Lanzarote - Weinbau und Landwirtschaft
Lanzarote - Weinbau und Landwirtschaft
Hallo,
so, heute komme ich zum letzten Teil meines Lanzarote-Berichtes.
Durch den geringen Niederschlag auf Lanzarote ist Landwirtschaft oder Weinbau eigentlich kaum möglich.
Das Weinbaugebiet La Geria beweist das Gegenteil.
In mühevoller Arbeit durch Generationen von Weinbauern wurde hier das System des Enarenado, des Trockenfeldbaus entwickelt.
Bei den schweren Vulkanausbrüchen ging damals in weitem Umkreis ein Asche- und Lapilliregen (Lapilli = kleine Lavasteinchen) nieder, der sich meterdick über die Hügel legte. Die Lanzaroteños nutzten dies für den Weinbau. Für jeden Rebstock gruben sie eine Art Trichter in diese Lapillischicht, bis die Wurzeln das darunter liegende Erdreich erreichten. Gegen den ständigen Wind bauten sie um jeden Weinstock eine kleine Schutzmauer. Die Lapillischicht ist ein hervorragender Wasserspeicher und sorgt dafür, dass die Feuchtigkeit der Nacht nur langsam an den Boden abgegeben wird.
Mit dieser Art von Weinbau entstand ein Gesamtkunstwerk, das vom New Yorker Museum of Modern Art als „arquitectura sin arquitectos“ ausgezeichnet wurde.
An der Straße, die durch das Weinbaugebiet führt, befinden sich zahlreiche Weinkellereien und Bodegas.
Die Bodega El Grifo ist Stammsitz der ältesten Kellerei Lanzarotes.
Hier befindet sich auch ein interessantes Weinmuseum.
Und eine Weinprobe in der Bodega darf natürlich auch nicht fehlen.
Gemüseanbau ist auf Lanzarote aufgrund der Trockenheit nur sehr begrenzt möglich und erfolgt ebenfalls nach dem Prinzip des Trockenfeldbaus.
Angebaut werden vor allem Zwiebeln, Süßkartoffeln, Kartoffeln und Kohl.
Zwischen Guatiza und Mala im Nordosten Lanzarotes findet man große Kakteenfelder, die früher für die Zucht der Cochenille-Läuse genutzt wurden.
Im 19. Jahrhundert sorgte dies für einen wirtschaftlichen Boom auf Lanzarote.
Es wurden in großem Maßstab Feigenkakteen (Opuntien) angepflanzt,
der ideale Nährboden für die Cochenille-Laus, die einen heiß begehrten Naturfarbstoff, das Karmesin, produziert. Wenn die Läuse eine bestimmte Größe erreicht haben, werden sie eingesammelt, getrocknet und zu feinem Pulver zermahlen, das die Farbpigmente enthält. Vor allem die Textilindustrie benötigte damals große Mengen des Farbstoffs.
Mit der Entdeckung von synthetischen Farben Ende des 19. Jahrhunderts kam dieser Wirtschaftszweig auf Lanzarote weitgehend zum Erliegen. Heute werden noch kleinere Mengen des Farbstoffs produziert für das Einfärben von Lebensmitteln und Orientteppichen, für Lippenstift und Medizin.
In Tiagua befindet sich das Museo Agrícola El Patio.
Früher eines der größten Landgüter Lanzarotes ist es heute ein für die Öffentlichkeit zugängliches Heimat- und Landwirtschaftsmuseum.
Es besteht aus Wohngebäuden, Stallungen, Windmühlen, Wirtschaftsräumen und zahlreichen Ausstellungsobjekten und zeigt anschaulich das beschwerliche Leben der Bauern in vergangenen Zeiten.
Gruß
girasol
so, heute komme ich zum letzten Teil meines Lanzarote-Berichtes.
Durch den geringen Niederschlag auf Lanzarote ist Landwirtschaft oder Weinbau eigentlich kaum möglich.
Das Weinbaugebiet La Geria beweist das Gegenteil.
In mühevoller Arbeit durch Generationen von Weinbauern wurde hier das System des Enarenado, des Trockenfeldbaus entwickelt.
Bei den schweren Vulkanausbrüchen ging damals in weitem Umkreis ein Asche- und Lapilliregen (Lapilli = kleine Lavasteinchen) nieder, der sich meterdick über die Hügel legte. Die Lanzaroteños nutzten dies für den Weinbau. Für jeden Rebstock gruben sie eine Art Trichter in diese Lapillischicht, bis die Wurzeln das darunter liegende Erdreich erreichten. Gegen den ständigen Wind bauten sie um jeden Weinstock eine kleine Schutzmauer. Die Lapillischicht ist ein hervorragender Wasserspeicher und sorgt dafür, dass die Feuchtigkeit der Nacht nur langsam an den Boden abgegeben wird.
Mit dieser Art von Weinbau entstand ein Gesamtkunstwerk, das vom New Yorker Museum of Modern Art als „arquitectura sin arquitectos“ ausgezeichnet wurde.
An der Straße, die durch das Weinbaugebiet führt, befinden sich zahlreiche Weinkellereien und Bodegas.
Die Bodega El Grifo ist Stammsitz der ältesten Kellerei Lanzarotes.
Hier befindet sich auch ein interessantes Weinmuseum.
Und eine Weinprobe in der Bodega darf natürlich auch nicht fehlen.
Gemüseanbau ist auf Lanzarote aufgrund der Trockenheit nur sehr begrenzt möglich und erfolgt ebenfalls nach dem Prinzip des Trockenfeldbaus.
Angebaut werden vor allem Zwiebeln, Süßkartoffeln, Kartoffeln und Kohl.
Zwischen Guatiza und Mala im Nordosten Lanzarotes findet man große Kakteenfelder, die früher für die Zucht der Cochenille-Läuse genutzt wurden.
Im 19. Jahrhundert sorgte dies für einen wirtschaftlichen Boom auf Lanzarote.
Es wurden in großem Maßstab Feigenkakteen (Opuntien) angepflanzt,
der ideale Nährboden für die Cochenille-Laus, die einen heiß begehrten Naturfarbstoff, das Karmesin, produziert. Wenn die Läuse eine bestimmte Größe erreicht haben, werden sie eingesammelt, getrocknet und zu feinem Pulver zermahlen, das die Farbpigmente enthält. Vor allem die Textilindustrie benötigte damals große Mengen des Farbstoffs.
Mit der Entdeckung von synthetischen Farben Ende des 19. Jahrhunderts kam dieser Wirtschaftszweig auf Lanzarote weitgehend zum Erliegen. Heute werden noch kleinere Mengen des Farbstoffs produziert für das Einfärben von Lebensmitteln und Orientteppichen, für Lippenstift und Medizin.
In Tiagua befindet sich das Museo Agrícola El Patio.
Früher eines der größten Landgüter Lanzarotes ist es heute ein für die Öffentlichkeit zugängliches Heimat- und Landwirtschaftsmuseum.
Es besteht aus Wohngebäuden, Stallungen, Windmühlen, Wirtschaftsräumen und zahlreichen Ausstellungsobjekten und zeigt anschaulich das beschwerliche Leben der Bauern in vergangenen Zeiten.
Gruß
girasol
Die Welt ist ein Buch und wer nicht reist, liest davon nur eine Seite.
Aurelius Augustinus
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Re: Lanzarote - Weinbau und Landwirtschaft
Hola Girasol,
wunderschöne Fotos zeigst Du uns und einen sehr schönen Reisebericht hast Du zusammengestellt.
Ich war noch nie auf Lanzarote. Wenn ich mir Deine Fotos betrachte, sollte ich das schnellstens nachholen.
Saludos von Albertine
wunderschöne Fotos zeigst Du uns und einen sehr schönen Reisebericht hast Du zusammengestellt.
Ich war noch nie auf Lanzarote. Wenn ich mir Deine Fotos betrachte, sollte ich das schnellstens nachholen.
Saludos von Albertine
- Oliva B.
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- Registriert: Mi 6. Mai 2009, 08:17
- Wohnort: Heute hier, morgen dort, bin kaum da, muß ich fort...
Re: Lanzarote - Weinbau und Landwirtschaft
Liebe girasol,
zwar habe ich im Moment wenig Zeit, aber die gönne ich mir gerne für deinen sehr schönen Bericht und die wunderbaren Aufnahmen.
Du hast wieder einmal (zumindest für mich) unbekannte Details eingefangen, besonders die Bilder vom Weinanbau, die „arquitectura sin arquitectos“, haben mich begeistert.
Vielen Dank!
zwar habe ich im Moment wenig Zeit, aber die gönne ich mir gerne für deinen sehr schönen Bericht und die wunderbaren Aufnahmen.
Du hast wieder einmal (zumindest für mich) unbekannte Details eingefangen, besonders die Bilder vom Weinanbau, die „arquitectura sin arquitectos“, haben mich begeistert.
Vielen Dank!
Saludos,
Elke (Oliva B.)
Ortsporträts aus der Provinz Alicante
Elke (Oliva B.)
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- Wohnort: Raum Osnabrück /Pedreguer
Re: Lanzarote - Weinbau und Landwirtschaft
Vielen Dank Girasol für die schönen Impressionen. Es ist zwar schon 20 Jahre her, dass ich auf Lanzarote war, die Bilder haben aber die Erinnerung an einen wunderschönen Urlaub in einem anfangs recht bizarren Landschaft geweckt. Lanzarote ist halt auch eine Reise wert und es gibt -anders als z.B. auf Fuerteventura - eine Menge zu entdecken.
- Citronella
- especialista
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- Registriert: Do 7. Mai 2009, 20:41
- Wohnort: Jalon / Xaló - Spanien
Re: Lanzarote - Weinbau und Landwirtschaft
Hallo Girasol,
ein interessanter Bericht mit schönen Fotos - vielen Dank
Da fällt mir ein: Hat uns Oliva nicht auch etwas versprochen ?
Saludos
Citronella
ein interessanter Bericht mit schönen Fotos - vielen Dank
Da fällt mir ein: Hat uns Oliva nicht auch etwas versprochen ?
Saludos
Citronella
- Oliva B.
- Administratorin u. Moderatorin
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- Registriert: Mi 6. Mai 2009, 08:17
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Re: Lanzarote - Weinbau und Landwirtschaft
Limonella, ja, ich hab''s gelesen....Citronella hat geschrieben: Da fällt mir ein: Hat uns Oliva nicht auch etwas versprochen ?
Saludos
Citronella
NOCH habe ich kein schlechtes Gewissen, denn du weißt, gut Ding braucht Weile, wie du am Beispiel Girasol sehen kannst. Die ist schon ein gefühltes Vierteljahr aus dem Urlaub zurück, da habe ich noch ein wenig Zeit!
Saludos,
Elke (Oliva B.)
Ortsporträts aus der Provinz Alicante
Elke (Oliva B.)
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Re: Lanzarote - Weinbau und Landwirtschaft
Nicht nur gefühlt, Oliva.Oliva B. hat geschrieben:[ist schon ein gefühltes Vierteljahr aus dem Urlaub zurück, da habe ich noch ein wenig Zeit!
Wie heißt es bei uns im Schwäbischen so schön: Uff was Gwis ka mr warda. (etwa: Auf etwas Sicheres kann man warten)
Gruß
girasol
Die Welt ist ein Buch und wer nicht reist, liest davon nur eine Seite.
Aurelius Augustinus
Aurelius Augustinus
Re: Lanzarote - Weinbau und Landwirtschaft
auch hier wird das "Windproblem" der lanzarotischen Weinbauern gut demonstriert....wie haben ja fast vom selben Standpunkt fotografiert