Wohin das Wechselgeld?

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Kiebitz
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Re: Wohin das Wechselgeld?

Beitrag von Kiebitz »

Hier der Versuch zu analysieren, wie ausschließlich transparente Geldtransfers die Gesellschaft und die Wirtschaft verändern würden.
Voraussetzung: Es gibt kein Bargeld mehr.
Ohne Bargeld entfällt die Zahlungsmethode für "steuerfreie" Zahlungstranfers. Also kein Schwarzgeld mehr, keine Schwarzarbeit, erschwerte Steuerhinterziehung.
Der spanische Staat käme plötzlich zu ungeahnten Mehreinnahmen bei den Steuern. Die Staatsschulden könnten dramatisch reduziert werden. Es gäbe vielleicht sogar ein Plus bei den Einnahmen.

Soweit die ideale Welt, die man uns versucht zu verkaufen.

Was sind Methoden und Möglichkeiten eine Welt ohne Bargeld zu umgehen. Bargeld gleich Euro?
Schwarze Zahlungen mit anderen Währungen. Zahlungen mit Bitcoin, Gold usw., Tauschhandel.

Genau betrachtet, macht eine Welt ohne Bargeld keinen Sinn. Der einzige Sinn liegt darin, dass der wenig flexible "kleine Mann" der einzige Dumme wäre. Er wird sich schwer tun in Bitcoin oder Gold, oder was auch immer, seine Schwarzarbeit zu bezahlen.

Nur mal so als Gedankengang. Nur ein Versuch die Gedankengänge unserer Regierungen zu verstehen.

Gab es bei Orwell eigentlich noch Bargeld?
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basi
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Re: Wohin das Wechselgeld?

Beitrag von basi »

Kiebitz hat geschrieben: Mo 5. Aug 2019, 09:48 Genau betrachtet, macht eine Welt ohne Bargeld keinen Sinn. Der einzige Sinn liegt darin, dass der wenig flexible "kleine Mann" der einzige Dumme wäre. Er wird sich schwer tun in Bitcoin oder Gold, oder was auch immer, seine Schwarzarbeit zu bezahlen.
Da fällt mir die Blütezeit der DDR ein. Man hat zwar Geld, kann aber nichts dafür kaufen. Da blühte der Tauschhandel richtig auf.
ich verspreche nichts, und das halte ich auch
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Re: Wohin das Wechselgeld?

Beitrag von Xanaron »

Kiebitz hat geschrieben: Mo 5. Aug 2019, 09:48
Soweit die ideale Welt, die man uns versucht zu verkaufen.

Ein Mittel, das von allen möglichen Stellen angewendet wird. Jede Werbeagentur nutzt diese Variante. Alles wird als "Vorteil für Sie" verkauft. Dass diese bestenfalls so ist, wenn der eigentliche Vorteil beim Anbieter hängen bleibt, wird tunlichst verschwiegen. Egal von Schnäppchen-Fleisch oder Steuererhöhung.

Nebenbei, etwas OT: vor rund 45 Jahren gab es einmal ein Modegeschäft, das mit dem Werbeslogan warb : " Nur nichts kaufen ist billiger" Abgesehen davon, dass der Slogan tatsächlich relativ lang bestand hatte (kaum zu glauben) war er für mich so einprägsam, dass ich in den folgenen 45 Jahren sicher viel Tausender gespart habe :-D

Aber zurück zum Ernst des Lebens. Fast schlimmer als der Versuch Bargeld zu killen ist das was nun Facebook versucht. Wenn das Wirklichkeit wird, dann öffnen sich Schleusen. Denn dieses Modell gäbe einzelnen Riesen so langsam die ganze Macht. Aber das wird wohl die Finanzindustrie zu verhindern wissen, es sei denn, sie springt selbst auf das Modell auf. Schon heute wird ja Geld von diesen Privatunternehmen (Banken) "erschaffen". Das Modell Facebook (eigene Währung) wäre das Paradies für diese Kraken.
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Re: Wohin das Wechselgeld?

Beitrag von Miesepeter »

Gibts doch schon: früher stand auf den Dollar-Scheinen "United States of America" und "Silver Cerificate", d.h. die Union (USA) bürgte für den
Gegenwert in Silber. Jetzt heißt das ganze "Federal Reserve Note". Die "Federl Reserve" besteht aus 12 (privaten) Banken, und der Dollar ist nur noch etwas wert, solange man an ihn GLAUBT. Die Chinesen allein haben soviel davon, dass, sollten sie alle auf den Kapitalmarkt werfen, er baden geht und die ganze Welt in eine nie dagewesene Finakrise zieht.
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Re: Wohin das Wechselgeld?

Beitrag von Xanaron »

Miesepeter hat geschrieben: Mo 5. Aug 2019, 12:45 Gibts doch schon: früher stand auf den Dollar-Scheinen "United States of America" und "Silver Cerificate", d.h. die Union (USA) bürgte für den
Gegenwert in Silber. Jetzt heißt das ganze "Federal Reserve Note". Die "Federl Reserve" besteht aus 12 (privaten) Banken, und der Dollar ist nur noch etwas wert, solange man an ihn GLAUBT. Die Chinesen allein haben soviel davon, dass, sollten sie alle auf den Kapitalmarkt werfen, er baden geht und die ganze Welt in eine nie dagewesene Finakrise zieht.
Das ist ja die Krux. Die wenigsten haben eine Ahnung, dass das was sie als "Geld" durch irgend einen Staat garantiert glauben, alles andere als garantiert ist. Mussten die Griechen schmerzlich erfahren. Aber das Gedächtnis des bequem gewordenen Bürgers ist eben noch kürzer als früher.
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Re: Wohin das Wechselgeld?

Beitrag von Kiebitz »

Unser heutiges Geld wird als FIAT Money bezeichnet, Geld ohne inneren Wert.
Ist in der Geschichte schon oft gescheitert.
Zum Nachlesen was FIAT (lateinisch, es werde) bedeutet: (Fiat steht auch für: Fehlerhaft in allen Teilen)
https://praxistipps.focus.de/was-ist-fi ... ert_101338
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Re: Wohin das Wechselgeld?

Beitrag von Atze »

Alle Versuche, den Geldwert an Gold und/oder Silber zu binden, bzw. den Goldstandard (in den USA Silber) wieder einzuführen, haben mehr Schaden als Nutzen angerichtet.
Als Winston Churchill entgegen den Warnungen Keynes 1925 zum ausgesetzten Goldstandard zurückkehrte, trug er damit mit anderen Ländern entscheidend zur Weltwirtschaftskrise bei. Für die USA half es ein wenig, dass sie versuchten mit dem Umschwenken auf Silber 1933 ihre Haut zu retten.
Churchill bezeichnete denn auch später seine Einführung des Goldstandards als größten Fehler seines Lebens.

"Sowohl Historiker als auch Volkswirte sind sich weitgehend einig, dass der Goldstandard nicht zu einer Stabilisierung der Preise und der Konjunktur beitrug." (Wikipedia)
LG Atze
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Re: Wohin das Wechselgeld?

Beitrag von Kiebitz »

Entscheidend war 1971. Nixon hat die Bindung des Dollar an Gold aufgehoben. Um den Vietnamkrieg zu finanzieren.
Das war der Start der unkontrollierten Gelddruckmaschinen. Wie es z. B. Draghi nutzt um sein Heimatland Italien zu finanzieren. Durch Anleihen Aufkauf.
https://www.welt.de/finanzen/article135 ... ckens.html
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Re: Wohin das Wechselgeld?

Beitrag von Xanaron »

Atze hat geschrieben: Di 6. Aug 2019, 10:15 Alle Versuche, den Geldwert an Gold und/oder Silber zu binden, bzw. den Goldstandard (in den USA Silber) wieder einzuführen, haben mehr Schaden als Nutzen angerichtet.
Als Winston Churchill entgegen den Warnungen Keynes 1925 zum ausgesetzten Goldstandard zurückkehrte, trug er damit mit anderen Ländern entscheidend zur Weltwirtschaftskrise bei. Für die USA half es ein wenig, dass sie versuchten mit dem Umschwenken auf Silber 1933 ihre Haut zu retten.
Churchill bezeichnete denn auch später seine Einführung des Goldstandards als größten Fehler seines Lebens.

"Sowohl Historiker als auch Volkswirte sind sich weitgehend einig, dass der Goldstandard nicht zu einer Stabilisierung der Preise und der Konjunktur beitrug." (Wikipedia)
Durchaus möglich (!), dass dies stimmt von wegen "kein Stabilisierungseffekt", was ich bezweifle. Aber eins ist sicher, das was seit einigen Jahren geschieht, das wird in wenigen Jahren wohl als der grösste Fehler der Finanzgeschichte erkannt werden. Da dürfte dann der Goldstandard sehnlichst zurück gewünscht werden. Wird aber nicht mehr möglich sein.
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