2022: Urlaubsfrust statt Urlaubslust?

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Oliva B.
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2022: Urlaubsfrust statt Urlaubslust?

Beitrag von Oliva B. »

Ein Thema, dass nicht nur Urlauber etwas angeht, sondern auch Teilzeitresidenten, die einige Wochen oder Monate des Jahres in Spanien verbringen:

Gestiegene Kraftstoffpreise verteuern die Reise mit dem eigenen Fahrzeug,
Flugpreise haben teilweise kräftig angezogen, hinzu kommen lange Warteschlangen vor dem Check-In mit genervten Erwachsenen und gereizten Eltern nörgelnder oder weinender Kinder - und wer dann noch meint, eine Ankunft auf dem Flughafen zwei Stunden vor Abflug sei ausreichend, der kann unter Umständen das Nachsehen haben und bleibt am Boden zurück, weil den Airlines das Bodenpersonal fehlt, und der Bundespolizei die Sicherheitskräfte für die Kontrollen. Ganz zu schweigen von ausgefallenen oder verschobenen Flügen, oder - wie gerade berichtet - dass vier Minuten vor Boarding der Flug gecancelt wurde - die versetzten Passagiere mit gebuchtem Feriendomizil bleiben fassungslos zurück!
Flugzeug.jpg
Wer nicht schon vorausschauend Anfang des Jahres seinen Leihwagen gebucht hatte, dem vermiesen die horrende Mietwagenpreise schon vor Ferienantritt die gute Laune, denn das Urlaubsauto reißt im Vergleich zu den Vorjahren ein deutlich größeres Loch in die Reisekasse.
Erst einmal angekommen im Urlaubsort stellen Selbstversorger im Supermarkt fest, dass die Lebensmittelpreise auch in Spanien in die Höhe geschnellt sind, wenn auch moderater als in der Heimat. So wundert es dann keinen mehr, wenn die Rechnung bei einem Restaurantbesuch höher ausfällt als im letzten Urlaub (kürzlich auf der Speisekarte einer Strandbar entdeckt: pan con alioli 6 €/Pers. :!: :-o ) - oder dass die Portionen übersichtlicher geworden sind. Dann liegen nur noch zwei statt drei Pinchos auf dem Teller - oder, wenn man Pech hat, nur noch einer.
1 Pincho.JPG
übersichtlich
übersichtlich
2019 in Strandbar: Das waren noch Preise
2019 in Strandbar: Das waren noch Preise
Bleibt dann überhaupt noch Geld für Urlaubsvergnügen übrig?
Freizeitvergnügen.JPG
Besonders Familien mit nur einem Verdiener werden sich fragen, ob sie sich jetzt nur noch einen Urlaub in günstigen Reiseländern wie beispielsweise Rumänien, Bosnien-Herzegowina oder Slowenien leisten können, denn in der Heimat ist der Urlaub auch nicht mehr billig, ob ein Campingurlaub vielleicht besser ins Budget passt, oder man sich bei der enormen Preissteigerung nur noch Tagesausflüge in das nächste Naherholungsgebiet leisten kann... :cry:
Urlaub.JPG
Werden Ferien, besonders im Ausland, für die meisten wieder zum unerschwinglichen Luxus wie vor Beginn des Massentourismus? :-?

Wie sind eure Erfahrungen und Prognosen?
Miesepeter
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Re: 2022: Urlaubsfrust statt Urlaubslust?

Beitrag von Miesepeter »

Es bewahheitet sich wieder einmal; alles, was der breiten Masse zugänglich wird, verliert seinen Reiz. Schönes Wochenende-
Der Intellekt steht nachgeordnet zum Willen (Briefträger Gert Postel)
Reichtum ist die Fähigkeit, das Leben voll auszukosten (H. D. Thoreau)
Vorsicht bei Wünschen, sie können erfüllt werden - eigene Erfahrung
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Alice21
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Re: 2022: Urlaubsfrust statt Urlaubslust?

Beitrag von Alice21 »

Irgendwie hat der klassisch-altmodische Sommerurlaub in den Schulferien doch immer mehr ausgedient. Inzwischen sind die Sommer in Deutschland heißer und sonniger, es gibt überall Strandbäder, nicht nur an der Küste, Programme und Vergnügungen für Familien ohne Ende ... auch im Umfeld ohne Übernachtungen, wobei man Hotels mit etwas suchen in vielen Regionen auch noch bezahlbar findet.
Und: nur 21,7 % der deutschen Haushalte hat Kinder unter 18, all die anderen Haushalte fahren sowieso nicht in den Schulferien irgendwohin ... ;-)
Und die Preissteigerungen in Spanien finde ich persönlich bisher noch sehr moderat, man bekommt an der Promenade noch einen Kaffee für 1,10€ - da muss man in Deutschland gar nicht anfangen zu suchen. :-D
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villa
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Re: 2022: Urlaubsfrust statt Urlaubslust?

Beitrag von villa »

Ich denke dass es grosse Unterschiede gibt zwischen Personen und Familien die eher ein kleines Einkommen haben und solchen mit mittleren Einkommen. Die gut verdienenden sind ja insgesamt eher nicht so betroffen.
Kleine Einkommen sind von der gesamten Entwicklung sicherlich am stärksten betroffen, nicht nur was Urlaub betrifft, da beginnt es ja schon im ganz normalen Alltag. Ob dann Urlaub noch drin ist wird sich zeigen.
Bei den mittleren Einkommen wird es wohl so sein dass man sich etwas einschränken muss, wo und bei was wird jeder für sich individuell entscheiden.
Was mich etwas stört ist dass man den Eindruck hat dass die Nachrichten über Preissteigerungen ausgenutzt werden um einige Preise zu erhöhen auch wenn dies vermutlich gar nicht nötig wäre oder nicht in dem Masse wie es gemacht wird.
Wenn jedoch weniger Leute reisen sollten sich ja dann einige Preise wie Mietautos auch wieder ein bisschen regulieren.
Die Tendenzen der vergangenen Jahre (vor Covid) wo man für ein Taschengeld von Deutschland nach Spanien fliegen konnte war ja auch nicht gesund. Für mich war es auch manchmal ein Frust Orte die ich noch aus jungen Jahren kannte wieder zu besuchen und es war alles total überlaufen von Touristen, nur noch billige Läden mit Touristenartikeln etc.
Wenn wieder etwas mehr Qualität statt Quantitiät käme sehe ich das nicht unbedingt negativ.
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vitalista
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Re: 2022: Urlaubsfrust statt Urlaubslust?

Beitrag von vitalista »

Auch ich erlebe die Preissteigerungen in Spanien noch relativ moderat. Zwar steigen manche Lebensmittelpreise ordentlich und der Menüpreis in einem der Lieblingsrestaurants ist bei verkleinerten Portionen um 1,-€ gestiegen, aber die waren sowieso immer viel zu groß ;) .

Ich denke, der Urlaubskasse des größten Teils unserer Forumsmitglieder machen die Verteuerungen verhältnismäßig wenig aus. Wenn ich aber an die Spanier denke, die zum großen Teil sowieso sehr wenig Einkommen haben, dann ist das schon einschneidend. Sie können von Glück sagen, wenn sie ein Ferienhäuschen an der Küste haben, das die ganze Familie nutzen kann. An Urlaub ist da sonst wohl nicht zu denken.

Die momentanen Zustände an den Flughäfen sind tatsächlich Grund für Frust. Wenn so der Urlaub anfängt, ist man schon bedient.
Ich bleibe dabei und schicke meinen Koffer per Paketdienst, dann spare ich mir schon mal eine Schlange, wenn ich nächste Woche fliege :-P
Wer morgens zerknittert aufsteht, hat tagsüber noch Entfaltungsmöglichkeiten!
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hundetraudl
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Re: 2022: Urlaubsfrust statt Urlaubslust?

Beitrag von hundetraudl »

vitalista hat geschrieben: Sa 25. Jun 2022, 12:38 Auch ich erlebe die Preissteigerungen in Spanien noch relativ moderat. Zwar steigen manche Lebensmittelpreise ordentlich und der Menüpreis in einem der Lieblingsrestaurants ist bei verkleinerten Portionen um 1,-€ gestiegen, aber die waren sowieso immer viel zu groß ;) .

Ich denke, der Urlaubskasse des größten Teils unserer Forumsmitglieder machen die Verteuerungen verhältnismäßig wenig aus. Wenn ich aber an die Spanier denke, die zum großen Teil sowieso sehr wenig Einkommen haben, dann ist das schon einschneidend. Sie können von Glück sagen, wenn sie ein Ferienhäuschen an der Küste haben, das die ganze Familie nutzen kann. An Urlaub ist da sonst wohl nicht zu denken.

Die momentanen Zustände an den Flughäfen sind tatsächlich Grund für Frust. Wenn so der Urlaub anfängt, ist man schon bedient.
Ich bleibe dabei und schicke meinen Koffer per Paketdienst, dann spare ich mir schon mal eine Schlange, wenn ich nächste Woche fliege :-P
Die Preise in den Restaurants sind sehr gestiegen. Unser Restaurant " heisser Stein" hat das Menü von 20 € auf 27 € aufgeschlagen. Das ist heftig. Andere bieten das Menü nun ohne Getränk an und für die Flasche Wein verlangen sie zwischen 12,50 und 20 €, was ich sehr heftig finde für Spanien. Mir tun die Spanier leid bei diesen Preisen.
Humor ist der Knopf, der verhindert, dass uns der Kragen platzt. (Ringelnatz)
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Re: 2022: Urlaubsfrust statt Urlaubslust?

Beitrag von Rockcrunsher »

vitalista hat geschrieben: Sa 25. Jun 2022, 12:38 Ich denke, der Urlaubskasse des größten Teils unserer Forumsmitglieder machen die Verteuerungen verhältnismäßig wenig aus.
Na ja ... Ich gehöre nicht zu den Reichen bin aber bisher recht gut über die Runden gekommen.
Im Moment befinde ich mich auf der Rückreise nach Deutschland und habe unser Auto vorhin in Frankreich für 150 € vollgetankt.
Das hat mich fast umgehauen. Da würde ich Dir dann doch widersprechen.
Liebe Grüße
Rockcrunsher
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Re: 2022: Urlaubsfrust statt Urlaubslust?

Beitrag von housecat »

150,-- nur? Wie soll das jemals was werden mit dem Spritsparen, wenn es so billig ist?

Gruß // Housecat
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