Coronazulage gerechtfertigt ?

Ist die Berechnung einer Coronazulage gerechtfertigt ?

Umfrage endete am So 7. Jun 2020, 18:27

ja
9
38%
nein
14
58%
ist mir egal
1
4%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 24
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Hessebub
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Re: Coronazulage gerechtfertigt ?

Beitrag von Hessebub »

Ist ein heißes Eisen und ich kann beide Seiten gut verstehen. Aber 5 Euro Zuschlag ist schon ne Hausnummer! Ich glaube keiner würde sich bei 0,50 Euro beschweren.
Besser haben und nicht brauchen, als brauchen und nicht haben :mrgreen:

LG Wolfgang
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kuba
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Re: Coronazulage gerechtfertigt ?

Beitrag von kuba »

Wie sieht es denn in den anderen Lebensbereichen aus? Verlangen kleine Einzelhandelsgeschäfte Aufschlag? Nein. Reisebüros? Nein. Autowerkstätten? Nein. Die Liste könnte ellenlange werden.
Ich empfinde diese Aufschläge von Friseuren eine Frechheit.
Jetzt wird im Gastronomiebereich die Mehrwertsteuer gesenkt, wird dieser Vorsteil weiter gegeben, damit Restaurantbesuche eventuell wieder attraktiv werden? Bestimmt nicht.
Zusätzlich werden in diesem Bereich auch noch Hygieneaufschläge verlangt.
Das verursacht bei mir nur Kopfschütteln, obwohl ich weiß, wie schwierig die Zeiten in den Bereichen sind. Aber andere Bereiche stehen kein bisschen besser da.
liebe grüße
kuba
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Hessebub
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Re: Coronazulage gerechtfertigt ?

Beitrag von Hessebub »

Die einen können es sich erlauben, die anderen eben nicht. Bringe ich meinen kaffeevollautomat zum Kundendienst um mir ein Angebot für eine Reparatur machen zu lassen, muß ich für den Kostenvoranschlag bezahlen. Von dem Handwerker bekomme ich den umsonst. Ich sitze manchmal ne gute Stunde um ein Angebot zu schreiben, bezahlt mir kein Mensch!
Besser haben und nicht brauchen, als brauchen und nicht haben :mrgreen:

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Tina31
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Re: Coronazulage gerechtfertigt ?

Beitrag von Tina31 »

nurgis hat geschrieben: Sa 30. Mai 2020, 01:37 Woher weisst Du das der geforderte Betrag überhöht ist ? Warst Du einmal als Solo-Selbstständiger von Deinen Einnahmen abhängig ? Ich denke die Ängste und die Sorgen kannst Du nicht einmal erahnen.
Ein überhöhter Betrag ist der Betrag, der einfach im Verhältnis nicht passt UND vorher nicht deutlich kommuniziert wurde. So empfinde ich das.
Liebe Grüße Tina

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Oliva B.
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Re: Coronazulage gerechtfertigt ?

Beitrag von Oliva B. »

Restaurants, Friseure und andere Dienstleister gehen vermehrt dazu über, Aufschläge für sogenannte Hygienemassnahmen zu berechnen.
Eure Meinung dazu ist gefragt.
Wäre die Frage so wie oben gestellt worden (ohne Foto und ohne Beschränkung auf Deutschland) hätte ich geantwortet, dass Gastronomiebetriebe, Friseure, Ärzte, Physiotherapeuthen, Zahnkliniken, Autowerkstätten usw. Corona-Aufschläge oder -Pauschalen berechnen müssen, weil sie erhebliche Mehrkosten durch die Anschaffung von Schutzvorrichtungen stemmen mussten, auch die Einhaltung von Hygienevorschriften kostet Geld und der erforderliche Mindestabstand wirkt sich negativ auf die Zahl der Kunden/Gäste aus. Zudem müssen Kellner, Friseure, Verkäufer den ganzen Tag eine Maske tragen, während die Kunden schon stöhnen, wenn sie eine Maske aufsetzen müssen, wenn sie ein Geschäft betreten. Auch diese zusätzliche Arbeitsbelastung muss honoriert werden.

Was mich aber an dieser Umfrage besonders stört, ist

a) dass suggeriert wird, dieser Zuschlag beschränke sich allein auf Deutschland
b) das eingestellte Foto

Zu a)
Der Covidzuschlag ist keine deutsche Erfindung, sondern existiert auch in den USA als "covid surchage" oder "covid fee"» und wird in Spanien "suplemento Covid" oder "tasa Covid" genannt.

Die spanische Verbraucherorganisation OCU hat diese Woche eine Erklärung herausgegeben, die auf Meldungen von Verbrauchern eingeht, die sich über einen "Covid-Zuschlag" von bis zu 60 Euro beschwerten, die ihnen Autowerkstätten, Friseur, Zahnkliniken und anderen Einrichtungen in Rechnung gestellt hatten.
Die Organisation bestätigt jedoch, dass die Weitergabe der zusätzlichen Kosten für die Desinfektion der Räumlichkeiten oder des Autos in der Werkstatt an den Kunden ebenso wie die Bereitstellung von Handschuhen oder Desinfektionsmitteln an die Kunden eine gängige Rechtspraxis sei, der Kunde aber vor Beginn der Dienstleistung über diesen Zuschlag informiert werden müsse. Die Erhebung eins Zuschlages von
von bis zu 60 Euro für die Desinfektion, wie dies von einigen Zahnkliniken bestätigt wurde, könne als "missbräuchlich" bezeichnet werden.
hu-ba hat geschrieben: Fr 29. Mai 2020, 19:39 Ein Hygiene-aufschlag, der als Position auf der Rechnung erscheint, finde ich unsinnig. [...]
Das Wichtigste wäre für die nächste Zeit die Preistransparenz. [...]
Richtig. Diese Position wurde auf beiden Quittungen, die Herbert veröffentlicht hat, explizit ausgewiesen und genau das verstehe ich unter "Preistransparenz". Wenn sie jedoch in Preiserhöhungen "versteckt werden" empfinde das als unseriös.

Damit komme ich zu Punkt

b) @ Herbert
Wir haben schon oft vor "Bilderklau" gewarnt. Auch wenn man Fotos verändert, beschneidet und eine farbige Markierung hinzufügt, ändert das nichts an der Tatsache, dass die Rechte dieser Fotos bei anderen Menschen liegen.

In diesem Fall wurde sogar eine Grafik zusammengebastelt: Die Quittung auf der linken Seite ist auf Twitter erschienen, wurde dort kopiert und MIT QUELLENANGABE in sozialen Netzwerken wie Facebook verbreitet, wo sie besonders unter Deutschen Residenten im Ausland einen Shitstorm*) ausgelöst haben. Rechts orientierten User nahmen die Veröffentlichung dieser Quittung zum Anlass, sich über Deutschland auszulassen. An dieser Hetze beteiligen sich anschließend völlig unbedarfte, uninformierte Menschen mit Beschimpfungen und Beleidungungen.

Veröffentlichungen von Einzelfällen (wie diese beiden Quittungen, die durch die Medien geistern) sollen Meinungen manipulieren, und beweisen, dass diese überhöhten Zuschläge üblich sind.
Deshalb bitte ich darum, nur das wiederzugeben, was man selbst erlebt, also mit eigenen Augen gesehen oder aus seriöser Quelle erfahren hat.
Oder hat jemand von euch wirklich schon solch horrende Aufschläge zahlen müssen? :-?





*) Shitstorm - Anglizismus, der sich auf „Blogbeiträge oder -kommentare, Twitternachrichten oder Facebook-Meldungen“ bezieht unds ich „in kurzem Zeitraum eine subjektiv große Anzahl von kritischen Äußerungen […], von denen sich zumindest ein Teil vom ursprünglichen Thema ablöst und [die] stattdessen aggressiv, beleidigend, bedrohend oder anders attackierend geführt [werden]“ gegen Unternehmen, Institutionen, Einzelpersonen oder in der Öffentlichkeit aktive Personengruppen, etwa Parteien oder Verbände richtet).
Eisbär
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Re: Coronazulage gerechtfertigt ?

Beitrag von Eisbär »

Hessebub hat geschrieben: Sa 30. Mai 2020, 09:37 ... Ich sitze manchmal ne gute Stunde um ein Angebot zu schreiben, bezahlt mir kein Mensch!
Ich denke, dass das schon über die zustandekommenden Aufträge bezahlt wird. Das war schon immer so, dass die Angebotserstellung genauso wie Werbeanzeigen und andere Gemeinkosten sich in der Preisgestaltung indirekt niederschlagen.

Ein Mehraufwand tritt gerade in Branchen mit hohem Kundenkontakt (z.B. Frisöre) auf, und da muss man halt etwas für die notwendigen/verordneten zusätzlichen Aufwände verlangen. Die Masken, das Desinfektionsmittel und die Zeit geht ja auch ins Geld.

Ich will heutzutage ganz sicher, dass die Arbeitsgeräte (Schere, Messer, Rasierer) und die Kundenkontakt-Materialien (Sitz, Umhang, Ablagflächen) beim Frisör desinfiziert werden und den Kunden entsprechende Materialien (Maske, Desinfektionsmittel) bereitgestellt werden.

Über die notwendige Höhe des Zuschlags sollte man vor Vertragsschluss Informationen erhalten haben, damit man vorher entscheiden kann, ob man es als angemessen ansieht.
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Hessebub
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Re: Coronazulage gerechtfertigt ?

Beitrag von Hessebub »

Eisbär hat geschrieben: Sa 30. Mai 2020, 10:24
Hessebub hat geschrieben: Sa 30. Mai 2020, 09:37 ... Ich sitze manchmal ne gute Stunde um ein Angebot zu schreiben, bezahlt mir kein Mensch!
Ich denke, dass das schon über die zustandekommenden Aufträge bezahlt wird. Das war schon immer so, dass die Angebotserstellung genauso wie Werbeanzeigen und andere Gemeinkosten sich in der Preisgestaltung indirekt niederschlagen.

Ein Mehraufwand tritt gerade in Branchen mit hohem Kundenkontakt (z.B. Frisöre) auf, und da muss man halt etwas für die notwendigen/verordneten zusätzlichen Aufwände verlangen. Die Masken, das Desinfektionsmittel und die Zeit geht ja auch ins Geld.

Ich will heutzutage ganz sicher, dass die Arbeitsgeräte (Schere, Messer, Rasierer) und die Kundenkontakt-Materialien (Sitz, Umhang, Ablagflächen) beim Frisör desinfiziert werden und den Kunden entsprechende Materialien (Maske, Desinfektionsmittel) bereitgestellt werden.

Über die notwendige Höhe des Zuschlags sollte man vor Vertragsschluss Informationen erhalten haben, damit man vorher entscheiden kann, ob man es als angemessen ansieht.
Habe mich auch nie darüber beschwert. Im Endeffekt muss jeder wissen ob er den Aufschlag oder für ein Angebot bezahlt oder es sein lässt. Wenn ich mich abgezockt fühle, wird mich derjenige Unternehmer nie mehr als Kunde sehen :roll:
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Re: Coronazulage gerechtfertigt ?

Beitrag von Frambuesa »

chupacabra hat geschrieben: Fr 29. Mai 2020, 20:04 Man muss auch die Kundenseite sehen. Die wenigsten finden auf ihrem Gehaltszettel eine Erhöhung “Corona-Zuschlag“.
. . . viele bangen u.A. um ihre Jobs und können sich nicht auch noch Corona-Zuschläge erlauben.
Beim Friseur zahlte ich letzte Woche einen Aufschlag von 5 €, der erst während der Behandlung so nebenbei im Gespräch kommuniziert wurde :-(
Finde ich schon echt heftig, denn die Pauschale zahlt sowohl der, dessen Rechnungsbetrag 130€ beträgt als auch der, der sich nur mal für 26€ die Haare schneiden lässt. Bei letzterem empfinde ich es wirklich als Wucher :((

Normalerweise würde ich jetzt die Friseurin wechseln. Da diese aber erst vor einem Jahr mit großen Anstrengungen den Betrieb übernommen hat, werde ich davon wohl aus Solidarität Abstand nehmen.
Werde ihr aber den dringenden Rat geben, den Aufschlag unbedingt vor der Behandlung ihren Kunden mitzuteilen.
Saludos Frambuesa
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Re: Coronazulage gerechtfertigt ?

Beitrag von Miesepeter »

Die "kleine blaue Marke", der "Solidaritätszuschlag", der Frankfurter "Tourismusbeitrag", man ist ausgeliefert, und weiss nicht mal, ob die Gelder auch tatsächhlich dem vorgegbenen Zweck zugführt wurden. Beim Friseur ist das anders, da wird niemand gezwungen. Ob damit ds Problem gelöst wird bleibt dahingstellt. Ich sehe jedenfalls schwarz und rechne mit "Rückfällen" nach den unter Zugzwang erlassenen "Lockerungen" und unausbleiblichen Menschenansammlungen in dn Touristen-Ballungsgebieten und damit geradezu herausgeforderten Ansteckungen. Im Oktober könnten wiir eine Phase -3 oder ähnlich haben - das nächste Virus kommt bestimmt.
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Re: Coronazulage gerechtfertigt ?

Beitrag von Xanaron »

nurgis hat geschrieben: Sa 30. Mai 2020, 01:37 Woher weisst Du das der geforderte Betrag überhöht ist ? Warst Du einmal als Solo-Selbstständiger von Deinen Einnahmen abhängig ? Ich denke die Ängste und die Sorgen kannst Du nicht einmal erahnen.
@nurgis. Würdest Du dich bitte etwas zurück nehmen. Wie kommst Du dazu mich hier so anzufahren? Lies einfach nochmals den Beitrag unten durch und schalte den Kopf ein. Und: ich nehme an, dass ich das sehr wohl beurteilen kann und für Dich nicht extra eine Liste erstellen muss.

BettyBoop99 hat geschrieben: ↑Fr 29. Mai 2020, 20:29
Das was der Friseur auf der Quittung verlangt, ist eine Frechheit. Genauso wie andere, die ihre Preise um 20% erhöhen.

Xanaron hat geschrieben:
Exakt. DAS ist der springende Punkt.
Ein vernünftiger und nachvollziehbarer Betrag ist ok. Werde ich immer akzeptieren. Ein Betrag, der offensichtlich überhöht ist, werde ich hingegen zurückweisen, sollte er nicht VOR der Dienstleistung kommuniziert worden sein.
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