Feuer im Sommer - es brennt wieder

[Oliva B.]

Jetzt geht es offenbar wieder richtig los:

Ein Toter bei Waldbrand in Spanien
Bei einem Waldbrand nahe Lérida im Nordosten Spaniens ist ein Mensch ums Leben gekommen. Der 86-Jährige sei mit seinem Auto von der Strasse abgekommen und von den Flammen eingeschlossen worden, teilten die Behörden mit.
Das Feuer vernichtete rund 50 Quadratkilometer Wald und Buschland. Die Ursache war unklar. Starker Wind fachte die Flammen immer wieder an. Rund 200 Helfer konnten den Brand aber mit Unterstützung von elf Löschflugzeugen bis zum Nachmittag eindämmen.

Touristen in Sicherheit gebracht

Bei Tarifa an der Südküste des Landes musste wegen eines Waldbrandes im La Plata-Gebirge ein Hotel evakuiert werden. Rund 700 Touristen seien in Sicherheit gebracht worden, meldete das Radio.

Die Räumung sei wegen der starken Rauchentwicklung in der Gegend erfolgt. Das Feuer selbst habe sich dem Hotel nicht genähert. Die Menschen seien vorübergehend in einer Schule untergebracht worden.
Quelle: Schweizer Fernsehen

Es ist aber auch überall knistertrocken. Bei uns hat es schon seit Mitte April nicht mehr geregnet, abgesehen von den paar Tröpfchen, die bei Bodenkontakt SOFORT verdnstet sind.

[Florecilla]

Es ist aber auch überall knistertrocken. Bei uns hat es schon seit Mitte April nicht mehr geregnet, abgesehen von den paar Tröpfchen, die bei Bodenkontakt SOFORT verdnstet sind.

Und trotzdem laufen noch Menschen mit brennenden Zigaretten durch die Gegend. Es sollte doch mittlerweile bei jedem angekommen sein, welche Gefahren im Sommer lauern.

[Florecilla]

Vier Tote bei Waldbrand in Spanien

Bei einem Waldbrand nahe Tarragona an der nordostspanischen Costa Dorada sind am Dienstag vier Feuerwehrleute ums Leben gekommen.

dpa - Bei einem Waldbrand an der spanischen Costa Dorada sind vier Feuerwehrleute ums Leben gekommen (Symbolbild). Zwei weitere wurden lebensgefährlich verletzt, wie der Rundfunk am Abend meldete. Sie erlitten schwere Verbrennungen. Die als äußerst erfahren geltenden Opfer seien von den Flammen umzingelt worden, als sich der Wind plötzlich drehte. Das Feuer war aus noch ungeklärter Ursache im Ports-Naturpark ausgebrochen. Rund 800 Hektar Wald fielen dem Brand zum Opfer. Dutzende Helfer und zehn Löschflugzeuge waren im Einsatz. Der starke Wind fachte die Flammen aber immer wieder an.

Auch bei Ciudad Real in Mittelspanien mussten wegen eines Waldbrandes mehrere Häuser sowie zwei Kinder-Ferienlager geräumt werden. Ursache des Feuers war nach Rundfunkberichten das fahrlässige Abbrennen eines Stoppelfeldes. Die Brände in Spanien wurden am Dienstag durch die große Hitze von bis zu 40 Grad begünstigt. In diesem Sommer haben Feuersbrünste bereits sieben Menschen das Leben gekostet.

Quelle: Focus

[Oliva B.]

Heiß ist es schon lange bei uns in der Region. Temperaturen unter 30 Grad sind selten. Wir liegen auf 600 m Höhe, haben auch kein Mittelmeerklima mehr, sondern kontinentales Klima (heißere Sommer und kühlere Winter als an der Küste), aber eine deutlich geringe Luftfeuchtigkeit als am Meer. Dadurch macht auch große Hitze nur an wenigen Spitzentagen etwas aus, denn wegen der trockenen Luft "läuft" man nicht aus.

Gestern hatten wir hier im Landesinnern einen fürchterlichen Sturm. Stürme sind selten in der Gegend, in der wir leben, denn wir wohnen in einem sehr geschützten Tal. Lt. Internet lag die Windgeschwindigkeit gestern bei 56 km/h und die gefühlte Temperatur bei 42 Grad. Wie 42 Grad hat sich die Luft wegen des starken Windes jedoch nicht angefühlt. Die Sturmböen haben etliche Zweige von den Bäumen gerissen. Erst Abends legte sich der Wind wieder. Vorteil: gewaschene Frotteehandtücher waren innerhalb von drei Minuten trocken

Seit gestern fliegen Löschflugzeuge und Hubschrauber durch unser Tal. Wohin? Ich habe keine Ahnung warum, denn es ist kein Rauch zu sehen. Vielleicht fliegen sie auch nur Kontrolle. Aber wenn wirklich bei diesem Sturm ein Feuer ausgebrochen wäre - die Feuerwalze, die dann entstanden wäre - nein , die darf man sich nicht ausmalen !!!!

[kala]

Hallo,
im Moment ist es auch bei uns eher unangenehm heiss, als sommerlich warm. Natürlich sitzen wir auch nicht als Urlauber unterm Sonnenschirmchen am Sandstrand
Aber gestern war einer dieser besonders heftigen Tage. Die Luftfeuchtigkeit nicht unter 80% und schon gegen 9 Uhr lagen die Temperaturen bei 30ºC. Dafür hatten aber scheinbar zwei Orangenbäuerchen beschlossen ihre Abfällt zu verbrennen!!!
Was die Menschen zu solchen Aktionen treibt, wird mir wohl immer ein Rätsel bleiben. Unabhängig von der akuten Feuergefahr, kann bei den Witterungsverhältnissen der Rauch nicht abziehen. Wozu das führt kann sich jeder vorstellen (ausser offenbar den Verursachern). Kilometerweit musste man durch dicken Rauch fahren, laufen oder man sass eben irgendwo. Das Atmen fiel eh schon schwer, aber mit dieser Zusatzbelastung kann jeder Mensch froh sein, wenn er keine Atemwegserkrankung hat. Ich pers. halte so was für vollkommen verantwortungslos und da spielt es für mich auch keine Rolle, ob das die Spanier hier schon seit 100 Jahren oder in zwanzigster Generation machen.

Heute wird wieder genau so ein Tag, hoffe nur, dass das unterkannt entkommene Bäuerchen inzwischen alles verbrannt hat.

lg
kala

[Gast1]

genau diese Verbrennungen haben mich oft so wütend gemacht.
Ich habe es einmal so dokumentiert:

und so etwas ereilte uns am Heiligen Abend:

Feuer.jpg (19.88 KiB) 3463 mal betrachtet

wie ich in meinem Buch geschrieben habe: eine gute Zukunftsaussicht für alle spanischen Lungenfachärzte.

Gruß Uschi
Florecilla, dank Deiner Hilfe kann ich jetzt die Bilder im Text einfügen. Danke.

[Oliva B.]

Aber was sollen die Bauern machen, Uschi?

Ich glaube auch nicht, dass das Verbrennen von Restholz aus Plantagen oder Wäldern das ganz große Problem für die Umwelt ist. Da gibt es schlimmere Luftverschmutzer (Industrie und KFZ). Wir schreddern auf unserem Land schon alles, was möglich ist (dazu brauchen wir Benzin) und trotzdem haben wir noch reichlich Restholz, das verbrannt werden muss, weil wir nicht wissen, wohin damit? Lagern geht nicht, dafür ist es zu viel. Was habt ihr mit den Zweigen eurer Olivenplantage gemacht?
Sicher, es wird beim Verbrennen Feinstaub und (u.a.) auch CO2 freigesetzt, das aber von anderen Bäumen durch Photosynthese wieder aufgenommen wird. Eigentlich ein ökologischer Kreislauf, auch wenn beim Verbrennen Schadstoffe frei werden, so hat der Baum in seinem Leben viel Sauerstoff an die Umwelt abgegeben.

@) Kala
Im Hochsommer ist bei uns das Verbrennen auf dem Land wegen der Brandgefahr völlig verboten. Wie können eure Bauern da wagen, etwas zu verbrennen?

Ich frage mich grundsätzlich nur:
Unmengen von Geldern werden von der EU für den Bau noch breiterer, schnellerer Straßen, Kreisel etc. bewilligt. Manchmal völlig am Bedarf vorbei. Andererseits wird noch immer Müll in Tälern entsorgt (auch offiziell) oder einfach verbrannt. Ob Mülldeponien hier im Lande zum Erdreich hin versiegelt sind, entzieht sich meiner Kenntnis, ich kann es mir jedoch nicht vorstellen. Die Schadstoffe können ungehindert im Erdreich versickern. Für den vermehrten Bau moderner Mülldeponien oder Verbrennungsanlagen ist offenbar kein Geld vorhanden. Da wird am falschen Ende gespart.

[kala]

Hallo Oliva,
ich habe hier bei uns noch nicht einen Bauern gesehen, der schreddert. Allerdings gibt es einen, der das Geschredderte unter seinen Bäumen verteilt, somit muss er es irgendwann gemacht haben - ich bewache die Jungs ja auch nicht. Aber das ist ein einziger. Zumal das Verteilen dieser Abfälle, die Verwehungen verhindert.

Warum die Bauern in der Sommerhitze verbrennen weiss ich nicht, aber das Problem liegt meiner Meinung nach auch bei dem System der Polizei. Wir haben in unserem Ort derzeit 3 Polizisten. Alle sind jung und hier aufgewachsen. Die Bauern sind die Gosseltern der Polizisten oder Nachbarn oder Bekannte oder ich weiss nicht was. Solange die Policia Local ortsansässige Leute einstellt, wird dieses Problem immer weiter bestehen.

Trotzdem finde ich es einfach unverantwortlich von den Menschen. Es sind fast immer ältere (damit meine ich deutlich über 60, eher um die 70 Jahre) Bauern, die solche Sachen machen. Die haben doch so viel in Ihrem Leben gesehen. Auch grausame und schlechte Dinge und dann tun sie so was??? Mir fehlt das Verständnis dafür. Ich weiss nicht ob ich da zu deutsch bin, denn scheinbar stört es nicht wirklich jemanden hier in der Umgebung. Zumindest sagt niemand etwas. Auch nicht beim täglichen Klatsch und Tratsch.

lg
kala

[Florecilla]

Auch in Griechenland und auf Korsika und Sardinien wüten derzeit Waldbrände. Am stärksten betroffen ist jedoch die spanische Mittelmeerküste. Nach den am Dienstag verstorbenen Feuerwehrleuten bei Tarragona starb am Donnerstag der Fahrer eines Tankwagens, der Löschwasser transportierte. Er stürzte mit seinem Fahrzeug einen Abhang hinunter.

Im Naturpark Els Ports bei Tarragona wurden bislang fast 1.200 Hektar Wald zerstört. 8.000 Hektar Wald fielen den Flammen in der ostspanischen Stadt Teruel zum Opfer. Dort mussten sechs Ortschaften mit ca. 1.500 Einwohnern evakuiert werden.

Die derzeitige Wetterlage - starker Wind und Hitze - erschweren die Löscharbeiten.

[Gast1]

Aber was sollen die Bauern machen, Uschi?

Ich glaube auch nicht, dass das Verbrennen von Restholz aus Plantagen oder Wäldern das ganz große Problem für die Umwelt ist.

Das Problem der Umweltverschmutzung ist ja in diesem Fall sekundär. Es geht um die Waldbrandgefahr. Sie sollten - wenn schon - dann wenigstens nicht im Hochsommer, wo alles furztrocken (Entschuldigung) ist, verbrennen. Wir haben auch geschreddert (elektrisch) und den Rest in eine private Deponie (eine alte Kiesgrube) gefahren. Das hat auch keiner von unseren Nachbarn verstanden, aber wir wollten einfach der Gefahr aus dem Weg gehen, unser eigenes Haus in Flammen zu setzen.
Gruß Uschi