Was ein Hund erzaehlen wuerde, der nur auf einem kleinen Bal

Tiergeschichten; Hundefrisöre, Tierarzt, Nahrung und Pflege eurer Haustiere
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Bruja_222
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Was ein Hund erzaehlen wuerde, der nur auf einem kleinen Bal

Beitrag von Bruja_222 »

„An den Blumen darf ich riechen…“


Auf einen Balkon gehoeren, was Lebewesen angeht, bestenfalls Topfpflanzen, aber ganz sicher keine Tiere. Doch wer meint, der Beitrag „Man muß es sehen, um es nicht zu glauben“ von vergangener Woche habe dieses Thema schon erschoepft, der irrt sich leider. So wurden in Lebrija von der Seprona zwei Galgos beschlagnahmt, die wochenlang auf einer Fensterbank im obersten Stockwerk eines Hauses leben mußten. Dort harrten die beiden eingequetscht zwischen herabgelassenen Rollaeden und Fenstergitter aus. Eine Tierschuetzerin, die davon erfuhr, schaltete zwei Anwaelte ein, woraufhin die Hunde, die in einem grauenhaften Zustand waren, befreit wurden.

In Spanien fristen immer wieder Tiere unter erbaermlichsten Bedingungen auf Balkonen ein trauriges Dasein. Die CBZ moechte Sie ermuntern, den Blick nach oben zu richten. Wenn Sie ein Tier entdecken, von dem Sie vermuten, daß es ihm schlecht geht, zoegern Sie bitte nicht, einen Tierschutzverein oder die Polizei einzuschalten. Das Gesetz in Spanien verbietet solche Tierhaltung und stellt sie unter Strafe. Vielleicht retten Sie so das Leben eines Hundes, der, wenn er sprechen koennte, seine Geschichte in etwa so erzaehlen wuerde:

„Ein Quadratmeter, das ist mein Zufluchtsort, das ist mein Zuhause. Als sie mich damals meiner Mutter wegnahmen, brachten sie mich hierher, und seitdem ist das hier mein Heim, alles was ich habe.

Immer schon, seit ich mich erinnern kann, habe ich auf diesem Balkon gelebt. Auf der einen Seite ist eine Wand, und auf der anderen Seite auch. Wenn ich geradeaus sehe, ist da ein Gebaeude, und hinter mir ist eine geschlossene Tuer. Einmal am Tag oeffnet sie sich, und jemand stellt mir ein wenig Wasser und etwas Futter hin. Am Anfang hab ich verzweifelt versucht, gegen die Tuer zu druecken, ich habe versucht, hineinzukommen, ich wollte die Kaelte hier draußen und die Einsamkeit mit jemandem teilen, aber meine Besitzer haben mich mit Schlaegen und Fußtritten dazu gebracht, das bleiben zu lassen, und wenn ich jetzt noch nur daran denke, fange ich schon an, wieder vor Angst zu zittern.

Meine Tage beginnen mit der Morgendaemmerung, wenn die Sonne hinter dem gegenueberliegenden Haus auftaucht. Ich stehe auf aus der Ecke, in der ich jede Nacht schlafe. Ich strecke mich dann und begrueße die Sonnenstrahlen mit einem Schwanzwedeln, und sie beginnen, den Boden zu waermen, und ich nehme freudig den Duft auf, den die Blumentoepfe an diesem neuen Tag verstroemen. Man hat mir gezeigt, das ich nur an ihnen riechen darf, nicht mehr, also mache ich nur das, ich tue nicht mehr, als an ihnen zu schnueffeln.

Dann beginnt es heißer zu werden. Die Sonne brennt auf mein Fell, auf meine Haut, und ich versuche, zwischen ein paar alten Kartons Zuflucht zu suchen. Das Wasser, was in meinem Napf war, den meine tapsigen Pfoten umgeworfen haben, ist auf dem Steinboden laengst getrocknet. Mir bleibt nichts weiter, als auszuhalten, als durchzuhalten, als zu warten und zu hoffen, daß es bald Nacht wird. Jetzt wird es dunkel in der Stadt, am Himmel sind ein paar Sterne zu sehen, und es wird kalt, sehr kalt. Auf der Seite liegend, eingerollt auf einer Seite meines Balkons, versuche ich einzuschlafen und davon zu traeumen, wie der morgige Tag wohl sein wird.

Vielleicht werde ich morgen hier herauskommen, vielleicht werde ich einmal herunterkommen und die Straße unter meinen Pfoten spueren, und vielleicht werde ich es dann schaffen, zu vergessen, daß viele Jahre lang, zu viele Jahre lang, ein Meter im Quadrat mein ganzes Zuhause war…“

Raúl Mérida, Praesident von FIPARM
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hokusai
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Re: Was ein Hund erzaehlen wuerde, der nur auf einem kleinen

Beitrag von hokusai »

Ach, es sind ja nicht nur die Spanier ("die" Spanier? - nein, einige).
In meiner Nachbarschaft ist eine Villa, sie gehört Ausländern, die fast das ganze Jahr hier sind. Auf dem kleinen, vllt. 4 m² Balkon halten sich zwei schäferhundgroße Hunde den ganzen Tag auf - das finde ich auch recht heftig.
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Claudia-PePiHu
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Re: Was ein Hund erzaehlen wuerde, der nur auf einem kleinen

Beitrag von Claudia-PePiHu »

Egal, welcher Nationalität solche Menschen angehören, es ist und bleibt furchtbar, was manche Menschen anderen Lebewesen antun!


Wenn mir so etwas mal auffallen sollte, kann man sich ja an die Seprona wenden, doch nehmen die so eine Meldung zu einem Dachterassen oder Balkonhund wirklich ernst oder was muss unsereins tun, um so einer armen Kreatur zu helfen?
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villa
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Re: Was ein Hund erzaehlen wuerde, der nur auf einem kleinen

Beitrag von villa »

HIer kann man diese Leute anzeigen.

Auf diese Webseite kann man Tierquälerei anzeigen. Leider nur auf Spanisch.
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