Weinreben

noch im Aufbau! Eine kleine Übersicht der wichtigsten monatlichen Gartenarbeiten
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Oliva B.
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Weinreben

Beitrag von Oliva B. »

Jetzt müsste langsam der Wein geschnitten sein. Wer also in Spanien einen Weinstock auf dem Grundstück hat, sollte sich sputen,
wenn er im August/September so schöne Trauben ernten will.
wenn er im August/September so schöne Trauben ernten will.
Wein muss zurückgeschnitten werden, wenn er sein Laub verloren hat und nicht erst, wenn er anfängt zu treiben!!!
Spanische Pergola, frisch geschnitten
Spanische Pergola, frisch geschnitten
Es kommt darauf an, ob der Wein
  • a) auf dem Feld steht oder
    Wein im Jalón-Tal
    Wein im Jalón-Tal
    Weinranken auf einem typisch spanischen Dachgarten. Die "Glückstrauben" für Silvester sind schon eingepackt.
    Weinranken auf einem typisch spanischen Dachgarten. Die "Glückstrauben" für Silvester sind schon eingepackt.
    b) oder ob er z.B. ein Carport oder eine Laube beschatten oder ein Spalier beranken soll.
    Wein am Spalier
    Wein am Spalier
    Selbst im Blumentopf auf dem Balkon lässt sich Wein ziehen.

    Für den Hobbygärtner kommt eher die zweite Möglichkeit in Betracht.

    Und so wird geschnitten:
    • 1. Jahr: Man lässt von einer Pflanze einen, höchstens zwei Triebe in die Höhe wachsen. Alle unerwünschten Seitentriebe werden entfernt, so werden die Haupttriebe kräftiger.
    • 2. Jahr: Alle Triebe, die sich oben ausgebreitet haben) werden auf drei Augen zurück geschnitten. Aus diesen zweijährigen Trieben entstehen im nächsten Jahr die neuen Triebe.
    • 3. Jahr: die neuen Triebe, die dann im dritten Jahr wachsen, werden tragen. Nur an den diesjährigen Trieben entwickeln sich Trauben. Deshalb sollten alle störenden Nebentriebe entfernt werden.
Die Knospen beginnen jetzt schon zu treiben!
Die Knospen beginnen jetzt schon zu treiben!
Mehr als eine gute Gartenschere ist für den Schnitt nicht nötig.

Es gibt gute Websites, die den Schnitt erklären wie beispielsweise
Winterschnitt bei Reben oder Weinbau im Garten.[/b]

PS. Ich bin bislang übrigens immer OHNE CHEMIEKEULE ausgekommen! ;-)
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Oliva B.
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Re: Weinreben

Beitrag von Oliva B. »

Nachdem ich meine Weinstöcke (ich ziehe sie an Wänden) Anfang des Jahres nach Vorschrift beschnitten habe, bin ich mit dem Traubenansatz sehr zufrieden.
Ich habe mal Bilder von vierJahren aneinandergereiht, um die Entwicklung vom Einpflanzen bis heute zu dokumentieren.
Grafik1.JPG
Schon im letzten Jahr trug die Pflanze reichlich, in diesem Jahr hat sie sich noch mehr gesteigert.

Den Vogel schießt aber ein Wein ab, den ich als grünes Vordach vor Terrassentüren stehen habe. Er hängt über und über voll mit Trauben. Da ich ziemlich unerfahren im Weinbau ist, frage ich euch, muss man die vielleicht auslichten, damit die Pflanze nicht überfordert ist? Wie machen das die Weinbauern?
Juni 2011
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Cozumel
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Re: Weinreben

Beitrag von Cozumel »

Oliva, ich wollte auch immer mal einen Weinstock ziehen. Mein Vivero/Jardinero hat auch welche nur konnte mir nie jemand sagen wie die Trauben schmecken, nicht mal ob weiss oder rot. :?
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Oliva B.
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Re: Weinreben

Beitrag von Oliva B. »

Hallo Cozumel,

ich habe Entwicklung dieses einen Weinstocks mit Absicht eingestellt, um zu zeigen, in welch kurzer Zeit er sich prächtig entwickelt.
Im dritten Jahr (zwei Jahre nach dem Einpflanzen) können die Ranken schon eine kleine Pergola bedecken und es sieht wunderschön aus, wenn die Trauben von oben herunter hängen.

Gestern habe ich noch zwei neue Weinstöcke gekauft. Es ist wohl nicht die optimale Pflanzzeit, aber im Container spielt das keine Rolle, wenn der Ballen (schräg eingepflanzt , Tipp vom Gärtner) in gute Erde kommt und regelmäßig (Anwachsphase) gewässert wird.
Arbeit macht das abfallende Laub im Winter, doch das Herbstlaub leuchtet schön und beim Schneiden kann man auch nicht allzu viel verkehrt machen.

Ich habe fünf verschiedene Weinstöcke, die beim Kauf immer ein Etikett mit der Sortenbezeichnung trugen.
Die "Parra negra Cardinal" ist eine dunkle Tafeltraube, auch die alte Moscatel-Sorte ist recht anspruchslos, ein typisches Mittelmeergewächs, sie will warm stehen und stellt keine Ansprüche an den Boden. Gestern habe ich mir eine kernlose Sorte zugelegt, eine parra blanca. Und für 13,50 € minus 10% Rabatt von meinem Händler :* gehe ich das Pflanzrisiko auch im Sommer ein. Nach dem Pflanzen ordentlich wässern (10 bis 15 Liter). Mir ist es noch nie passiert, dass ein Weinstock nicht angegangen ist.

Dafür sind mir mal zwei große, mannshohe Weinstöcke im Topf eingegangen, weil sie irgendwann, während unserer Abwesenheit, zu wenig Wasser bekommen haben. Das war schade, denn die waren richtig teuer... :((
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Oliva B.
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Re: Weinreben

Beitrag von Oliva B. »

Hallo ayscha,
ich habe deinen Beitrag mal von Chiringuito mit hierhin genommen:
ayscha hat geschrieben:habe jetzt nochmals unsere trauben unter die lupe genommen...
wir haben drei verschiedene rebsorten... moscatell ..americana.. monastrell
beim näheren betrachten haben wir festgestellt... das die sorte moscatell mit mehltau befallen ist...
jetzt bleibt uns nichts anderes überig als chemie anzuwenden... um die letzten trauben noch zu retten..
gibt es das auch noch bei anderen trauben...

Vielleicht probierst du es doch noch mal ohne Chemie:

Schau dir doch mal diese Seite an.
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Re: Weinreben

Beitrag von Calendula »

Hola Oliva,
auch ich kämpfe mit Mehltau. ImJahr 2009 habe ich den mit einer Mischung von Magermilch und Wasser 1:10 eindämmen können. Vergangenes Jahr hatte ich trotz der gleichen Behandlung einen Totalausfall. Ich bin nun schon fast so weit Chemie zu spritzen. Nachdem ich Deinen link gelesen habe, probiere ich es mal mit der Salzvariante. Kräftig ausgeschnitten habe ich schon.
Übrigens ist im neuen Kraut&Rübenheft ein schöner Artikel darüber wie man Wein richtig schneidet und am Spalier erzieht. Wenn Du möchtest, kann ich Dir den gerne schicken.
---
Grüßle
Calendula
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Oliva B.
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Re: Weinreben

Beitrag von Oliva B. »

Calendula hat geschrieben:Hola Oliva,
auch ich kämpfe mit Mehltau. ImJahr 2009 habe ich den mit einer Mischung von Magermilch und Wasser 1:10 eindämmen können. Vergangenes Jahr hatte ich trotz der gleichen Behandlung einen Totalausfall. Ich bin nun schon fast so weit Chemie zu spritzen. Nachdem ich Deinen link gelesen habe, probiere ich es mal mit der Salzvariante. Kräftig ausgeschnitten habe ich schon.
Übrigens ist im neuen Kraut&Rübenheft ein schöner Artikel darüber wie man Wein richtig schneidet und am Spalier erzieht. Wenn Du möchtest, kann ich Dir den gerne schicken.
Guten Abend Calendula,

Mehltau hatte ich auf meinem Wein bisher noch nie. Aber meine spanische Freundin besprüht die Blätter ihrer Zierpflanzen auch mit einer Wasser-Milch-Mischung (Verhältnis 1:3) - jedoch vorbeugend. Ich habe von dieser Methode erst dieser Tage zum ersten Mal gehört, kann also keine eigenen Erfahrungen weiter geben.
Meinen Wein habe ich offenbar gut geschnitten, jedoch frage ich mich, ob die Rebe so viele Trauben verkraftet oder ob ich ein Teil von ihnen abschneiden muss. :-?
Ich wünsche dir viel Glück bei der Bekämpfung des Mehltaus, er scheint ja speziell bei euch in Ibi zugeschlagen zu haben. :-|
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Rioja
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Re: Weinreben

Beitrag von Rioja »

Oliva B. hat geschrieben:Da ich ziemlich unerfahren im Weinbau ist, frage ich euch, muss man die vielleicht auslichten, damit die Pflanze nicht überfordert ist? Wie machen das die Weinbauern?
Hallo Oliva

Bin zwar nicht Weinbauer, aber hatte bis vor kurzem 15 erwachsene Stöcke. Zum Teil schon 25 Jahre alt. Ich persönlich "schneide" die Reben im Sommer auch. Alle nicht fruchttragenden Schosse entferne ich, ausser ich benötige sie als künftiges Fruchtholz (dann kürze ich auf etwa vier Augen). Ausschläge am Stamm entferne ich ebenfalls. Grosse lange Schosse kürze ich auch ein. Das regt jedoch den Austrieb aus den Blattachsen an, doch ist so doch schon eine Menge Holz weg und natürlich auch Laubwerk, das verhindert, dass die Reben schnell abtrocknen können. So wird der Mehltau gefördert (der kann übrigens auch mit Schachtelhalm bekämpft werden. An den fruchttragenden Schossen lasse ich nur eine Traube und hat es sehr viele Trauben schneide ich zudem die schwächeren raus. Wünsche dir eine reiche Ernte.
Es grüsst

Rio



Zwanzig Kilometer von der Küste entfernt, fängt Spanien meist erst richtig an.
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Oliva B.
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Re: Weinreben

Beitrag von Oliva B. »

Rioja hat geschrieben: An den fruchttragenden Schossen lasse ich nur eine Traube und hat es sehr viele Trauben schneide ich zudem die schwächeren raus. Wünsche dir eine reiche Ernte.

Vielen Dank für deine Tipps, Rio,

ich hatte vergessen, dir zu antworten. :oops: Meinst du wirklich, ich solle die Trauben wirklich auslichten? Irgendwie widerstrebt sich in mir alles gegen das Abschneiden. Und manche Beeren schmecken schon! 8-)
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Rioja
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Re: Weinreben

Beitrag von Rioja »

Hallo Oliva

Der Rat ist nicht verbindlich. Vor allem in unseren Gegenden wird bei Weinreben auf das Gewicht pro Stock geachtet. Dies machen Weinbauern, die einen Wein über dem Durchschnitt produzieren. Die Trauben reifen besser und ich habe lieber weniger aber gute süsse Trauben (ich habe blaue und weisse "Amerikaner", weil ich nicht spritze, sie sind Mehltauresistenter) .

Bei dir kommt dies weniger zum tragen, da du mehr Sonnenstunden hast als wir. Ich weiss auch wie weh das tut Trauben auszulichten, drum mache ich das sehr früh und habe die Qual nicht. Früh hat auch den Vorteil, dass alle Kraft vom Schoss in die eine Traube geht. Bei schon süsselnden Trauben könnte oder würde ich dies auch kaum übers Herz bringen. Zu empfehlen ist wenigstens etwas zu entlauben und Schosse etwas auszubrechen. Natürlich mit Mass, denn Trauben brauchen "Grün" um zu reifen. Zwei oder drei Tauben am Schoss bringt auch mehr Gewicht mit sich und bei starkem Wind brechen die Schosse beim Auswuchs gerne ab. Deine Trauben sind wie ich mich erinnere aber Windgeschützt gepflanzt, schreibe es aber auch für solche die Weinstöcke frei stehend haben. Ja dann nasch mal für mich, wenn sie reif sind.
Es grüsst

Rio



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