Trinkwasser aus der Leitung?

Abwasser, Sickergrube,Brunnen
Kay
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Re: Trinkwasser aus der Leitung?

Beitrag von Kay »

es wird wohl eher zum Kauf von Trinkwasser geraten, von daher mache ich das auch so. In Pego soll das Trinkwasser wohl sehr gute Qualität haben ... macht auf mich auch einen sehr guten Eindruck aber teils wird eben Wasser abgekocht und teils das Wasser aus den Wasserkanistern genutzt. Da gewöhnt man sich dran.
haSienda
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Re: Trinkwasser aus der Leitung?

Beitrag von haSienda »

So viel Durst könnte ich nicht haben, dass ich hier in Spanien Leitungswasser trinken würde :-o
Unsere Hunde trinken's übrigens auch nicht...

Gruss
Derek
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Oliva B.
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Re: Trinkwasser aus der Leitung?

Beitrag von Oliva B. »

Besonders stark wird das Leitungswasser in den Sommermonaten gechlort. Frau Dr. Ingrid Chorus vom Umweltbundesamt meinte 2012 zu der Frage, ob man gechlortes Trinkwasser in Urlaubsländern bedenkenlos trinken kann Folgendes.

Auch wir benutzen zum Kaffeekochen nur Quellwasser, genauso wie die Spanier in unserem Dorf. Obwohl unser Wasser aus den Bergen kommt und aus hygienischen Gründen nur einen geringen Chlorzusatz benötigt, wird es von den Verantwortlichen willkürlich gechlort (viel hilft viel :roll: ), denn manchmal ist der Chlorgeruch wahrnehmbar, manchmal nicht vorhanden.

In Deutschland sieht es anders aus,Zitat: "In Deutschland gehört Trinkwasser zu den bestkontrollierten Lebensmitteln. Dafür sorgt die Trinkwasserverordnung, die 2001 eingeführt wurde."

Aber auch in der Bundesrepublik endet die von den Stadtwerken garantiere Wasserqualität vor dem Wasserzähler. "Der weitere Weg bis zum Wasserhahn könnte theoretisch durch die eigenen Wasserrohre und Armaturen im Haus verunreinigt werden. Wer unsicher ist, ob das Trinkwasser möglicherweise durch gesundheitsschädliche Bleirohre fließt, sollte sich mit dem Vermieter, oder dem örtlichen Gesundheitsamt in Verbindung setzen.

Um alle Keime abzutöten, können Sie das Wasser einfach kochen und es in Glass- oder Edelstahl-Behältern stehen lassen, bis diese samt Inhalt auf Zimmertemperatur abkühlen. Ist das der Fall, können Sie die Behälter z.B. in den Kühlschrank stellen."
Quelle Zitat

Eins unserer Familienmitglieder litt früher bei jedem Spanienaufenthalt unter Durchfall. Wir hatten damals einen spanischen Arzt konsultiert, der uns erklärte, dass der Körper sich auf das Wasser eingestellt, das am eigenen Wohnort aus der Leitung kommt. Der Urlauber, der aus Deutschland kommt, ist also an sein heimisches Wasser gewöhnt. Doch am Urlaubsort ist die Zusammensetzung des Wassers (Mineralstoffe und Wasserhärte) anders als Zuhause. Darauf reagiert der Urlauber besonders heftig, wenn zusätzlich noch ungewöhnlich viel Knoblauch verzehrt und die Haut langen Sonnenbädern ausgesetzt wird.
Es erklärt aber auch, warum Spanier (und Residenten) "ungestraft" ihr Leitungswasser trinken können, was jedoch nichts über die Qualität des Leitungswassers aussagt, sondern nur über den Grad der Gewöhnung. :mrgreen:
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Atze
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Re: Trinkwasser aus der Leitung?

Beitrag von Atze »

Mit gut vier Wochen Verzögerung wieder hier unten aufgeschlagen, will ich mal nachfragen, ob jemand noch die CBN vom 15 Februar hat. Da steht nämlich was drin über Europas größte Meerwasserentsalzungsanlage in Torrevieja, an der wir oft vorbei fahren.
Sieht ja eindrucksvoll aus mit ihren riesigen Solarkollektoren. Ist sie denn nun fertig? Die EU wollte doch die Gelder zurück, weil die hier nicht zu Potte kamen. Früher kam das Wasser ja aus Stauseen.
Zum Wasser: Ich persönlich bin da recht unempfindlich. Ich trinke auch das Wasser aus der Leitung, das durch den augenblicklichen geringen Verbrauch leicht nach Chlor riecht. Auch die Hunde kriegen das. Atzine sieht das anders und benutzt selbst zum Kochen das Wasser aus den Flaschen, was ich ihr nicht ausreden kann. Verständlich wäre es nur beim Trinkwasser, das nicht erhitzt wird.
Über den Mineralgehalt des Wassers und damit der Wasserhärte hier weiß ich hier nichts. Es scheint aber - den schnell verkalkenden Armaturen nach - recht hart zu sein, was ja prinzipiell gesund ist - allenfalls für Teetrinker dann nicht so geeignet. Bleirohre kann man bei neueren Urbanisationen eigentlich ausschließen. Das ist teurer als die in der Neuzeit billigeren Stahlrohre bzw. jetzt PVC-Rohre.
Wasserfilter (die für die Küche, nicht für Expeditionen) finde ich Quatsch. Die Dinger verkeimen sehr schnell und warum sollte man die Mineralien (außer Nitrat) aus dem Wasser entfernen wollen? Und Nitrate werden hier wohl eher weniger ausgebracht als in D, wo sie wg. der Intensivtierhaltung nicht wissen, wo hin damit.
Bleiben nur evtl. Keime.
Steriles Wasser gibt es nicht. Einige Keime sind immer drin und schaden auch nicht. Vermehren tun sie sich ja erst als Biofilm in der Endstrecke, z.B. in Urbanisationen, die für 1000 Leute ausgelegt sind, in denen aber zeitweilig nur 10 Leute wohnen. Wenn dann solche "stehenden Gewässer" auch noch warm werden, vermehren sich Legionellen und Pseudomonas mehr als sonst.
Aber auch die sind beim Trinken eher weniger gefährlich als beim Duschen. -
Damit auch diese Endstrecke keimarm bleibt, wird halt vermehrt gechlort, wobei der Chlorbedarf für die Peripherie sehr schwierig zu erraten ist.
LG Atze
Xanaron
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Re: Trinkwasser aus der Leitung?

Beitrag von Xanaron »

Sollte einmal jemand Probleme mit Wasser an sich haben: Leitungswasser in ungefärbte Petflaschen füllen und einen Tag in die Sonne legen. Absolut sicheres Mittel das Wasser zu stelisieren. Gerüche werden meist auch eliminiert. Wird viel auf Expeditionen gemacht.

Und vor allem auch in Entwicklungsländern wo Wasser aus unsauberen Quellen/Bächen/Seen getrunken werden muss da keine andere Quellen zur Verfügung stellen. Für Menschen, die noch nicht einmal eine Wasserleitung in der Nähe haben und sich das teure Mineralwasser in Flaschen natürlich sowieso nicht leisten können (die leeren Palstikflaschen finden sie jedoch zu Hauf auf dem Wohlstandsmüll). Das gilt ja leider noch für viele Millionen auf unserer ach so zivilisierten Welt....
Cozumel
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Re: Trinkwasser aus der Leitung?

Beitrag von Cozumel »

Interessant Xanaron, ich dachte das Wasser vergammelt dann.
Gut dass ich keine Expeditionen mehr mache. :lol:
pichichi
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Re: Trinkwasser aus der Leitung?

Beitrag von pichichi »

Doc, den Artikel habe ich noch gut in Erinnerung:

das wegen des immensen Energieaufwandes kostenintensive Projekt war jahrelang ein Spielball der Parteien, die lokale PP-dominierte Riege in Torrevieja wollte dem von der PSOE in Madrid vor Jahren beschlossenen und von der EU geförderten Projekt seinen Betriebssanktus nicht erteilen, jetzt, wo es auf Druck der EU endlich soweit ist, stellt sich heraus, dass die Gemüsebauern als künftige Großabnehmer sich weigern, den verlangten Kubikmeterpreis, der angeblich dreimal so hoch wie der bisher von ihnen bezahlte ist, zu akzeptieren.....vamos a ver como se continua :-o
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Re: Trinkwasser aus der Leitung?

Beitrag von BiSt »

Na,so sehe ich das auch. Ob der Versorger fachkundige Auskunft gibt?
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Atze
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Re: Trinkwasser aus der Leitung?

Beitrag von Atze »

Die Wasserpreise hier betragen ja weniger als die Hälfte im Vergleich zu D. Und ich denke, dass die Landwirtschaft hier noch weniger zahlt. Und das bei einer sehr viel schlechteren bis nicht vorhandenen Grundwassersituation.
Zudem meinte ich in meiner Einfältigkeit, dass die Entsalzungsanlage vornehmlich den Bedarf im urbanen Raum sicherstellen sollte.
Gemüsefelder mit Trinkwasser zu versorgen stelle ich mir nicht als sehr ökologisch vor.
LG Atze
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Re: Trinkwasser aus der Leitung?

Beitrag von pichichi »

Das Konzept sah sowohl eine zukunftsträchtige Trinkwasserversorgung des Großraums Torrevieja als auch eine Entlastung für den Trasvase Ebro - Segura, der ja nicht immer die Bewässerung der huertas zwischen Elche, Cartagena und Murcia sicherstellen kann, vor. Ob das zusätzliche Problem der bei der Entsalzung anfallenden konzentrierten Sole, die ja ins Meer geleitet werden muss, schon gelöst ist, entzieht sich meiner Kenntnis...
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