Bargeld oder Kreditkarte?

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vitalista
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Re: Bargeld oder Kreditkarte?

Beitrag von vitalista »

Martini hat geschrieben: Mi 7. Okt 2020, 12:13 Im Prinzip ist Geld auch nur ein Stück Papier. Früher hat man mit Getreide, Tieren etc bezahlt. Es geht ja nur darum, ein gleichwertiges Tauschgut zu haben. Bei Geldscheinen hat irgendjemand irgendwann mal beschlossen, dass das von nun an 5/10/20 Euro wert ist. Ich finde die Entwicklung super spannend.


Stimmt! Aber ein Papier, das ist nicht missen möchte. :d
Schön, dass du jetzt in unserer Runde mitmischt @Martini und ich schicke dir ein fröhliches Prost! >:d<
Wir freuen uns, wenn du dich auch hier ein wenig vorstellen würdest.
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villa
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Re: Bargeld oder Kreditkarte?

Beitrag von villa »

Na dann mal ein kleines Gedankenspiel:
Ich geh essen und bezahle 100 Euro - der Restaurantbesitzer geht am nächsten Tag und bezahlt seine Rechnung beim Schreiner 100 Euro - der Schreiner bezahlt seiner Frau eine neues Kleid 100 Euro, Die Boutiquenbesitzerin bezahlt den Maler 100 Euro. Der Maler kauft beim Metzger 100 Euro
mit Karte bei 2.5% Kommission wären von den 100 Euro so schon nur noch 88.11 Euro übrig. Natürlich zahlen die kleinen Betriebe viel höhere Kommissionen als die grossen Betriebe mit viel Umsatz, aber ich denke auch das ist ein System von dem kleine Unternehmen viel mehr betroffen sind als Grosskonzerne.
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housecat
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Re: Bargeld oder Kreditkarte?

Beitrag von housecat »

@Villa: meine Arbeitskundelehrerin hatte damals auch so Gedankenspiele drauf. Nannte sich Kreditschöpfung. :idea: Ich erinner' mich an Begriffe wir "Lombardsatz" und "Mindesteinlage". Und so Bonmots wie "Giralgeld sind die Schulden anderer Leute" und "Die Bank verdient mehrfach, solange kein großer Teil der Kredite ausfällt". Leseempfehlung: Wikipedia über Geldschöpfung

(**) Äh - ja. Ich hab' erst später entdeckt, dass über Betriebsgeheimnisse kapitalistischer Institutionen normalerweise nicht viel unterrichtet wird. War halt eine B-) Lehrerin...

Gruß // Housecat
Xanaron
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Re: Bargeld oder Kreditkarte?

Beitrag von Xanaron »

Nur Bares ist Wahres! Stimmt zwar nur bedingt (Geld ist ein "Versprechen" des Staates, den Gegenwert zu garantieren), aber es hat sonst vieles für sich.

- Denn es verhindert, dass mein Bewegungsprofil (noch leichter und präziser) erstellt werden kann. Von wem auch immer.
- Zudem ist es eine "Ausgabenbremse". Schon mal einige Tausender physisch aus der Hand gegeben? Schon bei einigen Hundertern fängt es fast bei jedem an zu denken...... :-?
- Einkauf in Fremdwärung? Kurs und "Bearbeitungsgebühren" sind ein lukratives Geschäft für die Bank. Gewechseltes Geld im eigenen Land meist günstiger im Kurs und im Einsatz ohne Gebühren
- Und noch heute sind viele Firmen bereit über den Preis zu reden bei Barzahlung.

Aber wir werden es so oder so nicht verhindern können. Corona hat dieser Geschäftsart einen immensen Schub versetzt und auch noch die letzten "Verweigerer" in die Knie gezwungen :evil:

(Nebenbei, ein ähnliches Thema: Autokauf. Bei Barzahlung (auch mit Karte...) keine Rabatte, bei Leasing schon.......)
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baufred
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Re: Bargeld oder Kreditkarte?

Beitrag von baufred »

... mal 'nen Blick in die Glaskugel ... auch der Kaffeesatz spricht ähnlich :d :
https://www.handelsblatt.com/finanzen/g ... yMga7V-ap4

... der Kunde sollte sich doch schon mal mit möglichen Alternativen beschäftigen :roll: ....
Saludos -- baufred --
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vitalista
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Re: Bargeld oder Kreditkarte?

Beitrag von vitalista »

Ja, ja, diese Glaskugel dreht sich schon lange. Ich meine, wir haben im Forum darüber auch schon mal diskutiert. Aber ich hoffe, dass es eine ganz starke Lobby geben wird, die sich gegen die Abschaffung des Bargeldes stemmt. Ich möchte jedenfalls selbst entscheiden wollen, wann ich in bar und wann mit Karte bezahle.

Nicht zu unterschätzen ist auch, wie schnell und einfach das Geld abfischen geht. Zumindest bei Beträgen bis 25.-€

https://www.swrfernsehen.de/marktcheck/ ... n-100.html

Und wie ich erst kürzlich in einem Bericht gehört habe, könnte das kontaktlose Bezahlen je nach Kontomodell auch ganz schnell teuer werden. Wenn ich meine 2 Brötchen kontaktlos zahle, könnten sie u. U. schnell mehr als doppelt so teuer werden. Wenn pro Zahlung Gebühren zwischen 34 und 70 Cent genommen werden, ist das schon ganz schön happig :-o

https://www.versicherungsbote.de/id/489 ... index.html
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Re: Bargeld oder Kreditkarte?

Beitrag von maxheadroom »


Hola todos,
nur ganz schnell da etwas in Eile,meine 5 cent, solange es Geld noch gibt >:) >:)
Wenn man dies im thread alles liest könnte man ja fast den Verschwörungsleuten recht geben die da was von deep state reden der uns alle in die Tasche stecken will, von big brother gar nicht zu reden, denn wer die Verfügungsgewalt über meine persönlichen Finanzen hat, hat mich ja schon in der Tasche.
Es gibt einige Tendenzen im kleinen die dem entgegen wirken wollen, ob von Erfolg wird sich weisen,
https://www.chiemsee-chiemgau.info/gesc ... chiemgauer
Alles in allem eine doch uns alle betreffende Sache,mal sehen wie sich die Dinge entwickeln, es bleibt interessant >:)

Saludos bleibt gesund
maxheadroom
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Re: Bargeld oder Kreditkarte?

Beitrag von nurgis »

Ich bezahle z:Zt. fast ausschließlich mit Kreditkarte , da Risikoperson,aber es macht mich nervös, wenn ich 1-2 Std. später auf meinem Handy lese: wie war`s bei LIDL, ALDI oder anderer Fa. Werden wir jetzt durch bargeldloses Bezahlen total überwacht und kontrolliert ???
Wo ist da der Datenschutz ?
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Re: Bargeld oder Kreditkarte?

Beitrag von baufred »

@ nurgis: es ist Tatsache, dass auf diesem Weg Daten gesammelt werden ... und natürlich können damit auch Bewegungsprofile für den Markt erstellt werden ... ist aber schon lange bekannt .... potenziert wird dieser Datenklau noch, wenn per Smartphone-App Bezahldienste genutzt werden ...

Es wird auch keiner kontrollieren können, ob diese Daten gebündelt gesammelt, zusammengeführt und in Datenpaketen "verscherbelt" werden - verstärkt ist dieser Effekt nachfolgend an personalisierter Werbung per eMail und sogar im Briefkasten bei dir feststellbar.

Im letzten Jahr wurde im TV mal die auf dem Markt erzielbare Summe von 50-100,-€ - je nach Ankaufgewerbe - für den Datenverkauf als kompletter Datensatz > Name, Anschrift, Telefon, eMail-Adresse und natürlich auch deine Kto.Nummer, erzielbar sind.

Unregelmäßig auftauchen eMails unbekannter Warenanbieter und diverse "Phishing"-Mails im Spam-Ordner in meinem eMail-Kto. sind ein Beweis dafür.
Saludos -- baufred --
JanV
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Re: Bargeld oder Kreditkarte?

Beitrag von JanV »

villa hat geschrieben: Mi 7. Okt 2020, 23:52 Na dann mal ein kleines Gedankenspiel:
Ich geh essen und bezahle 100 Euro - der Restaurantbesitzer geht am nächsten Tag und bezahlt seine Rechnung beim Schreiner 100 Euro - der Schreiner bezahlt seiner Frau eine neues Kleid 100 Euro, Die Boutiquenbesitzerin bezahlt den Maler 100 Euro. Der Maler kauft beim Metzger 100 Euro
mit Karte bei 2.5% Kommission wären von den 100 Euro so schon nur noch 88.11 Euro übrig. Natürlich zahlen die kleinen Betriebe viel höhere Kommissionen als die grossen Betriebe mit viel Umsatz, aber ich denke auch das ist ein System von dem kleine Unternehmen viel mehr betroffen sind als Grosskonzerne.
Es ist zwar richtig, aber nur einseitig. Sagen wir es mal so - jede Transaktion kostet Geld, nicht nur im Bank/Geldwesen. Viele Händler "leiden" brutal unter den Kreditkartengebühren - sehr viele verstoßen die Amexco, weil sie zu teuer sein soll, beschweren sich über Kosten der Terminals. Dabei vergessen sie sehr gerne, dass die Durchschnittverkäufe bei CC-Zahlung signifikant höher sind als bei Barzahlung. Alleine über diese Mehrumsätze werden die Gebühren größtenteils wieder reingeholt.
Die andere Seite - Bargeldzahlung - ist für den Händler meistens teurer. Das vergisst er gerne, so nach dem Motto - das war scho immer so. Er braucht nämlich haufenweise Kleingeld - meistens wird es, je nach Geschäftsgröße, angeliefert und kostet Geld (Rollgeld). Das Zählen der einbezahlten Umsätze bei der Bank kostet Geld (Zählgeld). Je nach Umsatzgröße hat man im Laden eine Geldzählmaschine stehen, die ist auch nicht umsonst. Man hat einen Safe im Laden stehen - der kostet Geld und die Versicherung dafür auch. Jeden Tag kommt der Geldabholer - eine Sicherheitsfirma - und die langt richtig zu. Und das sind nicht alle Kosten, die mit Annahme vom Bargeld verbunden sind. Letztendlich übersteigen diese Bargeldkosten möglicherweise die CC-Kosten deutlich. Alleine aus diesem Grund sollte es im Interesse jedes Händlers sein, die CC-Zahlung zu steigern (lässt sich sowieso nicht verhindern) und die Barzahlung zu minimieren.
Man trifft oft auf Läden, wo man die Amexco nicht akzeptiert. OK, sie ist teuer, aber Statistiken belegen, dass die Amexco-Inhaber im Durchschnitt mehr Geld ausgeben als die anderen. Eine Tatsache, die man, wenn man sich schlau anstellt, für sich nutzen kann. Und mitleidiges Kopfschütteln bereiten mir die Läden, die eine CC-Zahlung erst ab einer bestimmten Summe akzeptieren. In so einem Laden lasse ich den Einkauf stehen und gehe.
Es gibt viele Vorteile, die das bargeldlose Zahlen gegenüber der Barzahlung hat. Man muss es nur in den Kopf bekommen.


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Jan
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