Späte Wiedergutmachung für vertriebene Juden in Spanien

von den Iberern bis zur Neuzeit
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Oliva B.
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Späte Wiedergutmachung für vertriebene Juden in Spanien

Beitrag von Oliva B. »

Bis zum Ende des Mittelalters hielten sich islamische Reiche in Spanien. Das muslimische Königreich Al-Andalus, in dem Juden und Muslime eine fruchtbare Zusammenarbeit entwickelten, zog sich über die Iberische Halbinsel bis hoch ins französische Carcasonne. 1492 erließen die Katholischen Könige Isabella von Kastilien und Ferdinand II. von Aragon das Alhambra-Edikt, in dem die Vertreibung der Juden aus allen Territorien der spanischen Krone zum 31. Juli des Jahres angeordnet wurde, sofern sie bis dahin nicht zum Christentum übergetreten waren. Schätzungsweise 300.000 Juden wurden damals aus Spanien vertrieben. 1609 ließ König Philipp III. alle Moriscos (konvertierte Muslims) aus Spanien vertreiben. Er ließ auch Juden (so genannte Conversos) aufzuspüren und bestrafen, die zwar öffentlich zum Christentum konvertiert waren, aber verdächtigt wurden, insgeheim ihre vorherige Religion weiter auszuüben, wodurch sie per Definition Häretiker waren.

Mit dem Sonderthema "Als Muslime und Juden eine Symbiose eingingen" erinnert Til Bilmann in der online-Zeitung die WELT an die islamische Ära in Spanien:

  • "Heute gelten Islam und Judentum als Antipoden. Im mittelalterlichen Spanien schufen sie dagegen eine Zivilisation, die Europa beizeiten den wissenschaftlichen Fortschritt hätte bringen können."


Der spanische Diktator Francisco Franco soll während des Zweiten Weltkrieges Informationen über in Spanien lebende Juden an die Nazis weitergeleitet haben und selbst bis zu Beginn des neuen Jahrtausends gab es in Spanien keinen Platz für Juden. Nun ist seit einiger Zeit als später Akt der Wiedergutmachung ein Gesetz in Planung, dass, Zitat: "den Sephardim, den Nachkommen der vor mehr als einem halben Jahrtausend vertriebenen Juden, die spanische Staatsbürgerschaft in Aussicht stellt. Das hebräische Wort Sepharde bedeutet nichts anderes als 'Einwohner der iberischen Halbinsel'. "

Einzige Voraussetzung für die Ausstellung eines spanische Passes soll laut Aussage des konservativen Justizministers Alberto Ruiz-Gallardón der Nachweis von Bindungen zur spanischen Kultur sein, ein dauerhafter Wohnsitz in Spanien muss nicht nachgewiesen werden. Fast 3.000 Anträge von Sephardim auf Ausstellung eines spanischen Passes liegen dem Justizministerium in Madrid bereits vor.

Weitere geschichtliche Hintergründe erläutert ein Artikel in der Süddeutschen:

[align=center]Zweiter Pass für Sephardim-Nachkommen- "Plötzlich sind wir alle Spanier"[/align].
sol
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Re: Späte Wiedergutmachung für vertriebene Juden in Spanien

Beitrag von sol »

dazu ist auch die Geschichte interessant :

Geschichte der Juden von 1000 v Chr. bis 1933 in groben Zügen :

http://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=& ... GQ&cad=rja
Gruss Wolfgang
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Atze
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Re: Späte Wiedergutmachung für vertriebene Juden in Spanien

Beitrag von Atze »

In dem von Sol eingebrachten Link finde ich aber einige Unschärfen:
Die Juden Spaniens und Portugal (Sephardim) machten eine grundsätzlich andere Entwicklung durch als die Juden im übrigen Europa (Ashkenasim).
Durch Kontakt zu den Arabern und zu den Restbeständen der griechischen Philosophie (insbes. Aristoteles) war ihnen die im übrigen Europa verbreitete jüdische Ghetto-Kultur eher fremd, ihre Entwicklung konnte weltoffener sein und schuf berühmte Ärzte und Philosophen (Maimonides, Spinoza). Nach ihrer Vertreibung aus Spanien und Portugal siedelte sich von ihnen nur ein kleiner Teil in Europa an, in Deutschland z.B. in Hamburg (u.a. Familie Teixeira: http://de.wikipedia.org/wiki/Abraham_Senior_Teixeira ).

Die meisten Sephardim flohen allerdings nach Nordafrika und in den Orient. Dort waren sie von der aufkommenden europäischen Kultur abgeschnitten, während die arabische Kultur verkümmerte.
Und so kommt es, dass in Israel die früher eher weltoffenen Sepharden die "orientalische Unterschicht" darstellen, während die "europäischen Ashkenasim" sich eher zur Oberschicht zählen. - Ein weiterer Sprengstoff für die israelische Gesellschaft.

http://www.hagalil.com/archiv/2001/03/i ... chaft2.htm
LG Atze
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Oliva B.
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Re: Späte Wiedergutmachung für vertriebene Juden in Spanien

Beitrag von Oliva B. »

Sephardim und Aschkenasim haben eine unterschiedliche gesellschaftliche Stellung in Israel. Ich habe darüber vor langer Zeit mal einen Bericht im Fernsehen gesehen.

Der Begriff Sephardim oder Sefarden kommt von der hebräischen Bezeichnung für Spanien ‏סְפָרַד‎ Sfarád). Die im 15. Jahrhundert aus Spanien vertriebenen Juden gingen zunächst nach Portugal, doch von dort wurden sie 1497 ebenfalls ausgewiesen. Die meisten flüchteten in die Länder der Levante, nach Nordafrika, und wieder andere in die Nordseehäfen Antwerpen und Amsterdam sowie nach Hamburg oder Italien. Der Hauptstrom der Flüchtlinge fand im Osmanischen Reich eine neue Heimat. Quelle Wikipedia.

Wie Atze schrieb, werden als Sephardim aber auch die Juden bezeichnet, deren Vorfahren vor fünf Jahrzehnten aus nordafrikanischen oder asiatischen Ländern (Marokko, Jemen, Syrien oder Indien) in Israel eingewandert sind. Die Hälfte der jüdischen Israelis sind Sephardim, sie gehören zur unterprivilegierten Klasse, während die Aschkenasim zur Oberschicht gehören. Weitere Quelle Sephardim versus Aschkenasim.

Ist dieses Schubladendenken vielleicht ein Grund, warum es für zahlreiche spanischstämmige Juden in Israel heute, nachvielen Jahrhunderten der Vertreibung, immer noch so attraktiv ist, einen spanischen Pass zu erhalten? Wollen sie sich mit diesem Dokument von den Juden abgrenzen, die aus Nordafrika und Asien eingewanderten sind und sich auch Sephardim nennen? Unter dem Motto: Ich bin zwar ein Sephardim, aber einer mit spanischen Wurzeln?

Atze, kannst du Licht ins Dunkle bringen?
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Montemar
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Re: Späte Wiedergutmachung für vertriebene Juden in Spanien

Beitrag von Montemar »

Allerdings wurde - soweit mir bekannt - durch die spanische Regierung nur ein Gesetzentwurf vorgelegt, der noch konkretisiert und vom Parlament beschlossen werden muß! Mal ganz abgesehen von der Schwierigkeit für die Nachfahren der vor einem halben Jahrtausend davongejagten Juden, rund 15 Generationen später ihre Abstammung nachzuweisen!

Ende des Kalifats von Cordoba um 1000 kam es zum ersten großen Pogrom an Juden in Europa - Massaker von Cordoba durch die muslimische Obrigkeit. Die Almohaden, die den muslimischen Teil Spaniens im 12. und 13. Jh. beherrschten, vertrieben nicht nur Christen, sondern auch Juden in den nördlichen, dem christlichen Teil, wo diese bis ins 15. Jahrhundert einigermaßen ungestört leben konnten.

Jahrhunderte waren die Sepharden, wie die spanischen Juden genannt wurden, auf der Iberischen Halbinsel ansässig gewesen und hatten als Philosophen , Übersetzer, Diplomaten, Bankiers, Kaufleute sowie Künstler maßgeblich zur reichen Kultur der damals unter arabischer Herrschaft stehenden spanischen Gesellschaft beigetragen. Nur wurden sie zu Hundertausenden verjagt. Die zum Christentum Übergetretenen, die im Geheimen an ihrer alten Religion festhielten - Marranen genannt - standen unter Generalverdacht der Inquisition. Nicht wenige der Konvertiten starben auf dem Scheiterhaufen…
Übrigens ist die Verleihung der spanischen Staatsbürgerschaft an sephardische Juden auch nichts Neues. So konnte im zweiten Weltkrieg einigen tausend Juden das Leben gerettet werden - auch wenn die Franco-Regierung da bei weitem nicht so großherzig vorging, wie später von ihr behauptet - mehr dazu hier

Wie hat sich der Vorsitzende der Europäischen Rabbinerkonferenz, Pinchas Goldschmidt kritisch geäußert, denn er rügt, daß Spanien bis heute keine Abbitte geleistet habe. „Das jüdische Volk verdient eine Entschuldigung.“ Obwohl das Angebot „dankenswert“ sei, komme es doch „ein bisschen spät“. Jahrhundertelange religiöse Intoleranz und weitverbreiteter Antisemitismus bis ins 20. Jahrhundert sorgten dafür, daß die jüdische Bevölkerung im katholisch geprägten Spanien heute eine verschwindend kleine Minderheit ist. Ihre Zahl wird nur auf mehrere Zehntausend geschätzt!

Und noch ein Tipp an die Leseratten hier im Forum: „Die Vertreibung aus der Hölle“ von Robert Menasse, der mit seinem Roman nicht zuletzt seiner iberischen Vorfahren gedachte!
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Cozumel
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Re: Späte Wiedergutmachung für vertriebene Juden in Spanien

Beitrag von Cozumel »

Forderungen nach Wiedergutmachung hört man in letzter Zeit wieder häufiger.

Griechenland möchte von DE mehrere hundert Milliarden Euro für Forderungen aus dem 2 Weltkrieg.

Ich will diese Forderungen garnicht in Abrede stellen, dafür kann ich es zu wenig beurteilen, auch wenn man genug Fakten drüber lesen kann.

Aber ab wann kann man sie stellen? Wie weit zurück?

Da ja jedes Volk (Volk ist sicherlich falsch, da die Verantwortung dafür ja häufig diktatorische Syteme tragen) irgend jemand Unrecht taten, kann ja mal eben reihum Geld verteilt werden.

Vielleicht beginnen wir mal mit den Macedonier Alexander dem Grossen?

Zitat aus wiki:

Die Antwort auf die Frage, wie „griechisch“ die antiken Makedonen waren, hat auch heute noch eine gewisse politische Brisanz. Die modernen Griechen erheben den Anspruch, Alexander der Große und die übrigen Makedonen seien Hellenen und Makedonien damals wie heute ein Teil Griechenlands gewesen, weshalb die Selbstbezeichnung des modernen, slawisch geprägten Staates Mazedonien vielfach als Provokation empfunden wird.

(Ironie)
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Atze
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Re: Späte Wiedergutmachung für vertriebene Juden in Spanien

Beitrag von Atze »

Ich denke, Spanien meint damit die Juden, die noch "Judenspanisch" bzw. "Ladino" sprechen, der spanischen Entsprechung unseres deutschbasierten Jiddisch. Von diesen Personen gibt es nicht mehr viele:

"Im Jahr 1966 besagte eine Schätzung, dass es weltweit 360.000 Sprecher des Judenspanischen gab. In einem Interview mit der taz vom 12. Februar 2012 konstatierte der Sprachforscher des Judenspanischen, Michael Studemund-Halévy, dass es weltweit nur noch rund 25.000 Sprecher gebe. In der Türkei leben 22.000 Sepharden, von denen aber nur 600 bis 800 Judenspanisch sprechen, in Bulgarien seien von 3.000 Sepharden noch 250 bis 300 Sprecher des Judenspanischen. In Serbien gebe es zwei Sprecher, in Slowenien, Bosnien, Herzegowina, Makedonien und Griechenland nur noch wenige. Dafür aber noch mehrere in Paris, London, den USA und in Israel. Niemand mehr spreche Judenspanisch als Muttersprache und Michael Studemund-Halévy vermutet, dass in der nächsten Generation Judenspanisch lediglich Erinnerung sein werde."
aus:
http://de.wikipedia.org/wiki/Juden-Spanisch

Daraus ein Sprachvergleich Judenspanisch – Spanisch:

Judenspanisch: El djudeo-espanyol, djidio o djudezmo es la lingua favlada por los sefardim, djudios arrondjados de la Espanya enel 1492. Es una lingua derivada del kastilyano i favlada por 25.000 personas en komunitas en Israel, la Turkiya, antika Yugoslavia, la Gresia, el Marroko, Mayorka i las Amerikas, entre munchos otros.

Spanisch: El judeo-español, djudio o djudezmo es la lengua hablada por los sefardíes, judíos expulsados de España en 1492. Es una lengua derivada del español y hablada por 25.000 personas en comunidades en Israel, Turquía, la antigua Yugoslavia, Grecia, Marruecos, Mallorca, las Américas, entre muchos otros.

Deutsch: Judenspanisch, Djudio oder Djudezmo ist die gesprochene Sprache der Sepharden, Juden, die 1492 aus Spanien ausgewiesen wurden. Es ist eine vom Spanischen abgeleitete Sprache und wird von 25.000 Personen in Gemeinschaften gesprochen, unter anderem in Israel, in der Türkei, im ehemaligen Jugoslawien, in Griechenland, in Marokko, auf Mallorca, in Amerika.

Berühmte "westliche" Sefardim waren u.a. Benjamin Disraeli (brit. Premierminister) und die Familie Montefiore mit einigen Bankiers und Schriftstellern:
Simon Sebag Montefiore hat z.B. ein interessantes Buch über die Geschichte von Jerusalem geschrieben.

Salman Rushdie beschreibt in:"Des Mauren letzter Seufzer" die Geschichte einer zum Teil sefardischen Familie, die es nach Indien verschlagen hat und dessen letzter Spross angekettet in einem andalusischen Bergdorf mit Blick auf Granada die skurrile Geschichte seiner Familie zu Papier bringt.
LG Atze
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Josefine
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Re: Späte Wiedergutmachung für vertriebene Juden in Spanien

Beitrag von Josefine »

Also Spanien will nun nach einem halben Jahrhundert Unrecht wieder gutmachen für jüdische Nachfahren, die aus Spanien vertrieben wurden.

Wenn Spanien nun schon ca. 500 Jahre zurück gehen will, um Unrecht wieder gutzumachen, dann sollte auch an Mittel- und Südamerika gedacht werden. Durch die spanische Kolonialisierung Südamerikas wurde den Menschen dort ebenfalls sehr viel Leid zugefügt. Der Aufstieg und Reichtums Spaniens ab dem 16. Jahrhundert gelang vor allem durch die Ausbeutung der „neuen Welt“.


Jetzt will man also den jüdischen Nachfahren einen spanischen Paß geben, wenn gewünscht (doppelte Staatsbürgerschaft ist erlaubt).

Versucht man so die vielen, vielen leerstehenden Immobilien loszuwerden? Nun mit einem spanischen Paß? ;-)

Auch reiche Russen sollten doch schon nach Spanien gelockt werden mit einer Residencia.
Jetzt passt das nicht so in die politische Landschaft, da besinnt man sich auf die Nachfahren der vor 500 Jahren vertriebenen Juden.

Ich kann mich nur wundern, wie man das verpackt. :mrgreen:
Ich möchte hier nicht falsch verstanden werden, ist mir völlig egal, an wen die leerstehenden Immos hier verkauft werden sollen.

Gruß :)
Josefine
Gruß Josefine :)
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Montemar
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Re: Späte Wiedergutmachung für vertriebene Juden in Spanien

Beitrag von Montemar »

Josefine so denken nicht nur wir, daß für Spanien das „versöhnliche Angebot“ an die jüdischen Vertriebenen zugleich mit der Hoffnung verbunden ist, auch neue Türen zu öffnen… Spanien kämpft gegen eine schwere Wirtschaftskrise, buhlt um Kapital aus dem Ausland! Man umwirbt bereits Geldgeber aus Russland oder China mit dem Versprechen, ihnen als „Prämie“ Aufenthaltspapiere, wenn auch nicht die Staatsbürgerschaft zu schenken...

„Als Gesetz mit mehr symbolischer Bedeutung denn mit praktischen Konsequenzen bewerten Mitglieder der jüdischen Gemeinden in Barcelona und Madrid daher die Initiative – und kritisieren den Justizminister für das Timing: Sein Ministerium ist für die erhebliche Einschränkung des Demonstrationsrechts verantwortlich und auch für das heftig kritisierte Abtreibungsverbot. Da kämen ihm positive Schlagzeilen jetzt nur recht. Kritische Stimmen kommen auch aus Marokko: In Tetuán, Rabat und Fez leben die Nachfahren der Morisken, der vom Islam zum Christentum konvertierten Muslime, die knapp hundert Jahre später aus Spanien vertrieben wurden. Sie reklamieren für sich eine ähnliche Geste historischer Anerkennung – bisher allerdings vergeblich.“hier hören bzw. lesen
„Was nützt es dem Menschen, wenn er Lesen und Schreiben gelernt hat, aber das Denken anderen überlässt?" Ernst R. Hauschka
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Re: Späte Wiedergutmachung für vertriebene Juden in Spanien

Beitrag von Josefine »

Hier habe ich noch eine Meinung eines israelischen Kolumnisten gefunden:

Giftige Töne mischen sich auch schon in die aufkommenden Debatten um den möglichen spanischen Zweitpass. Ein Kolumnist auf Israels populärster Webseite ynet warnte, dass der vermeintliche spanische Aussöhnungs- Vorstoß in Wirklichkeit "mit Antisemitismus infiziert" sei und eine "schändliche Anti-Israel-Einstellung" offenbare.
Gearbeitet werde hier mit dem Klischee vom reichen Juden, der die Weltwirtschaft kontrolliere - und genau den wollten die Spanier angesichts ihrer eigenen Wirtschaftskrise nun angeblich zurücklocken. Dabei sei wohl vergessen worden, dass die Juden heute ihren eigenen Staat haben, heißt es weiter. "Sie sind keine Herde mehr, die nach dem Wunsch des ehrwürdigen Königs hinausgeworfen oder zurückbeordert werden kann."

Aber auch der israelische Finanzminister hat auch schon seine Landsleute gerügt, die mittlerweile in Berlin leben: dass sie "bereit sind, das einzige Land, was die Juden haben, in den Müll zu werfen, weil es in Berlin bequemer ist".

Quelle: http://www.sueddeutsche.de/politik/zwei ... .1906691-2

Man kann alles immer von 2 Seiten betrachten. :mrgreen:

Gruß :)
Josefine
Gruß Josefine :)
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