Xylella-Bakterium killt Mandelbäume

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Oliva B.
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Xylella-Bakterium killt Mandelbäume

Beitrag von Oliva B. »

Tina31 hat geschrieben:l...]Xylella :(( In Apulien haben wir 600 Olivenbäume und nicht einer ist betroffen, obwohl wir dort mit dem Hain in der äußersten Gefahrenzone leben und hier an der CB scheint es einen von unseren 5 Olivenbäumen erwischt zu haben :((

Wie wird an der CB gegen das Bakterium vorgegangen? Wenn es einen Baum in Apulien erwischt, werden im Umkreis von 100 Metern alle Bäume gefällt und verbrannt. Das ist für die Bauern sehr tragisch :-| So wurden schon ganze Landstriche gerodet, bisher wurden etwa eine Millionen Bäume vernichtet :((
@ Tina
Dadurch dass sich euer Olivenhain in Apulien befindet, bist du ja bestens über die verheerenden Auswirkungen des Bakteriums informiert und wirst einen geschulten Blick haben. Lt. Landesregierung steht Villajoyosa noch nicht auf der Liste der befallenen Gemeinden... - Aber das heißt nichts. Wenn ich z. B. von Jalón kommend nach Alcalalí fahre, frage ich mich, warum die befallenen Mandelbäume dort noch nicht vernichtet wurden....

Auf deine anderen Fragen werde ich nach und nach eingehen und will versuchen, auch andere Forumsmitglieder, die sich mit unserer Küste verbunden fühlen, für diese Problematik zu sensibilisieren. An die Gefahr, die vom Palm- oder Agavenrüssler ausgeht, haben wir uns schon gewöhnt, doch das Feuerbakterium wird weiter dafür sorgen, dass sich unser Landschaftsbild weiter radikal verändert. Werden unsere Kinder/Enkel noch blühende Mandelplantagen an der Costa Blanca erleben? :-?


[align=center]Einführung[/align]

Das Feuerbakterium Xylella fastidiosa wurde aus Amerika nach Südeuropa eingeschleppt und 2013 erstmalig in Italien nachgewiesen. Seitdem erobert es den Mittelmeerraum. 2016 wurde das Bakterium zum ersten Mal in Spanien (Balearen) identifiziert, im Juli 2017 wurde es auch in der autonomen Region Valencia nachgewiesen.
  • "1996 fand man heraus, dass der Vektor (Überträger) dieser Krankheit eine Zwergzikade der Gattung Homalodisca ist: Homalodisca vitripennis. Dieses Insekt ernährt sich von Pflanzensäften und überträgt so das Bakterium in das Xylem der Pflanzen, wo es sich weiterentwickelt und vermehrt."
    Quelle: Wikipedia, abgerufen am 1.8.2018

Eigentlich kommen alle Insekten infrage, die sich von dem Xylem der Bäume ernähren. Im Land Valencia soll es sich hauptsächlich um Zikaden der Arten cigarra espumadora (Philaenus spumarius - Wiesenschaumzikade) handeln, die einen Schaum an den Blättern hinterlässt, und um Cercopis sp (Blutzikade).

Das Bakterium schädigt das Xylem der befallenen Bäume und bringt sie zum Absterben.

Globale Ausbreitung, Stand 4/2018:
Bild

Andreas März, der "Olivenölpapst", hat in seinem Magazin "Merum" die Verbreitung des Bakteriums Xylella chronologisch aufbereitet.

[align=center]Ausbreitung in der Provinz Alicante[/align]
Während in Italien Olivenbäume von Xylella der Form "pauca" befallen werden, handelt es sich bei uns im Land Valencia um die Xylella fastidiosa, die bisher nur Mandelbäume befällt. Inzwischen wurden 8 Herde in Valencia lokalisiert.
Zu den Befallszone, die ausschließlich in den Landkreisen Marina Alta, Marina Baja und El Comtat liegen, gehören folgende Gemeinden:
  • Alcalalí, Balones, Benasau, Beniardá, Benifato, Benigembla, Benimassot, Bolulla, Callosa d'en Sarrià, El Castell de Guadalest, Facheca, Famorca, Gata de Gorgos, La Nucia, Llíber, Murla, Parcent, Polop, Quatretondeta, Senija, Tàrbena, Xaló


Teilweise
betroffen sind folgende Gemeinden:
  • Alcoleja, Almudaina, Altea, Beniarbeig, Benidoleig, Benidorm, Benilloba, Benillup, Benimantell, Benimeli, Benissa, Calp, Castell de Castells, Confrides, Dénia, Benitachell, Finestrat, Gorga, La Vall d'Alcalà, Vall de Gallinera, La Vall de Laguar, La Vall d'Ebo, L'Alfàs del Pi, Millena, Orba, Pedreguer, Penàguila, Planes, Sagra, Sanet y Negrals, Sella, Teulada, Tollos, Tormos, Jávea
Quelle- València, 16. Juli 2018: Der Generaldirektor für Landwirtschaft, Viehzucht und Fischerei: Rogelio Llanes Ribas
RESOLUCIÓN de 16 de julio de 2018 del director general de Agricultura, Ganadería y Pesca, por la cual se declara la octava actualización de la situación de la plaga Xylella fastidiosa (Wells et al.) en el territorio de la Comunitat Valenciana y se adoptan medidas fitosanitarias urgentes de erradicación y control para evitar su propagación. [2018/7098] (DOGV núm. 8342 de 19.07.2018) Ref. Base Datos 007041/2018

Geplante Abholzung

Das Vernichtungsgebiet umfasste nach Feststellung des 7. Xylella-Herdes im Mai 2018:
1.178 Hektar mit 1.803 Mandelanbau-Parzellen. Für die Vernichtung vorgesehen waren mehr als 54.700 Mandelbäume, darunter auch alle gesunden Bäume im 100-Meter-Umkreis eines befallenen. Bis Ende April wurden erst 10.620 Mandelbäume vernichtet.
Von 7.489 Proben, die man Mandelbäumen auf 178 Parzellen entnommen hatte, wurden 209 Bäume positiv getestet Quelle , das sind 2,79 Prozent! Das bedeutet: Für einen befallenen Mandelbaum müssen 97 gesunde Bäume geopfert werden.

Auch wenn sich viele Leser dieser Katastrophe noch nicht bewusst sind - diese eingreifenden Maßnahmen werden das hiesige Landschaftsbild radikal verändern!

Das Thema wird fortgesetzt.
Zuletzt geändert von Oliva B. am Mi 5. Sep 2018, 21:42, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Titel verkürzt
Miesepeter
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Re: Xylella - das Feuerbakterium vernichtet Mandelplantagen

Beitrag von Miesepeter »

Schlimmer als durch die Bakterien haben die Mandelanbauer unter der harten Konkurrenz der billigen importe aus USA und der Türkei zu leiden. In meiner Gegend (Cieza, Molina, Mula, Fortuna) sind viele Mandelbaumplantagen aufgegeben und teilweise durch Olivenbäume ersetzt worden. Dazu kommt der seit vielen Jahren dahinschwindende Absatz an die traditionellen Abnehmer der Nougat (Turron) Prudukte bedingt durch deren ebenfalls seit langem ständig stagnierende Nachfrage. Leider konnte ich keine halbwegs verlässlichen Stiaristiken finden.
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Oliva B.
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Re: Xylella - das Feuerbakterium vernichtet Mandelplantagen

Beitrag von Oliva B. »

Miesepeter hat geschrieben: Fr 3. Aug 2018, 14:50 Schlimmer als durch die Bakterien haben die Mandelanbauer unter der harten Konkurrenz der billigen importe aus USA und der Türkei zu leiden. […]
Schlimmer als das Bakterium geht's nimmer.... Denn ist es einmal im Baum, steht im Umkreis von 100 Metern kein Mandelbaum mehr. Frag mal die Bauern, die kämpfen schon seit Jahren gegen die Billigkonkurrenz. Importiert wird sogar aus Australien. Doch wenn der große Schredder erst einmal auf der Parzelle steht, dann hat es sich auskonkurriert. :-s
Miesepeter hat geschrieben: Fr 3. Aug 2018, 14:50Dazu kommt der seit vielen Jahren dahinschwindende Absatz an die traditionellen Abnehmer der Nougat (Turron) Prudukte bedingt durch deren ebenfalls seit langem ständig stagnierende Nachfrage. Leider konnte ich keine halbwegs verlässlichen Stiaristiken finden.
Ich fand eine Aufstellung aus 2014, die das Wachstum der größten Hersteller zeigt...
Bild
Weiter ein Artikel aus dem Monat Dezember 2015, in dem berichtet wird, dass nach einer dreijährigen Krise mit einem 3-prozentigem Wachstum gerechnet wird. Auch dieser Artikel, zwei Jahre später geschrieben, erwähnt ein Wachstum von 2 Prozent. Es gibt sicher noch neuere Statistiken, aber der Absatz von Turrón ist hier nicht das Thema. ;-)
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Citronella
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Re: Xylella - das Feuerbakterium vernichtet Mandelplantagen

Beitrag von Citronella »

Dass sich ganze Landstriche durch das Feuerbakterium verändern ist ganz sicher.

Bei unserem Frühjahrs-Picknick in einem Mandelhain im Guadelest-Tal
P1000193.JPG
konnten wir zwei städtische Angestellte beobachten, die jeden Mandelbaum genau unter die Lupe nahmen und kennzeichneten. Ob es diesen Hain nächstes Jahr noch gibt?

Saludos
Citronella
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Oliva B.
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Re: Xylella - Feuerbakterium vernichtet Mandelplantagen

Beitrag von Oliva B. »

Citronella hat geschrieben: Fr 3. Aug 2018, 16:12 Dass sich ganze Landstriche durch das Feuerbakterium verändern ist ganz sicher. [...]
Da stimme ich dir zu. Schade, dass dieses Thema auf so geringes Interesse stößt, da es uns alle direkt (jeden, der ein Mandelbäumchen im Garten hat, vor allen die Erzeuger unter uns) oder indirekt (Fahrt in die Mandelblüte, Verbraucher) betrifft. Ich versuche es deshalb kurz zu machen. Trotzdem empfehle ich allen, beim nächsten Besuch im Vall de Pop etwas genauer hinzuschauen... - Und ich verspreche euch, ihr werdet euch erschrecken, wie weit das Sterben der Mandelplantagen schon fortgeschritten ist. Die blühenden Mandelfelder im Frühjahr werden bald der Vergangenheit angehören.
Vor Parcent im Januar 2018
Vor Parcent im Januar 2018
August 2018: Feld bei Parcent im "Griff" der Xyllela
August 2018: Feld bei Parcent im "Griff" der Xyllela
Von Mandelbäumen "befreite" Landschaft
Von Mandelbäumen "befreite" Landschaft
Ich habe (im Vorbeifahren) einige Fotos gemacht, doch sie zeigen nicht ansatzweise das Ausmaß der Katastrophe. Man muss die Zerstörung mit eigenen Augen gesehen haben. Es ist nicht der Klimawandel, es ist nicht die Trockenheit, sondern es ist das Feuerbakterium "Xylella fastidiosa", das die Bäume vernichtet. Es folgen ein paar traurige Impressionen:
Auch hier wird es nicht mehr lange dauern bis die Bäume kahl sind -<br />und auch kahl bleiben
Auch hier wird es nicht mehr lange dauern bis die Bäume kahl sind -
und auch kahl bleiben
in Jalón, Blick von der Brücke
in Jalón, Blick von der Brücke
viele Mandelhaine sehen inzwischen so aus
viele Mandelhaine sehen inzwischen so aus
Egal ob in Benissa, Jalón, Alcalalí oder Parcent, <br />oft das gleiche Bild
Egal ob in Benissa, Jalón, Alcalalí oder Parcent,
oft das gleiche Bild
Hilflose Versuche, den Verfall durch Radikalschnitt zu stoppen
Hilflose Versuche, den Verfall durch Radikalschnitt zu stoppen
kahle (blattlose) Äste
kahle (blattlose) Äste
Die schattenspendenden Mandelbäume für die Fahrzeuge der Besucher des Rastros in Jalón wurden schon teilweise geschreddert...
Die schattenspendenden Mandelbäume für die Fahrzeuge der Besucher des Rastros in Jalón wurden schon teilweise geschreddert...
Im Vergleich: Ein gesunder Mandelhain zur selben Zeit
Im Vergleich: Ein gesunder Mandelhain zur selben Zeit
Die Bäume trocknen von den Astspitzen aus, teilweise erst einmal partiell
Die Bäume trocknen von den Astspitzen aus, teilweise erst einmal partiell
Die Conselleria de Agricultura, Medio Ambiente, Cambio Climático y Desarrollo Rural setzt Pflanzenschutzmittel ein, z. Zt. wird „HILEO ST“ versprüht, ein Herbizid, das 36 % Glyphosat enthält (Hersteller: Monsanto), auch als "Roundup" bekannt. Das wirkt nicht selektiv, sondern vernichtet Pflanzen und geht auch an Tieren nicht spurlos vorbei, deren Lebensraum oder Nahrung diese Pflanzen sind. Inzwischen werden auch Olivenbäume und Steineichen damit behandelt... :-o
Mit Herbizid besprühte Steineiche
Mit Herbizid besprühte Steineiche
Olivenbaum
Olivenbaum
Achtung: 3 Wochen bleibt die Wirkung erhalten, Gefahr für die Gesundheit
Achtung: 3 Wochen bleibt die Wirkung erhalten, Gefahr für die Gesundheit
Im letzten Jahr spritzte man die Mandelbäume mit dem Insektizid “Karate”, das nicht nur die Schädlinge der Nutzpflanzen tötet, sondern auch Bienen (aber es kann ja nicht so schlimm sein, denn damit wird auch deutsches Getreide behandelt :d ). Diese eher hilflos anmutenden Bemühungen, genauso wie das inkonsequente und selektive Rausreißen und Schreddern der befallenen Mandelbäume (inklusive der Mandelbäume im Umkreis von 100 Metern), werden das Bakterium nicht an seiner Ausbreitung auf andere Wirtspflanzen hindern, wie der neuerliche Ausbruch der Xylella im Juli 2018 zeigt:
Baumstümpfe, die eigentlich auch geschreddert werden müssten, bleiben an den Hängen der Terrassenfelder (bancale) zur Befestigung (Erosion) stehen
Baumstümpfe, die eigentlich auch geschreddert werden müssten, bleiben an den Hängen der Terrassenfelder (bancale) zur Befestigung (Erosion) stehen
Im letzten Monat wurde der achte Bakterienherd entdeckt, der sich über die Landkreise Marina Baixa, Marina Alta und Comtat zieht (festgestellt in den Gemeinden Altea, Beniardà, Benissa, Callosa d'en Sarrià, Famorca, Gata de Gorgos und Tárbena). Schon Anfang des Jahres bemerkte ich die braun gewordene Sträucher in den Bergen um Tàrbena. Es handelte sich um
Noch ein befallener Stechginster
Noch ein befallener Stechginster
vertrockneter Stechginster
vertrockneter Stechginster

Xylella fastidiosa
greift auch auf Zitrusfrüchte, Weinreben etc. über. Darüber hinaus gibt es andere Arten von Bäumen, Sträuchern und Zier- und Wildpflanzen, die als Wirt dienen wie All dies sind Pflanzen, die das Landschaftsbild unserer Region prägen.
Die Landwirte wehren sich: &quot;No arranque de arboles sanos&quot; <br />(Reißen Sie nicht die gesunden Bäume aus!)
Die Landwirte wehren sich: "No arranque de arboles sanos"
(Reißen Sie nicht die gesunden Bäume aus!)
Die Mandelbauern versuchen mit allen Mitteln der staatlich verordneten radikalen Abholzung ihrer Mandelplantagen entgegenzuwirken, ohne Erfolg. Sie müssen hilflos zusehen, wie ihre Felder vernichtet werden und sie ihrer Einkommensquelle beraubt werden (Video):
Ein hilfloses Unterfangen, denn die Vorschriften der EU wie diese gefährlichsten Pflanzenbakterien bekämpft werden müssen, sind eindeutig.
Verschiedentlich wurde schon verbreitet, dass Forscher eine Lösung gefunden haben, um die Xylella in den Griff zu bekommen. Bisher stellte sich alles als "Marketing-Gag" heraus, auch deutsche Chemiefirmen gaukelten vor, ein "Wundermittel" erfunden zu haben.

Ob die Ortung befallener Bäume mit Hilfe von Drohnen eine Lösungsansatz ist, wird die Zukunft zeigen. Mehr dazu unter Wikipedia-Neue Technik zur Früherkennung des Befalls
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nixwielos
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Re: Xylella - Feuerbakterium vernichtet Mandelplantagen

Beitrag von nixwielos »

Oh weh, das ist wirklich eine Katastrophe :((
Viele Grüße von Nicole und Stefan!
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girasol
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Re: Xylella - Feuerbakterium vernichtet Mandelplantagen

Beitrag von girasol »

Das ist ja ein erschreckender Bericht. :-o

Gruß
girasol
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Akinom
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Re: Xylella - Feuerbakterium vernichtet Mandelplantagen

Beitrag von Akinom »

;-)

Liebe Elke,

vielen Dank für deinen wieder so ausführlichen(erschreckenden) Bericht.

Wie ich dann noch unter deinen Links gelesen habe und du auch geschrieben hast, soll das ja nicht nur die Mandelbäume betreffen - Obstbäume - Weinreben - Olivenbäume usw......

Gift sprühen - aber dann sterben die Insekten :sad: - der Boden wird verseucht...…. ich weiß nicht ob das gut ist. Das Verbrennen :-? - auch verheerend :((
Wie das weitergeht - :-?

Wie sieht es bei euren Bäumen aus, Elke?
;-)
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Oliva B.
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Re: Xylella - Feuerbakterium vernichtet Mandelplantagen

Beitrag von Oliva B. »

Akinom hat geschrieben: Fr 31. Aug 2018, 10:05 ;-)

Liebe Elke,

vielen Dank für deinen wieder so ausführlichen(erschreckenden) Bericht.

Wie ich dann noch unter deinen Links gelesen habe und du auch geschrieben hast, soll das ja nicht nur die Mandelbäume betreffen - Obstbäume - Weinreben - Olivenbäume usw......

Gift sprühen - aber dann sterben die Insekten :sad: - der Boden wird verseucht...…. ich weiß nicht ob das gut ist. Das Verbrennen :-? - auch verheerend :((
Wie das weitergeht - :-?

Wie sieht es bei euren Bäumen aus, Elke?
;-)
 ! Nachricht von: Oliva B.
Mir ist klar, dass es in unserem Forum kaum Mitglieder gibt, die sich für dieses Thema erwärmen können. Deshalb erwarte ich auch keine Kommentare. ;;) Ich habe diesen Thread trotzdem eröffnet, um die Geschichte der Xylella in unserer Provinz zu dokumentieren.
Wer durch den Norden der Provinz fährt oder wandert, denkt wahrscheinlich, die trockenen Blätter an den Mandelbäumen seien Auswirkungen der sommerlichen Trockenheit. Doch die Landwirte sehen die Schäden mit anderen Augen. Sie erkennen potentielle Plagen und Krankheiten, kennen Gegenmittel, doch für Xylella fastidiosa gibt es keine Lösung. Selbst in den USA, wo das Bakterium als "Pierce's disease of grapevines" bekannt ist, müssen ständig Felder aufgegeben werden, weil die Bäume abgestorben sind. Das aus Südamerika eingeschleppte Bakterium verbreitet sich dort schon seit Ende des 18. Jahrhunderts, verändert sich und es wird angenommen, dass es sich auch in in den Agrarökosystemen im Mittelmeerraum etabliert. In Apulien breitet sich die Plage weiter aus und zieht von dort weiter.

@ Monika
Wir sind bisher verschont geblieben, aber in unserem Ort waren auch Felder betroffen. Die gerodeten Bäume werden übrigens nicht verbrannt, sondern das Holz wird geschreddert und verbleibt auf dem Boden. Das hat mich irritiert, denn ich war der Meinung, dass beim nächsten Regen das Bakterium aus den Schnitzeln geschwemmt wird und dann weitere Kulturen verseucht. Besorgt stellte ich Anfang des Jahres, als die ersten schweren Geräte in unserer Gegend anrückten, eine Anfrage beim Julius Kühn-Institut (Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen in Kleinmachnow; Anm. von mir als informierte, aber neutrale Institution auserwählt), von dort antwortete man mir:
"Das Bakterium Xylella fastidiosa besiedelt das Xylem der Pflanzen und die Übertragung erfolgt über xylemsaugende Vektoren. Von auf dem Land belassenen Holzschnitzeln sollte nach bisherigem Stand der Wissenschaft keine Infektionsgefahr ausgehen, da totes Pflanzenmaterial für die Vektoren nicht attraktiv ist. Bisher ist auch noch keine bodenbürtige Infektionsfähigkeit nachgewiesene worden."
Auch vom CSIC (deutsch: Oberster Rat für wissenschaftliche Forschung) bekam ich eine gleichlautende Antwort, aber ganz überzeugend klingen beide nicht.
La bacteria solo puede vivir en el xilema de las plantas vivas y en los insectos que la trasmiten. Una vez que la madera se pica y se seca la bacteria no es viable. Solo puede trasmitirse de árbol a árbol a través de vectores que se alimentan de sabia de plantas vivas. Los vectores no pican la madera seca y triturada y la bacteria difícilmente puede seobrevivir en el suelo.
(Zusammengefasst: Die Vektoren stechen nicht das trockene, zerkleinerte Holz an und die Bakterie kann schwerlich im Boden überleben. (Anm. "schwerlich" bedeutet aber nicht, dass sie es nicht vielleicht doch könnten....)

Dazu passt, dass die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit bisher nur vorgeschlagen hat, alle Xylem-Saftfutterinsekten als potentielle Vektoren von X. fastidiosa zu betrachten, das heißt, es wird ins Blaue rein gespritzt!

Während in der Marina Alta die toten und absterbenden Bäume schon seit Monaten auf den Feldern belassen werden, werden in unserem Landkreis (Comtat) Proben entnommen, es wird analysiert, gerodet und geschreddert. Die Bäume wirken gesünder als in der Marina Alta und der Marina Baja. Vielleicht weil den Menschen hier - im Gegensatz zur Küste - eine andere Existenzgrundlage fehlt? Sie brauchen ihre Bäume, sie verkaufen die Früchte ihrer Felder, während an der Küste viele Felder im Laufe der Jahrzehnte zugunsten des Tourismus und der Bauindustrie aufgegeben wurden. Lohnt sich die Rettung der Bäume im Landesinnern vielleicht mehr als an der Küste? :-?
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Re: Xylella-Bakterium vernichtet Mandelbäume

Beitrag von maxheadroom »


Hola todos y Oliva,
erst einmal vielen Dank fuer die Mühe die Informationen zusammenzustellen, all dies kömmt mir vor wie das "Menetekel" ob man es wahrhaben will oder nicht , es ist schon so das viele einfach an diesen Dingen aus welchen Gruenden kein Interesse haben, aber es betrifft ja eigentlich jeden wenn einem der Boden unter den Füssen weggezogen wird und was da geschieht ist nur ein kleiner Mosaikstein oder wenn man will ein Dominostein der vielleicht alle anderen zum umkoppen bringt und das war´s dann >:) >:) >:)
Nur ein paar Saetze aus diversen Quellen von Tante Google , da kann sich jeder seine Portion Grauen selber holen
Durch den Einfluss des Menschen auf seine Umwelt sind nach Auffassung von Wissenschaftlern bereits mehrere natürliche Belastungsgrenzen der Erde überschritten worden. Als gravierende Gefahren betrachten die Forscher den Verlust genetischer Vielfalt durch Artensterben, Änderungen in den globalen Phosphor- und Stickstoffkreisläufen sowie den Verlust von Waldgebieten. „Durch das Überschreiten dieser Grenzen erhöht sich das Risiko, dass der Einfluss des Menschen die Erde weniger lebensfreundlich macht, dass Bemühungen zur Armutsbekämpfung beeinträchtigt werden und dass sich das menschliche Wohlergehen in vielen Teilen der Welt verschlechtern könnte, auch in reichen“, erklärte der Leitautor Will Steffen vom schwedischen Stockholm Resilience Centre.In einer Studie ermittelten die Forscher Grenzwerte, bis zu denen die natuerlichen Systeme ihrer Auffassung nach noch funktionsfähig bleiben. Werden die Grenzwerte überschritten, droht demnach das gesamte Erdsystem aus dem bekannten Zustand zu kippen.
1970 war das letzte Jahr, in dem die Menschheit mit den Ressourcen nur einer Erde im Jahr auskam. Heute brauchen wir fast zweimal so viel. Diese Daten verdeutlichen die Entwicklung.

Saludos
maxheadroom
Even when you win the ratrace, you are still a rat
Pan de ayer, carne de hoy y vino de antaño, salud para todo ano
Soy optimista, incluso mi tipo de sangre es positiva.
La buena vida es cara. Hay otra más barata - pero esa no es vida.
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