Bootsflüchtlinge über Mittelmeerrouten bis 2013

Ereignisse und aktuelle Geschehnisse aus Politik, Wirtschaft und Umwelt (Klima-, Natur- und Tierschutz) werden hier diskutiert.
Cozumel
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Re: Flüchtlingsströme nach Europa

Beitrag von Cozumel »

Premwalia,

mir ist nicht wirklich bekannt wie sehr in Not diese Menschen sind. Ich habe mal einen Filmbericht aus Morokko gesehen, wo die Flüchteten dachten, im Westen fliesst Milch und Honig.

Furchtbar finde ich es aber, dass man hier Exempel statuiert, sozusagen als abschreckendes Beispiel für Nachkommende.
Wie schrecklich zynisch.

Tatsache ist aber auch, dass es eben anscheind nicht genug für alle gibt und die Bevölkerung illegale Einwanderer keineswegs mit offenen Armen aufnimmt.

Es werden ja noch nicht mal die Asylbewerber akzeptiert, die wirklich ein Recht haben, bei uns anzuklopfen.
So müssen wir uns also alle an die eigene Nase fassen.
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Josefine
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Re: Flüchtlingsströme nach Europa

Beitrag von Josefine »

Laut Oliva´s Artikel:

Ein Flüchtlingsboot mit rund 70 Insassen kentert vor Marokko. Natürlich ist so ein Unglück mit Toten immer sehr schlimm. :sad:

Jetzt mal zur Bewertung der Sachlage. Ich weiß ja nicht, ob die Leute aus Marokko kommen.
Falls ja, finde ich, dass es nicht unbedingt einen Grund gibt, von Marokko nach Spanien zu flüchten. In Spanien gibt es ja ca. 25 % Arbeitslosigkeit und wohl eher ein Nullwachstum, wenn überhaupt. Falls man kein Analphabet ist, müßte man das doch auch in marokkanischen Zeitungen lesen können. In Marokko gibt es ja immerhin noch Wirtschaftswachstum. Hier der Link: http://marokko.ahk.de/informationen/det ... 9fa3a9d923

So richtig kann ich diese Völkerwanderung von Marokko nach Spanien nicht nachvollziehen. :?:

Grüsse :)
Josefine
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sol
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Re: Flüchtlingsströme nach Europa

Beitrag von sol »

@ Josefine

meines Wissens nach- was man so liest- sind das doch Schwarzafrikaner, die den kürzesten
Weg nach Europa suchen und das ist Marokko. DieseMenschen werden doch aus Marokko
vertrieben, die Lager aufgelöst etc.---------
Gruss Wolfgang
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Josefine
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Re: Flüchtlingsströme nach Europa

Beitrag von Josefine »

sol hat geschrieben:@ Josefine

meines Wissens nach- was man so liest- sind das doch Schwarzafrikaner, die den kürzesten
Weg nach Europa suchen und das ist Marokko. DieseMenschen werden doch aus Marokko
vertrieben, die Lager aufgelöst etc.---------
Aber was wollen sie hier in Spanien machen? Nochmehr Sonnenbrillen an der Küste verkaufen?
Irgendwie muss Afrika seinen Weg selbst finden. Rohstoffe zum Vermarkten haben sie doch genug.

Grüsse :)
Josefine
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Oliva B.
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Re: Flüchtlingsströme nach Europa

Beitrag von Oliva B. »

Aber was wollen sie hier in Spanien machen? Nochmehr Sonnenbrillen an der Küste verkaufen?
Irgendwie muss Afrika seinen Weg selbst finden. Rohstoffe zum Vermarkten haben sie doch genug.
Die meisten Passagiere sind unbegleitete, minderjährige Flüchtlingskinder (Fachjargon: UMF) aus Marokko.
Die erwachsenen Flüchtlinge kommen zum größten Teil aus Mali, Kamerun, Elfenbeinküste oder Senegal, aber auch aus Bangladesch und Pakistan.

Die illegalen afrikanische Flüchtlinge, die vor den katastrophalen Zuständen ihrer Heimatländer geflohen sind und über Marokko versuchen, in unsicheren Boote und unter Lebensgefahr ihrem Elend zu entkommen, haben nicht mehr als ein wenig Hoffnung auf eine bessere Zukunft im Gepäck.

Sie sind geflüchtet vor Diktaturen, Bürgerkrieg, ärmlichen Verhältnissen, Zwangsheirat und -prostitution, Mädchenbeschneidung, geringen Bildungschancen, Kinderarbeit, Menschenrechtsverletzungen, Hungersnöte, Folter und Haftstrafen.

Zum Nachlesen und Nachdenken:
Kirchenkreis Aachen

Zitat:
"Im Jahr 2011 kamen rund 5400 illegale Einwanderer an den spanischen Küsten an. Die allermeisten wurden an der südspanischen Mittelmeerküste aufgefischt, wo regelmäßig kleine Fischerboote mit Flüchtlingen aus Afrika ankommen.[...]
Viele überleben die riskante Flucht übers Wasser nicht. Genaue Zahlen über die Todesopfer existieren nicht. Aber Schätzungen zufolge ertrinken jedes Jahr im Mittelmeer, also auch auf dem Weg nach Italien oder Griechenland, mehr als tausend Migranten aus Afrika."
Quelle

Illegale Migration
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Josefine
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Re: Flüchtlingsströme nach Europa

Beitrag von Josefine »

Den Focus-Artikel, den Oliva als Link reingestellt hat, kann ich nicht nachvollziehen. :?:

xxx träumt davon, mit 5000 Euro nach Mali zurückzukehren und dort ein Internet-Café aufzumachen.
Für den Platz im Flüchtlingsboot hatte er 1500 Euro bezahlt.


Klingt für mich irgendwie seltsam. Da setzt man mal 1500 EUR ein, um anschl. 5000 EUR zu verdienen, um dann wieder zurückzugehen, um ein Internet-Café aufzumachen. Und dann hat man es geschafft und kann davon leben?

Oder der andere Fall, der geschildert wird, hört sich auch komisch an.

xyz verkaufte alles, was er besaß: das kleine Mais-Feldchen, eine Ziege und auch den Campingkocher.
...packte einen kleinen Rucksack und bezahlte 2000 EUR an die Schleuser.
Wenn ich 20 Euro schicke, kann meine Familie in Burkina Faso fast einen Monat davon leben.


Mit den 2000 EUR hätte die Familie ja 100 Monate von leben können, da sie ja nur 20 EUR monatlich braucht.
Da setzt dieser Mann diese 2000 EUR ein, um dann seiner Familie wenigstens 20 EUR monatlich schicken zu können?

Dass die Spanier mit diesem Flüchtlingsstrom überfordert sind, ist einleuchtend. Da werden wohl die anderen EU-Länder auch helfen müssen. Aber gibt es Hilfe, dann kommen immer mehr.
Wie löst das eigentlich die USA? Oder wie löst das Australien? Das sind doch auch alles Länder, wo viele Wirtschaftsflüchtlinge hinwollen. Nehmen die eigentlich alle auf?

Grüsse :)
Josefine
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Re: Flüchtlingsströme nach Europa

Beitrag von villa »

Nun müsste man das Wort Flüchtling erst mal definieren. Ich denke der grösste Teil der heutigen Flüchtlinge sind Wirtscahftsflüchlinge. Das ist in der Schwiez gerade auch ein heiss diskutiertes Thema.

Wir in der Schwiez unterscheiden Flüchlinge und Asylbewerber. Asylbewerber mssten flücheten wiel sie an leib un dlben bedroht sind von Ihrer Regierung oder in Ihrem Land.

Wir können ja nicht alle Wirschaftsflüchtlinge aufnehmen, nur Menschen die wirklich Schutz brauchen. Ich weiss nicht wie es in andern Ländern ist, aber bei uns motzen die dann auch noch rum, dass sie nicht gut genug untergebracht sind oder Ihnen das Essen nicht passt.

Echte "Asylanten" machen das viel weniger. Der absolut grösste Teil der Flüchtlinge die aus Scharzafrika kommen sind Wirtschaftsflüchtlinge, allerding herscht in diesen Ländern auch Krieg, so dass es schwer ist die echten von den flaschen zu trennen.

Ich denke auch, dass Spanien nicht wirklich das Ziel ist. Aber sie kommen schlicht nicht weiter. Also landen die meisten in Italien und Spanien.

Ich denke deine Frage nach USA und Australien beantwortet isch sehr ähnlich, da kommen sie schlicht nicht hin, kann dir aber auch nicht sagen wie die es machen, ich denke die haben dann Flüchtlinge aus andern Ländern.
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Oliva B.
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Re: Flüchtlingsströme nach Europa

Beitrag von Oliva B. »

Josefine hat geschrieben:Den Focus-Artikel, den Oliva als Link reingestellt hat, kann ich nicht nachvollziehen. :?:

xxx träumt davon, mit 5000 Euro nach Mali zurückzukehren und dort ein Internet-Café aufzumachen.
Für den Platz im Flüchtlingsboot hatte er 1500 Euro bezahlt.


Klingt für mich irgendwie seltsam. Da setzt man mal 1500 EUR ein, um anschl. 5000 EUR zu verdienen, um dann wieder zurückzugehen, um ein Internet-Café aufzumachen. Und dann hat man es geschafft und kann davon leben?

Oder der andere Fall, der geschildert wird, hört sich auch komisch an.

xyz verkaufte alles, was er besaß: das kleine Mais-Feldchen, eine Ziege und auch den Campingkocher.
...packte einen kleinen Rucksack und bezahlte 2000 EUR an die Schleuser.
Wenn ich 20 Euro schicke, kann meine Familie in Burkina Faso fast einen Monat davon leben.


Mit den 2000 EUR hätte die Familie ja 100 Monate von leben können, da sie ja nur 20 EUR monatlich braucht.
Da setzt dieser Mann diese 2000 EUR ein, um dann seiner Familie wenigstens 20 EUR monatlich schicken zu können?

Dass die Spanier mit diesem Flüchtlingsstrom überfordert sind, ist einleuchtend. Da werden wohl die anderen EU-Länder auch helfen müssen. Aber gibt es Hilfe, dann kommen immer mehr.
Wie löst das eigentlich die USA? Oder wie löst das Australien? Das sind doch auch alles Länder, wo viele Wirtschaftsflüchtlinge hinwollen. Nehmen die eigentlich alle auf?

Grüsse :)
Josefine

Aus welchem Focusartikel hast du diese Angaben, Josefine?
In dem von mir eingestellten Link steht nur, dass der Passagier 1.500 Euro für die Überfahrt bezahlt hat.

Aber ich glaube, wir sollten von einer weiteren Diskussion absehen, da sie erfahrungsgemäß nur Streit ins Forum bringt. Wer von uns kann objektiv beurteilen, ob es sich um verfolgte Menschen oder Wirtschafsflüchtlinge handelt, nur weil sie 1.500 Euro für eine Fahrt zahlen konnten, die vielleicht eine ganze Familie zusammengekratzt hat?

Es ging mir eigentlich nur darum, auf das Flüchtlingselend im Mittelmeer hinweisen. Dabei geht es um Menschenleben.
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Re: Flüchtlingsströme nach Europa

Beitrag von Josefine »

Oliva B. hat geschrieben:Aus welchem Focusartikel hast du diese Angaben, Josefine?
In dem von mir eingestellten Link steht nur, dass der Passagier 1.500 Euro für die Überfahrt bezahlt hat.
Mit den 1.500 EUR steht auf Seite 2 des Artikels.
Auf Seite 3 steht dann: Matou träumt davon, mit 5000 Euro nach Mali zurückzukehren und dort ein Internet-Café aufzumachen.

Grüsse :)
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Re: Flüchtlingsströme nach Europa

Beitrag von villa »

Sehen wir es doch mal ein bisschen allgemeiner.

Wenn wir so gut 150 Jahre zurüch denke wanderten die Menschen aus Europa aus...weil sie so arm waren..... und gingen nach Amerika.

Ich denke unabhängig von der Zeit und dem Ort hat es immer Menschen gegeben, die mit Ihren Träumen auszogen um die Welt zu erobern. Und so wird es doch auch immer sein, es ist ja auch nicht verwerflich seinem Elend entffliehen zu wollen.

Das Problem ist doch mehr auf der nördlichen seite, da wir kein land mehr sind wo es viele Arbeitskräfte etc. braucht.

Ich habe mal ne Zukunftssendung gesehen, da wurde dann ein anderes Szenarion gezeichnet. Eines Tages, wenn wir wieder Arbeiter etc, brauchen werden wir die Leute auch rein lassen....alleridngs wird dann selektioniert, wer rein darf. Kam mir in den Filem vor wie ein Sklavenmarkt.

Dass diese Menschenströme auch andere Probleme und vor allem tragische Schiksale mit sich bringt ist klar und scher auch traurig. aber ädern können wir alle das ja nicht...leider.
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