Diskussionen über Elektroautos

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baufred
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Re: Diskussionen über Elektroautos

Beitrag von baufred »

... folgende Punkte sind bereits angesprochen:

> fehlende Infrastrukturleistung bei "dichter" Bebauung und Vollausstattung mit "Wallboxen"

Folgeeffekte daraus > entweder:
>>>> Erneuerung Zuleitungstrassen mit höherer Belastbarkeit > lokal/regional/überregional - wer ist Kostenträger ???? Anlieger oder Netzbetreiber
>>>> Alternative: Leistungsbezugs"fenster" der Stromkunden takten und alle Nutzer mit Zeitprofil ansteuern - heisst: auch bei Anschluß in den 6... 8 Nachtstunden wird zeitlich befristet zyklisch die Stromlieferung den Anliegerkunden zugeteilt - ergo: u.U. erhält ein Kunde dann nur 2.. 3 Stunden oder weniger "Ladung"/Nacht, um eine Netzüberlastung zu vermeiden ... daraus folgt: erhebliche Laufleistungsbeschränkung am Folgetag ... und das Auto bleibt dann irgendwo in der "Pampa" liegen ... Hintergrund für D'land: der bereits seit 2020 anlaufende Austausch der mechanischen Stromzähler auch durch so genannte "Smart Meter", die per Fernsteuerung durch den Stromversorger die Leistungsbereitstellung jedes Nutzers zeitlich steuern können ...

... und, es glaubt doch keiner, dass auch das weitere Infrastrukturumfeld der Stromversorgung bei noch immer ansteigenden "normalen" Stromverbräuchen kurzfristig den Bedarfsleistungs"sprung" angepasst wird, wo bereits heute die Stromlieferanten um die Milliardenzuschüsse aus Bürgers "Steuertopf" streiten ....

... meine völlig unmaßgebliche Meinung, die bereits in meinem persönlichen Umfeld als "Verschwörungstheorie" abgetan wird ... vamos a ver :roll:
Saludos -- baufred --
tnt369
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Re: Diskussionen über Elektroautos

Beitrag von tnt369 »

Hallo Baufred,

zuständig bzgl. der Infrastruktur sind die Netzbetreiber. Aktuell wird das Thema recht hoch diskutiert. Für mich sind die Hintergründe:
- Kraftwerksabschaltungen (Atommeiler gehen vom Netz), Verlagerung der Quellen (Windstrom aus dem Norden)
- momentan gute Chancen auf "Abschöpfung" von Zuschüssen

Ich sehe das ganz entspannt. Zum Laden reichen im Durchschnitt weniger als 2kW aus (das was eine einfache Steckdose problemlos
dauerhaft abgeben kann). Vor allem in der Nachtzeit steht mehr als ausreichend Reserve zur Verfügung. Das konnte das Netz
bereits früher schon stemmen (Stichwort "Nachtspeicherheizung", da wurde mit wesentlich höheren Leistungen
gefahren ohne das es Probleme gab).

Hier ein Link zu einem Feldversuch von EnBW:
https://t3n.de/news/e-mobility-stromnet ... s-1214293/
tnt369
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Re: Diskussionen über Elektroautos

Beitrag von tnt369 »

@Baufred: die Smartmeter können den Strom nicht abschalten. Sie dienen nur dazu den Zählerstand online abrufen zu können und mehr Werte zu erfassen (Spitzenleistung, Einspeisung ...).
Zur Abschaltung/Fernsteuerung von Verbrauchern wird ein anderes Gerät benötigt (Rundsteuerempfänger). Dieses wird bei gesonderten Tarifen mit vergünstigtem Strom eingesetzt z.B. Wärmepumpen.
tnt369
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Re: Diskussionen über Elektroautos

Beitrag von tnt369 »

Ich habe mal überschlagen wie sich die Ladung von Elektroautos auf das Netz auswirkt:
Nachts wird ca. 20GW weniger Strom verbraucht als Tagsüber. Damit könnten 20 Mio. Elektroautos
nachgeladen werden (mit der durchschnittlichen Fahrleistung von ca. 40km/Tag).
Damit wäre der Nachtverbrauch nicht höher als der Verbrauch Tagsüber und das Netz ohne Mehrbelastung.

Selbst wenn alle Autos (43 Mio.) mal elektrisch fahren würden währe die Mehrbelastung mit ca. 15-20%
recht überschaubar und von den Netzbetreibern bis dahin ohne größerer Probleme zu stemmen.
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baufred
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Re: Diskussionen über Elektroautos

Beitrag von baufred »

tnt369 hat geschrieben: Fr 7. Mai 2021, 00:55 @Baufred: die Smartmeter können den Strom nicht abschalten. Sie dienen nur dazu den Zählerstand online abrufen zu können und mehr Werte zu erfassen (Spitzenleistung, Einspeisung ...).
Zur Abschaltung/Fernsteuerung von Verbrauchern wird ein anderes Gerät benötigt (Rundsteuerempfänger). Dieses wird bei gesonderten Tarifen mit vergünstigtem Strom eingesetzt z.B. Wärmepumpen.
... es sind 2 Arten von elektronischen Stromzählern im Einsatz :idea: ... die so genanten "Smart-Meter" können durchaus von "extern" gesteuert werden ...
>> https://www.verbraucherzentrale.de/wiss ... mmen-13275
Saludos -- baufred --
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Re: Diskussionen über Elektroautos

Beitrag von Miesepeter »

 ! Nachricht von: Oliva B.
Beitrag entfernt, Begründung: siehe nachfolgenden Beitrag.
Der Intellekt steht nachgeordnet zum Willen (Briefträger Gert Postel)
Reichtum ist die Fähigkeit, das Leben voll auszukosten (H. D. Thoreau)
Vorsicht bei Wünschen, sie können erfüllt werden - eigene Erfahrung
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Re: Diskussionen über Elektroautos

Beitrag von tnt369 »

Miesepeter: Das ist illegal und lebensgefährlich! Ich würde mich nicht trauen so was zu verbreiten...
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maxheadroom
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Re: Diskussionen über Elektroautos

Beitrag von maxheadroom »


Hola todos y miesepeter,
zur Auffrischung Deiner elektrischen Kenntnisse empfehle ich Dir statt dessen diesen fundierten Artikel
https://www.stupidedia.org/stupi/Leckst ... 5If7Vj355K

Saludos und bleibt gesund und lasst die Finger vom elektrischen >:) >:)
maxheadroom
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chris
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Re: Diskussionen über Elektroautos

Beitrag von chris »

tnt369 hat geschrieben: Do 6. Mai 2021, 23:42 Kein "hätte und würde". Die verwendeten Daten entsprechen dem Durchschnitt der Autos.
Autos werden durchschnittlich 15 Jahre lang und 225.000km gefahren und dabei nur mit Ökostrom nach Umweltzeichen 46 geladen?
Das sind sehr optimistische Annahmen, keine Durchschnittswerte.

tnt369 hat geschrieben: Do 6. Mai 2021, 23:42 Und das mit dem "Ökostrom der woanders fehlt" ist nicht richtig. Wenn das Auto mit Treibstoff fährt wird auf jeden Fall was verbrannt. Es kann mit E-Antrieb nur besser werden.
Das Argument könnte man stehenlassen, wenn das E-Auto nicht mit dem großen CO2-Rucksack vom Stapel laufen würde.
Es braucht Ökostrom nach Umweltzeichen 46, um diesen schweren Schaden an der Umwelt überhaupt in einer irrsinnig langen Zeit wieder halbwegs zu kompensieren.
Und Wenigfahrer wie ich würden mit einem E-Auto die Umwelt endgültig über die Klippe schubsen - gegen meinen eigenen Wunsch und Willen, sondern politisch genötigt, derart Unvernünftiges zu tun.


Ich wiederhole: E-Autos sind für bestimmte Nutzergruppen und Nutzungsprofile sicherlich eine Alternative zu anderen Antriebsarten, aber keinesfalls als alleiniges Mobilitätskonzept für individuelle Fortbewegung auch nur annähernd geeignet.
Und die Lippenbekenntnisse der Politik widern mich einfach nur an. Mal derb gesagt: Fresse halten und mit der Installation von zB 1000 Ladesäulen innerhalb eines Jahres im Stadtgebiet von Altea Fakten schaffen. Danach wieder in die Kameras grinsen.

Auf dem Schulweg - ja, wir gehen zu Fuß den Berg rauf - wo es in der Nähe der Schule immer Parkplatzprobleme gibt, gibt es seit einigen Wochen drei stets freie Stellplätze. Einer ist blau und für Menschen mit eingeschränkter Mobilität (oder wie man das heutzutage politisch korrekt sagt), zwei sind grün und für Autos, aus denen ne Schnur raushängt.

Mindestens die grünen Plätze könnte man sich sparen, wenn es statt einer, tausend Ladesäulen geben würde, neben denen jedes Auto parken darf, egal welcher Antrieb verbaut ist. Aber dann würde man ganz schnell merken, dass diese Maßnahme uferlose Investitionen in die Infrastruktur erfordern würde.

Also doch wieder "das wird später alles besser", und dann fettes Grinsen ins erste Kameraobjektiv, das so tief zu sinken bereit ist.
Saludos,
Chris
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Re: Diskussionen über Elektroautos

Beitrag von Miesepeter »

Zitat chris: "....keinesfalls als alleiniges Mobilitätskonzept für individuelle Fortbewegung auch nur annähernd geeignet." Dazu noch von mir obendrauf: und schon gar nicht für Spainien, wo die ohnehin teure E-Versorgung für normale Haushalte für 10A ausgelegt ist.
Der Intellekt steht nachgeordnet zum Willen (Briefträger Gert Postel)
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