Oliva B. hat geschrieben:Da kommen mir ja bald Tränen des Mitleids...
Da will die reiche Schweiz ein paar arme Asylanten in fensterlose Räume einpferchen. Und dann wagen diese undankbaren Asylanten auch noch zu protestieren. ICH würde auch auf die Barrikaden gehen, wenn mir solch eine menschenunwürdige Behausung angeboten würde.
Hallo Oliva
Mir kommen sie eigentlich auch, die Tränen. Aber nicht aus gleichem Grunde. Dass es Länder gibt auf der Erde (hier mal in Afrika) in denen es keine Arbeit, zu wenig essen und/oder Krieg gibt, das finde ich traurig. Schlimm finde ich, dass es Menschen gibt, die an Leib und Leben gefährdet sind. Das sind die echten Asylanten, der Rest nennt man Wirtschaftsflüchtlinge. Auch diese wollen es schön und gut haben und flüchten nach Deutschland oder in die Schweiz. Wo der Honig scheinbar noch fliesst wissen die Einwohner im letzten Kaff auf dem schwarzen Kontinent.
So kommen sie also, die echten und unechten Asylanten. Meist auf vollgepferchten alten Booten, die ein sicheres Ankommen überhaupt nicht garantieren. So treiben sie manchmal tagelang unter nicht vorstellbaren hygienischen Verhältnissen auf dem Meer. Viele kommen gar nicht an und verlieren ihr Leben noch bevor sie in den gelobten Ländern angekommen sind. Auch das ist zum weinen, aber ehrlich.
Nehme nun das von Lamarina geschildertes Beispiel und stütze mich auf den Link. Also die Flüchtlinge kommen an die Schweizergrenze und da ich in der Bodenseeregion wohne, nehme ich die Asyl Empfangsstelle in Kreuzlingen. Eine von diversen Empfangsstellen, die vor glaub ich fünf Jahren eingeweiht wurde. Gerühmt in der Presse über allen Klee mit Sätzen wie sehr modern mit vom Licht durchfluteten Räumen. Dort bleiben die Asylsuchenden während 5 bis 15 Tagen. Werden vorbereitet auf das was kommen wird. Vorbereitet auf Gepflogenheiten und auch Sprache und auch auf einen Wechsel in eine Wohnung ..... oder halt auch auf ihre Rückkehr. Solche Fälle bekommen einen Rechtsberatungsbeistand um sie werden so auf ein Rekursverfahren vorbereitet.
So nun schwenke ich wieder zum von Lamarina geschilderten Fall, der sich im Kanton Neuenburg abgespielt haben soll. Ähnlich wie in Kreuzlingen hat es auch in der französisch sprechenden Schweiz Empfangsstellen. Von dort sind nun die Asylsuchenden in den Kantonen der französischen Schweiz verteilt worden. Sie kommen normal in ein Durchgangszentrum und von dort werden sie in den Städten und Dörfern untergebracht.
Die Zeitung schreibt, dass sich in La Chaux de Fonds 30 Asylsuchende geweigert hätten die ihnen angebotene Schlafgelegenheit in einem Zivilschutzzentrum an zu nehmen. Ebenfalls verweigert haben 11 von 12 in Fontainemelon und 16 in Couvet. Sind also 57 die verweigert haben und von denen die angenommen haben wird nichts geschrieben. Es entspricht scheinbar der Tatsache, dass notfallmässig infolge des übermässig grossen Flüchtlingsstrom auch in Zivilschutzzentren einquartiert werden musste.
Lamarina schreibt, dass Zivilschutzzentren oft unter Tag gebaut sind, sicher mal die Schlafräume. Eine vertetbare Anzahl Betten sind in den Räumen und die Räume sind halt mit Kunstlicht versehen. Doch für wenige Tage hier schlafen, bis der Kanton die nötigen leerstehende Wohnungen in den Gemeinden organisieret hat, dürfte man doch einem Flüchtling, der das Leben riskiert hat auf dem Boot, eingepfercht, ja eingepfercht, sitzend und liegend zum Teil in den eigenen Exkrementen und dem Erbrochen und nun mit Aussichten auf ein besseres sichereres Leben, doch noch zumuten dürfen. Könnte ja anders und idealer sein, das ist auch meine Meinung. Wäre es auch, wenn nicht so viele jetzt ankommen und die Kantone fast nicht mehr wissen wo die Flüchtlinge unterzubringen. Denen nun, für die nicht ideale Stuation für kurze Zeit, den schwarzen Peter zuzuschieben ist unfair.
Nein, da protestiert ein Teil der Schwarzen schon ganz heftig, weil das, was man von der Schweiz erzählt hat nicht gleich am ersten Tag eintrifft. Nicht nachvollziehbar für mich. Darf noch nachfügen, dass Schweizer Wehrmänner oder Zivilschutzleute auch in solche Zivilschutzzentren schlafen dürfen und Freude hat keiner, denn zu Hause ist es mal sicher viel schöner. Gestorben ist jedoch noch keiner in den drei Wochen jährlichem Militärdienst. Und da soll es den Flüchtlingen, die nun mal wegen der grossen Menge, notfallmässig für kurze Zeit dort einquartiert auch zumutbar sein.
Kann nicht verstehen, derartig eigentlich unplazierte nicht sehr freundlichen Worte gegen die "reichen" Schweizer gerichtet werden. Aber man lernt halt nie aus. Ja reiche Schweizer. Haben zur Zeit etwa 7,8 Mio. Einwohner. Gut 20 % der reichsten Steuerpflichtigen verfügt über fast 80 % des Gesamtvermögens in der Schweiz. Von wegen reiche Schweizer wo die Reichen immer reicher und die armen immer ärmer werden. Und der gewöhnliche Schweizer Arbeitnehmer muss für seine Ferien auch sparen, genauso wie der Deutsche und der Österreicher. Und überborden darf er genau so wenig. Die Steuerberichte zeigen übrigens ein deutliches Bild wie viele Reiche es hat in der Schweiz, zeigen aber auch auf wie viel so weit gesunken sind, dass sie schon gar keine Steuern mehr zahlen können oder müssen. Von wegen die reiche Schweiz.
Und von den lieben Asylanten (die jungen Männer) vom schwarzen Kontinent, die zu fast der Hälfte schon in der Empfangsstelle dielen und mit Rauschgift handeln, sich gegenseitig trotz gleicher Hautfarbe halb zu Tode schlagen und verletzen. Ist alles nachzulesen. Habe aber alle Achtung vor denen die nicht so sind wie gerade geschrieben. Aber es kann doch nicht sein, dass wegen fehlenden Fenstern im Schlafraum für ein paar Tage, alles schlechte nur bei den Schweizern gesucht wird. Kann solche Aussagen nicht begreifen und muss nur den Kopf schütteln.
lamarina hat geschrieben:[
........................................Nein, damit habe ich kein Problem. Aber die meisten Zivilschutzanlagen sind in der Schweiz unterirdisch. Da wird es mit Fenster schwierig. Zum Schlafen sollte dies jedoch genügen.
Ich wollte mich gerade auf den Weg machen, mal was im Thread Alten-Pflegeheim zu schreiben. Aber mir ist gerade die Lust vergangen.
Mir schwillt der Kamm und ich mache jetzt ein paar Tage Forumspause.
LG
Helena
Und Helen scheint das gleiche Problem zu haben. Unzumutbar nicht wahr. Da schwillt einem der Kamm schon. Darf aber sagen, dass Lamarina zwar recht hat, dass die meisten Zivilschutzanlagen unterirdisch gebaut sind, aber nur notfallmässig Asylanten dort ihr Schlafquartier beziehen dürfen für kurze Zeit, weil es zur Zeit halt viel zu viele von ihnen gibt. Leider. Und nach kurzer Zeit bekommen vor allem Familien (mit denen man nur selten Probleme hat) eine Wohnung zu gewiesen, und wohnen meist im Dorf und die Kinder spielen mit unseren etwas helleren Kindern. Zu mindest auf dem Spielplatz ist die Welt schneller wieder in Ordnung. Gottlob.