Polop de la Marina

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Polop de la Marina

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Polop de la Marina (Marina baja)
Polop.jpg
PLZ: E – 03520
Einwohner: 4.369 lt. INE 2015, Polopinos, -as
Ausländeranteil: 30,49 % (= 1.332 Ew. lt. INE 2015, darunter 395 Briten und 47 Deutsche)
Sprachdominanz: Valenciano


Flughafenentfernung
Alicante – 64 km
Valencia – 154 km


Ortsbeschreibung
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Polop, gesehen vom Ort La Nucia<br />© Grossauge/Wilfried K.
Polop, gesehen vom Ort La Nucia
© Grossauge/Wilfried K.
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Polop de la Marina liegt im Zentrum der Marina Baixa zwischen der Sierra Bernia und dem Puig Campagna und am Fuße des Ponoig (1.181 m), dessen Silhouette einem schlafenden Löwen (león dormido) ähnelt. Der historische Ortkern liegt auf einem Berg, den in früheren Zeiten eine Burg dominierte.*) Heute ist es die Kirche, die schon von Weitem sichtbar ist. Von der einstigen Burg sind nur noch restaurierte Grundmauern vorhanden. Arabische und christliche Kulturen haben ihre Spuren im Ort hinterlassen, dessen Häuser mit ihren weißen Fassaden und dem bunten Blumenschmuck mediterranen Charme verbreiten. Die alten Herrenhäuser vergangener Jahrhunderte zählen zu den Hauptsehenswürdigkeiten des Ortes.

*) Das Landeskulturministerium präsentierte Ende 2011 einen Entwurf, den Dorfkern zum BIC (Bien de Interés Cultural) zu erklären (39.000 qm, 150 Häuser). Noch wurde darüber nicht endgültig beschieden, da ein Aussterben des Dorfkerns befürchtet wird.
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Die Bevölkerung lebt von der traditionellen Landwirtschaft (Oliven und Mandeln und in den Niederungen Nisperos und Zitrusfrüchte) und von der Produktion von Wein und Rosinen und dem Kunsthandwerk wie Stickerei und Nadelarbeiten.
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Regionale Küche: Die heimische Küche spart nicht an Kalorien, denn die Menschen gehen meist einer harten Arbeit auf dem Feld nach. „Olleta de blat“ ist ein Eintopfgericht mit weißen Bohnen, nach regionalem Rezept mit Weizen als Hauptbestandteil, sowie die pizzaverwandte „Coca fasida“. „Pilotas de dacsa“ sind Kohlrouladen mit Maismehl, doch das beliebteste Gericht der Marina ist „Arròz amb fessols i naps“ (Reis mit Bohnen, Rüben, Mangold, Spinat, Tomaten, Zwiebeln, Öl und Schweinefleisch), doch wenn man etwas Leichteres essen will, sollte man „pebreretes amb sangatxo“ vorziehen, ein Salat mit Paprika, Tomaten, Knoblauch, Olivenöl und „sangatxo“ (durch Salz haltbar gemachter Tunfisch). Typische Nachspeise sind frische Nisperos. Wenn die Mispelsaison vorbei ist, kann mit die Früchte „en almíbar“, also in Sirup bestellen. Gebäckspezialitäten sind "pasteles de boniato" (aus der Süßkartoffel) oder "pasteles de almendra" (Mandelgebäck) und als Getränk bietet sich ein Wein aus der Marina und/oder Mistela an.

Zum Gemeindegebiet von Polop gehört das kleine Dörfchen Chirles.


Geschichte
Die ersten Siedler der Gegend waren die Iberer. Die Nähe zur Küste, wo Phönizier und Griechen ihre Spuren hinterlassen haben, beeinflusste auch die einheimische Kultur. Polop, mit seiner Burg in strategisch günstiger Lage auf einem Berg, war Schauplatz mehrerer kriegerische Ereignisse. Hier residierte der muselmanische Anführer Al-Azraq, dessen Herrschaftsgebiet während des zweiten und dritten Viertels des 16. Jahrhunderts bis in den Norden der heutigen Provinz Alicante reichte. Sein Kontrahent war König Jakob I., der Eroberer, der sein Gebiet von der Küste in Richtung Landesinnere ausdehnen wollte.
1271 hat Jaime I. den Aufstand von Al-Azraq nieder geschlagen und am 8. April 1276 begnadigte er die Muslime von Orcheta und Polop nach einem Aufstand und gewährte ihnen, ihre Gehöfte weiter zu betreiben.
Im Jahr 1290 übertrug Alfonso alle Burgen „in den Bergen“, zu denen auch Polop gehörte, dem Adligen Bernardo de Sarría. Danach herrschten über Polop Feudalherren aus verschiedenen Geschlechtern. Sie benötigten die Mauren zur Feldarbeit und hielten sie wie Sklaven.
Im Jahr 1520 (zu der Zeit regierte Karl I. / Carlos I aus dem Hause Habsburg) flüchteten die Mauren, die in Polop lebten, während der Revolte der Agermanats in die Burg. Viele Mauren fielen in die Hände der Aufständischen und wurden getötet.
Durch die Vertreibung der Mauren aus Spanien im Jahr 1609, verlor Polop 2/3 seiner Bevölkerung. Im 17. Jahrhundert zählte das Gebiet Polop, Nucia und Chirles 91 Häuser, deren Zahl im Jahr 1713 auf 154 angestiegen war.
Polop bildete zusammen mit den Orten Benidorm La Nucia, Alfaz del Pi und Chirles eine Baronía, die verschiedenen Herrschern unterstand, bis der Besitz im 15. Jahrhundert an die Familie Fajardo überging. Beatriz Fajardo von Polop ließ vor 350 Jahren innerhalb von 7 Jahren das Wasserversorgungssystem "Reg Mayor", ein Netz aus Bewässerungsgräben, Brunnen und Mühlen für die landwirtschaftliche Bewässerung und Trinkwasserversorgung bauen. Die Möglichkeit, das Land zu bewässern, zog viele Siedler an und neue Dörfer wurden gegründet. Der Hauptkanal Sèquia Mare kommt vom Berg Ponoch und führt durch Polop, La Nucia, L'Alfàs del Pi bis Benidorm. 200 Höhenmeter liegen zwischen Polop und Benidorm. Noch immer werden Teilstücke zwischen La Nucia und L'Alfàs del Pi zur landwirtschaftlichen Bewässerung genutzt.
Doña Ana Agapita de Valda y Teijeiro, ( +1854) war der letzte Nachfahre dieses Adelsgeschlechts.
Die Volkszählung von 1787 ergab eine Zahl von 1.851 Einwohnern, ein Jahrhundert später waren es nur noch 1.793. Die Bevölkerung nahm bis 1960 ständig ab, zu dem Zeitpunkt zählte man 1.286 Einwohner. Doch seitdem wird ein kontinuierlicher Anstieg verzeichnet.

Zu einem Skandal kam es im Oktober 2007, als der langjährige Bürgermeister Alejandro Ponsoda Bou, der das Amt seit 1997 inne hatte, ermordet wurde. Sein später wegen Anstiftung zum Mord verdächtigter Nachfolger, Juan Cano Giménez, ist während seiner Inhaftierung von seinem Amt zurückgetreten. Seit Dezember 2009 ist María Dolores Zaragoza alcaldessa des Ortes.


Die wichtigsten Fiestas
Karfreitagsprozession auf dem Kreuzweg (Via Crucis mit Keramik aus dem 18. Jahrhundert)
Das wichtigstes Fest der Gemeinde „El Porrat“ findet Mitte August zu Ehren der Virgen de la Asunción und San Roque. Die Feierlichkeiten mit romerías, religiösen Veranstaltungen usw. dauern 4 Tage .
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Anfang Oktober findet das farbenprächtige Patronatsfest in Polop statt, das seit 1733 zu Ehren des Hl. Franziskus von Assisi und der Virgen de los Dolores gefeiert wird und mit einem großen Feuerwerk beendet wird.
Das Patronatsfest im Ortsteil Xirles (Chirles) zu Ehren des Heiligen Ramón Nonato findet am letzten Tag im August statt.


Markt
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Der Wochenmarkt findet mittwochs an der Plaza de los Xorros statt.
Sonntags Rastro Flohmarkt (ca. 600 Stände) von 9-14 Uhr
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im Industriegebiet, Pla de Terol.


Sehenswürdigkeiten
Muralla medieval - die Ruinen der mittelalterlichen Mauern auf dem höchsten Punkt des Ortes, wo sich der Friedhof befindet
Die Pfarrkirche von San Pedro
Pfarrkirche
Pfarrkirche
Detail an der Pfarrkirche: Sonnenuhr
Detail an der Pfarrkirche: Sonnenuhr
Die Kirche wurde im Jahr 1723 erbaut, direkt daneben befindet sich das Santuario de la Divina Aurora.
Die Burg von Polop,
ursprünglich eine maurische Festung, wurde zu Beginn des 12. Jahrhunderts erbaut. Die Reste befinden sich auf einem Hügel nahe der Ortschaft. Von dem Schriftsteller Gabriel Miró (* 28. Juli 1879 in Alicante; † 27. Mai 1930 in Madrid ), der eine zeitlang in einem Haus an der Landstrasse nach Guadalest lebte, bezeichnete den alten, nun geschlossenen Friedhof über der Stadt als einen „krönenden Kreuzgarten. (Anm. den Friedhof kann man nicht besichtigen)
Santuario de la Divina Aurora
Santuario de la Divina Aurora
Santuario de la Divina Aurora
Fuentes de Los Chorros (Font dels Xorros/Fonts dels Xorrets),
wo aus 221 Rohren Brunnenwasser rinnt und an einer Mauer die Wappen verschiedener Orte in der Provinz Alicante auf Keramikplatten verewigt wurden. Auf dem Platz befinden sich auch einige Geschäfte mit einheimischen Produkten.
Font dels Xorros/Fonts dels Xorrets
Font dels Xorros/Fonts dels Xorrets
Die alten Herrschaftshäuser von Polop.
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Museen
Museo del Alambre
el Sótano medieval (mittelalterlicher Keller), in dem antike Gegenstände für die Landwirtschadt und alte Spielsachen aufbewahrt werden.
Miniaturmuseum - El Museo Miniaturas /Pequeña Costa mágica

Links
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Wetter
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Landkarte

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