Fosa séptica - Grubenerfahrung

Abwasser, Sickergrube,Brunnen
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Oliva B.
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Re: Fosa séptica - Grubenerfahrung

Beitrag von Oliva B. »

girasol hat geschrieben:Na, das ging ja dann doch noch flott. Aber kann man das vorher nicht erkennen, dass die Grube fast voll ist? Dann hätte man ja mehr Zeit, um die Leerung zu organisieren.
Gruß
girasol
Klar, girasol, hätte man das erkennen können, doch bei uns ist alles etwas weitläufiger, da schaut man selten nach. Aber jetzt können wir absehen, in welchem Zeitraum die Grube voll ist und bestellen einfach ein Jahr früher einen Pumpenwagen. An der Küste besteht unsere Fosa seit 20 Jahren - ohne Leerung. Solange der Pumpenwagen innerhalb einiger Stunden kommt, ist doch alles im grünen Bereich.
Busbauer hat geschrieben: wir haben im Deckel eine Öffnung und daneben einen langen Stab liegen - damit kann abgemessen werden wie hoch es steht....
Dies wird bei uns in der Comunidad auch regelmässig kontrolliert.
Ich kenne niemanden, dessen Grube hier von der Comunidad kontrolliert wird. Weder regelmäßig, sondern gar nicht. >:) Da du den Ort Moraira in deinem Profil stehen hast, würde mich mal interessieren, wer da kommt? :-? Seit 26 Jahren ist bei uns niemand aufgetaucht, um die Grube zu überprüfen und wir leben nicht nur in derselben Comunidad wie du, sondern sogar in derselben Provinz. :mrgreen: Vielleicht gibt es auch verkleidete Fosa-Kontrolleure - genauso wie bei den Gasmännern? :-?
villa hat geschrieben:Huch Elke mein Beileid :)

ja das ist unangenehm.
Dass das bei mir nicht passiert lasse ich die Grube alle paar Jahre prüfen. Da ich bei mir nicht sehen kann wie voll sie ist gehen die dann mit einer Kamera rein. Kostet mich um 40 Euro jedes mal, aber so bin ich sicher dass die Gäste die zeit unbeschwert geniessen können.

Das mache ich so alle 3 Jahre. Da ich eine riesen Fossa habe und die auch schön pflege hatte ich die letzten 2 mal keine hohen Stände und sogar die Versickerung ist wieder besser. Ich pflege die Fossa mit Enzymen die den Abbau der festen Stoffe verbessert. Seit ich das mache läuft alles super.

Bei uns kostet eine Leerung so um die 125 Euro.
Warum Beileid? Da kommt ein Wagen, saugt alles ab und ist in einer halben Stunde wieder weg. Unsere Fosa liegt nicht direkt am Haus, also gab es noch nicht einmal eine Geruchsbelästigung. Wir "pflegen" unsere Fosa nicht, verwenden aber auch keine "scharfe" Chemie und werfen nichts Anorganisches hinein, auch keine Ölreste. Klappt alles bestens und riecht kein bisschen. Das Zersetzen klappt auch bestens, und Toilettenpapier war (lt. Olivo) nicht erkennbar. Es war eine feste, breiige Masse, die mit Wasser (vom Pumpenwagen) verdünnt und abgesaugt wurde.
Wo dieses Zeug allerdings entsorgt wird, entzieht sich meiner Kenntnis, sol. :-P

Aber bevor ich für 40 Euro jemanden zum Prüfen kommen lassen, würde ich demnächst einfach ein Jahr früher leeren lassen. Man hat doch irgendwann Erfahrungswerte ... Unsere Kosten für den Pumpenwagen, umgelegt auf die Nutzungszeit, liegen bei unter 25 Euro/Jahr - von daher ist das doch eine ganz einfache Milchmädchenrechnung.
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Florecilla
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Re: Fosa séptica - Grubenerfahrung

Beitrag von Florecilla »

Oliva B. hat geschrieben:
Busbauer hat geschrieben: wir haben im Deckel eine Öffnung und daneben einen langen Stab liegen - damit kann abgemessen werden wie hoch es steht....
Dies wird bei uns in der Comunidad auch regelmässig kontrolliert.
Ich kenne niemanden, dessen Grube hier von der Comunidad kontrolliert wird. Weder regelmäßig, sondern gar nicht. >:) Da du den Ort Moraira in deinem Profil stehen hast, würde mich mal interessieren, wer da kommt? :-? Seit 26 Jahren ist bei uns niemand aufgetaucht, um die Grube zu überprüfen und wir leben nicht nur in derselben Comunidad wie du, sondern sogar in derselben Provinz. :mrgreen: Vielleicht gibt es auch verkleidete Fosa-Kontrolleure - genauso wie bei den Gasmännern? :-?
Elke, die von Busbauer gemeinte Comunidad ist wahrscheinlich die Eigentümergemeinschaft der Urbanisation.

... obwohl, die Bezeichnung "Sch...-Kontrolleure" hört man ja häufiger - aber nicht nur in Spanien :mrgreen:
Saludos,
Florecilla (Margit)


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Atze
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Re: Fosa séptica - Grubenerfahrung

Beitrag von Atze »

Ist ja wieder ein Scheixx-Thema.
Offensichtlich bestehen Unklarheiten, was für Grubentypen überhaupt verwendet werden. Die einfachste Form ist wohl die Sickergrube: Entweder gemauert oder in den Fels geschlagen, auf jeden Fall aber mit Versickerungsmöglichkeit des "dünnen" Anteils. direkt durch Wände oder Boden. Aus zwei Gründen wird so eine Grube voll: Die Wände werden zunehmend undurchlässig oder die "dicken" Anteile haben die Grube einfach vollgemacht. Als Arbeit noch wenig kostete, wurde einfach eine neue Grube ausgehoben. Möglichkeiten zum Absaugen gab es damals noch nicht.
Die zweite Möglichkeit sind die sog. Klärgruben, bei unsrem früheren Haus hatte ich eine zusammen mit meinem Vater gebaut:
Vorgefertigte Betonringe, die durch senkrechte Wände in drei Kammer geteilt wurden. Die Wände hatten in ihren oberen Anteilen Schlitze. Nur das "Dünne" gelangte schließlich in die dritte Kammer. Aus der führte eine Sickerleitung (Tonröhren mit 1 cm Abstand) in einem Schotterbett ca 50 m weit in 1 m Tiefe in den Garten. Die verbliebenen "festen" Anteile aus der 1. Kammer mussten allenfalls alle 10 Jahre abgepumpt werden. Durch anaeroben Abbau hatte sich alles so zersetzt, dass es kaum noch roch.
Diese beiden Typen sind in D aus Wasserschutzgründen meist verboten.
Bei unserer Datsche in Brandenburg haben wir eine Sammelgrube aus Kunststoff mit 4 Kubikmeter, die wird regelmäßig abgepumpt. Dazu wird meist ein Saugrohr fest installiert, das zur Straßenfront führt.
Als wir mal den Termin vergaßen haben wir mit einer Tauchpumpe einfach mal den Inhalt in unseren Wald gepumpt. Es roch nur zwei Stunden lang etwas - sollte man aber für gewöhnlich nicht machen.

Und denkt dran: Die Sickergruben von heute sind die archäologischen Fundstätten von morgen.
Da es aber kaum noch Plumpsklos gibt, landen auch immer weniger Gebrauchsgegenstände in den Gruben.
LG Atze
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Re: Fosa séptica - Grubenerfahrung

Beitrag von sol »

@ Atze früher -------

bei meinen Großeltern in Sauo ( so hieß der abgebaggerte Ort bei Senftenberg )

wurden die Exkremente von Mensch und Tier in der Jauchegrube "gesammelt"
die Aussentoilette für die Menschen stand darüber mit Holzsitz und losem Deckel--
wenn die Grube voll war wurde mit einem großem Schöpfeimer am Stiel die Soße
in die Jauchetonne auf dem Pferdewagen übergeführt und raus aufs Feld gefahren.

Erlebt, 1943 bis 1946-----------
Gruss Wolfgang
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Busbauer
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Re: Fosa séptica - Grubenerfahrung

Beitrag von Busbauer »

Oliva B. hat geschrieben:
Busbauer hat geschrieben: wir haben im Deckel eine Öffnung und daneben einen langen Stab liegen - damit kann abgemessen werden wie hoch es steht....
Dies wird bei uns in der Comunidad auch regelmässig kontrolliert.
Ich kenne niemanden, dessen Grube hier von der Comunidad kontrolliert wird. Weder regelmäßig, sondern gar nicht. >:) Da du den Ort Moraira in deinem Profil stehen hast, würde mich mal interessieren, wer da kommt? :-? Seit 26 Jahren ist bei uns niemand aufgetaucht, um die Grube zu überprüfen und wir leben nicht nur in derselben Comunidad wie du, sondern sogar in derselben Provinz. :mrgreen: Vielleicht gibt es auch verkleidete Fosa-Kontrolleure - genauso wie bei den Gasmännern? :-?

comunidad = Gemeinsamkeit, Gemeinschaft, Körperschaft, Gemeinwesen

Unsere Comunidad / Gemeinschaft besteht aus 18 Häusern, und da wird regelmässig der Stand der Fosa´s kontrolliert - von öffentlichen Fosakontrolleure habe ich nie gesprochen......

:d
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baufred
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Re: Fosa séptica - Grubenerfahrung

Beitrag von baufred »

... nachdem Atze schon mal in die Technik eingestiegen ist, mal nachfolgend der "Rundumschlag" mit der kompletten technische Seite zur Entsorgung unserer "Geschäfte" von simpel bis aktuellem Stand der Technik:

> Ausfahrgrube > :
geschlosssener abgedichteter Sammelbehälter in allen Bauformen von massiv, Beton bis zum heutigen Kunststoff >> muß je nach Fassungsvermögen kontrolliert entleert und entsorgt werden >> als natürlicher Dünger oder in einer Kläranlage ...

... eine nicht mehr zulässige Variante in D und in Spanien ist die Sickergrube, der so genannte "pozo negro" oder auch "pozo ciego" ... die "perforierte" Sammel(Sicker-)grube, wo das Dünne gleich ins Erdreich verschwindet und die verbleibende feste "Restmasse" später bergmännisch abgebaut werden muß :o ... oder einfach im Boden verbleibt und 'ne neue Grube gebaut wird ...

Info:
E: http://es.wikipedia.org/wiki/Pozo_ciego
D: http://de.wikipedia.org/wiki/Sickergrube


> biologische 3-Kammer-Kläranlage (in E: 2-Kammer!) > la fosa séptica:
über ein 3-stufigen Prozeß werden so genannte Sink- und Schwebestoffe in der ersten Kammer abgetrennt und die die biologischen Bestandteile über einen durch Bakterien "angeregten" Prozeß zersetzt. Die Feststoffe verbleiben in der ersten Kammer und müssen regelmäßig bis auf eine verbleibenden Restmenge, dem so genannten "Impfschlamm" geleert werden. Der Impfschlamm regt für den nachfolgenden Zeitraum wieder die biolog. Zersetzung an. Die 2 nachfolgenden Kammer dienen zur "Nachklärung" der abfließenden flüssigen Bestandteile, so das am Ausgang der letzten Kammer das relativ saubere Abwasser in die Regenkanalisation bzw. im Campo in Gräben oder aber über Versickerungsleitungen im Boden zur Versickerung gebracht werden kann.
Hinweis: 3-Kammer-Kläranlagen sind aktueller Stand der Technik!! > DIN 4261 > aber zur Komplettierung von Atzes Aussage, werden in Wasserschutzgebieten (Einzugsbereich der Trinkwassergewinnung) der Einsatz u.U. generell nicht zugelassen

Info:
E: http://es.wikipedia.org/wiki/Fosa_s%C3%A9ptica
D: mit techn. Tipps: http://lauterbach-kiessling.de/userdata ... /tipps.pdf

... mal ein modernes span. System der "fosa séptica" (auch 2-Kammer!) - schon mit vorgeschaltetem Fettabscheider und nachfolgender Versickerung:
http://www.totagua.com/imgs/productes/d ... ptica6.jpg

... und für unsere Häuslebesitzer im Campo dazu Neuigkeiten der spanischen Vorschriften CTE zum Thema Abwasserbeseitigung im europ. Normenabgleich zum Download :
http://aqua-plann.eu/fileadmin/user_upl ... B3nomo.pdf
Saludos -- baufred --
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Re: Fosa séptica - Grubenerfahrung

Beitrag von villa »

Schön Elke, dass sie bei dir nicht so nah am Haus ist, bei mir leider schon :-(

Ich kontrolliere alle paar Jahre, nicht jedes Jahr und das weil ich schlicht nicht weiss wie lange es das letzte mal ging bis sie voll war :-D zur Zeit kontrolliere ich alle 3 Jahre.
Und ich habe so eine Fossa Sepitica. ob nun 2 oder 3 Kammer weiss ich nicht.
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Re: Fosa séptica - Grubenerfahrung

Beitrag von costablancafan »

@Elke
was für ein Thema :-D

Unsere Grube haben wir an einem Sonntag leeren lassen müssen. Dies war extrem teuer, aber vielleicht war ich da auch zu nachlässig und hätte mehr Firmen antelefonieren sollen.
Herzlichen Glückwunsch also zu diesem günstigen Preis, denn selbst am Montag hätten die, soweit ich mich noch erinnern kann 350 Euro haben wollen.
Es hilft nix, aber ich bin froh, dass der Abstand zu der letzten Leerung 10 Jahre betrug.
Wir pflegen unsere Grube ebenfalls mit Enzymen. Es wurde mir aber schon seitens der Spanier gesagt, dass man ein rohe Leber eine Zeit lang in die Sonne stellt und diese dann in Grube spült um die nötigen Mikroorganismen in die Grube zu bekommen.

Sehr lecker :-P
Wir machen das nur mit Enzymen. Da wir jetzt immer hier wohnen, wird sich der Abstand zur nächsten Leerung evtl. verkürzen, wir werden sehen. Ich hab Bekannten gehört, dass sie ihr Klopapier grundsätzlich in einem Eimer neben dem Klo entsorgen, um die Grube nicht so schnell leeren zu müssen. Aber das ist mir auch nicht so angenehm.

Das Klopapier zersetzt sich schon, und andere Dinge wie Zewa oder Papiertaschentücher kommen nicht hinein. Auch keine scharfen Reiniger, so hoffen wir auf eine lange unbeschwerte Zeit :-P
Gruss
costablancafan
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Oliva B.
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Re: Fosa séptica - Grubenerfahrung

Beitrag von Oliva B. »

costablancafan hat geschrieben:@Elke
was für ein Thema :-D [...]Herzlichen Glückwunsch also zu diesem günstigen Preis, denn selbst am Montag hätten die, soweit ich mich noch erinnern kann 350 Euro haben wollen.
[...]
Und weil ich diesen Preis noch in Erinnerung hatte, costablancafan, habe ich dieses unappetitliche Thema hier eingestellt.
Wenn man die ungefähre Hausnummer kennt, wird es Abzockern schwer gemacht, Notsituationen auszunutzen.

Fosas gibt es noch überall in der Provinz Alicante - nicht nur auf dem Campo, sondern überall entlang der Costa blanca.... :twisted:
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Re: Fosa séptica - Grubenerfahrung

Beitrag von maxheadroom »


Hola todos,
ist zwar ein "lustiges" Thema, fuer meinen Teil habe ich die Problematik vor 10 Jahren hinter mir gelassen :-D da bis dahin ich zwar auch eine Fosa hatte, aber nie Probleme da nur als Ferienhaus benutzt und dazwischen immer genug Zeit war.
Dann habe ich bei den Renovierungsarbeiten die Gelegenheit genutzt an die dann vorhandene Kanalisation anzuschliessen.
Im Zusammenhang mit diesem Thema ist mir aber dann eine nette Zahlenspielerei wieder eingefallen, fuer die mathematisch Begabten unter uns eine kleine Fleissaufgabe :lol: :lol:
Wir sind so ca 7 Milliarden Erdenbuerger , durschnittlich 150 gr. Exkremente pro Tag, bei 365 Tagen x Weltdurchschnittlicher Lebenserwartung von 35 Jahren ergibt :?: Na ja , hat sich eigentlich schon jemand Gedanken gemacht aus was die Erde eigentlich besteht :mrgreen: :mrgreen:
Saludos
maxheadroom








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