Castell de Castells (Marina Alta)
PLZ: E – 03793 Einwohner: 449 lt. INE 2016, 431 lt. INE 2015
Einwohnerbezeichnung: Castellenco, -a
Ausländeranteil: 15,59 % (= 70 Ew., darunter 1 Deutscher lt. INE 2016; 65 Ew. lt. INE 2015)
Sprachdominanz: Valenciano
Flughafenentfernung
Alicante – 110 km
Valencia – 134 km
Ortsbeschreibung
Castell de Castells (Valenciano: [kasˈteʎ de kasˈteʎs]) liegt am westlichsten Rand der Marina Alta, an einer wichtigen Wegkreuzung, die in drei Richtungen führt: nach Farmorca-Alcoy, Benichembla-Denia und Tárbena-Benidorm. Erst in den letzten Jahren wurde die Anbindung des versteckt gelegenen Örtchens zur Küste durch eine gut ausgebauten Straße (zwischen Castell de Castells und Benigembla) erleichtert.
Die Zusammenlegung des Namens des Flusses "Castell" und der Burg auf der "Penya del Castellet" gaben dem Ort seinen Namen.
Castell de Castells gehört zum Gemeindeverband "Mancomunidad La Vall del Pop", ist umgeben von den Bergen Serrella, Sierra de Alfaro und Xortà und Ausgangspunkt für Wanderungen in die malerische Umgebung mit Ausblicken bis hinunter zum Mittelmeer. Von dem Mirador des Monte Cocoll (Alts de Cocoll 1.052 m) kann man an klaren Tagen sogar bis nach Ibiza sehen. "L'Altar Gelat" (der Eisaltar) ist ein Felsen, den weder im Sommer noch im Winter die Sonne erreicht.
Die Quellen "l'Ombria" oder "dels Teixos" und "la Bota" befinden sich am Dorfeingang.
Auf dem Gemeindegebiet von Castell de Castells befinden sich die verlassenen Ortschaften Aialt, Bitla und Petracos. Der Pla de Petracos ist ein alter maurischer Wohnort, der vier Kilometer von Castell de Castells entfernt ebenfalls auf dem Gemeindegebiet liegt. Hier findet man noch eine seit Jahrhunderten kaum veränderten Agrarlandschaft, mehrere erhaltene Höfe und Häuser, denen noch die traditionelle Architektur der Mauren anzusehen ist sowie sehenswerte prähistorische Höhlenmalereien.
Im Trockenfeldbau werden Mandel-, Oliven- und Johannisbrotbäume bewirtschaftet. In Heimarbeit werden Körbe und Taschen aus Zwergpalmenwedeln produziert. In den letzten Jahren konnte die Bevölkerung immer mehr vom beginnenden Inlandtourismus profitieren (casas rurales). Die örtliche Gastronomie blickt auf eine lange Tradition zurück und verwendet bei der Zubereitung der Gerichte vorwiegend Zutaten aus der Region.
Zu den bekanntesten Gerichten zählen mintxos con farinetes i borra (gefüllte Maistorten, ein original arabisches Rezept). Die salmorra wird mit allerlei Kräutern aus den Bergen gewürzt. Auch Eintöpfe wie Puchero
und Borreta (mit Gemüse und Fisch) sind Bestandteil der traditionellen Küche genauso wie Reisgerichte, z. B.Arroz con Conejo y Caracoles (Reis mit Kaninchen und Schnecken).
Auch von den Dorfbewohner, die aus finanziellen Gründen nach Algerien ausgewandert sind, wurden nach ihrer Rückkehr einige Gerichte mitgebracht, dazu zählt z.B. "Couscous".
Zubereitet werden regionalen Speisen mit reinem Olivenöl, das in den örtlichen Ölmühlen abgefüllt wird, begleitet von Landwein der Region. Der Ort ist auch für seine balearischen Wurstwaren bekannt, die nach alten Rezepten hergestellt werden.
Geschichte