Violetta, die Hundedame aus dem Dorf

Tiergeschichten; Hundefrisöre, Tierarzt, Nahrung und Pflege eurer Haustiere
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Florecilla
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Re: Violetta, die Hundedame aus dem Dorf

Beitrag von Florecilla »

Violetta habe ich jetzt schon leibhaftig vor Augen. Wirklich putzig, die kleine Dame ... die manchmal die Dame zuhause ließ.

Und wenn du deine 25 Beiträge geschafft hast - und da bin ich zuversichtlich, dass die fehlenden 3 schon bald eingetütet sind - werden wir bestimmt auch ein Bild zum Namen bekommen ;;)
Saludos,
Florecilla (Margit)


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Re: Violetta, die Hundedame aus dem Dorf

Beitrag von Frambuesa »

Ja, ja, die kleine Dame, die häufiger mal die Dame zu Hause ließ :lol:
Mit den Fotos von Violetta wird es wohl noch April werden, denn die sind alle noch auf dem alten Rechner.
Ein kleiner, weißbrauner Terriermix halt aber mit einem „Fell“, da kann man wirklich nicht Fell dazu sagen ;-) waren eher Schweineboraten :lol: :lol: :lol:
Saludos Frambuesa
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Re: Violetta, die Hundedame aus dem Dorf

Beitrag von Florecilla »

Was sind denn bitteschön "Schweineboraten" :-\
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Re: Violetta, die Hundedame aus dem Dorf

Beitrag von Frambuesa »

Sorry, Schweineborsten
Saludos Frambuesa
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Re: Violetta, die Hundedame aus dem Dorf

Beitrag von Florecilla »

Haha, da hätte ich auch selbst drauf kommen können :lol: Aber ich wollte ja nur, dass du deine 25 Beiträge voll hast :mrgreen:
Saludos,
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vitalista
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Re: Violetta, die Hundedame aus dem Dorf

Beitrag von vitalista »

Herzerfrischend eure Erlebnisse mit Violetta, der Hundedame aus dem Dorf >:d<
Und was für eine schöne Idee, eine Fortsetzungsgeschichte daraus zu machen. Danke für deine Mühe, ich freue mich schon auf die Fortsetzung.
Wer morgens zerknittert aufsteht, hat tagsüber noch Entfaltungsmöglichkeiten!
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Re: Violetta, die Hundedame aus dem Dorf

Beitrag von Frambuesa »

Danke euch allen für euer Feedback; hier geht es dann weiter:

Unser Leben mit Violetta

Auch wenn junge Hundedamen gern machen was sie wollen, ganz ohne Grenzen geht es nicht. So durfte sie z.B. auf gar keinen Fall mitgehen, wenn unser Weg durchs 3 km entfernte Nachbardorf ging. Da sie ja in ihrem Leben noch nie eine Leine gesehen hatte und es in diesem etwas größeren Dorf nur so vor Hunden wimmelt, wollten wir es uns und der kleinen „Dame“ ersparen, in Stresssituationen zu kommen. Nur war es nicht gerade einfach, ihr zu erklären, dass sie nicht mitkonnte. Meist nutzten wir die Gelegenheit, wenn sie mit Maria im Garten war und irgendwann schien sie den Tonfall unseres „No“ verstanden zu haben. Tatsächlich blieb sie zurück, wenn wir es ihr befohlen hatten. Dachten wir jedenfalls.

Nach etwa 1,2 km - wir hatten gerade die Straße überquert und den Weg durch die Rambla eingeschlagen, da sahen wir sie; sie war uns heimlich - immer im Gebüsch versteckt - gefolgt und rannte nun schwanzwedelnd auf uns zu. Sie hat mir so leid getan, doch Jefe hielt mich zurück, sie zu streicheln und er schimpfte fürchterlich mit ihr, bis sie letztendlich nach Hause trottelte. „Muss sein, denn nur mit Konsequenz kann man kleine Hundemädchen zu souveränen Hundedamen erziehen“

Im Laufe der Zeit hielt sie sich häufiger bei uns als bei ihren Leuten und verbrachte gar manche Nacht bei uns. Dass Schlafzimmer und Betten für sie tabu waren, hat sie schnell begriffen. Brav blieb sie auf ihrer Decke auf dem Sofa. Bei Gewitter oder ihr sonstwie unheimlichen Ereignissen veränderte sich ihr Gesichtsausdruck (für uns nicht zu interpretieren) und ihre Augen wurden ganz dunkel. Bei nächtlichem Gewitter schlich sie sich - ganz klein machend - unter unsere Betten, suchte wohl menschliche Nähe.
Obwohl sie sich in keiner Weise von Leckerchen beeindrucken ließ, lernte sie so manches Kunststücken und wir hatten unseren Spaß dabei.

Von unserem Patio führte eine Metalltreppe zur Dachterasse, wo wir gern unseren zweiten Kaffee nahmen oder den Tag ausklingen ließen. Das gefiel der Hundedame natürlich nicht, denn Metallgittertreppen, wo man durchgucken kann, die waren ihr nicht geheuer. Aber sie wollte unbedingt bei uns sein. Wochenlang ging das so, dass sie auf der zweiten Stufe stehenblieb und wenn sich niemand von uns erbarmte und sie hochholte, ging sie weg und vergnügte sich mit ihren Kumpels und Kumpelinen. Aber von Woche zu Woche schaffte sie mehr Stufen und irgendwann hat sie es tatsächlich bis oben geschafft. Mit dem Runtergehen war es jedoch ein wesentlich schwieriger Akt. Doch Männe hatte eine Engelsgeduld mit ihr, hat sie immer wieder gelockt und ihr geholfen. Ja, auch das hat sie irgendwie geschafft. Nur an dem Tag, an dem sie uns von der Dachterrasse zu Nachbar Pacos Dach ausgebüxt ist, da musste sie selbst sehen . . .

Von oben schaute sie unglücklich (wieder mit dem beängstigenden Blick) von Pacos Dach in unser Patio. Es hat lange gedauert, sehr lange, bis sie den Dreh raus hatte, um wieder zurück zu unserer Dachterrasse und hinunter zu finden.

Buddy, der große braune, der aussah wie ein Teddybär, jedoch nicht zu Violettas „Gang“ gehörte und auch sonst nicht gut einzuschätzen war, sollte mit dem Flieger verreisen. Sein Herrchen musste nach London in die Klinik und der Hund sollte dann dort bei Freunden bleiben. Die Transportbox stand auf dem Hof und irgendwie war eine richtig blöde Stimmung. Weder Violetta noch ihre Kumpels waren zu sehen und wir saßen in der Küche, als wir auf einmal einen braunen Schatten in der Türe sahen. Buddy? Der hat sich doch noch nie bei uns blicken lassen. Er hielt sich eine Weile bei uns auf, ließ sich kraulen und verschwand dann wieder - ganz einfach so. Als wir dann einige Zeit später Sams Auto starten hörten, hatten wir beide nur einen Gedanken: Buddy ist zu uns gekommen, um sich zu verabschieden. Ob wir ihn jemals wiedersehen?

Im zweiten Winter fragte uns Maria, ob wir Violetta nicht mit nach Deutschland nehmen wollten. Natürlich hätte ich sie gern mitgenommen, sie war uns ja sehr ans Herz gewachsen. Aber schnell, ganz schnell haben wir diesen Gedanken verworfen. Was hätte Violetta in Deutschland gewonnen? Hätte sie dort ein schöneres Leben? Nein, ganz sicher nicht, denn sie müsste alleine im eingezäunten kleinen Grundstück bleiben und hätte nur die Wanderungen mit mir - keine Kumpels und Kumpelinen, nie mehr die große Freiheit wie hier im kleinen andalusischen Dorf. Nein, das wäre sicher keine Tierliebe, hätten wir sie mitgenommen.
Saludos Frambuesa
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Re: Violetta, die Hundedame aus dem Dorf

Beitrag von hundetraudl »

Sie wäre sicher in Deutschland nicht glücklich geworden. Sehr gut. >:d< >:d<
Humor ist der Knopf, der verhindert, dass uns der Kragen platzt. (Ringelnatz)
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Re: Violetta, die Hundedame aus dem Dorf

Beitrag von Kiebitz »

@Frambuesa
Ich bin ganz begeistert von der Erzählung über Violetta. Und warte schon auf die nächste Folge.
Danke!
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Re: Violetta, die Hundedame aus dem Dorf

Beitrag von Frambuesa »

dann will ich euch mal nicht länger warten lassen:

Violettas Dorfparadies

Dass sich kleine Hundemädchen nicht immer damenhaft benehmen, haben wir ja schon erfahren und wo sie sich so überall herumtreiben . . . Wir wollen es wirklich nicht immer wissen, es würde uns sicher die Schamesröte ins Gesicht treiben. Bei wem mag sie sich wohl das krabbelnde Ungeziefer geholt haben? Andres machte kurzen Prozess mit ihr, packte sie wie einen Hasen an den Hinterläufen und puderte die sich wehrende „Dame“ mit irgend einem Mittel ein. Aber Andres war nicht mehr der Jüngste und Violetta entwischte ihm nach kurzer Zeit. Wie ein geölter Blitz sauste sie an uns vorbei und wälzte sich lange Zeit in einem Sandhaufen; den Gestank des Puders konnte sie wohl nicht ertragen.

Und dann gab es Tage, da war sie einfach verschwunden. Wo wir auch suchten, wen wir auch fragten - Violetta war einfach weg. Maria und Andres sahen es gelassen und zuckten nur mit den Schultern. Dass sie überfahren worden war, schlossen wir eigentlich aus, denn zur Hauptstraße lief sie nie. Nach zwei Tagen sahen wir sie dann an einem Haus am Dorfeingang, das während der Woche nicht bewohnt war, wieder und sie tat, als könne sie kein Wässerchen trüben. Da hatte sie doch tatsächlich in diesem Haus eine Wochenendliebe, eine zweibeinige allerdings.

Ihr größtes Vergnügen war es jedoch, mit uns auf Wanderschaft zu gehen und wir dehnten die Touren immer weiter aus; Ermüdungserscheinungen schien sie nicht zu kennen. Einmal begleitete sie uns auf den Spuren ehemaliger Goldminen. Die Wege waren steinig und die Sonne brannte vom Himmel. An jedem kleinen Mineneingang - und sei er auch noch so vernagelt - versuchte sie ihr Goldgräberglück, kam aber Gott sei Dank immer sehr schnell zurück.

Zwischendrin gab es auch eine Pause und Wasser haben wir natürlich immer für Mensch und Hund dabei. „Der arme Hund muss so weit laufen“ kommentierte eine vorbeigehende Frau. Ich lachte, von müssen kann ja keine Rede sein. Wieder zu Hause angekommen waren Männe und ich nur noch fertig, doch die kleine Hundedame peste ab, um ihren Kumpels von ihrer Goldsuche zu erzählen.

Aber nicht alle Gegenden waren ihr geheuer; es gab zwei Anwesen mit großen Wachhunden, wo sie sich weigerte, vorbeizugehen. Sie hatte wohl ein besonderes Gespür dafür, denn Jefe und ich kamen in der Tat mal in arge Bedrängnis, als der Hundebesitzer seine Tiere mal rausgelassen hatte. Eines der Tiere konnte selbst er nicht bändigen. Ist gut gegangen, doch wir waren froh, Violetta nicht bei uns gehabt zu haben.

Zwischen ihr und den eingesperrten 8 großen Hunden im Dorf gab es wohl ein besonderes Verhältnis - ein eher zänkisches, wie wir glaubten, ein schadenfreudiges oder so. Jedenfalls waren sie sich nicht gut gesonnen und wenn Violetta bei ihnen vorbeikam, machte sie einen auf „Dicke Hose“, sie war ja frei und die anderen waren eingesperrt.

“Ein Hund ist wie ein Herz auf vier Beinen.”
(Irisches Sprichwort)
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