Embutidos de Requena
Verfasst: Mo 31. Aug 2009, 21:48
Requena ist nicht nur für seine Weine mit eigener Herkunftsbezeichnung „Denominación de Origen“ (D.O.) bekannt, sondern auch für seine ausgezeichneten Wurstwaren mit geschützter Herkunftsbezeichnung wie la Longaniza, la Güeña, el Chorizo, el Salchichón, la Morcilla, la Sobrasada und el „Perro“.
Wir wollten gern ein paar dieser Spezialitäten unseren spanischen Freunden als Geschenk mitbringen. Kein Problem, so dachten wir, schließlich sind wir während unserer Stadtbesichtigung an einigen Carnicerias vorbei gekommen. Doch als wir kurz vor unserer Abreise nach einer Fleischerei Ausschau hielten, war keine in Sichtweite. Wir machten uns auf den Weg, zuversichtlich an der nächsten Ecke fündig zu werden. Doch Fehlanzeige. Weit und breit war keine Carniceria zu sehen und um unsere lieben Begleiter nicht unnötig lange warten zu lassen, fragten wir einen älteren Mann nach dem Weg. Seine Frau wies ihn sofort an, uns zu der „besten“ Carniceria des Ortes zu begleiten. Der hagere, kleine Mann, der sicherlich schon an die achtzig Lenze zählte, bedeutete uns, ihm zu folgen.
Nun hofften wir, schnell ans Ziel geführt zu werden - aber weit gefehlt. Wir versuchten seinen schnellen Schritten zu folgen, in der sommerlichen Mittagshitze kein einfaches Unterfangen. Locker lief er neben uns her, weder die Hitze noch das schnelle Tempo schienen ihm etwas auszumachen, während wir uns andauernd die Stirn wischen mussten. Er schaffte es sogar, währenddessen locker mit uns zu plaudern und berichtete, dass er Landwirtschaft betreibe, sich die Arbeit aber schon lange nicht mehr lohnen würde, da nur Gemüse von 1A-Qualität zu Dumpingpreisen eine Chance hätte, Abnehmer zu finden. Immer weiter hetzten wir die endlos lange Avenida Arrabal entlang. Das Gelände, auf dem die Weinmesse statt fand, lag schon längst hinter uns und wir fragten uns allmählich, wohin er uns wohl führen würde, immer in dem Bewusstsein, dass man auf uns wartete. Doch immer weiter ging es, bis er endlich, kurz vor dem Barrio de la Villa, in eine schmale Seitengasse abbog und in einen kleinen Laden stürmte, an dem wir wahrscheinlich vorbei gelaufen wären, so unscheinbar wirkte er.
Die Fleischerei war voller Kundschaft, doch unser freundlicher Begleiter rief über alle Köpfe hinweg, dass wir Deutsche wären und er uns eine ganz besonders gute Wurst versprochen hätte. Er drehte sich um, verabschiedete sich, wünschte uns noch eine gute Heimreise und war verschwunden. In Anbetracht der vielen Kunden, die bereits auf Bedienung warteten, machten wir uns auf eine lange Wartezeit gefasst. Doch die Metzgerfrau rief nach hinten und forderte Hilfe an. Ein junger Mann kam nach vorne und wurde sofort angewiesen, uns zuvorkommend zu bedienen. Wir winkten ab und sagten, wir würden selbstverständlich warten, bis wir an die Reihe kämen, doch die anderen Kunden protestierten und sagten, wir sollen ruhig bestellen, sie hätten Zeit genug und würden gerne warten. Spanische Höflichkeit, wie wir sie nicht zum ersten Mal erlebten! Nun wurde eine nach der anderen Wurst zum Probieren aufgeschnitten: die eine war mit Mandeln, die andere enthielt Wallnüsse, wieder andere Pfeffer, Knoblauch und Zwiebeln oder Nelken, eine Blutwurst mit Zimtgeschmack war dabei und vieles mehr. Eine schmeckte köstlicher als die andere und da wir uns nicht entscheiden konnten, ließen wir uns ein Paket mit einer Auswahl der verschiedensten Sorten zusammenstellen. In der Zwischenzeit hatten wir Zeit, uns im Laden umzusehen. Hinter uns an der Wand hingen gerahmte Fotos von König Juan Carlos und Königin Sofía, auf denen sie „unserer“ Metzgerfrau die Hand reichten - wir waren beeindruckt! Es stellte sich heraus, dass „unsere“ Metzgerfrau Präsidentin der Überwachungsbehörde für Wurstwaren aus der geschützten Herkunftsregion Requena ist (Consejo Regulador de la Indicación Geográfica Protegida - CRIGP "Embutidos de Requena"), wir sind tatsächlich an die erste Adresse des Ortes geführt worden!!! Wer also mal nach Requena kommt (die Stadt ist auch ohne Weinfest sehenswert), der sollte unbedingt eine der elf örtlichen Carnicerias besuchen, die sicherlich alle empfehlenswert sind. Im Internet findet man diese Familienbetriebe mit Adressen auf der Website
Embutidos de Requena
Wir wollten gern ein paar dieser Spezialitäten unseren spanischen Freunden als Geschenk mitbringen. Kein Problem, so dachten wir, schließlich sind wir während unserer Stadtbesichtigung an einigen Carnicerias vorbei gekommen. Doch als wir kurz vor unserer Abreise nach einer Fleischerei Ausschau hielten, war keine in Sichtweite. Wir machten uns auf den Weg, zuversichtlich an der nächsten Ecke fündig zu werden. Doch Fehlanzeige. Weit und breit war keine Carniceria zu sehen und um unsere lieben Begleiter nicht unnötig lange warten zu lassen, fragten wir einen älteren Mann nach dem Weg. Seine Frau wies ihn sofort an, uns zu der „besten“ Carniceria des Ortes zu begleiten. Der hagere, kleine Mann, der sicherlich schon an die achtzig Lenze zählte, bedeutete uns, ihm zu folgen.
Nun hofften wir, schnell ans Ziel geführt zu werden - aber weit gefehlt. Wir versuchten seinen schnellen Schritten zu folgen, in der sommerlichen Mittagshitze kein einfaches Unterfangen. Locker lief er neben uns her, weder die Hitze noch das schnelle Tempo schienen ihm etwas auszumachen, während wir uns andauernd die Stirn wischen mussten. Er schaffte es sogar, währenddessen locker mit uns zu plaudern und berichtete, dass er Landwirtschaft betreibe, sich die Arbeit aber schon lange nicht mehr lohnen würde, da nur Gemüse von 1A-Qualität zu Dumpingpreisen eine Chance hätte, Abnehmer zu finden. Immer weiter hetzten wir die endlos lange Avenida Arrabal entlang. Das Gelände, auf dem die Weinmesse statt fand, lag schon längst hinter uns und wir fragten uns allmählich, wohin er uns wohl führen würde, immer in dem Bewusstsein, dass man auf uns wartete. Doch immer weiter ging es, bis er endlich, kurz vor dem Barrio de la Villa, in eine schmale Seitengasse abbog und in einen kleinen Laden stürmte, an dem wir wahrscheinlich vorbei gelaufen wären, so unscheinbar wirkte er.
Die Fleischerei war voller Kundschaft, doch unser freundlicher Begleiter rief über alle Köpfe hinweg, dass wir Deutsche wären und er uns eine ganz besonders gute Wurst versprochen hätte. Er drehte sich um, verabschiedete sich, wünschte uns noch eine gute Heimreise und war verschwunden. In Anbetracht der vielen Kunden, die bereits auf Bedienung warteten, machten wir uns auf eine lange Wartezeit gefasst. Doch die Metzgerfrau rief nach hinten und forderte Hilfe an. Ein junger Mann kam nach vorne und wurde sofort angewiesen, uns zuvorkommend zu bedienen. Wir winkten ab und sagten, wir würden selbstverständlich warten, bis wir an die Reihe kämen, doch die anderen Kunden protestierten und sagten, wir sollen ruhig bestellen, sie hätten Zeit genug und würden gerne warten. Spanische Höflichkeit, wie wir sie nicht zum ersten Mal erlebten! Nun wurde eine nach der anderen Wurst zum Probieren aufgeschnitten: die eine war mit Mandeln, die andere enthielt Wallnüsse, wieder andere Pfeffer, Knoblauch und Zwiebeln oder Nelken, eine Blutwurst mit Zimtgeschmack war dabei und vieles mehr. Eine schmeckte köstlicher als die andere und da wir uns nicht entscheiden konnten, ließen wir uns ein Paket mit einer Auswahl der verschiedensten Sorten zusammenstellen. In der Zwischenzeit hatten wir Zeit, uns im Laden umzusehen. Hinter uns an der Wand hingen gerahmte Fotos von König Juan Carlos und Königin Sofía, auf denen sie „unserer“ Metzgerfrau die Hand reichten - wir waren beeindruckt! Es stellte sich heraus, dass „unsere“ Metzgerfrau Präsidentin der Überwachungsbehörde für Wurstwaren aus der geschützten Herkunftsregion Requena ist (Consejo Regulador de la Indicación Geográfica Protegida - CRIGP "Embutidos de Requena"), wir sind tatsächlich an die erste Adresse des Ortes geführt worden!!! Wer also mal nach Requena kommt (die Stadt ist auch ohne Weinfest sehenswert), der sollte unbedingt eine der elf örtlichen Carnicerias besuchen, die sicherlich alle empfehlenswert sind. Im Internet findet man diese Familienbetriebe mit Adressen auf der Website
Embutidos de Requena