Als typisch deutsche Unart gilt es, sich im Urlaub schon im Morgengrauen mit einem Handtuch zu bewaffnen, um sich in Hotels oder am Strand eine Sonnenliege zu reservieren. Nach dieser frühen "Okkupation" verziehen sich die Hotelgäste wieder auf ihr Zimmer oder gehen in Ruhe zum Frühstück, um Stunden später "ihre" Liege in Beschlag zu nehmen. Ein Recht auf die Liege erwerben sie sich mit dieser Praxis jedoch nicht, denn theoretisch könnte jeder andere Hotelgast das Handtuch oder andere persönliche Dinge wieder entfernen und selbst auf der Liege Platz nehmen. Mehr:
Darf man im Hotel einfach so die Liege reservieren?
Dass dieses Verhalten mitnichten typisch Deutsch ist, zeigen uns gerade die Spanier.
Lt. einem aktuellen Artikel ist es im valencianischen Sagunt bei Touristen und Einheimischen Mode geworden, sich am Strand schon am frühen Morgen mit Aufstellen des Sonnenschirms einen Platz in der ersten Reihe zu sichern, um diesen erst Stunden später zu nutzen. Das Gleiche gilt für die Mittagszeit, wenn die Badegäste der Hitze entfliehen, um ihre Siesta irgendwo im Schatten zu genießen und ihre Requisiten am Strand zurück lassen. Die Gemeinde ist dazu übergegangen, die Sonnenschirme einzusammeln und sie erst wieder rauszurücken, wenn der Eigentümer beweisen kann, dass ihm der Schirm gehört. Bei schweren Verstößen können Geldstrafen zwischen 150 und 450 Euro verhängt werden.
Doch nicht nur in Gandía, sondern auch in anderen Orten wird um den besten Platz am Strand gekämpft. In Spanien nennt man das den Krieg der Schirme (
la guerra de las sombrillas). Auch in
Calp weisen Schilder am Fossa-Strand darauf hin, dass die Polizei berechtigt ist, Liegen und Schirme zu entfernen, wenn der Eigentümer sich mehr als drei Stunden von seinem Besitz entfernt. Bis jetzt greift die Stadt noch nicht durch, zunächst geht es erst einmal um die Sensibilisierung der Öffentlichkeit.
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