Stadtbusse

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Mausifan
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Re: Stadtbusse

Beitrag von Mausifan »

Miesepeter hat geschrieben: So 21. Okt 2018, 12:00 Und das sind die "normalen" Fahrpreise (überwiegend ohne Umsteigeberechtigung). Schüler, Rentner, sowie auch asozial Benachteiligte fahren billger oder ganz umsonst.
Was sind denn asozial Benachteiligte ?
Zeit ist eine Illusion die das Bewusstsein erfunden hat um die Realität zu verstehen.
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Frambuesa
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Re: Stadtbusse

Beitrag von Frambuesa »

Ich geh mal ganz stark davon aus, dass Miesepeter sozial Benachteiligte meinte. ;-)
So ein Verschreiber ist ja schnell passiert, zumal das a gleich neben dem s auf der Tastatur liegt.
Saludos Frambuesa
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sonnenanbeter
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Re: Stadtbusse

Beitrag von sonnenanbeter »

Frambuesa hat geschrieben: Sa 20. Okt 2018, 13:13Wir sind immer wieder erstaunt (und erfreut) über die günstigen Buspreise in den Städten Spaniens. [...] Wie machen die das nur? [...]
Ein Grund für die günstigen Buspreise sind u.A. die geringen Gehälter der Busfahrer/innen.
Vor langer Zeit wurde in den CBN mal ein Lohn-/Gehaltsvergleich verschiedener Branchen und Tätigkeiten veröffent-
licht. Während das Anfangs-/Mindestgehalt für einen x-beliebigen Angestellten der MERCADONA - Supermarktkette bei 1.100 EUR netto lag, wurden als Durchschnittsgehalt für eine/n Busfahrer/in lediglich 800 EUR genannt.

Das könnte auch der Grund dafür sein, warum man -zumindest hier im Raum Torrevieja- relativ viele Busfahrerinnen sieht. Während der Ehemann einer besser bezahlten Tätigkeit nachgeht (sofern er denn eine hat), bessert die Ehefrau die Haushaltskasse als Busfahrerin auf.

Völlig unverständlich ist natürlich, dass ein "Regalauffüller" bei MERCADONA für eine anspruchslose Tätigkeit mehr verdient als ein/e Busfahrer/in, der/die im Grenzfall die Verantwortung für bis zu 50 Fahrgäste hat :-( .

Gruss
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chupacabra
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Re: Stadtbusse

Beitrag von chupacabra »

Jeder sollte wissen, dass im Euro-Raum, in welchem es ja keine Wechselkursunterschiede gibt, der “billige Urlaub” vor allem zu Lasten der Angestellten im Service-Bereich geht. Das fängt möglicherweise beim Flugpersonal von Ryanair an und geht, wie wir dies sicherlich alle aus Spanien her kennen, über die Taxifahrer, das gesamte Hotelpersonal, die Gastronomieangestellten, Reiseführer, ... und eben auch die Busfahrer.
Saludos chupacabra
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Frambuesa
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Re: Stadtbusse

Beitrag von Frambuesa »

@chupacabra
Nix für ungut, aber es geht mir nicht um „billigen Urlaub“, ich beobachte nur sehr aufmerksam alles um mich herum und mache mir meine Gedanken, warum das so ist.
Es geht ja nicht um Urlauber, sondern in erster Linie um die Bevölkerung.

Über die Ursachen und Gründe haben wir hier ja schon einiges zusammengetragen, doch mich treibt immer noch die Frage um, wie das Ganze letztendlich finanziert wird.
So viel Steuern kann der Staat doch seinen unterbezahlten Arbeitnehmern gar nicht abknöpfen. Oder werden etwa die höchstverdienenden extrem besteuert?
Saludos Frambuesa
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Re: Stadtbusse

Beitrag von brigittekoslowski »

Das ist eigentlich eine Frage an Miesepeter,er kennt sich mit diesen Sachen sehr gut aus
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vitalista
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Re: Stadtbusse

Beitrag von vitalista »

Frambuesa hat geschrieben: So 21. Okt 2018, 13:48 :-? Tja, wo sonst? :lol:
Also nur mal ganz oberflächlich betrachtet (kenne mich mit dem spanischen Staatshaushalt nicht aus):
Sind die Steuereinnahmen denn so hoch, dass sie sich solch einen (für die Nutzer) tollen ÖPNV leisten können?


Das wage ich zu bezweifeln, evtl. werden in Spanien andere Prioritäten gesetzt? Und wirklich toll ist der ÖPNV ja auch nicht, wenn man sich z.B. die Taktung der Busse anschaut. Anderes Beispiel: ich könnte von mir zu Hause nicht zum Flughafen nach Alicante mit dem Bus kommen. Er fährt zwar von Torrevieja aus kommend fast an meiner Haustüre vorbei, hält aber nicht an, warum auch immer :-?


Es ist ja nicht nur der, der bürgerfreundlicher ist als bei uns in D. Was wir schon immer bestaunt haben sind z.B. auch die in jeder noch so kleinen Urbanisation vorhandenen Kinderspielplätze, von denen die Kinder und Eltern in D nur träumen können.

Meines Wissens nach wird eine Baugesellschaft, die eine neue urbanización errichten will, dazu verdonnert, zuallererst alle Straßen und Spielplätze zu bauen.

Wo holen die ihre Steuern denn her oder ist der Durchschnittsspanier so reich, dass man ihn genügend „melken“ kann?

Ganz sicher nicht

Oder steckt da vielleicht das „blaue Band mit den vielen Sternen“ dahinter?

Schon eher, obwohl diese Gelder auch gerne in idiotische Straßenbaumaßnahmen gesteckt werden. Gerade wurde vor meiner Haustür die ganze Straße neu geteert, obwohl sie vollkommen in Ordnung war. Ich muss aber nur zwei Kilometer weiter fahren, um vor lauter Schlaglöchern richtig durchgeschüttelt zu werden. Da ist in den letzten Jahren gar nichts passiert. Aber vermutlich ist auch da wieder jemand anders zuständig?
Wie gut dass wir in Spanien leben und uns so was gar nicht aufregen kann B-) ;;)


Solche Schilder sieht man ja auch allüberall :lol: :lol: :lol:
Wer morgens zerknittert aufsteht, hat tagsüber noch Entfaltungsmöglichkeiten!
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chupacabra
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Re: Stadtbusse

Beitrag von chupacabra »

... vielleicht gibt es auch betriebswirtschaftliche Gründe. Einfach einmal ins Blaue.

1. Billiger Bustypen gekauft.
2. Längere Laufzeiten der Busse.
3. Längere Wartungszyklen.
4. Weniger Training bei den Fahrern.
5. Niedrigere Sozialbeiträge.

....
Saludos chupacabra
Miesepeter
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Re: Stadtbusse

Beitrag von Miesepeter »

Natürlich drängen sich da eine Menge Fragen auf, wenn man was auch immer mit den (einzig) bekannten deutschen Verhältnissen vergleicht. Und gerade daraus entsteht dann Unverständnis und Ratlosigkeit. Das spanische Sozialsystem (in weitestem Sinn) besteht weniger auf Geld- als auf Sachleistungen. Dafür gibt es mehrere Träger, die aus dem nicht ausgezahlten Geld finanziert werden. Schliesslich werden andere Masstäbe für die Einstufung der Bedürftigkeit angewandt, u.a. unter der Mssgabe der hier sehr weit reichenden Familiensolidarität, d.h. solange Opas Rente für eine 6-köpfige Familie reicht (mit eigener Wohnung), besteht wenig oder gar kein Handlungsbedarf für Geldzahlungenm, jedoch sind jede Menge Sozialeinrichtungen verügbar, wie Garküchen, Tagesheime, stark verbilligte Urlaubsreisen, ggf. Haushaltshilfe, stark verbilligter oder kostelose öffentl. Beförderung u.a.m. Der Staat hat von der Verfassung her, JEDEM freien Zugang zu den als Grundbedürfnisse eingestuften Diensten zu ermöglichen wie da wären: Gesundheitsvorsorge, KIndergarten und Grundschule, Rechtshilfe in den 1. Instanzen, eine zumutbare Unterkunft. Über die Auslegug dieser Vorgaben kann man natürlich streiten und das wird es auch. Unterm Strich gibt es hier das Thema "Pflege" gar nicht, und stellt sich auch nicht als Problem dar. Eine zusätzliche Pflegeversicherung gibt es ebenfalls nicht. Wie das alles funktioniert weiss der Henker, aber es funktioniert wie auch so viels andere, was uns einfach nicht verständlich ist. Hinzu kommt noch eine mit zunehmendem Alter umfassendere Befreiung von Steuern und Abgaben, einschl. IVA (MWSt.). Das so in grossen Zügen. In wieweit die vielen illegalen Eindringlinge (+/ 1.000 jede Woche) dieses Sozialsystem für sich ausnutzen, möchte ich hier nicht zur Sprache bringen. Unterm Strich: sobald es kein Geld mehr gibt sind sie weg vom Fenster.
Der Intellekt steht nachgeordnet zum Willen (Briefträger Gert Postel)
Reichtum ist die Fähigkeit, das Leben voll auszukosten (H. D. Thoreau)
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Re: Stadtbusse

Beitrag von georg.vt »

Mausifan hat geschrieben: So 21. Okt 2018, 15:05
Miesepeter hat geschrieben: So 21. Okt 2018, 12:00 Und das sind die "normalen" Fahrpreise (überwiegend ohne Umsteigeberechtigung). Schüler, Rentner, sowie auch asozial Benachteiligte fahren billger oder ganz umsonst.
Was sind denn asozial Benachteiligte ?
Ich denk mal Arbeitslose oder Behinderte. In Spanien gibt es auch bei den Energienunternehmen ein sozial Tarif, jedenfalls bei IBERDROLA.
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