Ärger auf Frankreichs Autobahnen

Orte oder Sehenswürdigkeiten auf dem Weg zur Costa Blanca
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Rioja
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Ärger auf Frankreichs Autobahnen

Beitrag von Rioja »

Hallo zusammen, hallo Clarc


Um das Thema "Stipvisite in Frankreich" nicht zu stören und zu stark vom Thema zu kommen, möchte ich von meinen Erlebnissen auf Frankreichs Autobahnen mal zu "Papier" bringen, weil ich doch annehme, dass diverse von euch mit dem Auto nach Spanien in den wohlverdienten Urlaub fahren. Und wenn sie etwas herauspicken wollen oder können von meinen Erfahrungen freut mich dies für euch. Doch eines muss ich im Voraus sagen, auch mit dem eigenen nur möglichen Dazutun für eine angenehme Fahrt, bringt die Idioten nicht ab der Autobahn, nirgends.

Wenn ich darf, möchte ich nochmals auf Clarcs Ärger auf Frankreichs Autobahn zurückkommen. Clarc, du hast sicher gemerkt, dass mir Frankreich links und rechts der Autobahnen doch auch gefällt. Autobahnen jedoch bringen doch meist überall Stress, selbst wenn man selber ein ruhiger und anständiger Verkehrsteilnehmer ist.

Bei unseren Urlauben in Spanien "müssen oder dürfen" wir durch Frankreich fahren, weil wir mit dem Auto unterwegs sind. Somit haben wir auch streckenmässig die grösste Erfahrung mit Französischen Autobahnen bei der Fahrt in den Süden. In unseren ersten Jahren Ferien in Spanien, hatte es noch gar keine Autobahnen und somit musste man durch alle Städte, Dörfer, Berge und Hügel fahren. Das war zwar weniger Stressig aber man war bis Catalunien schon zwei volle Tage und Teilen der Nacht am "knütteln" und traf unten ziemlich kaputt an. Dann wurde zuerst im südlichen Bereich mit demBau der Rhonetalautobahn begonnen und mittlerweil haben wir die Autobahn fast überall dreispurig.

Also haben wir nun ein "Instrument" um schneller voran zu kommen. Gut so, es hat aber auch Menschen die hier die Regeln missachten und rücksichtslos sind. Im "normalen" Leben leider auch. Früher fuhr ich viel des Nachts, eigentlich noch recht lange, bis ich dazu kam, nicht mehr gegen meine innere Uhr anzukämpfen. Denn um drei Uhr morgens meldete sich dann halt der Schlaf und im Auto auf irgend welcher Raststätte zu schlafen, war auch nicht echt erholsam.

So begann ich früh Morgens zu starten und hatte das Schlafproblem mal weg, handelte mir aber ein anderes ein. Viel mehr Verkehr. Verkehr, der von Jahr zu Jahr dichter wurde. Vor allem wurde auch der Schwerverkehr je länger je dichter. Man hatte manchmal das Gefühl, dass sich da ein Eisenbahnzug nach Süden bewegte. Lastwagen an Lastwagen reihte sich aneinander. Als wir noch mit dem Wohnmobiel unterwegs waren spielte dies eigentlich noch keine Rolle, da hatte man ja die Freiheit die 130 Km/h bei trockener Strasse auszuschöpfen und die zweite oder dritte Spur zu nehmen. Zu bemerken wäre noch, dass es zu jeder Zeit damals schon Idioten gab (nicht nur in Frankreich) die in rücksichtslosester Art andere Verkehrsteilnehmen belästigten und an Leib und Leben gefährdeten. Auch Brummis die ohne zu blinken unangemeldet ausscherten und dann anschliessend über Kilometer die bekannten Elefantenrennen veranstalteten.

Dann kam bei uns die Zeit, in der wir mit dem Gespann, also mit einem Wohnwagen am Haken unterwegs waren. Da änderte sich doch einiges, war ich doch mit dem Gespann den LKWs gleichgestellt. Und so ergab es sich, dass man halt mehrheitlich auf der ersten Spur fuhr. Und ab da meldete sich das Unwohlsein und der Ärger auf der Autobahn wieder zurück. Ich schnappte mir zu Anfang einen mir scheinenden schnelleren Laster und passte meine Geschwindigkeit diesem an. Da ich mir Mühe gebe ein anständiger und auch auf Sicherheit bedachter Fahrer zu sein, hielt ich auch den Sicherheitsabstand ein. Das heisst in Frankreich die Distanz von zwei Seitenstrichen. Aber oha, fuhr da ein ebenfalls nicht kriechender Laster hinten auf, wurde ich von ihm von hinten mit nah Auffahren bedrängt bis ich es vorzog näher aufzuschliessen. Das war den meisten Brumis zu wenig und es kam dann zum Überholmanöver, aber nicht um zügig an mir und dem voran fahrenden Brumi vorbeizufahren, da wurde dann nach dem Passieren meines Gespanns oft gefährlich knapp wieder eingeschert und weiter ging es mit dem ursprünglichen Tempo. Ich nahm anschliessend den minimalen Sicherheitsabstand wieder ein und was geschah. Ich wurde auf die beschriebene Art in der Lasterkollonne von vorne nach hinten gereicht.

Clark, da habe ich mich auch geärgert und zwar zu viel und zu lange. Konnte es nicht verstehen, dass nur um Treibstoff zu sparen mit dem Windschattenfahren die eigene Sicherheit und die der anderen Verkehrsteilnehmer derart aufs Spiel gesetzt wurde. Hatte so doch oft Ärger und wenn es ab und zu, zu ganz krassen und rücksichtslosen Situationen kam. Genau wie Clark habe ich mich aufgeregt und geärgert. Kam aber relaiv schnell zur Einsicht, dass ich die rücksichtslosen Fahrer ohnehin nicht ändern konnte und eingeklemmt zwischen zwei Lastern wollte ich nie werden. Den Stress mit Ärger musste ich auch nicht haben.

So beschloss ich unseren Reisetag durch Frankreich auf Sonntag zu verlegen, siehe da, fast keine Laster die mit mir ihr Spielchen treiben konnte. Kann sagen, da war doch gewaltig Ruhe in die Reise gekommen. Früh morgens bei Dunkelheit weg von zu Hause, am Sonntag noch dazu und ab und zu nicht auf der direkten meist befahrenen Route. So konnte ich doch die Emotions geladenen Ereignisse mehrheitlich eliminieren und die Reise durchs schöne Frankreich war dann doch schon eher ein Teil der Ferien.

So freue ich mich jetzt schon, im Frühling wieder nach Spanien zu fahren, durchs schöne Frankreich natürlich.
Es grüsst

Rio



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Gast3
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Re: Ärger auf Frankreichs Autobahnen

Beitrag von Gast3 »

Hola Rioja,

Nach mehreren Jahren Daueraufenthalt in Spanien bin ich schon sehr viel gelassener als früher, und mit zunehmendem Alter fährt man vermutlich sowieso nicht mehr mit der Geschwindigkeit, die das Auto hergeben könnte.

Deshalb hier noch mal kurz die Zusammenfassung meiner Reiseplanung, und der Grund meiner massiven Verärgerung:
Wir sind, auch weil es beruflich schlecht anders ging, an einem Werktag in Richtung Spanien aufgebrochen. Um den Feierabendberufsverkehr nicht zu treffen, habe ich es so gewählt, dass ich möglichst um 16 Uhr an Köln vorbei bin Richtung Luxemburg. Hat fast geklappt, aber 20 min Stau auf dem Kölner Ring musste ich dann doch mitnehmen. Danach lief alles relativ gut.
Auch mein zweiter Punkt im Timing passte: Ich bin vor 6 Uhr morgens, also noch vor dem richtigen Berufsverkehr, über die Französich - Spanische Grenze gekommen, ganz ohne Stau, wie ich ihn dort zu anderen Tageszeiten öfter und länger erleben konnte.
Je weiter ich nach Süden kam, desto wärmer wurde es. Bei Barcelona hat mich mein Navi in die Irre führen wollen. Ich sollte unbedingt von der Autobahn abfahren in Richtung Stadtmitte. Da ich weiss, dass es dort mehrere Routen gibt, bin ich der ersten Anweisung gefolgt, nur um nach einer kleinen Irrfahrt durch mehrere Baustellen und Umleitungen wieder auf der selben Autobahn zu landen wie vorher. Die penetranten mehrfachen Anweisungen des Navis, die nächste Ausfahrt zu nehmen, habe ich dann ignoriert und bin so immer noch völlig entspannt an Barcelona vorbei gekommen.
Als dann irgendwo zwischen Barcelona und Valencia auch noch die Sonne aufging und uns ein blaues Meer präsentierte, hat meine Frau völlig entspannt und sogar viel wacher als ich das Steuer übernommen und ist die restliche Strecke bis Denia gefahren.
Nur einmal noch haben wir uns noch leicht verfahren: Nach Valencia muss wohl die Beschilderung gewechselt worden sein. Anstatt: "Alicante per la costa" stand dort: "Alicante / Gandia". Prompt sind wir da falsch gefahren. Egal, nächste Ausfahrt raus, einmal per innerem Kompass durch zwei kleinere Orte Richtung Süden orientiert, und ab da auf die N 332.
Da wird ja heftig gebaut, die Nationalstrasse nimmt ja bald Autobahnähnliche Ausmaße an! Selbst Cuella hat ja jetzt eine Umgehungsstrasse!
Resultat: Hinfahrt wunderbar gelaufen.

So, jetzt zur Rückfahrt und zum Grund meiner massiven Verärgerung über die (zumindest manche) Franzosen.
So gehäuft und so massiv wie auf der Strecke Orange / Lyon bin ich noch nie zuvor auf einer Fahrt geschnippelt worden. Das waren mindestens 15 Fälle, drei davon stufe ich als den Versuch ein, meine Frau, meinen Hund und mich mittels Guillotine (Auto gegen Auto gegen Leitplanke) vom Leben zum Tode zu befördern.

Dazu kommen noch persönliche Erfahrungen aus Urlauben, z.B. in Nizza, und Beruf, Messe Paris.
Unauslöschlich eingebrannt haben sich da völlig überteuerte Preise für Essen und Trinken.
In Nizza wurde ich von zwei Rentnern mal grundlos öffentlich als Nazi beschimpft, als die merkten, dass ich mich mit meiner damaligen Verlobten auf Deutsch unterhielt.
Dazu völlig unkooperatives Personal auf der Messe in Paris, das einen zwei Tage lang ohne notwendigen Strom auf dem Messestand stehen lässt, nur weil man nicht perfekt Französisch spricht.
Einmal war es soweit, dass ein Vorstandsmitglied einer nicht ganz unbekannten Automarke aus Stuttgart anfliegen musste, um beim Aufbau in aller Öffentlichkeit den verantwortlichen Hallenchef sehr deutlich und lautstark darauf aufmerksam zu machen, dass es einen "kleinen" Eklat geben könnte, wenn wir mangels Kooperation unser Material einfach wieder einpacken und die Messe boykotieren würden. Auf einmal wurden die Hauselektriker dann doch schnell...

Positive Erinnerungen habe ich an meine doch nicht wenigen Aufenthalte in Frankreich leider keine einzige.
In den letzten Jahren hat es sich zumindest auf der Messe in Paris etwas gebessert, aber ich habe verständlicherweise kein gesteigertes Interesse daran, noch einmal auszuprobieren, wie es heute in einem Südfranzösischen Urlaubsort sein könnte.

Soweit mein Fazit.
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kuba
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Re: Ärger auf Frankreichs Autobahnen

Beitrag von kuba »

hallo ihr lieben,

habe mal so ein bisschen jetzt die Beiträge zu diesem Thema verfolgt und will nun auch mal meinen "Senf" dazugeben. Ich kann von mir behaupten, schon sehr "autoerfahren" zu sein, habe bestimmt mehr als 1.000.000 Km hier in Europa zurückgelegt, in diversen Ländern wie Italien, Griechenland, Türkei, Frankreich, Spanien, Portugal, Marokko etc. Jedes Land hat mit dem Verkehr halt so seine Eigenarten, aber ich habe nirgendwo bisher so viele rücksichtslose, sture, ach was weiß ich Autofahrer erlebt wie auf den deutschen Autobahnen. Soviel ganz in Kürze zu diesem Thema. Ich selbst habe mich in Frankreich immer sehr wohl gefühlt beim Fahren, eigentlich nie Stress gehabt, in Spanien und Portugal ebenso, no Problems.........Einfach mal ein bisschen lockerer angehen.....ok, das ist halt meine Sichtweise.
liebe grüße
kuba
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Re: Ärger auf Frankreichs Autobahnen

Beitrag von Sonnentraum »

Hi Kuba,
nach über "vierzig" Jahren im Außendienst, könnte ich auch ein Buch über meine Erfahrungen auf der Strasse schreiben.
Nach meiner jugendlichen Sturm- & Drangzeit, habe ich es so wie Du gehalten und habe damit meine Nerven sehr geschont.
Trotz manchem Ärger, muss man auch die Brummi-Fahrer verstehen. Sie werden durch Just in Time Vorgaben und extremen Druck durch die Spediteure zu einem Fahrstil genötigt, der andere Verkehrsteilnehmer in Bedrängnis bringen kann.
Darum als PKW-Lenker auch mal ein bißchen nett sein zum gestressten Brummi-Driver, ihn an einer Kreuzung auch mal rein lassen, damit er mit seinem langen Zug nicht eine Viertelstunde verliert, bis er endlich die Kreuzung passieren kann .... usw.
Es gibt viele Kleinigkeiten um sich Gegenseitig das Leben ein bißchen leichter zu machen !!!
Also, mit ein bißchen gegenseitiger Rücksichtnahme & etwas Gelassenheit, geht alles vieeel stressfreier und gelassener !!! :-D

Allen allzeit Gute Fahrt
Luggi / Google:Reisefox
Träume nicht dein Leben - lebe deinen Traum.
Wenn du jemanden ohne lächeln siehst - Schenk` ihm Dein`s !
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Rioja
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Re: Ärger auf Frankreichs Autobahnen

Beitrag von Rioja »

Sonnentraum hat geschrieben: muss man auch die Brummi-Fahrer verstehen. Sie werden durch Just in Time Vorgaben und extremen Druck durch die Spediteure zu einem Fahrstil genötigt, der andere Verkehrsteilnehmer in Bedrängnis bringen kann.
Hallo Luggi

In der von mir erwähnten unangenehmen Situation (stets eingeklemmt und bedrängt zwischen Lastern) hat mit Zeitersparnis eigentlich gar nicht viel zu tun, denn es wird höchstens Sprit gespart mit einer Verkehrswidrigen Fahrweise (kein oder viel zu wenig Sicherheitsabstand).

Möchte betonen, dass mein erster Beitrag eigentlich gar nicht mit einer Beschuldigung weder mit den "bösen" Franzosen noch mit den Brumifahrern zu tun hat. Erstens sind auf der Rohnetalautobahn durch Frankreich Polen, Ungarn, Italiener Schweizer, Deutsche, Spanier, Portugiesen, Russen ...... und notabene auch Franzosen am "werken" auf der Strasse. So wäre es nicht fair irgend jemanden als Nation die Schuld an tatsächlich vorkommenden Wildwestmanieren in die Schuhe zu schieben.

In erster Linie ging es mir eine selbst erlebte unangenehme Situation aufzuzeigen, aus der ich einen Ausweg suchte und ihn auch gefunden habe um stressfreier nach Spanien zu kommen (Sonntags und allenfalls auf weniger befahrenen Strecken fahren). Das Beispiel hat zwar mit Brumifahrern zu tun, wobei ich sagen darf, dass es unter diesem Völkchen sogar sehr nette Fahrer gibt. So geben sie mit einem Fernlichtaufblinken ein Zeichen, dass Gespannfahrer die ihr Gespann oder den Laster überholen nun wieder rechts einschwenken können (ist vor allem bei Dunkelheit gut, denn man möchte ja nicht unnötig die zweite Spur blockieren). Steht in keiner Strassenverkehrsordnung, ich finde es aber super, dass man sich so gegenseitig hilft. Als Danke blinke ich jeweils nach dem erfolgten einschwenken auf die erste Spur ganz kurz (1x) links. Das ist so üblich bei Campern und hilfsbereiten Brumifahrern, halt leider unter zu Wenigen, aber was noch nicht ist könnte ja noch werden.

Luggi, deinen Satz "Also, mit ein bißchen gegenseitiger Rücksichtnahme & etwas Gelassenheit, geht alles vieeel stressfreier und gelassener !!!" unterstütze ich voll umfänglich.
Es grüsst

Rio



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Re: Ärger auf Frankreichs Autobahnen

Beitrag von Digger »

Hej zusammen,

nehmt es einfach sportlich-urlaubsmässig mit dem Verkehr. Da sich an der allgemeinen Verkehrslage nichts ändern wird und auch nichts an den Verkehrsteilnehmern, organisiere ich meine Urlaubsfahrten entsprechend.
Nicht jammern, handeln! :roll: :-D

Kommt immer gut an Eure Ziele............auch hoffe ich, dass alle einen guten Start ins neue Jahr hatten.

Viele Grüße

Digger
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Re: Ärger auf Frankreichs Autobahnen

Beitrag von Rioja »

Digger hat geschrieben:
Kommt immer gut an Eure Ziele............auch hoffe ich, dass alle einen guten Start ins neue Jahr hatten.
Hallo Digger

Vielen Dank für deine netten Wünsche. Hast recht, wir können doch einiges nicht oder kaum ändern, machen wir das Beste draus oder "organisieren" (hast das gut geschrieben) uns um, um wenigstens einem Teil des Stresses auszuweichen. Ich glaube, dass Ärger beim Fahren, ein echt schlechter Mitfahrer ist.
Es grüsst

Rio



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Re: Ärger auf Frankreichs Autobahnen

Beitrag von benissa »

Hallo,
wer sehr oft mit dem Auto nach Spanien fährt hat seine Erfahungen gemacht. Das schlimmste was uns in Südfrankreich passiert ist, als wir im Schlaf im Wohnmobil ausgeraubt wurden. Die neuesten Meldungen lauten, das rohe Eier auf die Windschutzscheibe geworfen werden. Wenn man dann den Wischer betätigt, sieht man nichts mehr und muss anhalten was die Gauner bezwecken. Es wird empfohlen nicht zu wischen, nicht anhalten und bis zum nächsten Rastplatz zu fahren. Die Gauner sind aber auch bis Barcelona unterwegs.

Gauner und Rücksichtslosigkeit gibt es aber auf der ganzen Welt. Davon ist Deutschland auch nicht ausgenommen und es ist wie bei allem, wenn es mich erwischen will, dann findet man mich überall. Im übrigen finde ich, Autofahren ist Charaktersache.

IWir fahren Ende Januar mit dem Autoreisezug da haben wir schon viele knibbelige Möglichkeiten ausgeschlossen.

Viele Grüße von benissa
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Re: Ärger auf Frankreichs Autobahnen

Beitrag von Rioja »

Hallo Benissa

Da wünsche ich dir jetzt schon eine schöne erholsame Fahrt. Fährt der Autozug am Tag oder in der Nacht?
Es grüsst

Rio



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Oliva B.
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Re: Ärger auf Frankreichs Autobahnen

Beitrag von Oliva B. »

Clark hat geschrieben: […]So, jetzt zur Rückfahrt und zum Grund meiner massiven Verärgerung über die (zumindest manche) Franzosen.[…]
Unauslöschlich eingebrannt haben sich da völlig überteuerte Preise für Essen und Trinken.
In Nizza wurde ich von zwei Rentnern mal grundlos öffentlich als Nazi beschimpft, als die merkten, dass ich mich mit meiner damaligen Verlobten auf Deutsch unterhielt.
Dazu völlig unkooperatives Personal auf der Messe in Paris, das einen zwei Tage lang ohne notwendigen Strom auf dem Messestand stehen lässt, nur weil man nicht perfekt Französisch spricht.
[…]
Positive Erinnerungen habe ich an meine doch nicht wenigen Aufenthalte in Frankreich leider keine einzige.
In den letzten Jahren hat es sich zumindest auf der Messe in Paris etwas gebessert, aber ich habe verständlicherweise kein gesteigertes Interesse daran, noch einmal auszuprobieren, wie es heute in einem Südfranzösischen Urlaubsort sein könnte.

Soweit mein Fazit.
Ich oute mich jetzt mal als bekennender Frankreich-Fan. Selbst wenn wir zu Beginn unserer Frankreich-Fahrten ähnliche Begegnungen mit Franzosen hatten: Einmal fuhr uns ein Franzose bewusst eine Beule ins Auto, wobei die französischen Zeugen sich anschließend schnell und schadenfroh verkrümelt haben, andere Male wurden wir einfach stehen gelassen, wenn wir auf Französisch höflich nach dem Weg gefragt haben. Aber das ist schon seeeeehr lange her.
Deutschland und Frankreich waren wahrscheinlich nicht erst seit dem deutsch-französische Krieg Erbfeinde, der Erste und Zweite Weltkrieg bot den Nationen nicht die Chance einer Versöhnung und in den Köpfen der Älteren Leute hatte sich bis in die 70er Jahre des letzten Jahrhunderts nicht allzu viel geändert. Das war nachvollziehbar, denn die Erinnerungen der Kriegsgeneration waren oftmals schmerzlich. Ich habe trotzdem immer wieder versucht, freundlich auf die Franzosen zuzugehen, was mir nicht schwer fiel, denn da gab es so viel, was man sich von ihnen abschauen konnte. Mir imponierte ihre Lebensart.

Im Laufe der Jahre letzten Jahrzehnte wurden die deutsch-französischen Begegnungen immer normaler, Freundlichkeit im Umgang miteinander stellte sich ein, ein großes Verdienst unserer Politiker, die viel für die deutsch-französische Freundschaft getan haben. Ich fühle mich als gern gesehener Gast im Lande, vor allen Dingen, wenn man versuchte, sich auf Französisch auszutauschen.

Überteuert kann man überall essen, in Deutschland, Spanien, Frankreich und anderen Ländern. Ich mag die Vielseitigkeit der französischen Küche sehr, obwohl sich mittlerweile in Frankreich, dem Land des „Savoir vivre“ und der lukullischen Gaumenfreunden, Fast-Food-Ketten breit gemacht haben und Feinschmecker inzwischen nach Bistros Ausschau halten müssen, die dem Vergleich zu früher standhalten können. Die Kreationen der „Haute Cuisine“ (die hohe Kochkunst), oder der Nouvelle Cuisine“, die die Küche revolutioniert hat, haben ihren Preis, den zu zahlen nicht jeder bereit ist, aber die regionale französische Küche bietet selbst Gourmets preisgünstige Menüs an, deren Qualität ich bei ausgewogenem Preis-Leistungs-Verhältnis in Spanien nur selten vorfinde.
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