Armut in der Provinz Alicante

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CBF-Team
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Armut in der Provinz Alicante

Beitrag von CBF-Team »

  • Fakten:
    1.934.127 Einwohner (Stand 2010) zählt die Provinz Alicante.
    415.000 Alicantinos leben in Armut (lt. Cruz Roja Provincia de Alicante), das sind 21,46% der Bevölkerung (Febr. 2012).
    40.000 Menschen leben in einer „Situation extremer Verletzlichkeit“, so das Cruz Roja.
    Allein in der Provinz Alicante gibt es 83.600 Haushalte, in denen alle Familienmitglieder arbeitslos sind, 9.300 mehr als noch vor einem Jahr.
Die Nachfrage nach sozialen Hilfeleistungen steigt durch die Krise täglich. 91 Prozent der Betroffenen kommen wegen gesundheitlicher Hilfe, 26 Prozent von ihnen können weder auf ein soziales noch familiäres Netz zurückgreifen.
Quelle : El Mundo
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Karl-Heinz Brass
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Re: Armut in der Provinz Alicante

Beitrag von Karl-Heinz Brass »

guten morgen,

danke für diese, doch sehr bedrückenden zahlen. eigentlich eine schande im zivilisierten europa.
doch vorsicht ! hat jemand vergleichszahlen für für andere europäische länder, z.b . für deutschland ?
mit diesen infos würden die zahlen aus alicante verwertbarer. würde mich sehr interessieren.

schönen sonntag,
karl-heinz
Cozumel
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Re: Armut in der Provinz Alicante

Beitrag von Cozumel »

Alleine wenn ein Pendler hier seinen Mittelklassewagen volltankt, ist er 90 Euro los.
Wie soll das bei den Gehältern gehen?
sol
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Re: Armut in der Provinz Alicante

Beitrag von sol »

Hallo KH B hier ein Beispiel-- aber frage doch auch mal Tante Google-- Armut in Deutschland :
In Berlin gelten 14,2 Prozent der Bevölkerung als von Armut bedroht. Jeder siebente Berliner muss also monatlich mit weniger als rund 766 Euro – 60 Prozent des hiesigen Durchschnittseinkommens – auskommen. Mit Bezug auf das deutschlandweite, höhere Lohnniveau läge der Anteil in Berlin sogar bei 19 Prozent. Der 14-Prozent-Anteil ist hier seit 2006 stabil, vorher waren es 16 Prozent. In Brandenburg hingegen leben 13,6 Prozent mit einem Armutsrisiko, Tendenz langfristig steigend – zur Jahrtausendwende waren es 11 Prozent. Von Armut am meisten bedroht sind in der gesamten Region vor allem junge Erwachsene im Ausbildungsalter, Familien und Alleinerziehende mit Kindern sowie gering Qualifizierte. So ist jeder dritte Berliner mit niedrigem Schulabschluss von Armut bedroht, in Brandenburg sind es hier 41 Prozent.

Gruß sol
Gruss Wolfgang
Albertine
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Re: Armut in der Provinz Alicante

Beitrag von Albertine »

Cozumel hat geschrieben:Alleine wenn ein Pendler hier seinen Mittelklassewagen volltankt, ist er 90 Euro los.
Wie soll das bei den Gehältern gehen?
Für Pendler ist es wirklich ein Griff in die Geldbörse. Sie haben kaum eine andere Wahl.
Vor Jahren hieß es doch schon auf dem Arbeitsmarkt - flexibel sollte ein Arbeitssuchender sein und nicht am
vorhandenen Wohnort kleben. Heute am Sonntag, 26.02.2012, kostet hier SUPER an der Shell-Tankstelle € 1,699
Saludos von Albertine
sol
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Re: Armut in der Provinz Alicante

Beitrag von sol »

die Preise kommen den GRÜNEN entgegen
Hatten doch anno ca. 2000 DM 5,00 für Benzin angepeilt-----
Gruss Wolfgang
Cozumel
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Re: Armut in der Provinz Alicante

Beitrag von Cozumel »

In Spanien, albertine?
Albertine
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Re: Armut in der Provinz Alicante

Beitrag von Albertine »

Cozumel hat geschrieben:In Spanien, albertine?
Entschuldigung cozumel - ich bin noch in Alemania. Es handelt sich hier um die Tankstelle in meinem Ort am
Niederrhein. Bei Deiner Preisangabe war ich der Ansicht, Du schreibst von unseren Tankstellenpreisen. -
Was sagte früher der Lehrer in der Schule? Thema verpaßt. So geht mir das. Selber schuld, wenn ich so
voreilig bin.
Saludos von Albertine
Cozumel
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Re: Armut in der Provinz Alicante

Beitrag von Cozumel »

Wieso, war doch nur ein Missverständnis, Albertine. :)

Ich war schon ewig nicht mehr in Alemania.
Milka
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Re: Armut in der Provinz Alicante

Beitrag von Milka »

Hallo Ihr Lieben,

diese Zahlen erwartet man in Entwicklungsländern aber nicht in einem reichen Europa. Und doch ist es so und wird sich so schnell auch nicht ändern. Wir müssen uns nicht fragen, wieso, weshalb, warum, wer ist Schuld? Dazu kämen sicher tausende von Beiträgen und Meinungen zusammen. Fakt ist für mich: Auf die Politik braucht man sich nicht verlassen. Für mich ist das fast überall ein korupter Haufen. (Siehe Russland, Italien...) Die meisten dieser Leute sind so weit weg von der Basis (den Menschen), bewegen sich in entsprechenden Kreisen und haben ihre eigenen Schäfchen längst im Trockenen. Und wenn es mit dem Ministerposten nicht mehr funktioniert, geht man mal rasch in die freie Wirtschaft, ergattert einen Vorstandsposten und hat damit erst recht ausgesorgt.

Was viele Menschen verloren oder nie besessen haben, ist der Drang zur Hilfsbereitschaft. Auffallend ist immer wieder, dass die Menschen die auch nicht viel besitzen, abgeben. Woran liegt's? Wahrscheinlich daran, dass diese einfach wissen und nachempfinden können, wie es sich anfühlt nichts zu haben. Wir sind auf uns selbst angewiesen. Jeder von uns kann in seinem kleinen Umfeld helfen. Wenn ich zum Einkaufen fahre, sitzt immer ein Bettler in Höhe der Einkaufswagen. Wenn ich meine Taschen im Auto verstaut habe, bringe ich den Wagen zurück, nehme den Euro raus und gebe ihn dem Mann oder der Frau, egal, wer da gerade sitzt. Ich habe selbst nicht viel und mein Mann darf davon gar nichts wissen. Doch ich sehe diesen Menschen dort sitzen und denke oft, vielleicht sitze ich selbst irgend wann mal dort.

Gerade in solchen Fällen muss ich oft an meine Großeltern denken, die mir als Kind erzählten, wie sehr sich die Menschen während und nach dem Krieg, wo alle nichts hatten, gegenseitig unterstützten und halfen. Und wenn es nur darum ging die Kinder anderer Mütter zu hüten, weil diese auf Hamsterfahrt ins Umland waren.

Gerade gestern erzählte mir meine Schwester, dass sie einen Bericht im Fernsehen sah, oder auch gelesen hat - kriege es nicht mehr hundertprozentig zusammen - dass es in Braunschweig einen oder eine anonyme Spenderin gibt, der oder die scheinbar sehr ausführlich die Tageszeitung studiert. Immer wenn ein Artikel erscheint, in dem es Personen oder wie in einem Falle "der Tafel" schlecht geht und dringend Spendengelder gebraucht werden, haben diese Personen bzw. Organisationen am nächsten Tag einen weißen, unbeschrifteten Briefumschlag mit tausenden von Euros in ihrem Briefkasten. Da man nicht weiß, wer spendet, man sich aber bedanken wollte, hat man in die Tageszeitung ein Dankschreiben drucken lassen, in der Hoffnung, die Person, für die es bestimmt ist, wird es lesen.

Eine schöne Aktion, fand ich, und wir haben darüber spekuliert, was diesen Menschen dazu bewog, von Heute auf Morgen solch eine Aktion ins Leben zu rufen.

Man sieht also, es gibt auch Menschen, die in der Lage sind helfen zu können und es auch tun. Das macht froh und man wünscht sich mehr davon.
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