Haben wir auf dem Immobilienmarkt die Talsohle erreicht?

Preisentwicklung, rechtl. Voraussetzungen, Kataster, Grundbuch, Genehmigungen etc.
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Denianer
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Haben wir auf dem Immobilienmarkt die Talsohle erreicht?

Beitrag von Denianer »

Hola und guten Morgen,

lt. einem Bericht im Wirtschaftsforum der Telekom, die sich auf den Focus beruft, investieren mehr Deutsche in Betongold. Hier wird insbesondere die Nachfrage nach Ferienimmobilien hervorgehoben. Dabei liegt Deutschland an erster Stelle, danach kommt dann gleich Spanien mit 11%. Wenn ich mir allerdings das Preisgefüge an den deutschen Spitzenstandorten von bis zu EUR 35.000,-- pro Quadratmeter ansehe, verstehe ich, dass viele eine Geldanlage im Ausland suchen. Spanien steht dabei wohl an erster Stelle. Sobald die Nachfrage dort steigt, sollten sich auch die Preise für Immobilien in Spanien nicht weiter nach unten bewegen. Nach einer Stabilisierung folgt bei steigender Nachfrage oftmals dann auch ein Ansteigen der Preise.
Keine so schlechten Aussichten für alle, die planen in Spanien zu investieren.

Hier geht's zu dem Artikel: Ferienheim statt Bettenburg?

Auch auf Börse-Online steht ein Artikel zu diesem Thema: Hoffnungsschimmer für Spanien?
LG Denianer

Zeit ist das, was man von der Uhr abliest. (Albert Einstein)
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Oliva B.
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Re: Haben wir auf dem Immobilienmarkt die Talsohle erreicht?

Beitrag von Oliva B. »

Ich wundere mich, dass zwar so viele Denianers interessanten Bericht gelesen haben, doch keiner eine Meinung dazu geäußert hat.

Angst vor Inflation führt zu Flucht in Immobilien und andere Sachwerte (Aktien sind z.Zt. sehr populär, aber auch Gold und Kunstwerke). Doch ist das wirklich der richtige Weg, seine Ersparnisse zu retten? Panik ist kein guter Ratgeber, aber wer will noch länger warten und nachher mit leeren Händen da stehen, wenn sein Geld an Wert verloren hat?

Die Immobiliennachfrage ist in Deutschland im letzten Jahr stark gestiegen, wodurch das Angebot knapp geworden ist und die Preise in die Höhe geschnellt sind. Doch ist Spanien eine Alternative für Anleger, die in Deutschland nicht mehr fündig werden?

Mich erinnert das alles an die Aktienkäufe Ende der 90ger Jahre, als fast jeder Otto-Normalverbraucher seine Ersparnisse (oder wenigstens einen Teil davon) in Aktien (Neuer Markt!!!) investierte. Damals brach eine regelrechte Hysterie aus, jeder wollte vom großen Kuchen noch ein Stückchen abbekommen, doch viele haben durch den Börsencrash ihre ganzen Ersparnisse verloren.

In Krisenzeiten lassen sich Häusergut verkaufen. Schon in Deutschland ist die Verwaltung einer Immobilie mit Arbeit und Risiken verbunden, doch wie sieht es mit einer Immobilie als Geldanlage im Ausland aus? Die kauft man doch nicht wie ein Brötchen nebenan beim Bäcker? :-o

Interessanter Artikel, auch wenn er schon zwei Jahre alt ist:
Malle für alle (Ferienimmobilie als Geldanlage). Bei einem Kauf in Spanien sollte man jedoch aufpassen, dass man sein Geld nicht in einer dieser Geisterurbanisationen versenkt....

Selbst wenn man im europäischen Ausland ein gutes Objekt gefunden hat (es muss ja nicht Spanien sein), wird sich jeder Käufer die Frage stellen, ob er nun jeden Urlaub in der Ferienimmobilie verbringen will oder muss oder ob das dort investierte Geld seine Zinsen über die Miete einspielen soll. Irgendwie muss sich die Investition doch rentierten.
Eins ist jedoch klar: mit einer Immobilie kann man zwar Geld verdienen, doch sie verursacht auch hohe Kosten. Nicht allein Steuern und Versicherungen, sondern auch die regelmäßig anfallenden Grundgebühren für Strom, Wasser und Abgaben, auch wenn sie nicht bewohnt wird. Dann muss eine Verwaltungsfirma gefunden werden /Vertrauenssache!), damit die Immobilie auch gewartet und gepflegt wird. Ein weiterer Kostenfaktor.
Geht eine Immobilie in die Ferienvermietung, muss man auch mit einer höheren Abnutzung rechnen. Leerstand im Winter und einen höheren Erhaltungsaufwand einkalkulieren.

Deshalb meine Frage: Ist der Kauf einer Immobilie im Ausland wirklich die richtige Investition, um seine Ersparnisse vor Geldentwertung zu schützen?
Burkhard
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Re: Haben wir auf dem Immobilienmarkt die Talsohle erreicht?

Beitrag von Burkhard »

Die Frage nach der richtigen Investition ist immer so ne Sache. Momentan explodieren an vielen Ferienstandorten in Deutschland (insbesondere an der Küste) die Immobilienpreise. Eigentlich suchten wir immer eine Ferienwohnung an der Ostsee. Die Makler unverschämt (selbst wenn man ein Angebot abgegeben hat, bekommt man noch nicht mal eine Antwort). Vielerorts wird mittlerweile per "open-house" die Immobilie für eine Stunde gezeigt, ein Gebot des möglichen Käufers ist bindend, der Verkäufer kann es sich überlegen. Und obendrein nimmt der Makler für seine "sehr aufwendigen" Bemühungen 6-7% Courtage. Quadaratmeterpreise von 2-4000 Euro sind keine Seltenheit (und ich spreche da nicht von Sylt).
Für diejenigen die Vermieten wollen liegt die Vermietungswahrscheinlichkeit bei ca. 100 - 130 Tage im Jahr (nach dem verregneten Sommer eher Tendenz fallend) Diese Markt ist meiner Meinung nach viel spekulativer, als eine Immobilie in Spanien und war auch für uns der Grund, in diesen Gefilden zu kaufen. So ist also bei uns eigentlich die Ostseewohung zu einem spanischen Ferienhaus geworden :-D .

Da meine Frau und ich noch voll im Berufsleben stehen, ist es natürlich auch eine logistische Sache. Mal eben fürs Wochenende ist schwierig. Dafür haben wir es geschafft, uns so zu organisieren, dass wir häufiger und länger kommen können. Für 4-5 Wochen im Jahr lohnt sich die Anschaffung sicherlich nicht, es sei denn, man vermietet.

Ob's eine gute Investition war, wird sich zeigen. Viel Anschauen, gute Lagen und gute Substanz in Verbindung mit hartnäckigem Verhandeln sind meiner Meinung nach weniger riskant, als Ferienobjekte in Deutschland.
Wie es ausgeht, man weiß natürlich nie. Ich bin aber optimistisch (mittel- und langfristig).
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Re: Haben wir auf dem Immobilienmarkt die Talsohle erreicht?

Beitrag von pichichi »

Oliva B. hat geschrieben:.

Deshalb meine Frage: Ist der Kauf einer Immobilie im Ausland wirklich die richtige Investition, um seine Ersparnisse vor Geldentwertung zu schützen?
wenn man Lage, Lage und ja, nochmals Lage (zB primera linea) berücksichtigt, ist diese Investition allen übrigen Geldanlagen vorzuziehen, allein was heute beim simplen Sparen an Geld durch Inflation und gleichzeitige Minimalzinsen vernichtet wird ist unglaublich, beim Aktienhandel - derzeit stellt sich auch bei vielen ehemaligen Blue Chips die Frage nach Dividenden gar nicht, die Kapitalertragsteuer von 25% ist aber immer fällig - müsste man am Hochgeschwindigkeitstrader mit entsprechendem Volumen partizipieren, um theoretisch an nennenswerte Gewinne zu kommen, daher mein Fazit: jeden übrigen € würde ich in gute Immobilienlagen investieren und vielleicht noch ein paar in Fonds, aber nicht in die von der Hecke.
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Re: Haben wir auf dem Immobilienmarkt die Talsohle erreicht?

Beitrag von Cozumel »

@pichichi

primera Linea ist in Spanien nicht mehr 1A Lage.

Diese Immobilien unterstehen alle dem Ministerio de Medioambiente (Küstenschutz) und werden früher oder später enteignet.
Vorausgesetzt sie liegen in der 20 Meter Zone zum Meer. Aber sonst wäen sie ja nicht primera Linea.
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Re: Haben wir auf dem Immobilienmarkt die Talsohle erreicht?

Beitrag von TorreHoradada »

Lage, Lage, Lage und nochmals Lage.

Und die Immo-Preise in Spanien sind noch lange nicht auf dem Tal angekommen.
Dass mir mein Hund das Liebste sei, sagst du, oh Mensch, sei Sünde,
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Oliva B.
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Re: Haben wir auf dem Immobilienmarkt die Talsohle erreicht?

Beitrag von Oliva B. »

TorreHoradada hat geschrieben:Und die Immo-Preise in Spanien sind noch lange nicht auf dem Tal angekommen.
Aber WENN nach dem Run auf die deutschen Immobilien jetzt die Panikkäufe in Spanien einsetzten - dann schon. :mrgreen:
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Re: Haben wir auf dem Immobilienmarkt die Talsohle erreicht?

Beitrag von TorreHoradada »

Liebe Oliva,

wenn der Run dann ....


FALSCH

Lage, Lage und nochmals Lage.

Alles andere ist nichts anderes als die nächsten Opfer der Immo-Blase. !!!!
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Oliva B.
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Re: Haben wir auf dem Immobilienmarkt die Talsohle erreicht?

Beitrag von Oliva B. »

TorreHoradada hat geschrieben:Liebe Oliva,
wenn der Run dann ....

FALSCH

Lage, Lage und nochmals Lage.

Alles andere ist nichts anderes als die nächsten Opfer der Immo-Blase. !!!!
Mir musst du das nicht erzählen... Aber glaubst du wirklich, dass jeder die drei obersten Gebote beim Kauf einer Immobilie kennt? :-?
Ich nicht! Warten wir mal ab, wer von uns beiden Recht behält. Wir sprechen vielleicht in ein paar Monaten noch einmal darüber. ;)
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Florecilla
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Re: Haben wir auf dem Immobilienmarkt die Talsohle erreicht?

Beitrag von Florecilla »

TorreHoradada hat geschrieben:Und die Immo-Preise in Spanien sind noch lange nicht auf dem Tal angekommen.
So pauschal würde ich das nicht sagen. Hochwertige Immobilien in guter Lage haben kaum an Wert verloren. Die Besitzer müssen meist nicht verkaufen und für dieses Segment finden sich auch immer wieder Käufer, die das nötige Kleingeld haben.

Auch in Deutschland sind wegen der Eurokrise die Immobilienpreise stark gestiegen. Objekte in gutem, nicht renovierungsbedürftigen Zustand sind kaum oder nur für viel Geld zu bekommen. Kürzlich sagte ein Makler in einem Fernsehinterview, dass in den Großstädten wegen der großen Nachfrage mittlerweile sogar "problematische Randbezirke" gefragt wären und kleine Minuspunkte am Objekt - dir vor einiger Zeit noch den Kauf verhinderten - mittlerweile klaglos akzeptiert würden.

Ich persönlich glaube schon, dass Immobilien eine gute - weitgehend sichere - Wertanlage sind.
Saludos,
Florecilla (Margit)


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