Plantek hat geschrieben:Hmm, in einigen der Villen-Urbanisationen entlang der Küste stand offensichtlich jedes zweite Haus leer und an jedem dritten Haus hing "SE VENDE".
Hallo Plantek,
Urbanisationen, die aus reinen Ferienhäusern bestehen, gibt es reichlich..Die Cosa Blanca ist nicht nur bei Urlaubern aus dem Norden (gerade für Familien) attraktiv, sondern ist auch Naherholungsbiet für die Festlandspanier. Auch viele Spanier haben hier ihren Zweitwohnsitz, denn nur vier Stunden dauert die Fahrt von Madrid ans Mittelmeer.
Die meisten Ferienhäuser werden nur im Sommer vermietet oder die Besitzer kommen zwei-, dreimal im Jahr.
Darüber hinaus gibt es aber genügend gepflegte Wohnanlagen, die ganzjährig bewohnt sind und wer hier dauerhaft leben oder als Langzeiturlauber überwintern will, wird sich eine solche urbanización aussuchen.
Allerdings gibt es auch Urbanisationen, die mit der heißen Kelle in Zeiten des verebbenden Baubooms hoch gemörtelt wurden, Spekulationsobjekte, die praktisch nie fertig gestellt wurden, da die Nachfrage auf einmal wegbrach. Scheinbar konnten sich die Spanier nicht vorstellen, dass das Schwarzgeld der Ausländer, das in den Zeiten der Euroumstellung so reichlich in den hiesigen Bausektor floss, irgendwann einmal ausgegeben sein würde, die Briten nicht immer ein starkes Pfund haben würden, um sich im Ausland einzukaufen und der Börsenboom in Russland auch nicht von Dauer sein würde. In diesen Urbanisationsruinen stehen mehr Stromzähler als Häuser. Sie kann man wirklich als "tot" bezeichnen und wer darin leben muss, kann einem nur leid tun. Diese unfertigen Wohngebiete habe ich eigentlich mit dem Thema "Geisterurbanisationen" gemeint.
rainer hat geschrieben:[...]Ich könnte gut nachvollziehen, wenn z. B. Cozumel und andere nicht ganz so begeistert waren, wenn sie lasen, dass sie "grauenhaft" wohnen, weil, wie schrecklich, (Zitat) "Überall Villen im historisierenden Zuckerbäckerstil und jede hat ihren eigenen Pool... !" - So gesehen, wären dann sogar Villenviertel in Hamburg- Blankenese oder Frankfurt- Sachsenhausen grauenhaft, weil da ja auch keine freie Landschaft mehr ist. Es ist eben keine Urlaubslandschaft, sondern eine normale Wohngegend, nur im warmen. Und deswegen wohl ohne Pool eher weniger sinnvoll.
Wenn man aber als Kurzurlauber unterwegs ist, und typische Urlaubergegenden erwartet, fühlt man sich dort vielleicht im falschen Film. Aber das liegt dann an der Reiseplanung und den vorherigen Erwartungen, nicht an der Gegend.
Hallo Rainer,
Ich sehe es eigentlich genauso, habe es nur anders ausgedrückt: Hamburg und München sind wegen der Wohnqualität sehr begehrte Städte. Die dichte Bebauung wird nicht bemängelt, die hohen Grundstücks- und Mietpreise werden akzeptiert. Wer nicht die Vorteile einer erschlossenen Besiedlung mit entsprechender Infrastruktur im Urlaub schätzt, der sollte tatsächlich andere Ziele ins Auge fassen. Aber für Residenten ist die Costa Blanca durchaus eine attraktive Region, denn es gibt wie in der Heimat Telefon- und Internetanschluss, asphaltierte Straßen (in Regenzeiten nicht unwichtig), Kanalisation, Elektro- und Wasseranschlüsse, Geschäfte und Restaurants mit internationalen Spezialitäten (denn nicht jeder Zugezogene mag auf einmal nur noch Spanisch essen) und als Zugabe ein bekömmliches Klima, sehr viel mehr Sonnenscheinstunden als in Mitteleuropa, und - abhängig von den persönlichen Mitteln - evtl. auch noch Meerblick und einen Pool - für viele Langzeiturlauber und Residenten an der Costa Blanca Indizien für unbeschwerten Lebensgenuss - "ars vivendi".
rainer hat geschrieben:[...]Schwer ist offenbar allerseits eine angemessene Bewertung von allem, was man persönlich nicht oder nur unzureichend aus eigener Erfahrung einschätzen kann. Weder kann ich nachvollziehen, dass den oder die eine oder andere keine zehn Pferde nach Mallorca bekommen (wo denn, Ost-, Süd, Nord- Küste, Landeinnere? Bergland mit Soller usw.?),
Ich selbst empfinde Mallorca ebenfalls als tolle Urlaubsinsel, würde mich aber wegen der Insellage als Resident dort eingesperrt fühlen. Die Insel hat eine maximale Ost-West-Ausdehnung von 98 Kilometern und eine Nord-Süd-Ausdehnung von 78 Kilometern. Für 14 Tage, drei Wochen ist das okay, aber nicht für immer...
rainer hat geschrieben:noch stimmt es z.B. , dass im CB Süden vorwiegend Quadro- oder Reihenhäuser stehen. Meine Wohngegend unterscheidet sich nicht von der meines Vetters in Moraira. Es gibt selbst noch weiter südlich sogar Villenviertel, die den nobelsten Gegenden von Mallorca, vom CB Norden mal ganz zu schweigen, in nichts nachstehen. Dagegen habe ich auch in Denia hässliche Reihenhauszeilen gesehen. Aber auch in Punta Prima oder Torrevieja gibt es solche und sone Wohngegenden. Und andererseits sogar noch jede Menge unverbauter Landschaft gleich nebenan.
Ehrlich gesagt habe ich schon beim Schreiben mit deinem Protest gerechnet.
Aber diese grobe Einteilung der Costa Blanca ist nun einmal Tatsache, auch wenn dir dein Umfeld einen anderen Eindruck vermittelt. Doch wer sich selbst einmal umschaut sieht, dass sich im Hinterland der Südküste gigantische Siedlungen weit ins Landesinnere reinfressen, deren meist nur 200 qm großen Grundstücke mit winzigen Häuschen bebaut sind. Im Norden sieht man diese dichte Besiedlung äußerst selten.
Aber wie du schon geschrieben hast, man kann überall Negatives und Positives sehen, es kommt immer darauf an, was man sucht.