Stierkampf: Zwischen Verbot und Anerkennung als Kulturgut

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Brujadepaco
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Re: Stierkampf: Zwischen Verbot und Anerkennung als Kulturgu

Beitrag von Brujadepaco »

Es war interessant Eure Meinungen zu lesen und ich finde es OK wenn jemand den Stierkampf nicht mag oder verurteilt, aber ich habe eine andere Meinung dazu. Ich habe schon einmal weiter südlich eine Hacienda besucht wo die Kampf-Stiere gezüchtet werden und sie haben dort ein tolles Leben bis zum Tage X. Und ich war auch schon live bei Stierkämpfen dabei, auch bei Kämpfen wo die Toreros zu Pferde mit dem Stier kämpfen (nicht die Picadores). Und die Pferde haben keine verbundenen Augen sondern sind darauf dressiert über Jahre. Und dass die Stiere mit Medis betäubt werden ehe sie in die Arena kommen, also da glaube ich auch nicht so recht dran, weil die ja in den ersten Minuten ihres "Auftritts" von einer Jury beobachtet werden und wenn sie nicht agressiv genug sind........werden die per Jury Urteil gezwungen die Arena zu verlassen und dürfen nicht kämpfen und es gibt eine Geldstrafe für den Stierzüchter.
Und letztlich bezweifle ich stark, dass Tiere an deren Ende das Schlachten für den Verzehr steht so ein gutes Leben haben.
Liebe Grüsse Anna
Cozumel
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Re: Stierkampf: Zwischen Verbot und Anerkennung als Kulturgu

Beitrag von Cozumel »

brujadepaco hat geschrieben:ich war auch schon live bei Stierkämpfen dabei, auch bei Kämpfen wo die Toreros zu Pferde mit dem Stier kämpfen (nicht die Picadores).

Das sind Rejoneadores. Wieder eine ganz andere Art und Weise des Stierkampfes.
Das konnte man auf den Kanaren oft sehen.


rejoneadores
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Brujadepaco
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Re: Stierkampf: Zwischen Verbot und Anerkennung als Kulturgu

Beitrag von Brujadepaco »

Cozumel hat geschrieben:
brujadepaco hat geschrieben:ich war auch schon live bei Stierkämpfen dabei, auch bei Kämpfen wo die Toreros zu Pferde mit dem Stier kämpfen (nicht die Picadores).

Das sind Rejoneadores. Wieder eine ganz andere Art und Weise des Stierkampfes.
Das konnte man auf den Kanaren oft sehen.


rejoneadores
Ich wusste wie das heisst, weil ich das schon einige Male in Alicante gesehen habe. War mir aber nicht sicher, dass alle, die keinen Stierkampf mögen wissen was Rejonedores sind. Trotzdem DANKE für die Aufklärung.
Liebe Grüsse Anna
Cozumel
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Re: Stierkampf: Zwischen Verbot und Anerkennung als Kulturgu

Beitrag von Cozumel »

Nein, entschuldige, ich wollte nicht belehren.
pichichi
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Re: Stierkampf: Zwischen Verbot und Anerkennung als Kulturgu

Beitrag von pichichi »

Jedem Tierchen sei Pläsierchen

Auch wenn ihr noch so haarsträubende Argumente für den Stier"kampf" heranzieht, er bleibt eine Sportart, die alles andere als fair gegenüber der Kreatur ist und sehr weit von dem entfernt ist was als Kulturgut anzusehen ist.
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Montemar
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Re: Stierkampf: Zwischen Verbot und Anerkennung als Kulturgu

Beitrag von Montemar »

Soviel zum Kulturerbe...

Spanien will den Stierkampf als „Kulturerbe“ schützen lassen

Die glorreichen Zeiten des Stierkampfs in Spanien sind schon lange vorbei. Heute bläst den spanischen Toreros der Wind scharf ins Gesicht: Die Proteste wachsen, die Zuschauer bleiben weg, immer mehr Arenen machen zu. Deswegen will Spaniens konservative Regierung das umstrittene Spektakel per Gesetz vor dem Untergang bewahren. Die Konservativen wollen nun im Parlament das Stiertöten zum "nationalen Kulturerbe" erklären.
Mit diesem nationalen Gesetz möchten die Freunde der "corridas", wie diese Gladiatorenkämpfe auf Spanisch heißen, zugleich regionale Stierkampf-Verbote aushebeln, wie sie etwa seit einem Jahr in Katalonien gelten. "Diese Stier-Fiesta ist Teil der spanischen Kultur, des historischen Erbes aller Spanier", heißt es in der Initiative, die gerade im spanischen Kongress eingebracht wurde. Die Zweikämpfe mit den Bullen seien zudem ein wichtiger Wirtschaftsfaktor, der im Land "Tausende von Arbeitsplätzen" schaffe.

Auch Spaniens konservativer Regierungschef Mariano Rajoy gab den Toreros seine Unterschrift. Er erfüllte damit sein Wahlversprechen, dass er "alles Menschenmögliche unternehmen werde", damit es auch weiterhin in ganz Spanien Stierkämpfe geben werde. Selbst König Juan Carlos gehört zu den Verfechtern dieses sogenannten Kulturgutes...

http://www.rundschau-online.de/aus-alle ... 91928.html
„Was nützt es dem Menschen, wenn er Lesen und Schreiben gelernt hat, aber das Denken anderen überlässt?" Ernst R. Hauschka
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Re: Stierkampf: Zwischen Verbot und Anerkennung als Kulturgu

Beitrag von maxheadroom »

pichichi hat geschrieben:Jedem Tierchen sei Pläsierchen

Auch wenn ihr noch so haarsträubende Argumente für den Stier"kampf" heranzieht, er bleibt eine Sportart, die alles andere als fair gegenüber der Kreatur ist und sehr weit von dem entfernt ist was als Kulturgut anzusehen ist.
Hola todos y pichichi,
bin mit Dir einer Meinung , natuerlich hat es etwas archaisches, aber eigentlich sollten wir , dabei meine ich "wir" als vielleicht weiter entwickelte Humaniden über diese Art "sportliche" Volksbelustigung mit doch dem einwirken auf irgendwelche rudimentären Urgefühle etwas Abstand gewonnen haben, für mich gehört auch Boxen dazu , eine Sportart die darauf abzielt den "Gegner" immerhin auch ein menschliches Wesen in den K.O. zu befördern, wenn schon dann bitte immer noch Löwenkämpfe mit Strafgefangenen in der Arena, würde vielleicht die Arenen wieder finanziell auf Vordermann bringen >:) :mrgreen: >:) , aber wie gesagt jeder wie er denkt ,
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Re: Stierkampf: Zwischen Verbot und Anerkennung als Kulturgu

Beitrag von pichichi »

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FridaAmarilla
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Re: Stierkampf: Zwischen Verbot und Anerkennung als Kulturgu

Beitrag von FridaAmarilla »

von Ulrich Wegener geschrieben am 8.2.2013

Hier mal ein paar Fakten zu der Vorbereitung auf den Stierkampf!!!

Der Transport

Es beginnt mit dem tagelangen Transport der Stiere zur Arena. In engen Behältern werden sie auf Lastwagen in brennender Sonnenglut herangebracht. Manche verlieren bis zu 30 Kilo Gewicht und sind so geschwächt, dass sie zusammenbrechen, sobald man sie mit Eisengabeln aus den Stehkisten heraustreibt.

Hörnerschleifen

Dann werden sie in eine Kopfhalterung eingespannt, um die Hörner abzusägen und in der Folge werden diese in eine natürlich aussehende Spitzform zugefeilt.

Dies hat zwei Gründe: erstens, um das Tier durch den langanhaltenden, unerträglichen Schmerz zu schwächen – im Inneren der Hörner liegen so empfindliche Nerven, wie in einem Zahn – und zweitens verliert der Stier durch die Kürzung den Sinn für die Entfernung und stößt daher immer ins Leere.

Gleichzeitig werden die Hörner auch an mehreren Stellen bis zum Nerv angebohrt und in die Löcher Holzsplitter eingepflanzt, so dass jegliches Verteidigungsmanöver für den Stier zur Höllenqual wird. Damit er seinen Schmerz nicht herausbrüllen kann, wird ihm in manchen Kampfstätten das Stimmband durchtrennt.

Pharmazeutika

Drogen und Beruhigungsmittel werden den Tieren schon vor dem Transport im Trinkwasser verabreicht, um ihr natürliches Verhalten zu ändern und zu destabilisieren. Meistens ist auch das Hintergestell eines Kampfstieres verschmutzt oder blutig, als eine Folge von starken Durchfallmitteln. Mit spanischen Pfefferzäpfchen werden die Gedärme der Tiere zum Bluten gebracht.

Die Nacht davor...

Die Nacht vor dem grauenhaften Spektakel werden die Stiere entweder in engen Kisten auf den Rücken gestellt, oder man stößt ihnen lange Nägel durch das Geschlechtsteil, um sie am Hinlegen zu hindern und um sie außerdem durch diese unglaubliche Folter während der langen Nacht weiter zu schwächen.

Schläge, Prügel, Dresche

Während des Vormittags wird mit schweren Sandsäcken auf die Nacken der Stiere eingeschlagen, um sie aus dem Gleichgewicht zu bringen und um jede Kopfbewegung – die eventuell den Torero überraschen könnte – äußerst schmerzhaft zu machen.

Durst, Blendung, Atemnot

Trotz der sengenden Hitze wird den Tieren nun kein Wasser mehr verabreicht. Ihre Augen werden dick mit Vaseline beschmiert, sodass sie den Torero kaum ausmachen können, und die Nasenlöcher werden so mit Watte vollgestopft, dass diese bis in die Kehle hinunterhängt, um das Atmen zu erschweren.

Brennende Chemie

Dann werden die Beine mit Terpentin eingerieben, damit Schmerz, Brennen und Jucken die Stiere unruhig machen und so glauben die Zuschauer, dass sie angriffslustig und gefährlich sind, wenn sie durch den brennenden Schmerz wie besessen herumgaloppieren, sobald man sie aus der Dunkelheit der Käfige in die gleißende Sonne der Arena stößt. Um die massen zu begeistern werden tiere zu tode gequält!!
8. Februar um 16:01

Ich werde das nicht weiter kommentieren, aber Ungläubige werden vielleicht doch mal darüber nachdenken.

Und für alle die es noch nicht wußten: Die EU subentioniert diese Tierquälerei auch noch mit 600 Millionen Euro! Und erzählt mir nicht das das nicht stimmt, so blauäugig kann ja wohl wirklich keiner sein .....

http://www.andaluz.tv/nachrichten_costa ... idNot=3853

Im übrigen kämpfe ich außerdem auch gegen die Rinder- und Schweinehaltung und auch gegen die grausamen Schlachtmethoden in Deutschland.

Cozumel hat geschrieben:Genau solche postings, wie Du sie geschrieben hast, veranlassen mich, ein wenig tiefer zu graben.
Denn wie ich schon gesagt habe, es hat mich immer gewundert, warum deutsche Residenten ausgerechnet den Stierkampf so hasserfüllt und kompromisslos verfolgen, wo es doch zu Hause genug gäbe, wofür es sich einzusetzen lohnte.
Habe ich als Resident hier nicht auch das Rest gegen Tierquälereien zu protestieren? Darf ich das nur in meinem Heimatland machen? Ich bin generell gegen Tierquälereien - egal ob sie in Deutschland, Dänemark, Spanien, Italien, Griechenland oder sonstwo stattfinden! Tiere haben keine Lobby, können sich nicht wehren. Im übrigen möchte ich noch einmal betonen, das es hier in Spanien zwischenzeitlich eine relativ große Gruppe von spanischen Tierschützern gibt, die ebenso gegen die Corridas sind:

http://www.n-tv.de/panorama/Demonstrati ... 98774.html

Auch wenn dieser Bericht aus dem Jahr 2010 ist hat er doch nichts an seiner Bedeutung verloren.

So, das lag mir noch auf dem Herzen, werde mich jetzt auch nicht mehr dazu äußern.
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maxheadroom
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Re: Stierkampf: Zwischen Verbot und Anerkennung als Kulturgu

Beitrag von maxheadroom »

Hola todos,
ich kenne auch alle möglichen Berichte und kann nur sagen man kann es kaum glauben, nicht nur der Stierkampf auch viele andere Dinge , wie schon die Vorschreiber erwähnt haben, es ist einfach schlimm :sad: :-x und es wird sich so schnell nichts ändern , denn schon die alten Vordenker in der Menschheitsgeschichte haben vergebens gegen die , wie auch immer man das nennen will , Gefühlslosigkeit, Dummheit, Desinteresse und ähnliches angekämpft. Einerseits ist es immer irgendwie interessant wenn man liest es hat sich schon einer vor vielen hundert Jahren Gedanken gemacht, dann aber wieder depremierend wenn man sieht es hat sich bis heute nichts geändert :(( Zum Schluss eben noch so ein schöner Satz von Paracelsius, der aber wie gesagt bis heute nicht viel bewirkt hat :
Wer nichts weiß, liebt nichts. Wer nichts tun kann, versteht nichts. Wer nichts versteht, ist nichts wert. Aber wer versteht, der liebt, bemerkt und sieht auch. :!:
Saludos
maxheadroom
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