Bis zum Hotel Port Dénia reichte die Stadt der Mauren. Hier war auch das riesige Werftgelände. Bis vor 1.000 Jahren war Dénia einer der drei größten Häfen Spaniens, aber erst 1890 wurde der heutige Hafen ausgebaut. Dazu wurde das Castell Olimbroy zwischen 1890 und 1895 abgetragen und die Steine für den Hafenbau verwendet.
Gegenüber dem Hotel befindet sich am Haus der Familie Costa-Cholbi eine Gedenktafel zu Ehren von Enrique Soriano, Ehrenpräsident des Nachbarschaftsverbandes, der auch als Bürgermeister von Las Rotas bezeichnet wurde.
Vorbei am Grundstück der Costas kommt man direkt an den Strandabschnitt Marineta Casiana, der laut dem Direktor des Ethnologischen Museums von Dénia einer Frau Casiana Palmir gehörte. Diese schenkte das Grundstück 1685 der Kirche, die es nach und nach verkaufte, unter anderem an die Familie Riera-Suárez.
Die Familie Suárez errichtete dort von 1890 bis 1895 das Turmhaus im neugotischen Stil, welches derzeit für 2,2 Mio. Euro zum Verkauf steht. Das Großbürgertum Dénias stand im 19. Jahrhundert unter starkem viktorianischen Einfluss, trank englischen Tee aus importierten Tassen, orientierte sich an der neuesten Mode aus England und nahmen für einen Arztbesuch mal eben ein Schiff, um nach Großbritannien zu segeln.
Das Grundstück der Familie Suárez erstreckte sich bis zum Cementerio de los Ingleses (Cementeri dels Anglesos). Der Friedhof der Engländer ermöglichte es um 1856, dass britische Kaufleute und Besatzungsmitglieder bestattet werden konnten, denn als Protestanten durften sie nicht auf dem christlichen Friedhof beerdigt werden. 1913 fand dort die letzte Beisetzung statt. Heute findet man dort keine Gräber mehr, denn die Gebeine wurden nach England überführt. Das Haus neben dem Friedhof gehörte dem 1986 verstorbenen Stadtarchivar und die derzeitigen Besitzer erlauben den Zugang zum Friedhof leider nicht.
Ein weiteres Beispiel britischer Architektur im viktorianischen Stil ist das Rota de Zarzo, das zwischen 1880 und 1895 erbaut wurde.
Keramik und Fliesen aus Marseille und Alicante schmücken die Fassade und eine Dachkonstruktion, die für das England des 19. Jahrhunderts typisch ist, dominieren den Stil des Gebäudes.
Eine Skulptur mit Gedenktafel erinnert an den ersten im Jahre 1921 von Baptisten angelegten Friedhof. Auch heute noch finden dort im Meer Taufen statt. Der Weg führt vorbei an kleinen Fischerhäuschen, diversen Restaurants und unterwegs erzählt Ilse über die Geschichte diverser Gebäude, die früher im Besitz von SS-Angehörigen waren und auch heute möglicherweise noch im Familienbesitz sind. El Levante EMV vom 05.11.2006