Rundreise durch die Extremadura

im Südwesten Spaniens grenzt an Portugal.
Die autonome Gemeinschaft umfasst die Provinzen Cáceres und Badajoz. Hauptstadt ist Mérida.
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Oliva B.
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Re: Rundreise durch die Extremadura

Beitrag von Oliva B. »

Akinom hat geschrieben: - weißt Du was mir da auch auffällt, dass alles sehr sauber ist.
Bei dem letzten Foto bin ich ins Grübeln gekommen - was ist das denn :-? - Schlafstätten - oder Kleiderverkaufsstätten :-?
Ja, Akinom, auch mir ist die gesamte Extremadura äußerst sauber vorgekommen.
Die Stoffhaufen auf der Erde des Markplatzes in Garrovillas bestehen aus Tischdecken und Vorhängen der unterschiedlichsten Farben und Größen, die man auf diese Weise für die Kunden übersichtlich geordnet hat.
Gedenkstein in Garrovillas mit der Inschrift: <br />El pueblo der Garrovillas de Alconetar a todos sus hijos que tuvieron que emigrar...
Gedenkstein in Garrovillas mit der Inschrift:
El pueblo der Garrovillas de Alconetar a todos sus hijos que tuvieron que emigrar...
Diesen Gedenkstein wollte ich euch nicht vorenthalten, zeigt er doch, wie viele Extremeños ihre Heimat aufgrund wirtschaftlicher Schwierigkeiten verlassen mussten. Noch immer zählt die Extremadura zu den am dünnsten besiedelten Gebieten Europas. Aber in den letzten Jahren hat sich, nicht zuletzt durch den ansteigenden Tourismus, einiges gebessert; 57 % der Bevölkerung sind im Dienstleistungssektor tätig.
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CÁCERES bereitete sich zur Zeit unseres Besuches gerade auf den Generalstreik des kommenden Tages vor und informierte die Bevölkerung über Megaphone, ein mittelalterlicher Markt zog sich durch die Stadt,
Mundgeblasene Weinkaraffen auf dem Mittelaltermarkt
Mundgeblasene Weinkaraffen auf dem Mittelaltermarkt
am Rande protestierten junge Menschen gegen die Bildungspolitik.
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Rathaus an der Plaza Mayor
Rathaus an der Plaza Mayor
Torre de Bujaco - Detail<br />Der Torre Bujaco ist der schönste Turm, der erhalten geblieben ist. Er stammt aus der arabischen Epoche des 12. Jahrhunderts.
Torre de Bujaco - Detail
Der Torre Bujaco ist der schönste Turm, der erhalten geblieben ist. Er stammt aus der arabischen Epoche des 12. Jahrhunderts.
Die Ermita de la Paz befindet sich an der Seite des Torre de Bujaco. Sie wurde 1750 fertig gestellt.<br />Das kunstvolle Gitter stammt von Juan de Acedo.
Die Ermita de la Paz befindet sich an der Seite des Torre de Bujaco. Sie wurde 1750 fertig gestellt.
Das kunstvolle Gitter stammt von Juan de Acedo.
Auch auf der Plaza Mayor mit dem Rathaus und dem Torre de Bujaco wurde lautstark mit Presslufthämmern bearbeitet und so flüchteten wir vor dem Lärm auf die Plaza de San Juan mit der Kirche, die demselben Heiligen gewidmet ist. Früher hieß der Platz „San Juan de los Ovejeros“, weil hier die Hirten mit ihren Schafen durchzogen. Die Kirche stammt aus dem 13. Jahrhundert und wurde in späteren Jahrhunderten immer wieder restauriert.
Iglesia de San Juan
Iglesia de San Juan
Detail aus dem Kircheninnern
Detail aus dem Kircheninnern
Cáceres wirtschaftliche Blüte begann nach der Rückeroberung im Jahre 1227. Kaufleute und Adelige ließen sich nieder und konkurrierten mit ihren wachturmbewehrten Renaissance-Prachtbauten aus dem 15. und 16. Jahrhundert. Die Katholischen Könige gaben den Befehl, die Türme aller Häuser schleifen zu lassen, deren Besitzer Königin Isabella I. von Kastilien nicht in ihrem Streit um die Thronfolge mit Johanna von Kastilien unterstützt hatten, weswegen Cáceres heute noch den Beinamen „enthauptete Stadt“ trägt. Kurz danach setzte der wirtschaftliche Niedergang ein.
Der Altstadtkomplex aus dem 15. Jahrhundert mit römischen, maurischen, jüdischen und christlichen Einflüssen, seinen Kirchen, Palästen und der Almohaden-Stadtmauer aus dem 12 Jahrhundert ist erhalten und zeugt von dem einstigen Reichtum der Stadt. 1986 erklärte die UNESCO Cáceres zum Weltkulturerbe.
Von den Gebäuden kann ich euch leider nur wenige vorstellen, mein Beitrag würde sonst noch länger werden.
Rückseite der &quot;Casa Palacio del Aljibe” - Zisternenhaus
Rückseite der "Casa Palacio del Aljibe” - Zisternenhaus
Casa de la Veletas - Detail
Casa de la Veletas - Detail
Die “Casa Palacio del Aljibe” (Zisternenhaus) oder auch “de las Veletas“ genannt, stammt aus dem 15. Jahrhundert und wurde auf den Mauerresten des Gebäudes einer maurischen Almohaden-Dynastie erbaut, von der die großartige arabische Zisterne aus dem 12. Jahrhundert erhalten blieb. Heute beherbergt das Gebäude das Archäologische Museum der Provinz.
Ausstellungsstücke
Ausstellungsstücke
Zeitgenössische Kunst im Obergeschoss - hier ein Bild von Aduardo Arroyo &quot;Linda de Chamonix&quot;
Zeitgenössische Kunst im Obergeschoss - hier ein Bild von Aduardo Arroyo "Linda de Chamonix"
Studentengruppe vor der Concatedral Santa María, 15./16. Jh.
Studentengruppe vor der Concatedral Santa María, 15./16. Jh.
Wasserspeier an der Concatedral de Santa María
Wasserspeier an der Concatedral de Santa María
Adarve de Santa Ana und Palacio de los Adanero aus dem 16. Jahrhndert.
Adarve de Santa Ana und Palacio de los Adanero aus dem 16. Jahrhndert.
Arco de la Estrella - Manel Churiguera entwarf 1726 das niedrige Stadttor, das sich zur Plaza Mayor öffnet.
Arco de la Estrella - Manel Churiguera entwarf 1726 das niedrige Stadttor, das sich zur Plaza Mayor öffnet.
Convento de San Pablo: Dort werden yemas, kandierte Eidotter (eine regionale Spezialität), von Nonnen hergestellt.
Convento de San Pablo: Dort werden yemas, kandierte Eidotter (eine regionale Spezialität), von Nonnen hergestellt.
Alte Apotheke mit schönem Deckengewölbe
Alte Apotheke mit schönem Deckengewölbe
Die Casa de las Cigüeñas (heute ein spanisches Militärgebäude), auch &quot;das Storchenhaus&quot; genannt, durfte nach 1476 ihren Wehrturm behalten, da der Eigentümer ein treuer Offizier Isabels war.
Die Casa de las Cigüeñas (heute ein spanisches Militärgebäude), auch "das Storchenhaus" genannt, durfte nach 1476 ihren Wehrturm behalten, da der Eigentümer ein treuer Offizier Isabels war.
Palacio Episcopal - der Bischofspalast
Palacio Episcopal - der Bischofspalast
Patio des Palacios de los Toledo Moctezuma -
Patio des Palacios de los Toledo Moctezuma -
- und hier der Patio eines noblen Studentenwohnheims.
- und hier der Patio eines noblen Studentenwohnheims.
Plaza de Toros - Stierkampfarena
Plaza de Toros - Stierkampfarena
Wer hier kein Souvenir finden sollte,
Wer hier kein Souvenir finden sollte,
findet vielleicht an den einheimischen Spezialitäten wie Käse, Wein oder Schinken Gefallen.
findet vielleicht an den einheimischen Spezialitäten wie Käse, Wein oder Schinken Gefallen.
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Rioja
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Re: Rundreise durch die Extremadura

Beitrag von Rioja »

Hallo Oliva

Schön geht deine Reise weiter. Hast die Geschichtsbücher von Caceres geplündert um uns etwas von der Geschichte bis zurück zu den Mauren aufzuzeigen. Danke schön und mit den vielen Fotos hast auch nicht gegeizt. Kann dir nachfühlen, dass du noch weit mehr hast. Dein letztes Bild habe ich ganz besonders gut angeschaut. Dort hängt doch der überaus preisgünstige Eichenhainschinken unter der Decke. Werden uns dann, wenn es so weit ist auch mal hundert Gramm leisten. Nochmals vielen Dank, dass du uns die Extremadura so schön vor Augen führst.
Es grüsst

Rio



Zwanzig Kilometer von der Küste entfernt, fängt Spanien meist erst richtig an.
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Oliva B.
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Re: Rundreise durch die Extremadura

Beitrag von Oliva B. »

Rioja hat geschrieben:Hallo Oliva

Schön geht deine Reise weiter. Hast die Geschichtsbücher von Caceres geplündert um uns etwas von der Geschichte bis zurück zu den Mauren aufzuzeigen.
Ach Rio, man kann eh nur das Wichtigste (oder was man dafür hält) anreißen, es soll ja kein Reiseführer werden.
Ich freue mich, dass dir meine Reise gefällt. :razz:
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Florecilla
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Re: Rundreise durch die Extremadura

Beitrag von Florecilla »

Eine schöne Stadt mit schönen alten Gemäuern. Gab es auch weniger schöne Ecken oder ist alles so gut erhalten und gepflegt?

Habt ihr die kandierten Eidotter probiert?
Saludos,
Florecilla (Margit)


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