Tierquälerei als Volksbelustigung

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nurgis
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Re: Tierquälerei als Volksbelustigung

Beitrag von nurgis »

Hola todos,
man könnte zu diesen unmenschlichen Vorgängen und vollkommen unmenschlichen Verhaltensweisen dem doch katholisch geprägten Spanien mit einem Bibelwort kommen "Ihr habt den Teufel als Vater" (Joh.8) den irgendwer hat auch gesagt man erkennt den Grad der Zivilisation wie die Menschen mit den Tieren umgehen.

Saludos
maxheadroom der wenn er schon glaubt er hätte eine Seele dies auch den Tieren zugesteht



maxheadroom =D> !
Der Hund ist Dir im Sturme treu, der Mensch nicht mal im Winde.
Miesepeter
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Re: Tierquälerei als Volksbelustigung

Beitrag von Miesepeter »

Erstmalig in der span. Justizgeschichte hat ein Strafgericht in Cáceres den Betreiber eines "Gnadenhofes" zu fünf Jahren Freiheitsentzug wegen Tiermisshandlung in 10 Fällen verurteilt. Es wurden Esel, Maultiere und Pferde in klepperunwürdigen Zuständen gehalten und sich selbst überlassen.
Der Intellekt steht nachgeordnet zum Willen (Briefträger Gert Postel)
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brigittekoslowski
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Re: Tierquälerei als Volksbelustigung

Beitrag von brigittekoslowski »

Sehr gut,das sollte Schule machen
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nurgis
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Re: Tierquälerei als Volksbelustigung

Beitrag von nurgis »

Und der "Tierfreund " hat bestimmt gut von den Spenden der echten Tierfreunde gelebt. Man sollte ihn auch in einen Käfig sperren und das Füttern vergessen.
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Atze
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Re: Tierquälerei als Volksbelustigung

Beitrag von Atze »

Ich kenne diesen speziellen Fall nicht. Aber wahrscheinlich ist es ein Beispiel für "Animal Hoarding"
https://de.wikipedia.org/wiki/Tierhortung
Oft sind es eher bedauernswerte Menschen, denen ihre "Tierliebe" über den Kopf gestiegen ist.
Nur in Ausnahmefällen wollen sie Tiere ausnutzen oder quälen.
Vielfach sind es gescheiterte Existenzen, die von Menschen enttäuscht, einseitig ihre Liebe den Tieren zuwenden, ohne das mentale Rüstzeug dazu zu haben.
Zwei Aussagen fallen mir dazu ein:
Horst Stern:
"Ein Herz für Tiere allein nützt nichts und ist fallweise sogar schädlich, wenn das Hirn außen vor bleibt"
Und noch brutaler ausgedrückt:
Konrad Lorenz:
"Wer aber, von menschlichen Schwächen enttäuscht und verbittert, seine Liebe der Menschheit entzieht und sie an Hund oder Katze wendet, begeht zweifellos eine schwere Sünde, eine soziale Sodomie sozusagen, die ebenso ekelerregend ist wie die geschlechtliche. Menschenhass und Tierliebe ergeben eine sehr böse Kombination."

Ich kenne einige wenige bedauernswerte Menschen, die leichtfertig den Spruch von sich geben: "Seit ich die Menschen kenne, liebe ich die Tiere".
Zuletzt geändert von Atze am Sa 3. Feb 2018, 00:29, insgesamt 1-mal geändert.
LG Atze
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vitalista
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Re: Tierquälerei als Volksbelustigung

Beitrag von vitalista »

Atze, du hast genau das ausgedrückt, was mir gerade als erstes durch den Kopf ging.
Ich kenne ( kannte, denn inzwischen lebt sie nicht mehr hier) persönlich eine Frau, die mit großem Enthusiasmus und Engagement sich um Tiere kümmerte, es ihr jedoch ziemlich schnell über den Kopf wuchs, denn es ist schwierig 'nein' zu sagen, wenn noch und noch ein Tier gebracht wird.
Es war traurig mitzuerleben, letztlich verwahrloste sie selbst ziemlich, alles wuchs ihr über den Kopf.

Sicherlich gibt es auch Menschen, die versuchen Gewinn daraus zu schlagen, aber bei vielen ist es eben eine falsch verstandene Tierliebe -gepaart mit Selbstüberschätzung- was letztlich im Chaos endet.
Wer morgens zerknittert aufsteht, hat tagsüber noch Entfaltungsmöglichkeiten!
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Atze
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Re: Tierquälerei als Volksbelustigung

Beitrag von Atze »

Ich möchte noch ein paar Anmerkung zu der "Hetzjagd mit Hunden", dem sog. "coursing" machen.
Wie alle Hetzjagden (auch die Parforcejagd - die Hetzjagd zu Pferde) - hatten sie in Deutschland eh keine Tradition, waren auch nach dem von dem preußischen Ministerpräsidenten Braun vorbereiteten Reichsjagdgesetz ab 1934 verboten.
Die Jagd mit Hunden als Gespann Jäger/Hund war dagegen immer schon hochgeschätzt.
Nur arbeitete der Jagdhund im Gegensatz zu den nur auf Sicht jagenden Galgos mit der Nase, stöberte das Wild auf, zeigte es dem Jäger an, damit er es erlegen konnte und apportierte es ggfls. oder arbeitet langsam mit dem Jäger die Wundfährte aus.
Das erforderte eine wesentlich höhere Sinnesleistung des Hundes, eine jahrelange Ausbildung und einen gewissen mentalen Austausch mit dem Jäger. Da der Hund dabei bis ins hohe Alter einsetzbar ist, würde schon aus diesem Grund ein Jäger einen ausgebildeten Jagdhund nie umbringen, nur weil er keine volle Laufleistung mehr zeigt. Sonst könnten z.B. Teckel keine vollwertigen Jagdhunde werden. Nebenbei sind unsere Jagdhunde im Nebenberuf auch Familienhunde. - oder umgekehrt.
Galgos werden dagegen leider als reine Sportgeräte angesehen, die auch keine spezielle Ausbildung benötigen. Sie sollen nur schnell sein und können diese Leistung nur kurze Zeit ihres Lebenser bringen. Dadurch ist leider die Bindung des Menschen an den Hund als Lebewesen deutlich geringer. Die "richtige" Jagd wird auch in Spanien nicht mit Windhunden durchgeführt.*
Ich wollte zuerst die beschriebenen Grausamkeiten gegen Galgos als Verirrungen einzelner Psychopathen abtun. Leider kommen sie doch vor, wenn wohl heutzutage nicht mehr in dem Maße wie früher und die kolportierten Bilder scheinen meist älter und oft auffallend gleich zu sein.
Aber egal: Jeder solcher Fall ist einer zuviel. Und ich kann nicht verstehen, dass Menschen, die mit Tieren zusammenarbeiten, diese als reine Sportgeräte ansehen, die man "entsorgen" kann.

*zu dieser Jagd mit dem Hund schreibt das spanische Wiki:
El verdadero cazador disfruta más del trabajo de su perro que del hecho en sí de matar la caza. ¿Quién está compenetrado con su perro siente por sus sentidos. Entre ambos se establece una especial forma de comunicación, a un alto nivel de excitación y concentración. Abatir la presa, significa la culminación de la eficacia, el equipo conformado por el hombre y el perro, actuando por éste como refuerzo de su conducta y como estímulo para repetirlo.
Zuletzt geändert von Atze am Mo 5. Feb 2018, 13:03, insgesamt 1-mal geändert.
LG Atze
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Re: Tierquälerei als Volksbelustigung

Beitrag von maxheadroom »


Hola todos,
man koennte natuerlich viel dazu sagen, aber wie immer haben sich schon sehr viele Leute darüber Gedanken gemacht und sie auch gut fprmuliert so kann ich mir die Mühe sparen darüber zu grübeln was ich dazu sagen sollte , wobei es wirklich so ist man kann es nicht fassen zu was "der Mensch" fähig ist.
Eine der blamabelsten Angelegenheiten der menschlichen Entwicklung ist es, dass das Wort "Tierschutz" überhaupt geschaffen werden musste.
Ich ziehe die Gesellschaft der Tiere der menschlichen vor. Gewiss, ein wildes Tier ist grausam. Aber die Gemeinheit ist das Vorrecht des zivilisierten Menschen.
(von Sigmund Freud)
Der untrüglichste Gradmesser für die Herzensbildung eines Volkes und eines Menschen ist, wie sie die Tiere betrachten und behandeln.
(von Berthold Auerbach)

Saludos
maxheadroom
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Atze
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Re: Tierquälerei als Volksbelustigung

Beitrag von Atze »

Hm, solche Sprüche haben manchmal auch eine Kehrseite.
Z.B. Gandhi:
"Man kann die moralische Größe einer Nation daran messen, wie sie die Tiere behandelt".

Dazu fällt mir H. Himmler ein, der das (wirklich fortschrittliche) deutsche Tierschutzgesetz als Beispiel für die moralische Größe des deutschen Volkes anführte.
LG Atze
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Re: Tierquälerei als Volksbelustigung

Beitrag von hundetraudl »

vitalista hat geschrieben: Sa 3. Feb 2018, 00:28 Atze, du hast genau das ausgedrückt, was mir gerade als erstes durch den Kopf ging.
Ich kenne ( kannte, denn inzwischen lebt sie nicht mehr hier) persönlich eine Frau, die mit großem Enthusiasmus und Engagement sich um Tiere kümmerte, es ihr jedoch ziemlich schnell über den Kopf wuchs, denn es ist schwierig 'nein' zu sagen, wenn noch und noch ein Tier gebracht wird.
Es war traurig mitzuerleben, letztlich verwahrloste sie selbst ziemlich, alles wuchs ihr über den Kopf.

Sicherlich gibt es auch Menschen, die versuchen Gewinn daraus zu schlagen, aber bei vielen ist es eben eine falsch verstandene Tierliebe -gepaart mit Selbstüberschätzung- was letztlich im Chaos endet.
Meine deutsche Nachbarin hat - da arbeitslos- sich der Tierhilfe (rumänische Hunde) gewidmet. Sie ist inzwischen absolut fertig, da dort den Hunden bei lebendigem Leib die Pfoten abgeschlagen werden und sie dann elendig sterben. Sie kann inzwischen nicht mehr schlafen und wenn hat sie Albträume. Die Bilder kann ich mir nicht ansehen, so fürchterlich sind sie.
Da stimmt es schon, dass der "Mensch" fürchterlich ist. Angeblich zahlt die EU Pfotenprämie (habe ich nicht geprüft).
Humor ist der Knopf, der verhindert, dass uns der Kragen platzt. (Ringelnatz)
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