Reisen

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villa
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Re: Reisen

Beitrag von villa »

Italien leidet auch daran. Als ich vor 3 jahren in der Toscana war, war die Enttäuschung riesig. Die wunderschönen Landschaften sind verschwunden. Überall wächst langsam Wald. Es ist wohl lukrativer die Höfe als Gastbetriebe zu betreiben als korn an zu bauen. Nur noch Oliven und Wein. Dir bekannten Dörfer sind zwar herausgeputzt für die Touris, aber die landschaft hat sich in den letzten 30Jahren total verändert. Siena war natürlich total überfüllt. Das war für uns der Grund die Gegend zu wählen wo wir heute sind. Am lago di lugano. Wenig Touristen und autentisches Leben und Essen. (sorry schreibe einhändig, die andere ist im Gips)
Lustigerweise sind die benachbarten Seen lago di Como und Lago Maggiore auch überlaufen, aber irrgendwie blieb der Luganersee davon verschont.
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Eisbär
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Re: Reisen

Beitrag von Eisbär »

villa hat geschrieben: So 6. Okt 2019, 20:57 ...Lustigerweise sind die benachbarten Seen lago di Como und Lago Maggiore auch überlaufen, aber irrgendwie blieb der Luganersee davon verschont. ...
Das könnte zum Teil an der geringeren Grösse des Luganer Sees, der überwiegenden Lage in der Schweiz mit dem teuren Franken und letztlich auch am Fernverkehr (CH A2, I A9) liegen, oder? :)

Die asiatischen Besucher kenne ich allerdings auch von einem Besuch Heidelbergs vor >30 Jahren schon. Da hat sie der Bus in 48h quer durch Deutschland getrieben, mit jeweils einer halben Stunde Aufenthalt in den "bekannten" Städten (München, Stuttgart, Frankfurt, usw.) zum Fotografieren. Darüber habe ich damals schon gegrübelt, wie das einem nur gefallen kann.
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nurgis
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Re: Reisen

Beitrag von nurgis »

In Heidelberg war es schon vor über 40 Jahren so. Meine Eltern hatten damals das Hotel Holländer Hof, genau an der Brücke. Die Asiaten fielen in Gruppen ein und fotografierten alles was vor ihre Linse kam. Wie wir hörten, Heidelberg war ein Muß für Europa.
Der Hund ist Dir im Sturme treu, der Mensch nicht mal im Winde.
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Re: Reisen

Beitrag von nixwielos »

Wir gehören mittlerweile ja auch zu den „Reisenden“ und sind in diesem Jahr über 5 Monate überwiegend in Spanien, aber auch in Portugal und Frankreich - jeweils durchaus in Touristen-Hochburgen (Porto, Mont-St.-Michel etc) unterwegs gewesen, und haben wie so oft einfach eine Straße weiter rechts oder links der Hauptroute genommen... Siehe da: kaum mehr ein Tourist zu sehen. Natürlich trifft man an den Hotspots viele Menschen, aber das ist ja völlig klar, man selbst ist doch auch dort... :d
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Re: Reisen

Beitrag von Eisbär »

Man stelle sich nun vor, was wäre, wenn die heutige chinesische Bevölkerung sich alle in einigen Jahren eine Reise nach Europa leisten könnten... :-o
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@nurgis
Achja, dort beim Brückenaffen. Ich erinnere mich auch noch an den Vater Rhein, wo man zu nächtlicher Stunde eine Portion Spaghetti essen konnte. ;-)
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Re: Reisen

Beitrag von Miesepeter »

Der Anfang ist schon gemacht. Bei Kontrollen auf den Abflughäfen der Rückreise der Chinesen werden (teilwise sehr hohe) Bargeldbeträge festgstellt, meist in Umschlägen a 10.000,- im aufgegeben Gepäck.
Der Intellekt steht nachgeordnet zum Willen (Briefträger Gert Postel)
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Re: Reisen

Beitrag von chupacabra »

Eisbär hat geschrieben: So 6. Okt 2019, 23:28
Off-topic
@nurgis
Achja, dort beim Brückenaffen. Ich erinnere mich auch noch an den Vater Rhein, wo man zu nächtlicher Stunde eine Portion Spaghetti essen konnte. ;-)
Da wohl einige einen nostalgischen Eindruck machen, habe gerade für sie eine kleine Tour für sie durch die Altstadt von Heidelberg gemacht....

"Vater Rhein" (natürlich um 11.00h noch geschlossen; wahrscheinlich unverändert gegenüber "damals")
Bild

"Brückenaffe" (Der Spiegel wird längst nicht mehr den lokalen Leuten vorgehalten, sondern den Touristen.
Bild

"Hollänischer Hof"
Bild
Zuletzt geändert von chupacabra am Mo 7. Okt 2019, 12:45, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Reisen

Beitrag von chupacabra »

Zum Hauptthema:

ad Chinesen: Zum Leisten können, gehört zum Glück nicht nur Geld, sondern auch freie Zeit zum Reisen. Will sagen, bevor die Masse von denen auch einmal 30 Tage Jahresurlaub haben wird, werden sicherlich noch 100 Jahre vergehen.

ad Kreuzfahrten: Das oben geschilderte Problem mit den Kreuzfahrern, die plötzlich zu Massen bzw. zu 1.000enden über eine Stadt (genannt wurde Cádiz) herfallen, kann man etwas umgehen, indem man sich über die Ankunftszeiten bzw. Abfahrtzeiten jener Kreuzfahrtschiffe informiert. Dies kann man dann in seinen Reiseplan etwas einarbeiten.
Dann fiel "Touristen (meist zu zweit)": Manchmal frage ich mich, was für eine Stadt schlimmer ist, 1 x 5.000 Personen (Kreuzfahrtschiff) vs. 2.500 x 2 Personen (Individualreisende)? Wenn es diese Massenbewegungsmittel nicht gäbe, dann würden diese Menschen wohl nicht auf ihre Reise verzichten und stattdessen in Gruppen oder zu zweit auftauchen.

ad Airbnb: Das ist auch so ein Thema, zu dem ich keine abschließende Meinung habe. Schlimm ist natürlich der Trend, zu dem dieses System führt. Dies schlägt übrigens auch in deutschen Großstädten zu. D. h. Airbnb wird auch zur Plattform für übliches Mieten. Persönlich glaube ich, dass viele Hotelketten das Kundenbedürfnis des 21. Jahrhunderts verschlafen haben. Welcher Reisende ist noch bereit, eine 24-Stunden-Rezeption, tägliches Zimmerreinigen, Sauna, Fitness-Center etc. mitzufinanzieren? Geht eigentlich jemand noch in einem Hotel zum Essen oder zum Frühstücken (sofern dies nicht inklusive ist)? Wer will jeden Abend über Wochen in einem Restaurant abendessen? Da kann das Mieten eines Appartements schon besser sein.

Um dem Overtourism etwas aus dem Wege zu gehen, hilft häufig nur antizyklisches Reisen bzw. Reiseverhalten. Halt nicht in den Zeit reisen, wenn alle können. Spanien ist bspw. auch im Oktober - Dezember sehr angenehm zu besuchen (wenn man nicht gerade einen Badeurlaub plant). Ich fahre bspw. erst in wenigen Tagen für 2 Monate nach Spanien. Nach Rom etc. fahre ich im Dezember.
Manchmal hilft es auch, etwas früher aufzustehen und dann loszuziehen, wenn andere Reisende noch beim Frühstücken oder beim Jogging sind. Des Weiteren kann es auch nützlich sein, sich A-Monumente kurz vor Schließung anzusehen. Dann sind zumindest die meisten Gruppenreisenden bzw. externen Touristen weg. Hiermit habe ich bspw. sehr gute Erfahrungen bei der Mezquita-Catedral in Córdoba gemacht. Dort war ich letztes Jahr im Oktober so zwischen 17.00h und 18.00h einer der wenigen Besucher.
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chupacabra
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Re: Reisen

Beitrag von chupacabra »

Ein kurzer Eindruck in Bezug auf das Thema aus Oviedo.

Zur aktuellen Zeit (Mitte Oktober bei sehr gutem Reisewetter) sind hier kaum internationale Touristen. Es fallen allerdings die vielen spanischen Senioren-Reisegruppen auf. Dennoch sind die A-Lokationen (hier bspw. die Kathedrale) alles andere als überlaufen. Nur am 2. Tag habe ich eine deutsche Reisegruppe bemerkt. Ansonsten ab und an ein Pilger auf dem Jakobsweg.
Saludos chupacabra
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Oliva B.
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Re: Reisen

Beitrag von Oliva B. »

chupacabra hat geschrieben: So 13. Okt 2019, 11:07 Ein kurzer Eindruck in Bezug auf das Thema aus Oviedo.

Zur aktuellen Zeit (Mitte Oktober bei sehr gutem Reisewetter) sind hier kaum internationale Touristen. Es fallen allerdings die vielen spanischen Senioren-Reisegruppen auf. Dennoch sind die A-Lokationen (hier bspw. die Kathedrale) alles andere als überlaufen. Nur am 2. Tag habe ich eine deutsche Reisegruppe bemerkt. Ansonsten ab und an ein Pilger auf dem Jakobsweg.
Weiterhin so viel Glück auf deiner Reise, vielleicht hatten wir auf unserer Rundreise partiell etwas Pech, vielleicht sind momentan auch die B-Locations gefrager als die As - oder wir sind wir inzwischen (im Vergleich zu früheren Reisen und wahrscheinlich auch zu unserem Wohnort) zu verwöhnt...? #:-s
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