Zwangsabgaben auf Sparguthaben rückw. ab 1.1.2014

Konto in Spanien
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pekeo1
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Zwangsabgaben auf Sparguthaben rückw. ab 1.1.2014

Beitrag von pekeo1 »

... jetzt kostet es Geld wenn man Geld hat ...

http://www.welt.de/finanzen/geldanlage/ ... r-ein.html
Todos vivimos bajo el mismo cielo, pero ninguno tiene el mismo horizonte.

Unser Wetter https://app.weathercloud.net/d4684862225#current
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baufred
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Re: Noticias - Nachrichten - News

Beitrag von baufred »

... und die Banken werden noch lauter nach "Staatshilfen" schreien, denn der Sparer holt seine "Kröten" schnellstmöglichst vom Konto ... damit werden über Kurz oder Lang die Banken zahlungsunfähig ... B-)
Saludos -- baufred --
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Montemar
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Re: Noticias - Nachrichten - News

Beitrag von Montemar »

Und wer ist an solchen Nachrichten denn überhaupt interessiert?
Am 04. Juli 2014 hat die spanische Regierung per Dekret ein Gesetz zur rückwirkenden Erhebung einer Steuer auf alle spanischen Bankguthaben in Höhe von 0,03 % verabschiedet. Eine Steuerflucht ist damit nicht mehr möglich. A b e r, was sind schon 0,03 % werden sich viele denken! Dennoch weist schon der Betrag eine eigenartige Ähnlichkeit mit der von Boston Consulting angeregten 30,0 % „Einmalsteuer“ auf Bankguthaben auf. Man „müsste“ nur das Komma um drei Stellen nach rechts verschieben und schon – oh Wunder – sind die magischen 30,0 % mit demselben Gesetz möglich.

Für Spanien dürfte dieses Dekret deshalb nur ein Testballon sein, denn wenn sich niemand aufregt und die Menschen den sehr, sehr geringen Steuerbetrag nicht einmal bemerken, ist man für die Zukunft ja gerüstet. Für den Tag an dem endgültig klar wird, daß Papier - auch das spanische - geduldig ist. An diesem Tag ist es durch eine einfache Änderung eines einzigen Dekrets möglich allen Spaniern ihren fairen Anteil an der Sanierung von Staat und Finanzsystem einfach abzuziehen! :d

Wenn es bis jetzt noch Niemand mitbekommen hat, was Sache ist, ist selber schuld! >:)
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Oliva B.
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Re: Zwangsabgaben auf Sparguthaben rückw. ab 1.1.2014

Beitrag von Oliva B. »

Eine Steuerflucht ist damit nicht mehr möglich
Diesen Satz finde ich sehr verwirrend, Montemar.

In den Deutschen Wirtschaftsnachrichten, auf die du dich hier wahrscheinlich beziehst, stand, Zitat:
  • "Die Steuer wirkt rückwirkend bis zum 1. Januar 2014, eine Steuerflucht ist damit praktisch ausgeschlossen."
  • Steuerflucht bezeichnet die Verlagerung von Einkunftsquellen, Betriebssitz, Wohnsitz oder Aufenthaltsort in andere Staaten oder Wirtschaftsgebiete aus steuerlichen Gründen. Quelle
Doch warum sollte eine Steuerflucht durch das neue Gesetz nicht mehr möglich sein?

Der Satz bezog sich wohl eher auf die Tatsache, dass die Steuer rückwirkend vom 1. Januar 2014 an erhoben wird und nachträglich natürlich niemand mehr Guthaben in andere Länder transferieren kann.

Zitat:
  • Die Einführung einer Sparersteuer gilt als heikel, da sie Bürger in einer Trotz- und Schockreaktion dazu bewegen könnte, ihr Geld aus dem Finanzsystem abzuziehen, und so einen Ansturm auf das Banksystem, einen "bank run", auslösen könnte. Die Welt
Ich kann mir vorstellen, dass zumindest sehr viele Ausländer, ohne Residencia, aber mit Vermögen auf spanischen Bankkonten, dieses Geld auf Konten in ihrer Heimat transferieren werden, und wenn es nur aus Angst heraus geschieht, dass sich die Zahl hinterm Komma vergrößert - und das dann auch wieder rückwirkend. :evil:

"Neu-Spaniern" wurde immer geraten, neben dem Girokonto ein Sparbuch anzulegen, um nicht Gefahr zu laufen, durch ungeplante Abbuchung das Konto ins Minus zu laufen zu lassen. da spanische Banken meist keine Überziehungskredite einräumen und bei Unterdeckung hohe Mahngebühren berechnen bzw. Abbuchungen zurückweisen, was zu Problemen mit den Forderungen für Telefon, Grundsteuern (IBI), Patrimonio, Strom, Wasser, Sozialversicherung etc. führen kann.Quelle.

Warum also in Spanien Steuern zahlen, wenn dieselbe Dienstleistung woanders umsonst ist?
Oder warum nicht gleich das spanische Konto auflösen und alle Abbuchungen über das Konto im Heimatland durchführen lassen, wie hier bereits angeregt wurde?

Zum Thema "Zwangsabgaben" passt auch, dass die Staatschulden in Spanien sich nach Angaben der Notenbank, Zitat "mit 997 Milliarden Euro Ende Mai einen absoluten historischen Rekordstand erreichten. Sie entsprechen nunmehr 97,4 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP). Hauptursachen für den abermals rasanten Anstieg um 36 Milliarden Euro in den ersten fünf Monaten sind die Defizitfinanzierung, Hilfen für marode Banken und Kredite für insolvente Regionen. Die Regierung Rajoy rechnet damit, dass im Laufe des Jahres die Ein-Billionen-Grenze erreicht wird, hofft aber, dennoch die Staatsschulden noch unter 100 Prozent des BIP halten zu können." Quelle
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Montemar
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Re: Zwangsabgaben auf Sparguthaben rückw. ab 1.1.2014

Beitrag von Montemar »

@Oliva

Den Artikel in den Wirtschaftsnachrichten habe ich gar nicht gelesen und kann ich mich kaum bezogen haben, da der Artikel (12.36 Uhr) nach meinem Post (12.03 Uhr) erfolgte, wie ich sehe! Ich weiß nicht, was unklar sein sollte, ich habe geschrieben rückwirkend. Demnach soll die Steuer von 0,03 Prozent auf alle spanischen Bankeneinlagen erhoben werden, auch für Sparer, die ihr Geld noch schnell in Sicherheit bringen wollen. Denn das Gesetz soll rückwirkend zum Januar 2014 in Kraft treten, eine Kapitalflucht ist damit ausgeschlossen. Vielleicht wäre Kapitalflucht das bessere Wort gewesen! :-?
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Josefine
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Re: Zwangsabgaben auf Sparguthaben rückw. ab 1.1.2014

Beitrag von Josefine »

Ich habe mir auch den WELT-Artikel durchgelesen.

Noch ist ja noch nix passiert für den Bürger, der seine Ersparnisse in Spanien hat.
Wie ich lese, wird die Steuer von 0,03 % von den Banken nicht direkt von den Ersparnissen abgezweigt, sondern die Banken müssen sie von ihren Gewinnen abzweigen.

Wie es Banken an die Sparer weitergeben, ist ja noch völlig unklar und jede Bank wird es ggf. anders benennen, wie z.B. Kontoführungsgebühr oder ähnlich. Bei spanischen Banken sind diese Gebühren eh nicht sehr transparent.
Bei 10.000 EUR Sparguthaben wären es jährlich 3 EUR.
Bei 100.000 EUR Sparguthaben jährlich 30 EUR.
Zwischen diesen beiden Summen werden wahrscheinlich die meisten Sparguthaben angesiedelt sein.
Und bei einem jährlichen Steuer-Betrag von 3 bis 30 EUR wird sich wohl niemand vom Sofa erheben, um zu protestieren. ;)

Uns Ausländer in Spanien betrifft es ja nur minimalst.
Auch die meisten Residenten (nicht nur die Nicht-Residenten) werden wohl ihre Ersparnisse eher in ihren Heimatländern haben.

Und die ganz reichen Sparer, die werden wahrscheinlich die Dienstleistungen von Vermögensverwaltungen in Anspruch nehmen und somit wohl und Mittel und Wege finden, das Ersparte ins Ausland zu transferieren falls sie es nicht schon gemacht haben. Ein Klick und das Geld ist woanders. ;)

Im Übrigen senkt die spanische Regierung die Einkommenssteuer für den Otto-Normal-Verdiener.
Ich denke, das wird den meisten Steuerzahlern wichtiger sein als eine kleine jährliche Sparer-Gebühr von 0,03 %.

Gruß :)
Josefine
Gruß Josefine :)
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