Katalonien unabhängig?

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Miesepeter
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Re: Katalonien unabhängig?

Beitrag von Miesepeter »

Nach den gestrigen Wahlen in Katalonien sind die radikalen Separatisten vorerst da gelandet, wo sie hingehören: auf die Wartebank. Die größte Einbuße an Wählerstimmen hat die gemäßigte "Ciudadanos"-Partei zu verzeichnen, über einen nicht unerheblichen Zuwachs an Sympathisanten kann sich die rechte "Vox"-Partei freuen. Stark angeschlagen blieb die gemäßgte rechte "PP" aufgrund laufender Prozesse gegen ihre Fürungsmitglieder wegen korrupter Machenschaften und illegaler Finanzierung zurück.
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Oliva B.
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Re: Katalonien unabhängig?

Beitrag von Oliva B. »

Miesepeter hat geschrieben: Mo 15. Feb 2021, 10:16 Nach den gestrigen Wahlen in Katalonien sind die radikalen Separatisten vorerst da gelandet, wo sie hingehören: auf die Wartebank.

Die größte Einbuße an Wählerstimmen hat die gemäßigte "Ciudadanos"-Partei zu verzeichnen, über einen nicht unerheblichen Zuwachs an Sympathisanten kann sich die rechte "Vox"-Partei freuen. Stark angeschlagen blieb die gemäßgte rechte "PP" aufgrund laufender Prozesse gegen ihre Fürungsmitglieder wegen korrupter Machenschaften und illegaler Finanzierung zurück.
Alles eine Sache der Interpretation...: Die separatistischen Parteien Candidatura d’Unitat Popular (CUP), Esquerra Republicana de Catalunya (ERC) und Junts per Catalunya (kurz Junts) haben bei der Wahl in Katalonien ihre Mehrheit verteidigt und haben 74 der 135 Parlamentssitze erobert.

Vergessen hast du die von der geliebten :lol: Sozialisten (Partei der Sozialisten Kataloniens/Partit dels Socialistes de Catalunya, kurz PSC, auch PSC-PSOE abgekürzt) mit Sálvador Illa als Hoffnungsträger, der bis vor kurzem noch Spaniens Gesundheitsminister war. Sie erzielten bei den vorgezogenen Neuwahlen 33 der 135 Sitze, fast eine Verdoppelung ihres Ergebnisses von 2017 und gehen als stärkste Kraft aus dieser Wahl hervor. :mrgreen:
Wahlergebnis
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Spanien rückt nach rechts

Beitrag von Xanaron »

Ein sehenswerter Beitrag auf ARTE, auch im Hinblick auf die Entwicklung durch die Pandemie

Unter dem Titel zu finden in der ARTE Mediathek:

Spanien rückt nach rechts
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Re: Spanien rückt nach rechts

Beitrag von HCA2 »

Xanaron hat geschrieben: Mo 15. Feb 2021, 22:54 Spanien rückt nach rechts
Spanien wird seit noch nicht allzu langer Zeit von einer Koalition aus Sozialisten und Kommunisten regiert. Gerade heute hat Echenique, der Pressesprecher von Podemos, die wackeren "Antifaschisten" gelobt, die wegen der Haftstrafe für irgendeinen Rapper die Innenstädte in Schutt und Asche legen.

Spanien rückt nach rechts? :lol:
Xanaron
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Re: Spanien rückt nach rechts

Beitrag von Xanaron »

HCA2 hat geschrieben: Do 18. Feb 2021, 22:54
Xanaron hat geschrieben: Mo 15. Feb 2021, 22:54 Spanien rückt nach rechts
Spanien wird seit noch nicht allzu langer Zeit von einer Koalition aus Sozialisten und Kommunisten regiert. Gerade heute hat Echenique, der Pressesprecher von Podemos, die wackeren "Antifaschisten" gelobt, die wegen der Haftstrafe für irgendeinen Rapper die Innenstädte in Schutt und Asche legen.

Spanien rückt nach rechts? :lol:
Der mit den "Kommunisten" ist wirklich lustig. Jeder VOX-Wähler zählt gewichtet mindestens doppelt gegenüber jedem Podemos-Wähler. Dass die PP sowieso schon deutlich nach rechts gerückt ist zeigt sie mit ihrem Geklüngel mit VOX. Da die Sozialisten eher wieder in die Mitte zurück driften, dürfte die Waagschale sehr deutlich nach rechts gekippt sein. Der Beitrag auf ARTE ist sehr realtistisch.
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Re: Spanien rückt nach rechts

Beitrag von HCA2 »

Xanaron hat geschrieben: Fr 19. Feb 2021, 08:59
Der mit den "Kommunisten" ist wirklich lustig.
Warum? Unidas Podemos ist ein Bündnis zwischen Podemos und Izquierda Unida( bzw. CUP in Katalonien). Podemos wird in Wiki als linkspopulistisch bezeichnet und IU als kommunistisch (dito CUP). Wäre Dir linksradikal als Sammelbezeichnung lieber? :-?

Xanaron hat geschrieben: Fr 19. Feb 2021, 08:59Jeder VOX-Wähler zählt gewichtet mindestens doppelt gegenüber jedem Podemos-Wähler.
Was Du damit meinst, verstehe ich nicht. Wählerstimmen sind Wählerstimmen, und ein Parlament bildet diese ab. Zählt doppelt wobei, bzw. von wem inwiefern gewichtet?
Xanaron hat geschrieben: Fr 19. Feb 2021, 08:59Dass die PP sowieso schon deutlich nach rechts gerückt ist zeigt sie mit ihrem Geklüngel mit VOX. Da die Sozialisten eher wieder in die Mitte zurück driften, dürfte die Waagschale sehr deutlich nach rechts gekippt sein. Der Beitrag auf ARTE ist sehr realtistisch.
Ich schaue ihn mir auch an, sobald ich Zeit habe. Sicher interessant, danke für den Tip. Mein Eindruck war eben nur, dass der Titel sehr reisserisch rüberkommt, nachdem nach Jahren der PP-Regierung nun ein Linksbündnis regiert und Spanien damit nunmal de facto gerade vor Kurzem nach links gerückt ist. ;)
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Re: Spanien rückt nach rechts

Beitrag von Xanaron »

HCA2 hat geschrieben: Fr 19. Feb 2021, 10:46
Warum? Unidas Podemos ist ein Bündnis zwischen Podemos und Izquierda Unida( bzw. CUP in Katalonien). Podemos wird in Wiki als linkspopulistisch bezeichnet und IU als kommunistisch (dito CUP). Wäre Dir linksradikal als Sammelbezeichnung lieber? :-?

Das Bündnis wäre mir neu. Für Dich ist linkspopulistisch also kommunistisch? Und was ist überhaupt "linkspopulistisch"? Ist die PP dann "rechtspopulistisch" und VOX rechtsaussenpopulistisch oder einfach nur rechtsextrem. Ist eine Partei (links-)radikal, wenn sie bei sozialen Themen kompromisslos agiert? Nebenbei, ich bin kein Podemos-Fan.
Xanaron hat geschrieben: Fr 19. Feb 2021, 08:59Jeder VOX-Wähler zählt gewichtet mindestens doppelt gegenüber jedem Podemos-Wähler.
Was Du damit meinst, verstehe ich nicht. Wählerstimmen sind Wählerstimmen, und ein Parlament bildet diese ab. Zählt doppelt wobei, bzw. von wem inwiefern gewichtet?

Sehr einfach zu verstehen. Für mich zählt die Stimme eines VOX-Wählers eben doppelt, was die Haltung anbetrifft. Es ist wie der R-Wert in der Pandemie. 1 VOX entspricht einem R-Wert von 2. Er droht mindestens 2 unsichere Wähler anzustecken mit seinem Gedankengut.
Und wenn eine extrem rechts agierende Partei von 0 auf 11 Sitze kommt, dann ist das ein Rechtsrutsch. Passiert nun seit Jahren über ganz Spanien verteilt. Ich bin der Meinung, dass der Titel des Beitrags durchaus gerechtfertigt ist.

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Re: Katalonien unabhängig?

Beitrag von Gambozino »

Wenn Katalonien sich wirklich von Spanien lossagen und somit aus der EU heraus wäre, dann käme es auch nicht mehr herein, denn dazu müsste dieser neue katalanische Staat von allen EU-Mitgliedern als Staat anerkannt werden. Und da wären mehr als ein Land, die das niemals tun würden. Zunächst Spanien selber, denn das würden Galicien und Baskenland, ebenfalls die Unabhängigkeit fordern. Beim Baskenland und auch Katalonien würde ja auch ein ein Teil von französischem Staatsgebiet dazukommen. Also würde Frankreich ebenfalls einen katalanischen Staat nicht anerkennen, denn da wären ja noch die Bretagne und Korsika mit dem Bestreben nach Unabhängigkeit. Einige Landstriche im Norden Portugals würden auch sehr gerne ein Teil Galiciens werden, also würde ein Herr Costa in Lissabon, besser bekannt als Iberischer Trump, der immer mal gerne quer schießt, auch nicht zustimmen. Also da würde eine Klage auf EU Mitgliedschaft wohl nichts nützen.
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Re: Katalonien unabhängig?

Beitrag von Miesepeter »

Wenn ... wäre.... käme... müsste...wären....würden...würden... würde.... würde....wären....würden...würde...würde. Tja, und WENN sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute. Sehr gut unterstellt, vermutet und fabuliert, aber ohne jede Hand und Fuß, Und Gibraltar wird gänzlich übergangen
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Re: Katalonien unabhängig?

Beitrag von Cozumel »

Gambozino hat geschrieben: Sa 10. Jul 2021, 11:04 Wenn Katalonien sich wirklich von Spanien lossagen und somit aus der EU heraus wäre, dann käme es auch nicht mehr herein, denn dazu müsste dieser neue katalanische Staat von allen EU-Mitgliedern als Staat anerkannt werden. Und da wären mehr als ein Land, die das niemals tun würden. Zunächst Spanien selber, denn das würden Galicien und Baskenland, ebenfalls die Unabhängigkeit fordern. Beim Baskenland und auch Katalonien würde ja auch ein ein Teil von französischem Staatsgebiet dazukommen. Also würde Frankreich ebenfalls einen katalanischen Staat nicht anerkennen, denn da wären ja noch die Bretagne und Korsika mit dem Bestreben nach Unabhängigkeit. Einige Landstriche im Norden Portugals würden auch sehr gerne ein Teil Galiciens werden, also würde ein Herr Costa in Lissabon, besser bekannt als Iberischer Trump, der immer mal gerne quer schießt, auch nicht zustimmen. Also da würde eine Klage auf EU Mitgliedschaft wohl nichts nützen.
Dem kann ich nur zustimmen.
Miesepeter hat geschrieben: Sa 10. Jul 2021, 11:16 Wenn ... wäre.... käme... müsste...wären....würden...würden... würde.... würde....wären....würden...würde...würde. Tja, und WENN sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute. Sehr gut unterstellt, vermutet und fabuliert, aber ohne jede Hand und Fuß, Und Gibraltar wird gänzlich übergangen
Vielleicht lässt du uns an Deinem Wissen teilhaben, was hier nicht Hand und Fuss haben soll?
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