Weihnachtsbraten?
- Frambuesa
- especialista
- Beiträge: 1642
- Registriert: Mo 15. Okt 2018, 17:02
- Wohnort: Nähe Köln / Mazarrón
Weihnachtsbraten?
Da kommt doch glatt mein Weihnachtsbraten gelaufen, dachte ich am späten Samstagnachmittag, als das Borstenvieh langsam durch die Gassen zog. Ob es vielleicht im letzten Moment von der Schlachtbank gesprungen ist? Sah mir nicht so aus, denn es spazierte völlig relaxt in aller Seelenruhe durchs Dorf und dann die Landstraße hinunter.
Mittlerweile hatten das auch einige Leute gesehen, die mit Smartpdones bewaffnet das Tier eine Strecke weit begleiteten. Was passiert mit dem armen Schwein? Es läuft die Landstraße entlang und es dämmert schon; nicht ungefährlich, weder für Tier noch für andere Verkehrsteilnehmer.
Der „Dorfbulle“ - sorry, der Beamte der Policia Local - hat seit Freitag nachmittag Wochenende und wird wohl kaum vor Montag wieder im Dienst sein und die Kollegen der Guardia Civil werden ganz sich auch keine sonderliche Lust haben, hinter einem ausgebüxten Schwein herzulaufen. Hm - wie händeln sie das hier wohl? Zu Hause in D riefe man die Polizei, Feuerwehr oder notfalls den nächsten Revierförster.
Aber hier sind wir in Spanien und da kommt einem eben so hin und wieder etwas richtig spanisch vor.
Ob das wohl „Oppas“ Schwein ist? Oppa hat hier am Dorfeingang so ein kleines zusammengezimmertes Refugio, in dem letztes Jahr noch Carmen, eine etwas betagte Eselsdame zusammen mit Cerdo Conchita, ein paar Hühnern, Gänsen und Tauben ein recht beschauliches Leben führte. Oppa lebt mit seiner Angetrauten Juana ein paar Hundert Meter weiter in einem kleinen Häuschen gleich neben der Pharmacía. Oft zog es ihn zu seinen Tieren, denn Juana war in den letzten Jahren immer zänkischer geworden, und dann saß er gedankenverloren auf der Bank vor seinem kleinen Refugio; „Macho“, sein alter, hüftkranker Schäferhund wich nicht von seiner Seite. In diesem Jahr haben wir Carmen noch nicht gesehen und auch ihren Ruf, der laut im ganzen Tal zu hören war noch nicht vernommen.
„Ob man schon Wurst aus ihr gemacht hat, die besagte Eselswurst?“ fragte Jefe wenig mitfühlend.
Conchita sahen wir letzte Woche noch, als sie sich genüßlich den Hintern an der Stalltüre schubbelte. Aber - verflixt, ich seh sie nicht mehr im Stall, die Sau. Verdammt noch mal, Conchita, du wirst doch wohl nicht ausgebüxt sein?
Wo ich mal grade bei den Schweinen bin, fällt mir Citronellas Ausflug in die Sierra de la Pena de Francia ein viewtopic.php?t=9939&start=10
Die glückliche Sau von Mogarraz wird wahrscheinlich einer ähnlichen Tradition wie die von La Alberca entspringen.
Albertine hatte zwar schon den Link zu Wikipedia und elmundo.es eingestellt, möchte hier noch ein wenig ergänzen: Die Schweine und San Antonio:
In La Alberca ist es Tradition, am 13. Juni, dem Fest von San Anton de Padua ein junges Schwein zu segnen und es dann als herrenloses Schwein in die Obhut des gesamten Dorfes zu geben. Das Schwein ist sozusagen ein Freigänger, kann sich in Dorf und Umgebung frei bewegen und wird von jedermann gefüttert. Am 17. Januar dann wird das gut gemästete Schwein durchs Dorf getrieben und verlost. Der Erlös kommt heute caritativen Zwecken zugute.
In früheren Zeiten erhielten die ärmsten Familien des Dorfes das gut gemästete Schwein.
Was mir allerdings wirklich spanisch vorkommt ist der Bezug zu San Antonio de Padua (1195-1231), der nun wirklich nichts mit Schweinen zu tun hatte. Bei Sankt Anton mit der Sau kann es sich nur um Sankt Antonius dem Großen (ca. 250-356) gehandelt haben, dessen Gedenktag am 17. Januar ist.
Na wat denn nu? Der Große oder der von Padua?
Auch egal, aber - wo steckt bloß Conchita? Solange ich das nicht weiß, esse ich kein Fleisch mehr hier im Dorf.
Mittlerweile hatten das auch einige Leute gesehen, die mit Smartpdones bewaffnet das Tier eine Strecke weit begleiteten. Was passiert mit dem armen Schwein? Es läuft die Landstraße entlang und es dämmert schon; nicht ungefährlich, weder für Tier noch für andere Verkehrsteilnehmer.
Der „Dorfbulle“ - sorry, der Beamte der Policia Local - hat seit Freitag nachmittag Wochenende und wird wohl kaum vor Montag wieder im Dienst sein und die Kollegen der Guardia Civil werden ganz sich auch keine sonderliche Lust haben, hinter einem ausgebüxten Schwein herzulaufen. Hm - wie händeln sie das hier wohl? Zu Hause in D riefe man die Polizei, Feuerwehr oder notfalls den nächsten Revierförster.
Aber hier sind wir in Spanien und da kommt einem eben so hin und wieder etwas richtig spanisch vor.
Ob das wohl „Oppas“ Schwein ist? Oppa hat hier am Dorfeingang so ein kleines zusammengezimmertes Refugio, in dem letztes Jahr noch Carmen, eine etwas betagte Eselsdame zusammen mit Cerdo Conchita, ein paar Hühnern, Gänsen und Tauben ein recht beschauliches Leben führte. Oppa lebt mit seiner Angetrauten Juana ein paar Hundert Meter weiter in einem kleinen Häuschen gleich neben der Pharmacía. Oft zog es ihn zu seinen Tieren, denn Juana war in den letzten Jahren immer zänkischer geworden, und dann saß er gedankenverloren auf der Bank vor seinem kleinen Refugio; „Macho“, sein alter, hüftkranker Schäferhund wich nicht von seiner Seite. In diesem Jahr haben wir Carmen noch nicht gesehen und auch ihren Ruf, der laut im ganzen Tal zu hören war noch nicht vernommen.
„Ob man schon Wurst aus ihr gemacht hat, die besagte Eselswurst?“ fragte Jefe wenig mitfühlend.
Conchita sahen wir letzte Woche noch, als sie sich genüßlich den Hintern an der Stalltüre schubbelte. Aber - verflixt, ich seh sie nicht mehr im Stall, die Sau. Verdammt noch mal, Conchita, du wirst doch wohl nicht ausgebüxt sein?
Wo ich mal grade bei den Schweinen bin, fällt mir Citronellas Ausflug in die Sierra de la Pena de Francia ein viewtopic.php?t=9939&start=10
Die glückliche Sau von Mogarraz wird wahrscheinlich einer ähnlichen Tradition wie die von La Alberca entspringen.
Albertine hatte zwar schon den Link zu Wikipedia und elmundo.es eingestellt, möchte hier noch ein wenig ergänzen: Die Schweine und San Antonio:
In La Alberca ist es Tradition, am 13. Juni, dem Fest von San Anton de Padua ein junges Schwein zu segnen und es dann als herrenloses Schwein in die Obhut des gesamten Dorfes zu geben. Das Schwein ist sozusagen ein Freigänger, kann sich in Dorf und Umgebung frei bewegen und wird von jedermann gefüttert. Am 17. Januar dann wird das gut gemästete Schwein durchs Dorf getrieben und verlost. Der Erlös kommt heute caritativen Zwecken zugute.
In früheren Zeiten erhielten die ärmsten Familien des Dorfes das gut gemästete Schwein.
Was mir allerdings wirklich spanisch vorkommt ist der Bezug zu San Antonio de Padua (1195-1231), der nun wirklich nichts mit Schweinen zu tun hatte. Bei Sankt Anton mit der Sau kann es sich nur um Sankt Antonius dem Großen (ca. 250-356) gehandelt haben, dessen Gedenktag am 17. Januar ist.
Na wat denn nu? Der Große oder der von Padua?
Auch egal, aber - wo steckt bloß Conchita? Solange ich das nicht weiß, esse ich kein Fleisch mehr hier im Dorf.
Saludos Frambuesa
————————————————————————
Es ist schwieriger, eine vorgefasste Meinung zu zertrümmern als ein Atom.
A.Einstein
————————————————————————
Es ist schwieriger, eine vorgefasste Meinung zu zertrümmern als ein Atom.
A.Einstein
- Citronella
- especialista
- Beiträge: 6519
- Registriert: Do 7. Mai 2009, 20:41
- Wohnort: Jalon / Xaló - Spanien
Re: Weihnachtsbraten?
@ Frambuesa, ist Conchita wieder aufgetaucht?
Hoffentlich - nicht dass du am Hungertuch nagen musst
Saludos
Citronella
Hoffentlich - nicht dass du am Hungertuch nagen musst
Saludos
Citronella
- Frambuesa
- especialista
- Beiträge: 1642
- Registriert: Mo 15. Okt 2018, 17:02
- Wohnort: Nähe Köln / Mazarrón
Re: Weihnachtsbraten?
@Citronella,Citronella hat geschrieben: ↑Di 25. Dez 2018, 12:50 @ Frambuesa, ist Conchita wieder aufgetaucht?
Hoffentlich - nicht dass du am Hungertuch nagen musst
nö, ich habe sie heute morgen jedenfalls nicht im Stall gesehen; Oppa übrigens auch noch nicht.
Am Hungertuche werden wir deshalb aber ganz sicher nicht nagen ; gibt ja noch Fische, Meeresfrüchte und Conejos (Wenn sie die bloß nicht immer so fürchterlich zerhacken würden
Ach so, Carmen, das alte Grautier, so haben Nachbarn erzählt, weilt derzeit noch in Betlehem
Saludos Frambuesa
————————————————————————
Es ist schwieriger, eine vorgefasste Meinung zu zertrümmern als ein Atom.
A.Einstein
————————————————————————
Es ist schwieriger, eine vorgefasste Meinung zu zertrümmern als ein Atom.
A.Einstein
Re: Weihnachtsbraten?
UPS; vielleicht ist dieses der Beginn einer wundervollen Feindschaft?
Sorry
Gebleicht schauen sie ja alle gleich aus.
Ich hoffe nicht, dass es nicht Deine Conchita war, welche die Zunge am Spiess kühlen wollte
Scandy
PS.: ich verrate natürlich nicht, wie die Sau wenige Stunden später geschmeckt hat
Sorry
Gebleicht schauen sie ja alle gleich aus.
Ich hoffe nicht, dass es nicht Deine Conchita war, welche die Zunge am Spiess kühlen wollte
Scandy
PS.: ich verrate natürlich nicht, wie die Sau wenige Stunden später geschmeckt hat
- maxheadroom
- especialista
- Beiträge: 5181
- Registriert: Do 10. Jun 2010, 20:37
- Wohnort: Prov.Alic - Bavaria
- Kontaktdaten:
Re: Weihnachtsbraten?
Hola todos,
en netter thread, aber ich konnte nicht anders wie in der mir eigenen Art was dagegenzusetzen
https://www.srf.ch/wissen/mensch/das-sc ... m-lieb-ist
davon abgesehen, schon durch dei Wahl meines bayerischen Zweit- oder Hauptwohnsitzes in Bayern , habe ich schon gar nichts gegen einen schoenen Schweinebraten, fühle mich aber fast schon ein wenig als Kanibale
Trotzdem , egal bei welcher Weihnachtsschlemmerei ,
Saludos
maxheadroom
Even when you win the ratrace, you are still a rat
Pan de ayer, carne de hoy y vino de antaño, salud para todo ano
Soy optimista, incluso mi tipo de sangre es positiva.
La buena vida es cara. Hay otra más barata - pero esa no es vida.
Pan de ayer, carne de hoy y vino de antaño, salud para todo ano
Soy optimista, incluso mi tipo de sangre es positiva.
La buena vida es cara. Hay otra más barata - pero esa no es vida.
- Frambuesa
- especialista
- Beiträge: 1642
- Registriert: Mo 15. Okt 2018, 17:02
- Wohnort: Nähe Köln / Mazarrón
Re: Weihnachtsbraten?
@Scandy
zu ersterem: Glaub‘ ich wohl eher nicht
und NEIN, das wohl mittlerweile verspeiste Schweinderl war nicht Conchita. Dem Gott der Borstenviecher sei Dank - sie sitzt wieder vergnügt grunzend in ihrem Stall
@maxheadroommaxheadroom hat geschrieben: ↑Di 25. Dez 2018, 23:26 . . . davon abgesehen, schon durch dei Wahl meines bayerischen Zweit- oder Hauptwohnsitzes in Bayern , habe ich schon gar nichts gegen einen schoenen Schweinebraten, fühle mich aber fast schon ein wenig als Kanibale
oh nein, gegen einen bayerischen oder auch schlesischen Schweinsbraten habe ich wahrlich nichts einzuwenden nur muss es nicht gerade Conchita sein
Saludos Frambuesa
————————————————————————
Es ist schwieriger, eine vorgefasste Meinung zu zertrümmern als ein Atom.
A.Einstein
————————————————————————
Es ist schwieriger, eine vorgefasste Meinung zu zertrümmern als ein Atom.
A.Einstein