Tourismusboom in Spanien - Vor und Nachteile

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Oliva B.
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Re: Tourismusboom in Spanien - Vor und Nachteile

Beitrag von Oliva B. »

Kipperlenny hat geschrieben:
Oliva B. hat geschrieben:Ende August ist in Spanien de Hochsaison vorbei, die Franzosen fahren nach Hause und die Kinder der Spanier müssen wieder zur Schule - wie auch die meisten schulpflichtigen Kinder anderer Länder. Im September wird es wieder ruhig.
Erst am 11.09. meine ich :)
Aber die wenigsten Familien fahren auf den letzten Drücker nach Hause. ;-)
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Citronella
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Re: Tourismusboom in Spanien - Vor und Nachteile

Beitrag von Citronella »

Wir waren gestern Abend mit Freunden zum Essen in Calpe. Die Strassen, Promenade brechend voll, natürlich kein Parkplatz zu bekommen. Wir wichen ins Parkhaus aus - kein billiges Vergnügen (6,30 € für knappe 3 Stunden). Die Bars waren gut besucht, die Restaurants von ganz leer bis halb voll (später wurde es etwas besser). Viele Wirte stöhnen, dass Mercadona und andere Supermärkte aus allen Nähten platzen, aber ihre Tische leer blieben. Die Urlauber kochen wohl eher selbst, sogar in Pizzerien gibt es Platz. Ich denke, im Moment sind eher Familien im Urlaub, und da mit Kindern jeden Tag essen gehen ist einfach eine Preisfrage. Also viele Urlauber bedeutet nicht unbedingt auch volle Kassen.

Saludos
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Cozumel
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Re: Tourismusboom in Spanien - Vor und Nachteile

Beitrag von Cozumel »

Heute hab ich gesehen, dass Mallorquiner eine Menschenkette am Strand gebildet haben, damit die Touristen nicht ins Meer können. So sehr ich Verständnis für die Probleme der Einheimischen habe, sosehr machen mich die Methoden sauer.

Die Adresse für Ihre Beschwerden sollte die Provinzregierung oder das Ayuntamento sein und nicht die zahlenden Gäste.
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Re: Tourismusboom in Spanien - Vor und Nachteile

Beitrag von Kipperlenny »

Auch in Barcelona gab es gerade Demos und nen großen Artikel dazu - wenn ich das richtig sehe, sind die Touristen jetzt an ALLEM schuld. Dabei hat München, Hamburg oder Berlin genau die gleichen Probleme (hohe Mieten in der Innenstadt, Verdrängung der kleinen Geschäfte durch Einkaufszentren etc.) ohne Massentourismus....
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Re: Tourismusboom in Spanien - Vor und Nachteile

Beitrag von Cozumel »

Hallo Lenny,

den Unterschied zwischen Barcelona und Mallorca sehe ich darin, dass in Barcelona sehr viele junge Leute zum Couchserving kommen oder privat, illegal wohnen. Nach Mallorca kommen die meisten wohl als Pauschaltouristen (inzw. gibts allerdings auch viele Privatvermieter). Trotzdem, das lässte sich dort einfach besser steuern. Wenn die mallorquinische Regierung trotz jahrelanger Proteste immer noch nichts tut, kann der Tourist nicht dafür.

Die Toskana hat auch schon mal vor Jahren versucht amerikanische Rucksacktouristen, mit zweifelhaftem Erfolg, versucht abzuhalten.
Zuletzt geändert von Cozumel am Di 15. Aug 2017, 14:28, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Tourismusboom in Spanien - Vor und Nachteile

Beitrag von nicky2342 »

Das Problem auf Mallorca ist das die mallorquinische Regierung zwar angefangen hat mit Verboten... wie trinken aus diesen Eimern.. ab 22 Uhr Ruhe... aber das nicht konsequent verfolgt und Strafen bei nicht Einhaltung verteil. Seit langem will Mallorca die Sauftouris los werden... was ich sehr gut verstehe.
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Re: Tourismusboom in Spanien - Vor und Nachteile

Beitrag von Curandero »

Aufgrund zahlreicher Berichte, wie diesem, sind wir gerade etwas besorgt, was unseren Urlaub 2018 an der Costa Blanca (Calpe) angeht.

Ist von den Vorkommnissen in Barcelona auch an der Costa Blanca etwas zu bemerken?
Der kleine November möchte bitte aus dem September abgeholt werden.
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Oliva B.
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Re: Tourismusboom in Spanien - Vor und Nachteile

Beitrag von Oliva B. »

Es gibt große Unterschiede zwischen Städtereisenden (wie Barcelona, Valencia, Palma de Mallorca) und Urlaubern, die a die Costa Blanca reisen.

In den Großstädten werden die alteingesessenen Bewohner an die Peripherie gedrängt, da viele Wohnungen in zentraler Lage sich lukrativer an Touristen vermieten lassen (Beispiel Airbnb). Die Bewohner, die zurückbleiben, weil sie sich hohe Mieten leisten können oder Wohneigentum besitzen, fühlen sich durch die Touristen gestört, teilweise sogar belästigt, denn sie verändern das urbane Leben.. Die Tante-Emma-Läden machen dicht, dafür entstehen Läden mit Billigsouvenirs und Supermärkte, die 24 Stunden geöffnet haben. Da wohnt auf einmal nicht mehr die ruhige alte Dame nebenan, sondern eine 4-köpfige Jugendgruppe, die Party macht.

An der Costa Blanca werden Ferienhäuser- und Wohnungen vermietet, die extra für diesen Zweck gebaut wurden oder von den Eigentümern als Zweitwohnsitz genutzt werden. Die Leerzeiten werden gerne an Urlauber vermietet. Von Vorkommnissen wie in Barcelona, Valencia oder Palma habe ich hier noch nichts mitbekommen.

Aber Achtung: Gerade die Comunidad Valenciana ist auf Druck des Hotelverbandes erfinderisch mit neuen Gesetzen: Ferienobjekte müssen inzwischen registriert sein (die Registrierung ist mit etlichen Auflagen für den Vermieter verbunden), wenn sie LEGAL im Internet angeboten werden. Diese Registrierungsnummer muss im Mietvertrag stehen.

:!: Schwarzvermieter müssen aufpassen, denn es wird immer stärker von öffentlicher Seite (Tourismusamt und Polizei) kontrolliert. Es fragt sich allerdings, wie die Urlauber reagieren, wenn vor der Tür auf einmal die Polizei steht, die nach Mietvertrag und Ausweisen fragt? :-?
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baufred
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Re: Tourismusboom in Spanien - Vor und Nachteile

Beitrag von baufred »

Oliva B. hat geschrieben: :!: Schwarzvermieter müssen aufpassen, denn es wird immer stärker von öffentlicher Seite (Tourismusamt und Polizei) kontrolliert. Es fragt sich allerdings, wie die Urlauber reagieren, wenn vor der Tür auf einmal die Polizei steht, die nach Mietvertrag und Ausweisen fragt? :-?
... das wird weiterhin unter dem Druck der Sachzwänge > "klamme" Steuerkassen, verstärkt Thema werden ... schon vor längerer Zeit erwähnte ich die Vereinbarung zum Datenabgleich zwischen Hacienda, Strom- und Wasserversorgern, um Schwarzvermieter zu lokalisieren bzw. nicht gemeldete Langzeitnutzer, die offiziell eigentlich in Spanien voll mit ihren "Welteinkünften" steuerpflichtig sind (> 183 Tage), ausfindig zu machen und mit allen Konsequenzen (Sichwort > Steuerhinterziehung) in die "Pflicht" zu nehmen ...
> Info: http://www.elmundo.es/economia/2016/04/ ... b462d.html
sh. letzter Absatz :idea:
Dazu hatte ich mal in einem anderen Forum vor Kurzem die aktuelle Fristen zur Meldepflicht (Empadronamiento vs. "Residencia") und rechtl. Auswirkungen zusammengeschrieben - falls unser "Chefteam" >:d< nix dagegen hat - bitte Rückinfo - kann ich die Info in einem separatem "Faden" ja nochmal einstellen ...
Saludos -- baufred --
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sonnenanbeter
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Re: Tourismusboom in Spanien - Vor und Nachteile

Beitrag von sonnenanbeter »

@ Oliva B. und baufred:

Freundlicher Hinweis: Ihr kommt vom Thema ab :mrgreen: :mrgreen:

Gruss
Herbert
Gruss
Herbert

Lebensstandard ist der Versuch, sich heute das zu leisten, für was man auch in zehn Jahren kein Geld haben wird.
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