Xylella-Bakterium killt Mandelbäume

[Citronella]

Auch ich sage Danke für die aufwendige Recherche @ Oliva!

Vergangenen Freitag haben (lt. CBN) die Gemeinden der Marina Alta zu parallel stattfindenden Demonstrationen aufgerufen - das Motto: Wir sagen Nein zum Ausreißen gesunder Mandelbäume! Ob es etwas nützt? Rund um Jalón sind schon viele Mandelhaine gerodet, meist ein trauriger Anblick. Die Mandel wird zum Luxus, ich bin auf die Preisentwicklung im Herbst gespannt.

Saludos
Citronella

[Akinom]

Vielen Dank für diese sehr ausführliche Zusammenfassung. Es ist wirklich traurig, was da passiert. Die wunderschöne Mandelblüte jedes Jahr wird wohl in nicht allzu ferner Zukunft nur noch selektiv zu bewundern sein.

Erstaunlich finde ich, dass das Bakterium in Kalifornien schon so lange wütet, man auch dort offensichtlich kein Mittel dagegen hat und dennoch Exportweltmeister ist. Natürlich sind die Flächen dort riesig, aber dennoch

Auch ich habe deinen Bericht mit Interesse gelesen und frage mich auch wie das in Kalifornien funktioniert, dass nach 79 Jahren des Befalls trotzdem noch immer am meisten produziert wird. Eigentlich müssten ja inzwischen auch dort die Bäume tot sein.

[Oliva B.]

Vielen Dank für euer Interesse.

@ Floecilla und Akinom
Zu euren Fragen:

1. Erstaunlich finde ich, dass das Bakterium in Kalifornien schon so lange wütet, man auch dort offensichtlich kein Mittel dagegen hat und dennoch Exportweltmeister ist. Natürlich sind die Flächen dort riesig, aber dennoch
2. Auch ich habe deinen Bericht mit Interesse gelesen und frage mich auch wie das in Kalifornien funktioniert, dass nach 79 Jahren des Befalls trotzdem noch immer am meisten produziert wird. Eigentlich müssten ja inzwischen auch dort die Bäume tot sein.

In Kalifornien hat man in den vergangenen 60 Jahren gelernt, mit dem Bakterium zu leben und es in Schach zu halten, indem man viel Umsicht walten lässt. Aber man hat auch wirksame Pläne für die Kontrolle, Erkennung und Eindämmung entwickelt.
Auch die hiesigen Landwirte wollen von den amerikanischen Erkenntnissen profitieren, denn sie sind der Ansicht, dass das Bakterium trotz der brutalen Maßnahmen nicht ausgerottet werden kann. Es werden offensichtlich nur Bäume ausgerissen, befallene Wirtspflanzen außerhalb der Felder werden nicht beachtet.

In Spanien werden Mandeln auf 600.000 Hektar abgebaut, verglichen mit 560.000 Hektar in Kalifornien. Nur dort wird fast 20 Mal so viel produziert wie hier. 2019 erwartet man in Spanien 62.500 Tonnen Mandeln, das wäre ein Rekord, fast 20% über dem Durchschnitt der letzten fünf Jahre. In den USA werden 1,13 Millionen Tonnen erwartet.Aber das wird sich in Spanien bald ändern: Investmentfonds fallen im Land ein und kaufen große Ländereien auf. So betreibt ein privates Unternehmen in Ciudad Real eine Mandelfarm von 400 Hektar, es soll sich um die größte Einzelanpflanzung weltweit handeln.

In den Bars bemerkt man aber eins schon seit Jahren: Es werden nicht mehr wie früher vorwiegend Mandeln, sondern Erdnüsse und Mais als Snack zum Getränk. Die Mandelpreise sind schon vor dem Auftreten des Bakteriums wegen verminderter Ernten in die Höhe geschossen, und wenn das hiesige Angebot durch das Bakterium und wegen der Mandelwespe*) noch geringer wird, steigt der Import aus Amerika genauso wie die Verbraucherpreise.

*) Die Mandelwespe wurde 2010 erstmals in Albacete entdeckt und hat sich auch schon auf die Region Valencia ausgedehnt. Ihre Larven ernähren sich von Mandeln..

[Tina31]

Das hat jetzt zwar nicht direkt mit Xylella zu tun aber ich denke, dieses Bakterium ist auch durch den Klimawandel so akut geworden. Diesen Artikel mit dem aktuellen Weltagrarbericht „Klimawandel: Südeuropas Landwirtschaft drohen harte Zeiten“ finde ich sehr interessant, wenn auch sehr bedrückend.

https://www.weltagrarbericht.de/aktuell ... 0yxaSedPzs

[Citronella]

Nun hat es auch die Mandelbäume in unserer Strasse erwischt . Gestern war der Bagger da, und ich glaube, das war nicht das letzte mal.
Es sieht einfach nur traurig aus

Ein paar Zweige habe ich noch gerettet

So habe ich wenigstens den herrlichen Duft noch ein paar Tage im Wohnzimmer

Saludos
Citronella

[nurgis]

Bei mir wurde der Mandelbaum nicht durch das Bakterium gekillt, sondern zusammen mit anderen Bäumen, von meinem "lieben" belgischen Nachbarn. Er hatte wohl Angst um die freie Sicht. Die Bäume sind aber tiefer auf dem Grundstück und einige Meter entfernt.

[Citronella]

Es ist ein Trauerspiel fast alle Mandelbäume in unserer Gegend sind tot.

So sah es vor genau 6 Jahren aus

und so sieht es jetzt aus

Viele Bäume sind inzwischen entfernt, die Bäume die noch stehen, haben nur vereinzelt ein paar Blüten.
Die ganze Landschaft hat sich verändert. Ein Jammer!

Saludos
Citronella

[Oliva B.]

Ja, Citronella, um die Mandelbäume im Norden der Costa Blanca ist es schlecht bestellt. Vom Feuerbakterium, das die Bäume austrocknen lässt, sind 2.000 Hektar der Landkreise El Comtat, l’Alcoià, Marina Baixa, Marina Alta y l’Alacantí betroffen.

Seit vielen Jahren dezimieren Männer mit Kettensägen, Baggern und Schreddern die Mandelhaine, damit sich das Feuerbakterium nicht weiter ausbreiten kann. Berghänge und Felder werden kurz und klein gesägt. Wo früher eine weiß-rosa Pracht die Landschaft verzauberte und der Duft der Blüten betörte, blieb eine kahle Mondlandschaft zurück, die langsam wieder aufgeforstet wird – jedoch nicht mit Mandelbäumen.

Heute auf dem Weg von der Küste ins Inland entdeckte ich deutlich mehr blühende Mandelbäume als noch vor zwei Tage. Es ist aber nicht nur das Bakterium oder auch der fehlende Regen, weshalb immer mehr Mandelhaine verkahlen, viele verwildern auch, weil die Landwirte kaum noch etwas für die geernteten Mandeln erhalten und ihnen die Kraft fehlt, ihre Felder weiter zu kultivieren, denn das bedrohliche Kreischen der Kettensägen kommt immer näher.

Doch es blühen noch vereinzelte Plantagen, die verschont geblieben sind, und der kleine Ort Alcalalí im Vall de Pop lässt es sich nicht nehmen, auch in diesem Jahr sein Mandelfest „Feslalí“ zu feiern, das erst am Sonntag, den 25. Februar enden wird.
Die restlichen Veranstaltungen (das Fest wir den ganzen Monat Februar gefeiert):

• Samstag, 17. Februar
  8.30 Uhr Wanderroute: PR-CV 425 - Coll de Rates.
  13 Uhr Beliebtes Mittagessen und Bar in Verantwortung der Festers de Sant Joan 2024. Plaça del Poble.
  16 Uhr Rockalí. Musikalische Auftritte von valencianischen Bands: Kinperkal, Novus, Ferretería Rosario, DJ VaDeRock. Plaça del Poble
  Sonntag, 18. Februar
  10 Uhr Fährtenlesung: 'Els animals del bosc mediterrrani'.
  12 Uhr Preisverleihung des VIII Marató Fotogràfica Feslalí 2024. Ethnologisches Museum.

  

  Samstag, 24. Februar
  10h Interpretativer Rundgang. Mosquera: Kultur und Natur".
  11 Uhr Einweihung der Messe für Handwerk und Produkte der Erde mit dolçaina i tabalet.
  11.30 Uhr Spaziergang durch die Geschichte der Stadt. Rathaus, C/. Major, 10. Einstündiger Rundgang.
  12 Uhr Workshop für Kinder zum Thema Blumenschmuck. C/ Porxe.
  12.30 Uhr Traditionelle valencianische Musik mit der Gruppe Tres Fan Ball.
  15.30 Uhr Konzert Fusta i Jazz und DixieLand Band.
  16.30 Uhr Mein Koffer und ich. Zirkusvorstellung für Familien.

  

  Sonntag, 25. Februar
  11 Uhr Eröffnung der Messe für Kunsthandwerk und Produkte der Erde.
  11 bis 14 Uhr Traditionelle Spiele aus recycelten Materialien, für alle Geschmäcker und Altersgruppen. Strategiespiele, Einfallsreichtum, Geschicklichkeit, Wettbewerbsspiele... Straße Porxe.
  11.30 bis 13 Uhr Wein in der Marina Alta: eine tausendjährige Geschichte. Führung von Jorge Femenia, Sommelier und Agraringenieur. C/ Mayor, 10.
  12.30 Uhr Konzert mit intimer, interstellarer und unvorhersehbarer Musik von Oller i Guerra. Präsentation des neuen Albums.
  15.30 Uhr Musikalischer Auftritt von Jean Jass. Eine Band aus dem Yachthafen, die mit einer Mischung aus Funk, Ska und Cumbia die Leute zum Tanzen bringt.
  18 Uhr Ende der Fiesta.

  

  Weitere Informationen findet ihr hier

[Oliva B.]

Schlagzeile in der gestrigen CBN: (Keine) Mandelblüte an der Costa Blanca: Auf einstigen Plantagen entstehen nun Campingplätze und Häuser - so wie hier:

Sonnenplatz vor dem Wohnmobil auf staubigen Parkplatz

[Florecilla]

Es ist ein Trauerspiel Gefühlt habe ich in den letzten 20 Jahren nahezu keine Mandelblüte ausgelassen, jedes Jahr die Pracht in immer ähnlichen und doch anderen Bildern festgehalten und mich an der weiß–rosa Blütenpracht erfreut. Stattdessen jetzt nur noch vereinzelte Bäume und Mini-Plantagen zu sehen, demnächst dann überwiegend Park- und Campingplätze beraubt der Costa Blanca einen ganz besonderen Zauber, der mich immer nach dem kalten Winter in Deutschland auf das Frühjahr einstimmte.