Neuseeland - Eindrücke einer Camper-Rundtour

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ville
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Neuseeland - Eindrücke einer Camper-Rundtour

Beitrag von ville »

Unsere Neuseeland-Rundtour (Feb bis Apr 2016)

Eigentlich wollten wir ja nach Kuba ! Das Land öffnet sich, und es besteht die Gefahr, dass es unter der Wucht der einfallenden Flut von Amis und deren Geschäftssinn schnell verbogen wird. (Während ich hier - schon in NZL - das Tagebuch zu schreiben beginne, besucht Obama gerade die Insel der Revolutionäre.) Die Flugtickets dort hin schienen jedoch ziemlich teuer, und man werde im Land wohl reichlich abgezockt, war auch zu hören.

„Versehentlich“ stieß meine Villine beim Googeln auf ein Angebot der Lufthansa: Valencia – Singapore und zurück über Frankfurt für schlaffe 514 € . Ein Preishit, zumal wir die Gelegenheit hätten, auch mal mit einer A 380 zu fliegen. Ich sagte nur: BUCHEN !! Ob wir als "Asienfreaks" dann nach Malaysia, Indonesien oder sonstwohin weiterreisen wollten, würde sich dann schon zeigen.

Es dauerte nicht lange, und die Fortsetzung unseres Trips nahm Kontur an. Das Ziel sollte Neuseeland sein, für viele und auch uns beide ein Traumland am anderen Ende der Welt. Wegen der langen Flugzeiten wollten wir Unterbrechungen einlegen. Einen Stopover in Singapore, wo wir ganz lange nicht mehr waren, einen 2. Stop in Sydney.

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Bald darauf einigten wir uns auf die Route durch NZL, und es begann die Suche nach Anschlussflügen ab Singapur sowie nach Unterkünften. Wir erstellen einen Kalender und Listen von lohnenden Zielen, und wenn ich „wir“ schreibe, meine ich natürlich vor allem meine bessere Hälfte, ihren Neigungen entsprechend planerisch aktiv.
Von Impfungen war für uns bei diesem Reiseziel nicht die Rede. So konzentrierten wir uns auf die Ausrüstung und - wir wollten 5 Wochen in einem Camper wohnen - auf den notwendigen Kabel- und Ladekram für die heutzutage unverzichtbaren elektronischen Reisebegleiter....


Endlich geht es los !

Unsere LH - Maschine startet in Valencia etwas verspätet. In Frankfurt machen wir einen Besuch, haben Zeit für ein langes Schwätzchen. Zurück am Airport wartet unser Riesenvogel bald auf uns:

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Kurz vor 23 Uhr ist unser Abflug in Richtung Singapore, und trotz der großen Zahl von Passagieren ging das Einchecken entspannt vor sich. Im gut gedämmten und bestens klimatisierten Super-Jet A 380 haben wir dann einen sehr angenehmen Flug. Nach ca 11 h Flugzeit setzt der Pilot die Maschine weich auf der Piste des Changi Airport in Singapore auf.


Wir wohnen in einem winzigen Hotel in Chinatown, nicht weit entfernt von den Fresstempeln im Zentrum.

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Während der nächsten 2 Tage erkunden wir die Stadt per U-Bahn und zu Fuß.

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Trotz der tropisch feuchten Hitze haben wir ein volles Programm. Was wir z.B. noch nicht kannten, ist die Meile rund um die
botanische Gartenlandschaft Gardens by the Bay mit dem klotzig-protzigen "Dreibein" Marina Bay Sands Skypark davor und der bei Nacht zauberhaften Galerie der Supertree Grove, wohl den Kauribäumen Neuseelands nachempfunden...


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Mit einer eher unbekannten Airline machen wir uns auf die Weiterreise nach Sydney, wo wir 4 Tage bleiben wollen.

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Die Tage in Sydney hatten wir bei gutem Wetter und bester Stimmung genossen. Hier ließe es sich leben. Darin waren wir uns einig!
Den Weiterflug von mal gerade 4 Stunden sitzen wir "auf einer Backe ab"....

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Nun sind wir also da, nehmen unseren Campervan in Empfang und bereiten uns auf die Rundreise vor: Start in Auckland zu einer Nordschleife und dann immer nach Süden mit dem Endpunkt Christchurch.

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Wir müssen alle unsere Klamotten im Mazda (etwa VW-Bus-Größe) unterbringen, hiesige Dollars besorgen und einkaufen gehen.
Schließlich machen wir uns dann auf den Weg. Am Anfang steht eine eher kleine Runde auf der Nordinsel an. Und natürlich der Versuch, das ungewohnte rechts gelenkte Vehikel zunächst relativ sicher und unauffällig durch den Linksverkehr der Großstadt Auckland zu bringen.

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Hier mache ich erst mal eine "Verschnaufpause", und peu á peu gibt es dann Fortsetzungen, denn es hat - je nach Interesse - reichlich Bilder....
„Die Welt ist ein Buch, und wer nicht reist, liest davon nicht eine einzige Seite.“
(wusste bereits Augustinus Aurelius, 354 – 430, Philosoph)
Gigi
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Re: Neuseeland - Eindrücke einer Camper-Rundtour

Beitrag von Gigi »

Natürlich gibt es Interesse lieber Ville, der Anfang ist ja schon sehr vielversprechend :) .
Bis Singapur bin ich selbst auch schon gekommen und es war faszinierend. Deine Bilder sind eine sehr willkommene Erinnerung an eine schöne Zeit dort. Ich freue mich auf eine Fortsetzung deines Reiseberichtes ;;) und sag jetzt schon mal Danke für deine tollen Bilder und Berichte.
Lieben Gruß
Gigi
pichichi
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Re: Neuseeland - Eindrücke einer Camper-Rundtour

Beitrag von pichichi »

Sehr schöner Bericht über eines unserer absoluten Traumziele, das lange Warten hat sich gelohnt, mein lieber ville, bitte weiter so...

Zur Ergänzung noch unsere eigenen Erfahrungen aus 2009: God Zone
Cozumel
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Re: Neuseeland - Eindrücke einer Camper-Rundtour

Beitrag von Cozumel »

Ville, Neuseeland ist auch eines meiner Traumziele.

Früher nicht, das wollte ich lieber goldene Kuppeln wie in Burma oder Thailand sehen, oder spektakuläre Tänze und Musik wie in Bali oder Indien.

Aber heute interessiert mich mehr die grossartige Natur wie in Neuseeland. Ich hab sogar einen kleinen Moment überlegt dort zu wohnen. Bin dann aber doch lieber in Europa geblieben. >:d<

Denn die Costa Blanca hat alles was es irgendwo anders auch gibt, nur ohne gefährliches Viehzeug, tödliche Krankheiten und extreme Wetterphänomene. Und die Sonne geht nicht morgens um 6h auf und abends um 18 h unter. Achja, das Fernsehprogramm ist hier auch besser. :d

Das Bild mit dem Franchipani gefällt mir besonders gut. Ich hab es nie geschafft hier einen zu kultivieren.

Danke für Deine Bilder.
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nixwielos
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Re: Neuseeland - Eindrücke einer Camper-Rundtour

Beitrag von nixwielos »

Ein super Einstieg, lieber ville, ganz herzlichen Dank dafür >:d< .

Wir richten uns auf dem Sofa mit Kaltgetränken und Bio-Chips ein und erwarten sehnsüchtig die Fortsetzung dieser spannenden Reise-Serie :d
Viele Grüße von Nicole und Stefan!
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Citronella
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Re: Neuseeland - Eindrücke einer Camper-Rundtour

Beitrag von Citronella »

Hallo ville :-h

ich bin auch gespannt dabei .... der Auftakt ist vielversprechend!

Saludos
Citronella
Scandy
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Re: Neuseeland - Eindrücke einer Camper-Rundtour

Beitrag von Scandy »

=D> =D> =D>

Ich freue mich auf die Fortsetzung.
:*

Scandy
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Oliva B.
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Re: Neuseeland - Eindrücke einer Camper-Rundtour

Beitrag von Oliva B. »

Nach dieser gelungenen Premiere freue ich mich auf die Fortsetzung! :)
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girasol
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Re: Neuseeland - Eindrücke einer Camper-Rundtour

Beitrag von girasol »

Schöne Bilder und Eindrücke, ville. >:d< Ich freue mich und bin gespannt auf den Neuseelandbericht.

Gruß
girasol
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ville
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Re: Neuseeland - Eindrücke einer Camper-Rundtour

Beitrag von ville »

NZL-Bericht Teil 2

Noch ein paar Worte zur Einreise:

Am Ziel unserer Träume angekommen, mussten wir erst einmal die langwierige Prozedur der Zollkontrolle über uns ergehen lassen. Hier ist man sehr bemüht, keine Dinge ins Land zu lassen, die Einwirkungen auf das Land, die Flora und die Fauna haben können. Selbst Schuhsohlen müssen sauber sein. Anschließend besorgten wir uns Geld. Der Kurs lag gerade bei ca 1,7 $ für den Euro.

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Zur ersten Grundversorgung gingen wir in einem nahe gelegenen Shopping Center einkaufen, in dem anscheinend vor allem die weniger Begüterten ihren Bedarf decken. 90 % der Kunden im Billig-Supermarkt sind offensichtlich Abkömmlinge der Maoris und die allermeisten ziemlich korpulent.

Jetzt aber lassen wir es rollen. Wir durchqueren Auckland und fahren in nördlicher Richtung auf Whangarai zu.

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Irgendwann sind wir ein Stück auf einer Schnellstraße, auf der eine Maut fällig ist. Geduldig warten wir auf eine Zahlstelle, aber es gibt keine. Wir hätten die Gebühr bereits an einer Tankstelle vor dem Beginn der Strecke zahlen müssen, erinnert sich Margot, und bei der Durchfahrt ohne Bezahlung ist wohl eine Strafe fällig. So hoffen wir inständig auf eine Möglichkeit, irgendwo nachzahlen zu können. Bei der nächsten großen BP-Station weden wir fündig. Zum einen können wir die 3,50 $ Maut begleichen, außerdem bekommen wir einen leckeren Kaffee, und Carol, eine liebenswerte ältere Angestellte, hilft uns auch noch beim Registrieren und "Betanken" einer neuen SIM-Card von Vodafone. Carol ist ein Schatz! Jetzt können wir problemlos im Land telefonieren.

Schließlich erreichen wir die Provinzmetropole Whangarai. In der top modernen und bestausgestatteten Bibliothek rufen wir erst einmal unsere mails ab. Der Internet-Zugang ist dort (wie in allen Büchereien) i.d.R. kostenlos. Dann unternehmen wir einen Spaziergang entlang des Yachthafens. Anschließend genehmigen wir uns ein Bier, bevor wir die Stadt hinter uns lassen, um Kurs auf Russell zu nehmen.

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In der Bar hat uns eine junge Kellnerin bedient, die vermutlich Deutsch als Muttersprache hat. Sie ist eine der unzähligen Deutschen beiderlei Geschlechts, die - z.B vor oder nach dem Studium - die Gelegenheit nutzen, hier zu jobben und zu reisen.

Die Landschaft ist großartig. Je weiter wir nach Norden kommen, je üppiger zeigt sich die Natur. Als wir schließlich auf eine alte Route abbiegen, die Old North Road, windet sich die Straßa viele km durch die Berge entlang der Küste durch einen Naturpark, der stellenweise fast schon den Charakter eines Botanischen Gartens hat.

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Als es eindunkelt, stellen wir uns zum Übernachten auf einen großen Platz am Straßenrand. Da der Verkehr später einschläft, schlafen auch wir, und zwar ungestört. Das freie Campen ist übrigens in NZL nur gestattet, wenn man ein "Self Contained Vehikel" hat, also keine Spuren am Standplatz hinterlässt. An unserer Windschutzscheibe klebt ein entsprechendes Zertifikat.

Nach gemütlicher Fahrt erreichen wir irgendwann das kleine hübsche Städtchen Russell. Der Ort liegt an der „Bay of Islands“, und ein Blick auf eine Karte verrät, weshalb man die Bucht so benannt hat. Vor der zerklüfteten Küste liegen etwa 150 Inseln, und einige Flüsse strömen ins Meer. Hier landete 1769 Käpt'n Cook als erster Europäer mit seinem britischen Segelschiff Endeavour. Lange zuvor hatten bereits Südseebewohner das Land besiedelt.

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In Russell gibt es für uns fast alles, was das Herz begehrt. Für den Rest des Tages relaxen wir in der Nähe eines der Strände und gehen später fein essen.
Zum Übernachten kehren wir an den etwas abseits gelegenen Tapeka Strand zurück, wo wir ganz alleine stehen und sogar Toiletten zur Verfügung haben.

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Für den nächsten Morgen haben wir einen Segeltörn gebucht. Gegen 10 Uhr stechen wir in See, und neben dem jungen "Käptn" sind 8 Touristen an Bord, darunter 3 jüngere Deutsche. So umrunden wir die Landzunge vor Russell und durchqueren die östlich gelegene Bucht, in der ganz nahe einige Inseln liegen.

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An der Sandbucht einer dieser überwucherten Erhebungen geht das Boot vor Anker, und unser Skipper bereitet das Mittagessen zu, während wir auf einem Pfad durch den dichten Regenwald zu einem Aussichtspunkt aufsteigen .

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Später segeln wir zurück. Bald darauf machen wir uns auf den Weg in Richtung Nordwesten, durchqueren das quirlige und touristisch ausgebuffte Paihia und suchen uns am Ortsende ein Camp. Hier im Holiday Park haben wir einen schönen Rasenstellplatz, perfekte Duschen, Toiletten, eine Küche, Stromanschluss und Internet. Kosten: ca. 40 $.

Am nächsten Tag steht ein Kulturprogramm an. Wir nähern uns einem historisch bedeutsamen Flecken Erde.

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Hier entstand nach zähen Verhandlungen der Staat Neuseeland, in der Sprache der Maori Aotearoa .

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Auf dem weitläufigen Gelände rund um ein äußerst sehenswertes Museum befindet sich neben der Residenz der Briten auch das Versammlungshaus der Maori, vor und in dem sie Tänze, Gesänge und ihre Mimik / Gestik der "Verhandlungskommunikation" zeigen.
Die Augen und Zungen sollen das Gegenüber beeindrucken.

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Es gibt auch ein Café, in dem man z.B. wie fast überall im Land einen prima Capucchino bekommt.
Außerdem ein Bootshaus für zwei der kolossalen Langboote. Solche Kriegskanus (Waka taua) konnten bis zu 30 m lang sein und bis zu 100 Krieger aufnehmen !

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Es ist ziemlich heiß, und geschafft von so viel Kultur setzen wir unsere Fahrt fort, überqueren die Insel in westlicher Richtung.
Es beginnt zu nieseln.

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Unser nächstes Ziel sind die Westküste, manchmal mit schwarzen Lavastränden,

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und dann ein Wald. Im Waipoua Forest stehen viele der mächtigen Kauri-Bäume.

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Auf einem Pfad gut zu erreichen ist der Tane Mahuta ("Gott des Waldes"). Er ist der größte lebende Kauri Neuseelands mit 51 m Höhe und einem Umfang von fast 14 m. Er ist über 1200 Jahre alt. Vielleicht Modellfall für einen Heimatbaum in "Avatar" sowie die Supertrees in Singapore.....

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Schließlich erreichen wir ein Städtchen gegenüber der Bucht von Auckland.


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Von hier aus wollen wir mit der Fähre jeweils übersetzen und die Stadt erkunden. So können wir das leidige Parkplatz-Problem umgehen. Leider nieselt es immer noch ab und zu. So wandern wir das Städtchen, ziehen durch die Kneipen Devonports und hoffen wir auf den kommenden Tag.
„Die Welt ist ein Buch, und wer nicht reist, liest davon nicht eine einzige Seite.“
(wusste bereits Augustinus Aurelius, 354 – 430, Philosoph)
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