Beobachtungen: Klimawandel in Spanien

Ereignisse und aktuelle Geschehnisse aus Politik, Wirtschaft und Umwelt (Klima-, Natur- und Tierschutz) werden hier diskutiert.
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Frambuesa
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Re: Beobachtungen: Klimawandel in Spanien

Beitrag von Frambuesa »

Ich beobachte seit ca. 15 Jahre die Entwicklungen besonders in den Provinzen Almeria und Huelva:
Die Flächen der Treibhäuser von Großunternehmern wachsen beim Zusehen (bis hinein in die Naturschutzgebiete) und die Tourismusbranche (Hotels und Golfanlagen) punktet überall mit saftig grünen Rasen- und Parkflächen.
Dass sich jemals etwas ändert glaube ich nicht. Vielleicht hätte Greta mal einen Abstecher nach hier machen sollen ;-)
Saludos Frambuesa
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Oliva B.
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Re: Beobachtungen: Klimawandel in Spanien

Beitrag von Oliva B. »

Frambuesa hat geschrieben: Fr 10. Jan 2020, 17:46 Ich beobachte seit ca. 15 Jahre die Entwicklungen besonders in den Provinzen Almeria und Huelva:
Die Flächen der Treibhäuser von Großunternehmern wachsen beim Zusehen (bis hinein in die Naturschutzgebiete) und die Tourismusbranche (Hotels und Golfanlagen) punktet überall mit saftig grünen Rasen- und Parkflächen.
Dass sich jemals etwas ändert glaube ich nicht. Vielleicht hätte Greta mal einen Abstecher nach hier machen sollen ;-)
Dazu passt eine Artikel der Süddeutsche vom 2.12.19 über die Klimakrise in Spanien: Leben von den Sünden, Zitat:
  • Gewächshäuser so weit das Auge reicht: Am meisten ist Spaniens bevölkerungsreichste Region Andalusien vom Klimawandel betroffen. 85 Prozent des an die Oberfläche gepumpten Grundwassers fließt in die Agrarproduktion.
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maxheadroom
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Re: Beobachtungen: Klimawandel in Spanien

Beitrag von maxheadroom »


Hola todos,
es ist ja nicht nur so das sich das Klima nur in Spanien aendert, :-? aber bei dem taeglichen lesen von allem moeglichen ist mir auch dies unter mein lesendes Auge gekommen
https://www.infosperber.ch/Wirtschaft/W ... diese-Erde
Wird leider irgendwie immer unter den Tisch gekehrt , aber die Klimakrise wird die Problematik fuer jeden fuehlbar machen, leider :((
Die Problematikmit dem Waserverbrauch welches Frambuesa angeschnitten hat , ist ja nur eines von vielen.
Es haben sich ja auch schon einige mit dem Thema befasst , nur dringt das nicht so ganz ins Bewusstsein der Massen
Aus vorbei, nichts geht mehr. Die Menschheit ist am Ende. Das prophezeit eine aktuelle Studie, die von der amerikanischen Raumfahrtbehörde Nasa mitfinanziert wurde. Darin spielte die amerikanische Raumfahrtbehörde etliche Szenarien über den Fortbestand der Erde durch und kam immer zu dem gleichen Ergebnis: Unsere Zivilisation wird aufgrund des Klimawandels, des Ressourcenverbrauchs und des Bevölkerungswachstums nicht überleben. Das Ende der Ära Mensch sei unausweichlich, heißt es in der Studie.
Der Niedergang des römischen Reiches und die einst ähnlich weit entwickelten Dynastien von Han, Maurya und Gupta sowie die mesopotamischen Hochkulturen sind Beispiele für die Tatsache, dass hoch entwickelte, fortschrittliche, komplexe und kreative Zivilisationen sowohl zerbrechlich als auch nicht von Dauer sind“, heißt es in der Studie.(aus einem groesseren Abhandlung der Wirtschaftswoche)


Saludos
maxheadroom
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Re: Beobachtungen: Klimawandel in Spanien

Beitrag von Eisbär »

Naja, der zweite Teil bezieht sich anscheinend auf einen Artikel aus 2014. Nun wisen wir alle, dass die Blättermedien an zurückgehenden Abo-Zahlen leiden. Inwiefern hier dann auch mal etwas drastischer als sinnvoll Formuliert wurde, kann sich jeder selber überlegen.

Wenn man sich nun die angebliche "Nasa-Studie" ansieht, merkt man, dass es sich um ein rein mathematisches Modell handelt, bei der nur mit 4 Parametern gearbeitet wird. Die Nasa hat weiterhin zwar einen kleinen Teil der Studie finanziert, sah sich aber aufgrund so mancher reisserischen Medienmitteilung veranlasst, darauf hinzuweisen, dass sie nicht mit Ihrem Namen hinter den Ergebnissen der Studie steht.

Und schon wieder wird aus dem vermeintlichen Weltuntergang eine eher bescheidene Randnotiz... :mrgreen:
Zuletzt geändert von Eisbär am Fr 10. Jan 2020, 22:32, insgesamt 1-mal geändert.
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maxheadroom
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Re: Beobachtungen: Klimawandel in Spanien

Beitrag von maxheadroom »

Hola todos y Eisbaer,
ich gebe Dir mit Deinen statements durchaus Recht, aber es gibt doch ganz klar unabhaengig einen Sinn das immer mehr Menschen immer mehr Resourcen verbrauchen und auch andere Leutchen sind schon zu der Uebereugung gekommen so kann´s nich weiter gehen, siehe Weltterschoepfungstag :-o das ist keine Panikmache oder Weltuntergangsmache , das sind belastbare Fakten und die Folgen werden wir alle spüren. Ein nicht unerheblicher Teil des Problems ist der sinnige Spruch "Seid fruchtbar und mehret Euch" da gibt´s nichts zu deuteln >:) >:)
Saludos
maxheadroom , der die Gnade der späten Geburt auszunutzen denkt :mrgreen: >:) >:) >:)
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Eisbär
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Re: Beobachtungen: Klimawandel in Spanien

Beitrag von Eisbär »

Das mag ja so sein (wovon du mich auch nicht überzeugen musst), aber ich mag den fatalistischen Unterton halt nicht. :-o

Ein Leben nach dem Motto:
Nach mir der Weltuntergang (aber ich mach bis dahin so weiter, wie bisher), ist aus meiner Sicht ein Problem. :-?

Der Wille zur Lösung der Probleme beizutragen, sähe nunmal ganz anders aus und dafür braucht es keine Schwarzmalerei. :)
Henrik
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Re: Beobachtungen: Klimawandel in Spanien

Beitrag von Henrik »

Ich denke schon auch, dass wir hier im Forum als sicher im Hinblick auf die Weltbevölkerung eher deutlich überdurchschnittlich begüterter und damit auch mobiler (und hoffetlich gebildeter) Teil der Menschheit eine besondere Verantwortung haben. Ich bin aktiver Resourcensparer (PV-Anlage, Holzheizung und Hausakku in D, Solarlüftung in E) und ich sehe den Klimawandel als wissenschaftlich nachgewiesene Tatsache an. Lediglich die Behauptung das alles sei "menschgemacht" halte ich auf dem aktuellen Stand der Forschung nicht als gegeben an. Vermutlich wäre es beim sehr geringen Einfluss der Erhöhung des CO2 Gehalts in der Atmosphäre auf das Klima effektiver, wir würden Strategien entwickeln; den vom Klimawandel Betroffenen mit Technologie und unserem Geld aus den Industrieländern zu helfen als Riesensummen in unserer schon sehr effektiv arbeitenden Wirtschaft für noch geringere lokale CO2 Ziele zu investieren.
Gruß Henrik
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Oliva B.
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Re: Beobachtungen: Klimawandel in Spanien

Beitrag von Oliva B. »

Zu einer der vier Stellvertretern von Regierungschef Pedro Sánchez wurde die 50-jährige bekennende Sozialdemokratin und eine der namhaftesten Klimaexpertinnen Spaniens Teresa Ribera (span. Wikipedia-Artikel, der deutsche wurde noch nicht aktualisiert) ernannt. Als Ministerin für den ökologischen Wandel und die demographische Herausforderung ist sie für die Ökologie des Landes verantwortlich.

Nicht erst auf der Klimakonderenz in Madrid im vergangenen Dezember wurden die Ursachen wie „Versteppung, zunehmende Hitze, verheerende Brände, sinkendes Grundwasser wegen extremer Landwirtschaft in eigentlich staubtrockenen Gegenden, um den mitteleuropäischen Hunger nach Erdbeeren und anderen durstigen Früchten zu jeder Jahreszeit zu stillen“ deutlich.“ Dazu kommt eine extreme Landflucht, die ganze Landstriche verlassen zurücklässt. Um das "leere Spanien" soll sich Teresa Ribera ebenso kümmern wie um eine angemessene Reaktion auf den Klimawandel.“
Quelle:Süddeutsche Zeitung

Die als methodisch, geduldig und entschlossen bekannte Klimaexpertin steht vor einer schweren Aufgabe. Angesichts des Klimawandels besteht in Spanien ein immer dringlicherer Handlungsbedarf zum Klimaschutz.
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maxheadroom
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Re: Beobachtungen: Klimawandel in Spanien

Beitrag von maxheadroom »


Hola todos,
leicht OT aber immerhin ein kleiner Hinweis das es mit dem Wasser irgendwie weltweit knapp wird, ob durch Klimawandel oder menschlichen Eingriff , gerade unter mein lesendes Auge gekommen:
Die Quelle der Aisch in Mittelfranken ist ausgetrocknet. Die bei Burgbernheim entspringende Quelle sei vergangenes Jahr bereits stark rückläufig gewesen und nun vollständig versiegt, sagte der Sprecher des Landratsamts Neustadt an der Aisch/Bad Windsheim, Matthias Hirsch, am Freitag (Quelle BR5)

Auch die klimatischen Auswirkungen auf Australien durch die dortige Katastrophe sind ja noch nicht abzuschaetzen
habe einige Bilder gesehen, da sind ja die Waldbrandgebiete die ich in Spanien schon durchfahren habe ein nix dagegen, wobei es da schon nach einem Jahr irgendwie schon wieder zartes grün hie und da gibt.

Saludos
maxheadroom :-?
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Re: Beobachtungen: Klimawandel in Spanien

Beitrag von Miesepeter »

Wasser war in Spanien schon immer knapp. Das ging so weit, daß Anfang der 60er 1 Liter Tischwein für ca. 3 Pts. zu haben war und damit billiger als 1 L abgefülltes Tafelwasser (z.B. Solares 3,50 + Pfand). Dann begann die unkontrollierte Umstellung Ausweitung der Trocken-Anbaugebieten in Rieselfelder, die immer mehr Wasser benötigten. In der von Haus aus wasserarmen La Mancha entstanden riesige Maisfelder, die enorm viel Wasser benötigen. Dazu in den 80ern zig Golfplätze, von denen heute der überwiegende Teil ausgetrocknet ist, weil einfach kein Wasser verfügbar ist. Für den Ackerbau in den Gegnden von Valencia, Murcia und Almeria begann man 1932 mit dem Bau einer 292 km langen Wasserleitung, die Wasser aus dem Tajo in den Segura führten, wo sie 1979 auch wirklich erstmals ankamen. Dieses imposante Bauwerk ist inzwischen praktisch nutzlos. denn die Einspeisungen (Stauseen Entrepeñas und Buendia nordöstlich von Madrid) sind so gut wie versiegt. Um Wählerstimmen zu gewinnen kündigte ein sonst weiter wenig erfolgreicher der PP Partei angehörender Politiker Valcarcel Siso (auch als Ramon Luis der Erste verspottet) ein 4 Mrd. Projekt an, mit dem Wasser vom Ebro nach Murcia geführt werden sollte. Besagter Ramon Luis I bestellte auch schon mal die dafür notwendigen Rohre und legte mit großem Medienspektakel und im Beisein etlicher Parteispitzen aus Madrid 2004 den ersten Stein. Und das wars dann aber auch - man hörte und sah nichts mehr von der versprochenen Pracht. Wie nicht anders zu erwarten gewann die Partei (PP) die Wahlen des gleichen Jahres. Ramon Luis wurde mit einem Sitz im Europa Parlament belohnt, wo er aber wenig Reden von sich macht und auch sonst noch kaum in Erscheinung tritt. Am 30.10.2019 eröffnete der Ermittlungsrichter in Murcia ein Ermittlungsverfahren gegen ihn wegen Veruntreuung öffentlicher Gelder, fortgestzten Betruges, fortgesetzter Rechtsbeugung im Amt, Betrug und Subventionsbetrug - leider bei weitem kein Einzelfall. Zudem genießt der Zeitgenosse auch noch parlamentarische Immunität, und ich würde mich nicht wundern wenn seine Parteigenossen ihn solange in Brüssel belassen, bis alles verjährt ist.
Das fehlende Wasser hat inzwichen viele Landwirte in Valencia, Murcia und Almeria zur Aufgabe gezwungen. Wo früher Tomaten im Intensivanabau wuchsen stehen heute Golfplätze, Campingplätze oder leere Urbanisationen mit tausenden Wohnungen, die keiner will.
Der Intellekt steht nachgeordnet zum Willen (Briefträger Gert Postel)
Reichtum ist die Fähigkeit, das Leben voll auszukosten (H. D. Thoreau)
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