Spanien kein Einwanderungsland*) mehr

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Oliva B.
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Spanien kein Einwanderungsland*) mehr

Beitrag von Oliva B. »

  • "Die ausländische Population (Anm. in Spanien) wuchs von 2000 bis 2011 um durchschnittlich 18,1 Prozent – im Zeitraum 2000 bis 2007 sogar um 25,4 Prozent, von 2007 bis 2011 aber nur um 6,2 Prozent. Innerhalb von elf Jahren stieg die Zahl der Ausländer von einer Million auf über 5,7 an, wobei 2,4 davon aus der EU stammen.[...]Im Dezember 2011 verließen 6.591 Spanier und Ausländer mehr das Land, als neue Zuwanderer ankamen, Quelle -
dagegen verzeichnet Deutschland einen regelrechten Einwanderungsboom:
  • Im Gegensatz zu Spanien hat sich in Deutschland die Zahl der Zuwanderer erhöht. Betrug deren Zahl im Jahr 2010 noch 128.000, so waren es 2011 schon 279.000 (nach Abzug der Auswanderer). Besonders stark war der Anstieg aus Griechenland und Spanien, die stark unter der Schuldenkrise leiden. 2011 betrug der Zuwachs aus Spanien 52 Prozent mehr als im Vorjahr, etwa 20 700 Menschen zogen von dort in die Bundesrepublik um. Stern
Da fragt man sich nur, woher Costa Nachrichten seine Zahlen hat. Zitat aus der CBN vom 5.4.2012: "Allerdings kehrten nur 0,2 Prozent der Spanier ihrer Heimat den Rücken. Dabei dürfte es sich in den vergangenen vier Jahren insgesamt um 20.645 gehandelt haben."
  • Rund 140 000 Deutsche verließen die Bundesrepublik - das waren 24 000 mehr als Deutsche kamen. Nach Ansicht von Fachleuten gehen viele von ihnen wegen höherer Löhne in die Schweiz und die USA. Quelle: Stern
Eine Länderanalyse, die Wirtschaftsprofessor Bert Rürup im Oktober 2010 für das Handesblatt erstellt hatte, liest sich heute antiquiert:
  • „Das Schlimmste ist vorüber in Spanien”, urteilten die Ökonomen des Internationalen Währungsfonds (IWF) in ihrem jüngsten Wirtschaftsbericht.[...]Erst 2013 werde die Wirtschaftsleistung wieder das Vorkrisenniveau erreichen", jedoch setzte der Ökonom Guillermo Calvo von der Universität Columbia schon damals entgegen, dass Spanien nach 15 Jahren Boom nichts geblieben ist: „Spanien hat nichts getan, und jetzt erwartet es eine lange Anpassungsphase.“
    In der Zeit des Immobilienbooms zwischen 1998 und 2008 kamen rund 5,5 Millionen Menschen nach Spanien. Der Anteil der Immigranten stieg innerhalb kürzester Zeit von praktisch null auf mehr als zehn Prozent der Bevölkerung. Länderanalyse Handelsblatt 2010
*) Wie wird der Begriff "Einwanderungsland" definiert"?
  • Der Begriff Einwanderungsland beschreibt einen Staat, dessen Bevölkerung durch Einwanderung von Personen aus anderen Ländern stark anwächst oder in dem Einwanderer einen wesentlichen Teil der Bevölkerung stellen.
    Als klassische Einwanderungsländer gelten vor allem die USA, Brasilien, Kanada, Argentinien, Australien, aber auch Südafrika, Neuseeland und weitere Staaten vor allem in Südamerika. Hierbei handelt es sich um Länder, bei denen ein Großteil der Bevölkerung von Einwanderern abstammt.
    Im Zuge der Globalisierung kam es etwa ab der Weltwirtschaftskrise und dem Zweiten Weltkrieg zu einem Wandel. Während die klassischen Einwanderungsländer immer mehr Restriktionen für die Einwanderung setzten, wurden zahlreiche ehemalige Auswanderungsländer Ziele von Einwanderung, darunter fallen insbesondere die Staaten der Europäischen Union. [...]darunter nahmen die südeuropäischen Länder, insbesondere Spanien, eine Vorreiterrolle ein.
    Quelle Wikipedia
Zuletzt geändert von Oliva B. am Mo 15. Okt 2012, 22:34, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Titel gekürzt: (Seit Ende 2011:) Spanien kein Einwanderungsland*) mehr
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Oliva B.
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Stand Ende Sept. 2012

Beitrag von Oliva B. »

In den ersten neun Monaten des Jahres haben rund 55.000 Spanier ihre Koffer gepackt, um ins Ausland zu gehen, 21,6% mehr als im gleichen Zeitraum des letzten Jahres.

Zwischen Januar und September 2012 verließen Spanien

  • 420.150 Menschen,
    davon 365.238 Ausländer :idea:


Fast 1 Millionen (Lt. Statistik 927.890) Menschen wanderten
zwischen Januar 2011 und September 2012 aus:

  • unter ihnen waren nur 117.523 (12,6%) Spanier.

Bei den autonomen Regionen steht die Region Valencia an dritter Stelle.
Die Abgänge der ersten neun Monaten dieses Jahres in Zahlen:
  • Cataluña-149.545
    Madrid -73.506
    Comunidad Valenciana -40.506
    Andalucía -31.609
    País Vasco -31.237
Quelle
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Re: Spanien kein Einwanderungsland*) mehr

Beitrag von TorreHoradada »

Viele Zahlen - nur sind es auch Daten und Fakten, die mit diesen Zahlen überein stimmen?
Ich mag Statistiken, lediglich soll(t)en sie auch aussagekräftig sein.

In diesem Fall fehlen mir dann doch einige grundlegende "Vorzahlen" um das analytisch richtig zu deuten.
Dass mir mein Hund das Liebste sei, sagst du, oh Mensch, sei Sünde,
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Re: Spanien kein Einwanderungsland*) mehr

Beitrag von Ulrike »

wie verhalten sich dann diese Zahlen dazu ? :?:

http://www.coastrider.net/news/national ... ion-people

bei allen Zahlenwerken, deren Basis ich nicht kenne und deren Statistik ich nicht selber konstruiert habe, bleibe ich beim Grundsatz: glaube keiner Statistik, die du nicht selber gefälscht hast...... :mrgreen:
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Re: Spanien kein Einwanderungsland*) mehr

Beitrag von pekeo1 »

Ulrike hat geschrieben: --- bleibe ich beim Grundsatz: glaube keiner Statistik, die du nicht selber gefälscht hast...... :mrgreen:
Winston Churchill lässt grüßen :mrgreen:

Wichtig ist bei allen Zahlen - was will mir der, der sie nennt/zitiert damit sagen/beweisen/interpretieren?

Beispiel:
Wenn man zahlenmäßig feststellt es gibt in einem Landesbereich immer mehr Störche und dann die steigende Geburtenrate in dem entsprechenden Landesbereich dazu betrachtet könnte man ja ableiten, dass die Störche wohl tatsächlich die Kinder bringen.
;)

Nicht böse gemeint aber Zahlen (losgelöst) sind keine Fakten! ;-)
Abhängig davon was ich sagen/beweisen will sind sie wie Butter in der Sonne.

... nur mal so ...

vg
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Re: Spanien kein Einwanderungsland*) mehr

Beitrag von Ulrike »

Statistiken sind gute Manipulations- und Lenkungsmittel, gerne gezielt genutzt von Politikern und allen Unternehmensführern, um Energien der Masse zu lenken resp. abzulenken von eigenem Unvermögen.......sie gelten SELTEN der reinen "Aufklärung" resp. zur Information der anvisierten Zielgruppe..... >:)
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Re: Spanien kein Einwanderungsland*) mehr

Beitrag von Cozumel »

Hallo Ulrike,

was genauso bewiesen werden sollte, wie die nicht realistischen Statistiken.

Man kann nicht eines negieren mit genauso unbewiesenen Behauptungen.
Und was alle behaupten wird deshalb nicht wahrer.

Nicht dass ich Statistiken immer glaube, es geht nur ums Prinzip. :d
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Oliva B.
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Re: Spanien kein Einwanderungsland*) mehr

Beitrag von Oliva B. »

TorreHoradada hat geschrieben:Viele Zahlen - nur sind es auch Daten und Fakten, die mit diesen Zahlen überein stimmen?
Ich mag Statistiken, lediglich soll(t)en sie auch aussagekräftig sein.
In diesem Fall fehlen mir dann doch einige grundlegende "Vorzahlen" um das analytisch richtig zu deuten.
In meinem o.a. Link findest du den direkten Link zum INE. Die von dir angezweifelten Zahlen lassen sich dort recherchieren, Torre. Und wenn man diesen Zahlen nicht trauen darf, welchen sonst? :-o
Ulrike hat geschrieben:wie verhalten sich dann diese Zahlen dazu ? :?:
http://www.coastrider.net/news/national ... ion-people
bei allen Zahlenwerken, deren Basis ich nicht kenne und deren Statistik ich nicht selber konstruiert habe, bleibe ich beim Grundsatz: glaube keiner Statistik, die du nicht selber gefälscht hast...... :mrgreen:
Hallo Ulrike,

dieses angebliche Churchill-Zitat wird immer wieder gerne benutzt, wenn es um Statistiken geht. :lol:

Du hast dir deinen Link aber auch durchgelesen, oder? :-? Äpfel mit Birnen zu vergleichen bringt m.E. nichts...

Darin ist von Prognosen die Rede, während die von mir übernommenen Zahlen vom Instituto Nacional de Estadística (INE) veröffentlicht wurden, das u.a. für die Durchführung der Volkszählung in Spanien zuständig ist. ;)

In deinem Link steht sinngemäß übersetzt:

  • "Lt. den jüngsten Prognosen, die bis zum Ende dieses Jahrzehnts (2020) gehen, wird die Bevölkerung um rund eine Millionen Personen zurückgehen, trotz einer geschätzten Zuwanderung von 450.000 Menschen im gleichen Zeitraum.
    Das Ministerium für Arbeit und soziale Sicherheit räumte jedoch ein, dass es schwierig ist, eine Zukunftsprognose abzugeben, da schon die zur Zeit herrschenden Wirtschaftslage ein Grund dafür war, dass zwischen 2010 und 2011 eindeutig ein Bevölkerungsrückgang verzeichnet werden musste. Außerdem drücken die geburtenschwachen Jahrgänge (seit 2008) ebenfalls auf die Zahlen."


Die angegebenen Zahlen sind also reine Prognosen, während die Zahl von 927.890 Personen, die zwischen Januar 2011 und September 2012 (= 21 Monate) ausgewandert sind, Tatsache ist. Das waren 44.185 Pers./Monat, von denen 12,6 Prozent Spanier waren. Komisch, dabei fällt mir die Redewendung von den Ratten und dem Schiff ein... :?

Zwischen Januar und September 2012 (=9 Monate), verließen 420.150 Personen Spanien. Das waren 46.683 Personen/Monat, von denen 13,06 Prozent Spanier waren - Tendenz also steigend.

Zu Statistiken:
Über die veröffentlichten Zahlen mag man sich streiten, doch sie werden immer nach denselben Kriterien erhoben und sind meines Erachtens allein dadurch schon aussagekräftig genug. Nicht durch die Zahlen selbst, aber man erkennt, ob die Tendenz steigend oder fallend ist....
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Re: Spanien kein Einwanderungsland*) mehr

Beitrag von Oliva B. »

[align=center]Keine Jobs mehr – Einwanderer fliehen aus Spanien[/align][/b]

"Schlecht leben können wir auch zu Hause" - Lateinamerikaner, die in Spanien gearbeitet haben, verlassen in Scharen das Land. Allein in diesem Jahr sind 365.000 Menschen in die Heimat zurückgekehrt.

Ein Artikel aus Die Welt von Ute Müller
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Re: Spanien kein Einwanderungsland*) mehr

Beitrag von Oliva B. »

Nicht nur Einwanderer fliehen wegen der Krise aus Spanien, wo die Wirtschaft das fünfte Quartal in Folge schrumpfte,
sondern auch die Spanier nehmen Reißaus vor der Krise im eigenen Land.
Doch die Spanier profitieren im Gegensatz zu den Südamerikanern von der Freizügigkeit innerhalb der EU.
  • "Aus dem unter extrem hoher Arbeitslosigkeit leidenden Spanien kamen im ersten Halbjahr dieses Jahres mehr als 11.000 Menschen nach Deutschland, ein Anstieg um 53 Prozent." Quelle
Besonders Deutschland kann mit den Arbeitslosen aus Südeuropa seinen Fachkräftemangel ausgleichen.
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