zu Haus). Wir hatten ungefähr mit der Hälfte der Zeit gerechnet. Aber egal, sie wurden wirklich liebevoll während dieser langen Zeit betreut. Beim Aussteigen aus dem Flieger stieg die Stimmung, der Sohn bzw. Schwiegersohn wartete schon am Gepäckband auf sie (er konnte unbemerkt die Kontrolle passieren und ihnen so helfen, die Koffer vom Band zu heben), ein schöner Urlaub stand bevor - und schließlich hat man nur einmal Pech, so etwas kann immer mal passieren und der Rückflug konnte nur besser werden… Rückflug:
Als wir gestern um 11 Uhr in Valencia ankamen, sahen wir schon beim ersten Blick auf die Anzeigetafel, dass sich der Abflug um 40 Minuten verspäten würde. Ich fragte beim Aufgeben der Koffer, ob wir unsere Mütter bis zum Gate als „Besucher“ begleiten könnten, denn in Alicante haben wir vor fünf Jahren von dieser Möglichkeit Gebrauch gemacht. Nein, das ginge nicht, aber jemand vom Flughafenpersonal würde den beiden Damen behilflich sein, alles kein Problem. Ob sie auch in Düsseldorf vom Flugzeug bis zum Ausgang begleitet werden sollten? Erfreut stimmte ich diesem Angebot zu und beide Frauen waren überglücklich, sicher ans Ziel geleitet zu werden. In der Abflughalle in Valencia gibt es neben der Information eine Tafel mit einer Gegensprechanlage, wo man für behinderte Fluggäste Begleitpersonal zum Gate oder Rollstühle bestellen kann. Der Service ist übrigens (im Gegensatz zu Deutschland) kostenlos. Ein freundlicher Mann kam zu uns, nahm unserer Mütter in Empfang und verschwand mit ihnen zum Einchecken.
Um halb acht kam ein Anruf. Ich dachte, meine Mutter gibt Bescheid, gut zu Hause angekommen zu sein, denn ich wusste zwischenzeitlich, dass die Maschine kurz nach halb sechs, also nur noch mit einer halben Stunde Verspätung in Düsseldorf gelandet war. Das ging ja. Aber ich hatte nicht meine Mutter in der Leitung, sondern es war meinen Sohn. Er teilte mir mit, dass er jetzt erst auf die Autobahn fahren würde, denn er musste länger als eine Stunde warten, bis er seine Omas nach der Landung begrüßen konnte. Waas war geschehen? Weil der Flughafen in Düsseldorf scheinbar unterbesetzt ist, zumindest was das Personal für behinderte Passagiere anbelangt, mussten unsere Mütter im Flugzeug bleiben, nachdem alle anderen Passagiere aus dem Flugzeug gestiegen waren. Eine Stunde im Flugzeug verging, da sich niemand finden ließ, um die beiden abzuholen. Die Flugbegleiter dürfen ihre Passagiere lt. dienstlicher Anweisung nicht zum Gepäckband begleiten (das wäre eine Alternative gewesen, statt sinnlos im Flugzeug zu warten), aber alleine aussteigen durften sie auch nicht, weil wir den Service angefordert hatten. Auch diese Reise dauerte von Haus zu Haus 10,25 Stunden.
Nachspiel:
Die Maschine hatte bereits in Valencia 40 Minuten Verspätung. Dadurch, dass in Düsseldorf kein Personal zum Abholen freigestellt wurde, verzögerte sich der Weiterflug nach Dresden um eine weitere Stunde.
Jetzt ist mir auch klar, auf welche Weise Verspätungen entstehen: Die erste war Pech - unumgänglich und entschuldbar, die zweite entstand durch mangelnde Koordination mit weit reichenden Konsequenzen, verursacht durch unfähiges Personal.
Für alle, die schon einen LUFTHANSA-Flug gebucht haben:
Schaut mal auf eurem Flugschein nach, ob ihr wirklich mit der Lufthansa fliegt!
Erst später habe ich auf den Tickets unserer Mütter gelesen, dass die Flüge nicht von Lufthansa selbst, sondern von Contact Air durchgeführt wurden, eine Fluggesellschaft, die ausschließlich Linienflüge im Auftrag von Lufthansa und Swiss unter deren Flugnummern durchführt.
Hätten wir vorher gewusst, was auf uns zukommt, wären die Air-Berlin-Flüge über das Drehkreuz Mallorca das kleinere Übel gewesen.