Soziale Absicherung in Spanien

Alles, was nicht zu den anderen Gesundheitsthemen passt
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Citronella
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Re: Soziale Absicherung in Spanien

Beitrag von Citronella »

Ich denke, diese Problematik wird sich in den kommenden Jahren noch verstärken, egal ob in Spanien oder Deutschland. Die Menschen werden einfach älter. Die jungen Familien haben genug zu tun ihren Lebensunterhalt zu sichern und wenig Zeit haben, die Alten zu pflegen. Außerdem wird der überwiegende Teil der Rentner das Geld für eine Altersresidenz nicht aufbringen können. Da bleibt noch viel zu tun, bezahlbare Heim- und Pflegeplätze aufzubauen und Personal zu schulen.

Saludos
Citronella
medusa
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Re: Soziale Absicherung in Spanien

Beitrag von medusa »

Citronella hat geschrieben: Die jungen Familien haben genug zu tun ihren Lebensunterhalt zu sichern und wenig Zeit haben, die Alten zu pflegen. Außerdem wird der überwiegende Teil der Rentner das Geld für eine Altersresidenz nicht aufbringen können.
Vieles ist auch eine Milchmädchenrechnung.
Was die Altenheime kosten, muss erstmal von einer Frau verdient werden; sprich: wenn sie zu Hause bleibt und ihre Eltern pflegt, hat sie sicher oft mehr, als wenn die Alterseinkünfte an ein Heim gehen. Ausserdem braucht sie keine Kinderbetreuung finanzieren.
Die Frage ist für mich mehr, ob die Frauen überhaupt Pflegearbeit leisten wollen. :-?
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Florecilla
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Re: Soziale Absicherung in Spanien

Beitrag von Florecilla »

medusa hat geschrieben:
Citronella hat geschrieben: Die jungen Familien haben genug zu tun ihren Lebensunterhalt zu sichern und wenig Zeit haben, die Alten zu pflegen. Außerdem wird der überwiegende Teil der Rentner das Geld für eine Altersresidenz nicht aufbringen können.
Vieles ist auch eine Milchmädchenrechnung.
Was die Altenheime kosten, muss erstmal von einer Frau verdient werden; sprich: wenn sie zu Hause bleibt und ihre Eltern pflegt, hat sie sicher oft mehr, als wenn die Alterseinkünfte an ein Heim gehen. Ausserdem braucht sie keine Kinderbetreuung finanzieren.
Die Frage ist für mich mehr, ob die Frauen überhaupt Pflegearbeit leisten wollen. :-?
Das ist ja nicht nur eine Frage des Wollens, man muss es auch können. Sicherlich ist die Pflege und Beaufsichtigung eines älteren Menschen, der geistig noch auf der Höhe ist und sich mit den üblichen Gebrechen des Alters herumschlägt für die meisten machbar. Wie sieht es aber aus, wenn ernsthafte Erkrankungen und auch Bettlägerigkeit hinzu kommen? Da fehlt dann sicherlich das fachliche Knowhow. Im übrigen ist die Belastung für die Familie in einem solchen Fall wirklich enorm und nicht jeder ist diesen Umständen gewachsen.
Saludos,
Florecilla (Margit)


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Citronella
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Re: Soziale Absicherung in Spanien

Beitrag von Citronella »

Hallo,

ich glaube, das Thema ist viel komplexer. Es liegt ja nicht nur am Willen, die alten Leutchen zu pflegen (@Medusa, warum nur die Frauen?). Allein die oft kleinen Wohnungen lassen ein Miteinander gar nicht mehr zu, außerdem ist die ganze Familie belastet. Ich weiß wovon ich rede, wir haben meinen Schwiegervater und meine Mutter bis zum Tod gepflegt. Meines Erachtens muß ein Umdenken stattfinden, neue Wohnmodelle entwickelt werden (Mehrgenerationenhaus) etc. Wenn Krankheiten hinzukommen wird es immer problematisch werden.

Saludos
Citronella
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Re: Soziale Absicherung in Spanien

Beitrag von medusa »

Citronella hat geschrieben: Es liegt ja nicht nur am Willen, die alten Leutchen zu pflegen (@Medusa, warum nur die Frauen?). Allein die oft kleinen Wohnungen lassen ein Miteinander gar nicht mehr zu. Ich weiß wovon ich rede, wir haben meinen Schwiegervater und meine Mutter bis zum Tod gepflegt. Meines Erachtens muß ein Umdenken stattfinden, neue Wohnmodelle entwickelt werden (Mehrgenerationenhaus) etc. Wenn Krankheiten hinzukommen wird es immer problematisch werden.
Hallo,
Mehrgenerationenhäuser gab es bisher in E auch nicht, trotzdem klappte es, die Eltern mitzuversorgen. Und neue Wohnmodelle? Wer soll die in E bezahlen? In D läuft sowas in Privatregie.
Ich weiss übrigens auch , wovon ich spreche. :roll: Und nein es müssen nicht zwingend die Frauen machen. Nur einer muss die Brötchen verdienen. Wie häusliche Pflichten aufgeteilt werden, ist eine Sache der Absprache.

@Florecilla,
die Sache mit dem Pflegeknowhow ist nur ein Vorwand. Für medizinische Dinge kommt ein Pflegedienst, das übernehmen die Kassen und ein Arzt steht einem auch zur Seite. Das ist in D alles geregelt.
Trotzdem kostet eine Pflege viel Kraft, in dem Punkt gebe ich Citronella gern Recht.
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Florecilla
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Re: Soziale Absicherung in Spanien

Beitrag von Florecilla »

medusa hat geschrieben:@Florecilla,
die Sache mit dem Pflegeknowhow ist nur ein Vorwand. Für medizinische Dinge kommt ein Pflegedienst, das übernehmen die Kassen und ein Arzt steht einem auch zur Seite. Das ist in D alles geregelt.
Als Vorwand sehe ich das nicht. Selbstverständlich kommt für die medizinischen Dinge ein Arzt und auch der Pflegedienst kommt - dennoch muss man mit einem Kranken Menschen auch umgehen können. Das liegt auch nicht jedem.

Ich habe bereits im Alter von 16 Jahren meine Großmutter gepflegt, die tagtäglich rund um die Uhr betreut und beaufsichtigt werden musste und die sich nicht artikulieren konnte. Meine Familie und ich haben es gerne gemacht, aber das normale Familienleben ist durch diese zusätzliche Belastung schon stark eingeschränkt.

Früher hat mein Opa bei uns gelebt. Der war bis zu seinem Todestag fit. Unter diesen Umständen ist das Zusammenleben von mehreren Generationen relativ unproblematisch, auch wenn alle den ein oder anderen Kompromiss eingehen müssen.
Saludos,
Florecilla (Margit)


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Re: Soziale Absicherung in Spanien

Beitrag von Florecilla »

Aus dem Traum vom schönen Lebensabend wurde ein Alptraum

Viele Deutsche haben ein Haus an der spanischen Küste. Es sollte ihre Altersvorsorge sein. Nun lässt die Immobilienkrise den Wert der Häuser jedoch sinken. Und die Senioren sitzen auf ihren Häusern fest, bangen um ihre Pflege. Wer soll für sie zahlen, wenn das Ersparte weg ist? Ein Ortsbesuch.


Weiter auf WAZ.de ...
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Florecilla (Margit)


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sol
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Re: Soziale Absicherung in Spanien

Beitrag von sol »

ja, ja----

wir sind froh, daß wir 2004 verkauft haben--
von dem Erlös konnten wir uns in D. ein neues Häuschen bauen----

nun, bevor wir es nicht mehr bewirtschaften können ( den Garten etc.)
sind wir in eine Mietwohnung gezogen und fühlen uns wohl---
Ek-mässig alles zu Fuß zu erreichen und Busse und U-Bahn in 5 min. Fussweg.
Ärztezenrum und Schwimmbad i.u.a--nebenan.

wir glauben, es richtig gemacht zu haben--------
Gruss Wolfgang
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Re: Soziale Absicherung in Spanien

Beitrag von Florecilla »

Nun ja, Wolfgang, 2004 ist ja nun auch schon fast 10 Jahre her. Von Krise war damals noch keine Rede und für die heutigen Rentner hat sich die Situation teilweise drastisch verändert. Niemand dachte Anfang dieses Jahrtausends daran, dass eine Immobilie im Süden nicht leicht wieder zu veräußern und so der Lebensabend gesichert sei. Im Nachhinein mag man das als blauäugig bezeichnen, aber nachher ist man halt immer klüger. Nur hilft das vielen Betroffenen aber leider überhaupt nicht weiter.
Saludos,
Florecilla (Margit)


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Re: Soziale Absicherung in Spanien

Beitrag von Josefine »

Sol, das ist nun auch nicht jedermanns Sache – innerhalb von ca. 15 Jahren so oft umzuziehen, wie Du und Deine Frau es gemacht haben. Ein Immobilien-Erwerb (eigengenutzte Immo) ist in der Regel eher langfristiger.

Dann kann man nur hoffen, dass Ihr Euer Haus in Fürstenwalde zu einem akzeptablen Preis loswerdet.

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Nun zum Artikel aus der WAZ, den Florecilla hier hereingestellt hat mit dem Titel: „Aus dem Traum vom schönen Lebensabend wurde ein Alptraum“.

Ich finde, da wird mal wieder eine Geschichte erzählt, die wohl eher einen Einzelfall darstellt, bzw. sehr konstruiert rüberkommt.

Da wurde das Haus in D verkauft und einen Teil des Erlöses auf die Kinder aufgeteilt. Ihre Witwen-Rente wird als Mini-Rente angegeben, die für den Alltag kaum reicht. Die Ersparnisse sind aufgebraucht und dann blendet sie scheinbar auch noch aus, dass die Immo-Preise in Spanien am Fallen sind. Sie will ihr Haus verkaufen, aber nicht um jeden Preis.
Aber ein Hausverkauf ist nun mal auch von Angebot und Nachfrage abhängig. Und dass sie nur eine Minirente als Witwe bekommen würde, hat sie doch auch gewusst. ;-)

Aber mehrheitlich sieht es doch ganz anders aus.
Die meisten Deutschen, die ich inzwischen kennengelernt habe, haben 2 Wohnsitze und sind Teilzeitresidenten. Ist doch hier im Forum auch so. Wenn es gesundheitlich ziemlich schlecht wird, dann bleiben sie eh meist in Deutschland.
Und die Immo in Spanien? Gibt ja nur 2 Möglichkeiten: entweder zum Schnäppchenpreis verkaufen oder die Kinder und Enkelkinder nutzen sie als Ferienimmobilie.

Gruß :)
Josefine
Gruß Josefine :)
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