Impfungen

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Atze
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Re: Impfungen

Beitrag von Atze »

Xanaron hat geschrieben: So 7. Jun 2020, 12:18
Atze hat geschrieben: So 7. Jun 2020, 07:27
Tessa hat geschrieben: Sa 6. Jun 2020, 23:43
Übrigens: für HIV gibt es immer noch keinen Impfstoff, da wird schon seit mehr als 10 Jahren geforscht.
Das hat aber auch einen besonderen Grund, der nichts mit den hier besprochenen Impfungen zu tun hat.
Ein ähnliches Problem. Herpes-Viren. Seit X Jahrzehnten ! vorhanden. Millionen betroffen. Unterschiedliche Stämme mit unterschiedlichen Auswirkungen. Nicht harmlos aber nicht bis selten tödlich ! Impfstoff wurde schon vor Jahrzehnten entwickelt und auch verwendet, aber scheinbar meist unwirksam.
Aber unter dem Strich: Für die Industrie ist ein Impfstoff für eine *nicht tödliche" Krankheit nicht lukrativ! Herpes-Mittel sind ein Blockbuster diverser Pharmafirmen........ Ein Schelm der.......
Auch Herpes (ich denke, du meinst Herpes simplex?)
ist ein besonderes Thema: Die meisten von uns tragen HSV 1 oder HSV 2 ab Geburt in sich, fest an Nervengewebe gekoppelt, sind also schon infiziert. Da kommen Antikörper schlecht ran. Es gab mal Impfstoffe in der Schweiz (Lupidon, schon in den 70er Jahren), die zeitigte aber weniger Nutzen und mehr Komplikationen als die jetzt üblichen Virustatika.
Es liegt also nicht am geringen Profit. Im Gegenteil: Wenn man eine Impfung finden würde, könnte der Gewinn gigantisch sein.
Gerade, weil diese meist "harmlose" Erkrankung beim Auftreten außerordentlich lästig ist.
Vor 5 Jahren gab es mal eine Meldung, dass bei der Entwicklung ein neuer Weg eingeschlagen wurde.
Seitdem habe ich nichts mehr davon gehört.
LG Atze
Xanaron
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Re: Impfungen

Beitrag von Xanaron »

Atze hat geschrieben: So 7. Jun 2020, 13:38
Auch Herpes (ich denke, du meinst Herpes simplex?)
ist ein besonderes Thema: Die meisten von uns tragen HSV 1 oder HSV 2 ab Geburt in sich, fest an Nervengewebe gekoppelt, sind also schon infiziert. Da kommen Antikörper schlecht ran. Es gab mal Impfstoffe in der Schweiz (Lupidon, schon in den 70er Jahren), die zeitigte aber weniger Nutzen und mehr Komplikationen als die jetzt üblichen Virustatika.
Es liegt also nicht am geringen Profit. Im Gegenteil: Wenn man eine Impfung finden würde, könnte der Gewinn gigantisch sein.
Gerade, weil diese meist "harmlose" Erkrankung beim Auftreten außerordentlich lästig ist.
Ist vielleicht etwas of topic. Aber könnte auch bei Corona ein Thema werden......sollten z.B. wirksame Medikamente entwickelbar sein. Wie beim Herpes-Virus.

Impfung = 1x Gewinn. Monatliche Medikamente = 12x Gewinn während eine ganzen Menschenlebens. z.B. Zovirax, das unter Patentschutz etwa zwischen 15 und 50 Euro kostete. Rechnene wir mal 12 Monatsdosen x 35 Euro = +- 420 Euro pro Patient. Bei so etwa 10 Millionen Patienten ein durchaus überlegenswerter Punkt. Einmal-Imfung oder 70 Jahre permanenter Geldstrom. Bei wohlverstanden, bloss einmaliger Entwicklung des Medikaments. Ich bin mit Deinem Schlussatz nicht einverstanden.

Herpesmittel sind ein Blockbuster. Und ich meine Herpes simplex. Wobei es da noch die vielen "Spielarten* gibt. Der Lippenherpes ist lästig bis sehr lästig. Der Herpes genitalis hingegen ist nicht nur extrem lästig, sondern auch relativ gefährlich, da er sich bis zu den Augen und bis zum Hirn verschleppen kann. Und da wäre eine Impfung sinnvoll. Weshalb jedoch keine Forschung weiter betrieben wurde, nach diesen Anfängen? Ich bin da halt tatsächlich sehr skeptisch. Entspricht es nicht auch der Situation, dass wirksame Antibiotika-Forschung so stiefmütterlich behandelt wird? Grundtenor: zu wenig lukrativ.....

Pharmafirmen sind in erster Linie gewinnorientierte Aktiengesellschaften. Gesundheit ist ein "Nebenprodukt" das mit verkauft wird. Nebenbei, auch die Nebenwirkungen werden mit verkauft und sind nicht immer ein Hinderungsgrund für den Verkauf......
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Tessa
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Re: Impfungen

Beitrag von Tessa »

Zitat: "Jede Vorhersage für einen Impfstoff ist nicht seriös. Es gibt bislang gegen kein Coronavirus einen Impfstoff. Gegen HIV wurden schon über 500 Impfstoffe konstruiert, wenige auf Effektivität getestet, aber keiner hat funktioniert."

Dr. Hendrik Streeck


https://www.fr.de/politik/angst-stark-m ... 80086.html
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Re: Impfungen

Beitrag von Juel »

Hallo,
Impfungen habe ich nicht gänzlich verurteilt, habe selber einige wichtige Impfungen.
Auch bei einigen Reisen habe ich mich gegen Gelbfieber usw. impfen lassen, auch gegen Hepatitis A.
Mir ging es um eine Impfpflicht in Spanien gegen Corona.
Sollte der Impfstoff in kürze auf dem Markt sein ist er nicht ausreichend getestet, fände ich nicht so toll.
RNA Impfstoffe greifen in die DNA ein, wollen wir mal hoffen, nur bei dem Virus.
Meine Mutter hatte sich vor jedem Winter Grippe-impfen lassen, sie hatte immer Grippe.
Und noch eins,
"NIEMAND HAT VOR EINE MAUER ZU BAUEN"
passt auf Euch auf und bleibt gesund.

Beste Grüsse
Jürgen
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Re: Impfungen

Beitrag von Oliva B. »

Juel hat geschrieben: So 7. Jun 2020, 23:02 [...]
Mir ging es um eine Impfpflicht in Spanien gegen Corona.

Sollte der Impfstoff in kürze auf dem Markt sein ist er nicht ausreichend getestet, fände ich nicht so toll.
RNA Impfstoffe greifen in die DNA ein, wollen wir mal hoffen, nur bei dem Virus.
[...]
Hallo Jürgen,

Impfpflicht gegen Corona? :-o Auch wenn Horst Seehofer gestern Hoffnungen auf einen Corona-Impfstoff noch in diesem Jahr genährt hat, ist es müßig, zu diesem Zeitpunkt über eine eventuelle Impfpflicht in ein paar Jahren zu diskutieren. Noch wurde kein Impfstoff zur Bekämpfung von Covid-19 gefunden. Aber wenn, dann wird erst noch getestet und sehr viel später kann erst im großen Stil geimpft werden. Ob diese Impfung dann für Bürger in Spanien, Deutschland oder sogar weltweit verpflichtend ist? #:-s
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Re: Impfungen

Beitrag von nurgis »

Juel hat geschrieben: So 7. Jun 2020, 23:02 Hallo,
Impfungen habe ich nicht gänzlich verurteilt, habe selber einige wichtige Impfungen.
Auch bei einigen Reisen habe ich mich gegen Gelbfieber usw. impfen lassen, auch gegen Hepatitis A.
Mir ging es um eine Impfpflicht in Spanien gegen Corona.
Sollte der Impfstoff in kürze auf dem Markt sein ist er nicht ausreichend getestet, fände ich nicht so toll.
RNA Impfstoffe greifen in die DNA ein, wollen wir mal hoffen, nur bei dem Virus.
Meine Mutter hatte sich vor jedem Winter Grippe-impfen lassen, sie hatte immer Grippe.
Und noch eins,
"NIEMAND HAT VOR EINE MAUER ZU BAUEN"
passt auf Euch auf und bleibt gesund.

Beste Grüsse
Jürgen
@Jürgen, ich denke da ist etwas schief gelaufen bei Dir +++.Deine Mutter hatte bestimmt nur eine Erkältung und die wird von einer Grippeinpfung nicht abgedeckt (bin Laie , meine Meinung) Profane Erkältungs-Krankheiten sind , so viel ich weiss bei der Grippeimpfung nicht eingeschlossen.
@Atze, bitte Deine profi-Meinung dazu.
Der Hund ist Dir im Sturme treu, der Mensch nicht mal im Winde.
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Re: Impfungen

Beitrag von Atze »

Xanaron hat geschrieben: So 7. Jun 2020, 14:04
Pharmafirmen sind in erster Linie gewinnorientierte Aktiengesellschaften. Gesundheit ist ein "Nebenprodukt" das mit verkauft wird. Nebenbei, auch die Nebenwirkungen werden mit verkauft und sind nicht immer ein Hinderungsgrund für den Verkauf......
Schön, schön - und einverstanden.
NUR:. Pharmafirmen entwickeln in der Regel keine Impfstoffe. Sie stellen sie nach Entwicklung im industriellen Maßstab her.
Entwickelt werden die Impfstoffe in meist mühsamer Kleinarbeit an universitären Instituten (mit Pharmafirmen kann dabei allerdings eine finanzielle Verbindung bestehen)
Meist sind die Projekte aber so gewaltig, dass sie auf mehrere Schultern verteilt werden, z. B. ZAPI - IMI mit über 20 Partnern. Mehrere hunderttausend Virenarten in Tieren könnten jederzeit auf Menschen überspringen. Ebola, MERS und Sars sind nur Beispiele.
Das Problem ist: Es gibt eher ein Zuviel an Methoden, wie man Vaccine designen kann - und wenige bringen nur einen Erfolg, zu "Impfstoff-Plattformen" zu werden.
Rationales Impfstoffdesign kann auch über verschiedene Wege laufen:
Wirkstoffdesign,
Proteindesign,
Vektordesign,
Primerdesign u. v. m.
In der Regel wird auch nicht mit dem gefährlichen Originalviren experimentiert: Für Ebola verwendet man z. B. Stomatitisviren, um sie an Ebolaantigene zu koppeln.
Ach so: Mit dem Design eines Herpes-Impfstoffes ist seit langer Zeit das Einstein-College des HHMI beschäftigt. Seit 5 Jahren hab ich da aber keine Neuigkeiten gehört.
LG Atze
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Re: Impfungen

Beitrag von Atze »

Juel hat geschrieben: So 7. Jun 2020, 23:02 Meine Mutter hatte sich vor jedem Winter Grippe-impfen lassen, sie hatte immer Grippe.
Da ist was faul: In JEDEM Jahr ein Non- Responder zu sein, wäre sehr ungewöhnlich.
Entweder hat deine Mutter ein außergewöhnlich schlechtes Immunsystem, was fatal wäre.
Oder sie hätte lediglich "grippalen Infekte".
An das Durchleiden einer echten Grippe kann man sich ein ganzes Leben lang erinnern. Und irgendwie müsste es der Hausarzt ja auch so vermerkt haben:

Seit dem 1.1.2001 ist der direkte Nachweis von Influenza gemäß dem Infektionsschutzgesetz (IfSG)
meldepflichtig.
LG Atze
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Re: Impfungen

Beitrag von Xanaron »

Atze hat geschrieben: Mo 8. Jun 2020, 09:09
NUR:. Pharmafirmen entwickeln in der Regel keine Impfstoffe. Sie stellen sie nach Entwicklung im industriellen Maßstab her.
Klar, aber die Verbandelung ist natürlich auch ein Problem. Geldgeber üben Macht aus und (versuchen) die Forschung in der ihnen genehme Richtung zu führen. Aber es ist klar, dass der Staat eher nicht die Mittel (Personen) zur Verfügung stellen könnte. Also bleibt das halt so oder so schwammig.

Ich für mein Teil bin an der Forschung "beteiligt" über:

https://foldingathome.org/

:)
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Re: Impfungen

Beitrag von Atze »

Bald (am 26.1.), jährt sich zum 200. mal der Todestag eines Mannes, der in der Folge bis heute wohl mindestens 200 Millionen Menschen vor dem Tode bewahrte:
Edward Jenner, der 1796 zum 1. Mal einen Menschen mit einem (durch die Natur abgeschwächten Virus = Kuhpockenvirus) impfte.
Schon vorher gab es ja Impfungen mit dem Menschenpockenvirus, die hatten allerdings eine ungleich höhere Komplikationsrate.
Damit begann die segenreiche Ära der Impfungen.
LG Atze
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