Legalisierung von Gebäudeteilen, die nicht genehmigt gebaut wurden

Preisentwicklung, rechtl. Voraussetzungen, Kataster, Grundbuch, Genehmigungen etc.
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Oliva B.
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Re: Legalisierung von Gebäudeteilen, die nicht genehmigt gebaut wurden

Beitrag von Oliva B. »

Beefeater hat geschrieben: Mi 15. Jun 2022, 18:05 Das Ganze oben natürlich ohne rechtlichen Anspruch, ich gebe lediglich Aussagen "Hörensagen" von lokalen spanischen Immobilien Fachanwälten wieder.
Interessant wie findig manche spanische "Fachanwälte" und Makler werden, wenn es darum geht, an die Unterschrift potentieller Käufer zu gelangen. Dafür schwindeln sie gerne "das Blaue vom Himmel" herunter. Aber ich enthalte mich jedes Kommentars und überlasse das Feld mit allergrößtem Vergnügen unserem Moderator Chris, der (wenn du Glück %%- hast) das Kästchen, in dem er seinen Erfahrungsschatz als Architekt in Spanien gebunkert hat, für dich öffnen wird. ;;)
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Beefeater
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Re: Legalisierung von Gebäudeteilen, die nicht genehmigt gebaut wurden

Beitrag von Beefeater »

sonnenanbeter hat geschrieben: Mi 15. Jun 2022, 18:31 Grosser Irrtum !!! Hier in La Marina werden Luftaufnahmen aus Hubschraubern heraus gemacht. Bei der letzten Aktion dieser Art vor ca. 2 Jahren wurden auf diese Art und Weise über 1.200 Schwarzbauten entdeckt.

Im Übrigen ist es nicht die feine "englische" Art, zukünftige Hausbesitzer dazu zu animieren illegale Schwarzbauten der Vorbesitzer im Nachhinein nicht legalisieren zu lassen. Für dich mögen 3000 oder 4000 Euronen vielleicht der Inhalt deiner Portokasse sein. Für Andere jedoch sicherlich nicht. Von dem Ärger, den man sich damit als Neu-Spanier einhandelt einmal ganz abgesehen.
Da ich kein Engländer bin ist mir die feine englisch Art unbekannt.
Ich habe genau das wiedergegeben, was Spanier/Juristen mir sagten.

Was der Einzelne damit macht ist seins. Animieren wollte ich niemanden.
Und vielleicht sollten einige Deutsche sich einfach mal bei der Einwanderung und Integration an die spanischen Gepflogenheiten halten.
Und nicht ihren deutschen Paragraphenkopf durchsetzen wollen.

Ich habe das tweilweise illegale Objekt nicht gekauft. Und ein anderes Legales erworben. Hatte aber andere Gründe.
Aber hätten die Anwälte kein Problem damit gehabt, hätte ich es ganz sicher auch nicht...
Das ist KEINE Empfehlung, lediglich meine persönliche Einzelfallentscheidung.


Und wenn in La Marina, denn ganz in der Nähe befanden sich die "illegalen Objekte", so nach Illegalität gefahndet wird,
frage ich mal ganz schlaumeierisch .. warum die illegalen Bauten über 10 Jahre nicht entdeckt wurden.
Es waren genau.. Ich habe jetzt mal nachgesehen: 21 Jahre ... und sie sind immernoch illegal.

Ganz nebenbei ....
Hätte ich seinerzeit auf eine Nachlizensierung durch den Besitzer bestanden, hätte dieser sofort die Verhandlungen abgebrochen und sich einen anderen Kunden gesucht. Das Thema klang ganz kurz an. Denn die spanischen Verkäufer warten nicht gerade auf Deutsche, die mit Gesetzesbüchern zur Besichtigung antanzen.

Da sollte man dann entscheiden, ob man auf das "Traumhaus" verzichtet oder eben wie die Einheimischen "5" gerade sein lässt.
Einen spanischen Käufer jucken solche Formalitäten laut meiner 2 Makler und Anwälte nämlich nicht ...

Aber wie gesagt, das muss jeder für sich und in Absprache mit dem Anwalt seinen Vertrauens regeln und garantiert nicht in diesem Forum
den Tipps blind folgen. Vor allem nicht meinen Tipps. Denn ich habe nur meine persönlichen Erfahrungen wieder gegeben.
Und die sind subjektiv und gering.
... Et het noch emmer joot jejange
brigittekoslowski
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Re: Legalisierung von Gebäudeteilen, die nicht genehmigt gebaut wurden

Beitrag von brigittekoslowski »

Da bin ich ganz bei dir.In Katalonien haben sich in unserer Nachbarschaft Deutsche einen Pool gesetzt,als ich fragte was das jetzt kostet bekam ich die Antwort :der Poolbauer sagte,wenn es die Nachbarn nicht stört ?.Jetzt haben in dem Tal noch 3 weitere Spanier sich Pools hingesetzt.Keiner hat eine Genehmigung.Einer sagte mir,der Bürgermeister war einverstanden.
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nurgis
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Re: Legalisierung von Gebäudeteilen, die nicht genehmigt gebaut wurden

Beitrag von nurgis »

Ich finde jedoch es überzogen, wenn ich z:B. eine Innenrenovierung genehmigen lassen muss, oder eine kleine Hütte für Gartenwerkzeuge an die Hauswand klemme. Das ist Willkür und dient nur dem Staatssäckel. Gut, @Baufred, diese verflixten Heimwerker schmälern Euren Gewinn. Es sind aber nicht alle mit dem goldenen Löffel im Mund geboren worden, denn auch das "Fußvolk" hat das Recht sich etwas zu gönnen. Habe ich die Ausbildung diese Arbeiten herzustellen, warum muss ich dann Strafe dafür bezahlen? Wie z.B. Genehmigungsgebühren. Ich habe volles Verständnis der Sorge um schwindende Einkommen. Mir ging es vor ca. 50 Jahren ähnlich. Mich überrannten damals die Schriftcomputer, bis ich mir für 93 tds.DM selber einen auf Kredit leistete.
Jede Zeitepoche hat seine Gewinner und Verlierer. Ich denke auch diese eigenartige Verordnung besteht nicht ewig.
Der Hund ist Dir im Sturme treu, der Mensch nicht mal im Winde.
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Re: Legalisierung von Gebäudeteilen, die nicht genehmigt gebaut wurden

Beitrag von Spanienfisch »

Ich habe da auch nicht so schöne Sachen gehört.
Von unseren Bekannten wurde der Schwiegervater, der hier in D schon mehrere Häuser selbst gebaut hat,
zu 30.000€ ! Strafe wegen nicht genehmigten "Bauten" verurteilt.
Raus gekommen ist es, weil das Nachbarhaus verkauft werden sollte und "jemand" neugierig über den Zaun geschaut hat.
Bis dahin hatte es niemand interessiert.
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Re: Legalisierung von Gebäudeteilen, die nicht genehmigt gebaut wurden

Beitrag von baufred »

Feststellung und Zusammenfassung :roll: :
Wir bewegen uns nicht in einem rechtefreien Raum - sofern Regelgrenzen überschritten werden, wird's teuer und hat dann u.U. auch schwerwiegende Folgen ... es kann halt nicht jeder machen, was er will :!: :!: ...

... und, auch hier gilt: Unwissenheit schützt vor Strafe nicht ... Beispiele sind ja bisher genug angeführt worden :(( ...
Saludos -- baufred --
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Re: Legalisierung von Gebäudeteilen, die nicht genehmigt gebaut wurden

Beitrag von Rockcrunsher »

Spanienfisch hat geschrieben: Do 16. Jun 2022, 12:30 Ich habe da auch nicht so schöne Sachen gehört.
Von unseren Bekannten wurde der Schwiegervater, der hier in D schon mehrere Häuser selbst gebaut hat,
zu 30.000€ ! Strafe wegen nicht genehmigten "Bauten" verurteilt.
Raus gekommen ist es, weil das Nachbarhaus verkauft werden sollte und "jemand" neugierig über den Zaun geschaut hat.
Bis dahin hatte es niemand interessiert.
Da würde mich interessieren, welchen Umfang die Bauten hatten und wodurch ein Kaufinteressent (?) dann die Behörde in Gang setzt.
Liebe Grüße
Rockcrunsher
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Re: Legalisierung von Gebäudeteilen, die nicht genehmigt gebaut wurden

Beitrag von Rockcrunsher »

...und von mir noch eine andere Geschichte:
Wir wollten ein Grundstück mit Haus kaufen ( rustico nahe der Autobahn). Weil das Haus aber auf der offiziellen Kataster-Seite nicht eingezeichnet war, hat die Maklerin jemanden vom Rathaus/Bauamt geholt.
Der hatte auch gleich Fotos von dem Grundstück mit Haus dabei, mit anderen Worten, der Bau war der Stadt schon bekannt.
Seine Einschätzung:
Der Bau war illegal, man hat aber nichts unternommen. Er sehe nur das Problem, dass, wenn die Autobahn irgendwie verändert wird ( verlegt, oder Parkplatz, oder Anschlussstelle etc.) dann kann es passieren, dass das Grundstück enteignet wird und nur das reine rustico entschädigt wird, egal was da (illegal) drauf steht.
Mit anderen Worten: der sah das recht entspannt. Als gute Deutsche haben wir das Grundstück natürlich nicht gekauft [-x .
Mittlerweile hat es ein Spanier gekauft und nett hergerichtet. :-?

Also, das ist hier zwar kein rechtsfreier Raum, wie baufred anmahnt, aber der Ermessensspielraum schein nahezu grenzenlos zu sein.
Liebe Grüße
Rockcrunsher
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chris
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Re: Legalisierung von Gebäudeteilen, die nicht genehmigt gebaut wurden

Beitrag von chris »

Beefeater hat geschrieben: Mi 15. Jun 2022, 19:11 Ich habe genau das wiedergegeben, was Spanier/Juristen mir sagten.
[...]
Und vielleicht sollten einige Deutsche sich einfach mal bei der Einwanderung und Integration an die spanischen Gepflogenheiten halten.
Und nicht ihren deutschen Paragraphenkopf durchsetzen wollen.
Das ist genau das Problem. Wenn man etwas nacherzählt, was einem irgendwer erzählt hat, ohne dass man es richtig verstanden hat.

Zum zweiten zitierten Abschnitt gibt es außer Kopfschütteln wirklich nichts mehr zu sagen. Bei Einwanderung und Integration sollte man sich an die Gesetze des Gastlandes halten, anstatt diese in dem Irrtum zu überschreiten, dass man so die Gepflogenheiten des klischeehaften Spaniers aus den Flamenco-Filmen besonders gut bedienen würde.
Wenn Du erst einmal ein paar Jahre mit der spanischen Administration zu tun hattest, wirst Du Dir möglicherweise den deutschen Amtsschimmel zurückwünschen.

Es passiert durchaus, dass hier und da, vor allem in kleinen Gemeinden, unter Freunden und Bekannten so einiges abgenickt wird, was nicht rechtens ist, aber das ist beileibe nicht mehr die spanische Normalität, und wenn Max Mustermann erst einmal wegen seiner illegalen Bauten der Strom abgestellt wurde und die Abrissverfügung auf dem Küchentisch liegt, dann lernt er die Realität auf die harte Tour kennen.
Saludos,
Chris
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Re: Legalisierung von Gebäudeteilen, die nicht genehmigt gebaut wurden

Beitrag von Beefeater »

chris hat geschrieben: Do 16. Jun 2022, 17:20
Das ist genau das Problem. Wenn man etwas nacherzählt, was einem irgendwer erzählt hat, ohne dass man es richtig verstanden hat.

Es passiert durchaus, dass hier und da, vor allem in kleinen Gemeinden, unter Freunden und Bekannten so einiges abgenickt wird, was nicht rechtens ist, aber das ist beileibe nicht mehr die spanische Normalität, und wenn Max Mustermann erst einmal wegen seiner illegalen Bauten der Strom abgestellt wurde und die Abrissverfügung auf dem Küchentisch liegt, dann lernt er die Realität auf die harte Tour kennen.
Nun, dann habe ich nun zwei unabhängige Aussagen zu dem Thema.
Deine Aussagen und die von den 2 Anwälten, bei denen ich in den letzten Monaten 7 Häuser überprüfen lies. Bei den Überprüfungen
hatten 6 Nicht lizensierte Bauten auf dem Grundstück. Für beide spanischen Anwälte war es kein Problem.
Unter Spaniern wäre das die Normalität. Die einzigen, die oft Stress machen wären die Ausländer.
... Et het noch emmer joot jejange
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