PLZ: 03450
Einwohner: 7.108 lt. INE 2016, 7.155 lt. INE 2015
Einwohnerbezeichnung: val. banyerí/-na,
Ausländeranteil: 4,22 % (= 300, darunter 1 Deutscher lt. INE 2016; 308 lt. INE 2015Sprachdominanz: Valenciano
Flughafenentfernung
Alicante 63 km Inlandautobahn (A-7, A-70)
Valencia – 112 km Inlandautobahn (A-7)
Ortsbeschreibung
Von Bergen umgeben liegt Bañeres, offizielle Bezeichnung Banyeres de Mariola (Aussprache [baˈɲeɾez ðe maɾiˈɔla] im Norden der Provinz Alicante. Bayeres ist gemeinsam mit Ibi die am höchsten gelegene Gemeinde der Provinz Alicante. Der Aufstieg zu den Gipfeln des Montcabrer, Sant Jaume und Portín, der durch Wälder von Kiefern, Eichen und sogar Eiben führt, belohnt den Wanderer mit herrlichen Panoramablicken.
Banyeres genießt aufgrund der Höhenlage (816 m.ü.M.) ein mediterranes Bergklima, d. h. warme Sommer und kalte Winter, manchmal mit Schneefall.
Der Ort liegt am Rande des bei Wanderern beliebten Naturparks "Sierra de Mariola", der bekannt ist für seine Heilkräuter und zahlreichen Quellen. Die alten Schneelager (sogenannte Cavas) oder die historischen Bauernhäuser (masías) sind Beispiele der hiesigen ländlichen Architektur. Das Quellgebiet der Flüsse Clariano und Vinalopó bietet Platz für Erholung inmitten üppiger Vegetation.
Banyeres hat eine lange Tradition als Textilstadt und auch heute noch ist die Textilindustrie Hauptarbeitgeber der Einwohner. 70% der arbeitenden Bevölkerung ist im Industriebereich tätig. Bis Anfang des 20. Jahrhunderts wurde der Río Vinolopó zum Betrieb von Getreidemühlen verwendet. Urkunden belegen, dass schon 1780 mindestens zwei Getreidemühlen zu Papiermühlen umgerüstet wurden. Das war der Beginn der Industrialisierung in Bañeres und die Mühlen, teilweise nur noch Ruinen, stehen immer noch als Zeitzeugen am Flusslauf des Vinalopó.
Die Papierherstellung geriet jedoch in den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts in die Krise und man stellte auf Kartonagen um. Die Textilerzeugung gewann nach der Industrialisierung Mitte des 19. Jahrhunderts immer größere Bedeutung, doch die ersten Betriebe siedelten sich erst während des Ersten Weltkrieges (1914-1918) in Bañeres an, als die Nachfrage nach Textilien stieg. Im Moment decken die Betriebe mehrere Produktionsphasen ab: Spinnen und Weben, die Herstellung von Stoffen, Strickwaren, Bettdecken und Handtüchern. Die Nähe zum Valle de Juguete (Spielzeugtal/la Hoya de Castalla) hat die Ansiedlung von Spielzeug- und Kunststoff verarbeitender Industrie begünstigt.
Nur ein geringer Teil der Bevölkerung arbeitet in der Landwirtschaft.
Es werden vorwiegend Getreide und Sonnenblumen angebaut, aber auch Apfel-, Pfirsich- und Pflaumenbäume und etwas Gemüse, sowie Mandelbäume und Wein. Oliven- und Mandelbäume werden im Trockenfeldbau bewirtschaftet. Das wichtigste landwirtschaftliche Produkt ist mit Abstand das Olivenöl.
Das älteste Stadtviertel ist geprägt von schmalen, steilen Gassen und Häusern, die sich um den Bergsporn mit der Burg gruppieren. Der südliche Teil der Stadt erstreckt sich bis hoch zu den Ausläufern der Sierra Mariola.
Die neueren Wohngebiete mit ihren vier- bis fünfstöckigen Häusern liegen an den Ausfallstraßen. Auf den umliegenden Ländereien findet man zahlreiche Landhäuser und zwei Weiler: Campo Oro (Camp d'Or) und El Bovar, beide zwischen dem Río Vinolopó und der Straße nach Biar gelegen.
Regionale Küche:
Typische Gerichte sind die Borreta und Croquetes Fregides (borra y coques fregides), Gazpacho (gaspatxo) Manchego, Pericana und Olla de Carabasse, genauso wie die verschiedenen Reisgerichte - und nicht zu vergessen die traditionelle Paella. Nachtische und Süßigkeiten mit Mandeln, Nüssen und Honig können den maurischen Einfluss nicht verleugnen. Empfehlenswert sind auch “els pastissos de monjes“, das Gebäck der Mönche.
Trotz des kalten Wetters wachsen Rosmarin, Salbei, Lavendel, Thymian, Melisse, Marialuisa, Kamille, Minze, Zitronenverbene, Fenchel und Anis, um nur einige einheimische Arznei- und Gewürzpflanzen des Mittelmeeres zu nennen, die in beeindruckender Vielzahl in der Sierra Mariola gedeihen. 38 wildwachsende oder kultivierte Pflanzenarten werden hier gezählt, einige davon endemisch (nur in dieser Region vorkommend).
Diese Bergkräuter werden nicht nur in der Küche verwendet, sondern sind Hauptbestandteil der bekannten Kräuterliköre (herberos/Val. herberets) der Sierra Mariola. Das Wissen über die Pflanzen (Namen, Standort, Erntezeit) wird vom Vater auf den Sohn weitergegeben. Herberos enthalten zwischen 8 bis 23 Kräuter, der Durchschnitt liegt bei 13 Kräutern, obwohl es auch einen Herbero gibt, der 27 verschiedene Kräuter beinhaltet.
Eine andere alkoholische Spezialität ist der Kaffee-Likör dieser Gegend.
Geschichte