Scandy hat geschrieben: ↑Di 21. Jan 2020, 23:55
GG (!) hat seinen Kaffee und meine Lust auf weitere Bilder unterbrochen.
Scandy
Wenn du wieder Lust und Muße hast, Scandy, kannst du deinen Bericht gerne fortsetzen, während ich ein paar geschichtliche Daten zu Glorias
großen Vorgängern einflechte.
Gotas frías (DANAs), wie sie der Sturm Gloria mit sich brachte, wiederholen sich aufgrund der globalen Erwärmung in den Regionen der südöstlichen Halbinsel, insbesondere in den Regionen Valencia und Murcia, immer häufiger. Diese Beobachtungen bestätigt auch der Präsident der Nationalen Vereinigung spanischer Geographen (AGE) und Verantwortliche des Labors für Klimatologie der Universität Alicante, Professor Jorge Olcina:
„[…]es hat mit der klimatischen Erwärmung zu tun, die die atmosphärische Zirkulation in dieser Zone (Anm., gemeint ist die Comunitat Valenciana und Murcia)
verändert" und,
„das liegt an der Veränderung der atmosphärischen Zirkulation in unseren Breitengraden aufgrund der Erwärmung der Arktis. Durch diese Erwärmung zirkuliert der Strahlstrom, von dem das Wetter in unseren Breitengraden abhängt, immer mehr und erzeugt Wellen in der Luft, was zur Bildung von gota frías führt, die immer stärkere Auswirkungen auf das Wetter haben."
Und wenn man sich die Wettermeldungen der Vergangenheit noch einmal anschaut, war die letzte gota fría immer die schlimmste. Das Klima an Spaniens Mittelmeerküste wird immer extremer und die Auswirkungen der gotas frías immer gravierender.
Früher musste man in unserer Region alle 9 bis 10 Jahre mit einer verheerenden Gota fría rechnen, doch in den letzten Jahren traf es die Provinz Alicante immer häufiger, ohne Anspruch auf Vollständigkeit:
Am 2. Oktober 1957 fielen in Jávea (Alicante) 871 mm Niederschlag
Am 19./20. Oktober 1982 wurden 233,1 Litern pro Quadratmeter gemessen
Im November 1987 traf es die Valencianische Gemeinschaft und die Region Murcia. In Gandía und Oliva überstiegen die Regenfälle 500 l/m² und verwüsteten die Region La Safor. In Oliva wurde der spanische Rekord für die Wassermenge, die in 24 Stunden geregnet wurde, erreicht: 817 l/m²
Am 19./20. Oktober 1982
1989 traf es Murcia und den Süden von Alicante
30. September 1997 tragische Überschwemmung mit 270,3 Litern pro Quadratmeter innerhalb von 6 Stunden (Stadt Alicante)
Am 12. /13. Oktober 2007 traf es die Marina Alta mit 450 mm Niederschlag (in etwa 15 Stunden) verursachte die höchste dokumentierte Überschwemmung des Flusses Girona
September 2009 (Elmundo:
Alicante sufre la mayor 'gota fría' de los últimos 12 años), aber da kamen „nur“ 80 Liter in 4 Stunden vom Himmel.
Nach fast drei Jahren schwerer Dürre ist mir persönlich der Winter 2016/2017 in erschreckender Erinnerung geblieben. Uns haben im Nordwesten der Provinz gleich drei gotas frías heimgesucht. Es war der regenreichste Winter seit 1989.
Am 18./19.12.2016 wurden in unserer Region im Norden der Provinz bis zu 400 l/qm Regen gemessen
am 12/13.4.2017 wurden in der Stadt Alicante 135,8 Liter gemessen, das war die drittgrößte Regenmenge, die in der Stadt innerhalb von 80 Jahren registriert wurde (Información: La gota fría más fuerte de los últimos 20 años)
Im Laufe der letzten 12 Monate gab es vier extreme DANAs: im April letzten Jahres in der Marina Alta, im September in der Vega Baja und an der Küste von Murcia, im Oktober in Katalonien und jetzt wieder in der Valencianischen Gemeinschaft. In der Provinz Alicante wurden
am 12./13. Sept. 2019 wurden 500 mm pro Quadratmeter gemessen (El país:
La peor gota fría en 140 años und rtve.es: Es una de las peores gotas frías de los últimos 30 años) – Die Vega Baja wurde zum Katastrophengebiet erklärt. Es folgten in diesem Gebiet bis Anfang Dezember (mit bis zu 90 l/qm innerhalb von 24 Std.) noch zwei weitere, kleinere gotas frías
19.-21.1.2020 Das Sturmtief namens „Gloria“ hatte Spanien im Griff und hat vor allen Dingen auf Mallorca (wo die stärksten Windböen seit 1951 gemessen wurden), und an den Küsten Kataloniens und der Autonomen Gemeinschaft Valencia große Schäden hinterlassen. Es war der schlimmste maritime Sturm der letzten Jahre im westlichen Mittelmeer mit Winden von bis zu 144 Stundenkilometern, Regen bis zu 200 Liter pro Quadratmeter, Wellen bis zu 14 Metern Höhe und Temperaturen von 11 Grad unter Null.
el mundo.
In diesem Jahrhundert kam es "landesweit" zweimal zu heftigen Schneefällen: Im Dezember 2017 und im Januar 2020.