Vielleicht gibt es doch Hoffnung für Spanien

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weltenbummlerin1970
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Re: Vielleicht gibt es doch Hoffnung für Spanien

Beitrag von weltenbummlerin1970 »

Mich würde es in diesem Zusammenhang interessieren, wie ihr das seht und damit umgeht:

http://www.wiwo.de/politik/europa/defiz ... 71518.html

Sind vielleicht einige der Meinung, dass die Krise überwunden ist und alles heisser gegessen wird als wie es ist?
Dass alles gut wird und es einen persönlich nicht belangen wird?

Wie gehen diejenigen von Euch mit der gegenwärtigen Situation um, die die Rentenzeit schon geniessen dürfen, ob nun in D, in Spanien und kombiniert?
Und wie diejenigen, die wie ich noch Jahre/Jahrzehnte bis zur Rente zu buckeln haben?

Tatsache ist schon jetzt, dass die niedrigen Zinsen das private Geldvermögen real entwerten.......die anstehende Bankenunion und der EU-weite Einlagensicherungsfond machen die Geldanlage europaweit "haftbar"....Aktienmärkte sollen durch die anstehende Transaktionssteuer "reglementiert" werden......die Einlagen bei Pensionskassen und Renten-Fonds sind ebenfalls in Mitleidenschaft gezogen.....

Sind Investitionen in Immobilien und/oder Edelmetalle mögliche Alternativen?
Was passiert mit ihnen, wenn sich die Krise dem Finalstand zuwendet?
Drohen Zwangsabgaben, Zwangsenteignungen, Handelsverbote?
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basi
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Re: Vielleicht gibt es doch Hoffnung für Spanien

Beitrag von basi »

Tja, das sind wirklich wichtige Fragen, aber wer hat die richtigen Antworten bzw. Lösungen? :-?

Liebe Grüße
basi
ich verspreche nichts, und das halte ich auch
rainer
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Re: Vielleicht gibt es doch Hoffnung für Spanien

Beitrag von rainer »

Auch so können Arbeitsplätze in Spanien gerettet werden:
http://www.daserste.de/information/wirt ... r-100.html
rainer
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Re: Vielleicht gibt es doch Hoffnung für Spanien

Beitrag von rainer »

rainer hat geschrieben:Auch so können Arbeitsplätze in Spanien gerettet werden:
http://www.daserste.de/information/wirt ... r-100.html
Schlimm ist, dass die selben Banken, die mit ihren allzu leichfertigen Kreditvergaben den Crash verursacht haben, nun ins andere Extrem verfallen sind und sogar wirtschaftlich gesunden Firmen nun auch noch die Luft zum Atmen abdrücken.

Auszug aus dem Link:
...Tausende andere Firmen gehen dagegen pleite. Das Kredit-Programm der Europäischen Investitionsbank wird von den Krisenländern kaum genutzt. 52 Milliarden Euro sind im Topf, doch nur 2,7 Milliarden gingen als Kredit nach Spanien, 2, 5 Milliarden nach Italien. Geld ist also da, aber es kommt nicht an bei den Unternehmen. Mittelstands-Experte Georg Lich vom "Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung" (ZEW) beobachtet das mit Sorge: "Die notwendige Voraussetzung für so ein Kreditangebot ist, dass die Unternehmen selbst einen Beitrag finanzieren. Dazu sind sie aber momentan nicht in der Lage. Und zum anderen ist das lokale Bankensystem in solchen Schwierigkeiten, dass auch die Kreditvergabe von Banken an die Unternehmen einfach nicht stattfindet."
HermanG
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Re: Vielleicht gibt es doch Hoffnung für Spanien

Beitrag von HermanG »

Wer glaubt noch an den Storch?
Mit wachsender Belustigung höre ich die Versicherungen diverser spanischer Regierungsmitglieder, dass es nächstes Jahr wieder ein Wirtschaftswachstum geben würde. Ich frage mich nur: warum eigentlich und wovon? Die Arbeitslosenziffern sind schlicht desaströs und die paar Russen, die Luxusimmobilien kaufen, machen den Kohl auch nicht fett. Der ganze Boom vor 2007/8 war doch nur auf Pump gebaut. Die damals noch Wohnungen und Autos gekauft haben, sind jetzt bis auf´s Lebensende verschuldet und haben keinen Cent mehr für Neuanschaffungen. Hier im Baskenland geht´s ja noch relativ gut, aber vorgestern platzte die Bombe der Pleite von Fagor, 5640 Leute praktisch auf der Strasse und 800 Mio € Schulden. Ein spätes Opfer der Immoblase. 1 Mio Wohnungen auf Halde, wer soll die kaufen, vor allem womit? Spànien hat bereits fast 1 Billion € Staatsschulden, d.h. ca. € 60.000,- pro Verdienendem. Das wird doch nie mehr in diesem Leben zurückbezahlt werden können, d.h. der Zinsen/Schuldendienst wird das Land die nächsten Jahrzehnte fest im Griff haben. Woher soll dann ein Aufschwung kommen? Ich wundere mich eigentlich, woher Investoren den Mut nehmen, noch spanische Staatsanleihen zu kaufen. Oder rechnen sie fest damit, dass die fleissigen und sparsamen Nordeuropäer den Salat hier übernehmen? Ich hoffe nicht.
Hermann
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Florecilla
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Re: Vielleicht gibt es doch Hoffnung für Spanien

Beitrag von Florecilla »

HermanG hat geschrieben:Der ganze Boom vor 2007/8 war doch nur auf Pump gebaut. Die damals noch Wohnungen und Autos gekauft haben, sind jetzt bis auf´s Lebensende verschuldet und haben keinen Cent mehr für Neuanschaffungen.
Passend dazu heute die Schlagzeilen in den Online-Medien:

tagesschau.de: Immer mehr Kredite platzen
  • Die Wirtschaftskrise in Spanien führt dazu, dass immer mehr Spanier ihre Schulden nicht mehr abzahlen können. Die Zahl der faulen Kredite hat Rekordniveau erreicht. Nach Angaben der Zentralbank stieg die Quote der nicht mehr bedienten Darlehen den sechsten Monat in Folge und lag im August bei 12,12 Prozent. Dabei geht es um eine Summe von 180,7 Milliarden Euro. Einen Monat zuvor waren es noch 11,97 Prozent.


Abendzeitung München: Faule Kredite in Spanien erreichen Rekordniveau
  • Wie die Zentralbank in Madrid mitteilte, lag das Volumen im August bei 180,6 Milliarden Euro. Der Anteil der nicht bedienten Kredite am Gesamtkreditvolumen überschritt erstmals die Zwölf-Prozent-Marke.

HermanG hat geschrieben:Mit wachsender Belustigung höre ich die Versicherungen diverser spanischer Regierungsmitglieder, dass es nächstes Jahr wieder ein Wirtschaftswachstum geben würde. Ich frage mich nur: warum eigentlich und wovon?
Laut Stock-World.de interessieren sich mit den ersten Anzeichen einer Trendwende in Spanien Anleger wieder für iberische Aktien. Ein Einstieg im Sommer hat sich gelohnt.

  • Es geht aufwärts am spanischen Aktienmarkt – und das in einem rasanten Tempo. Der Leitindex IBEX, mit Ausbruch der Finanzkrise meist auf Kurs gen Süden, hat seit Ende Juni um 30 Prozent zugelegt. Damit stellt der spanische Index den DAX, der im selben Zeitraum um 14 Prozent nach oben geklettert ist, weit in den Schatten.
Saludos,
Florecilla (Margit)


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maxheadroom
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Re: Vielleicht gibt es doch Hoffnung für Spanien

Beitrag von maxheadroom »


Hola todos,
leider weiss ich auch keine Lösung, ich sehe auch keinen Silberstreif am Horizont :sad:
Auf jeden Fall wenigstens eine kleine Geschichte wie offensichtlich die Wirtschaft funktioniert :lol:
Die Zeiten sind schlecht, jeder hat Schulden und alle leben auf Pump.

An diesem Tag fährt einTourist durch die Stadt
und hält bei einem kleinen Hotel. Er sagt dem Eigentümer, dass er
sich gerne die Zimmer anschauen möchte, um vielleicht eines für eine Uebernachtung
zu mieten und legt als Kaution einen 100 Euroschein auf den Tresen.
Der Eigentümer gibt ihm einige Schlüssel.
1. Als der Besucher die Treppe hinauf ist,
nimmt der Hotelier den Geldschein, rennt zu seinem Nachbarn,
dem Metzger und bezahlt seine Schulden.
2. Der Metzger nimmt die 100 Euro, läuft die Strasse runter und bezahlt den Bauern.
3. Der Bauer nimmt die 100 Euro und bezahlt seine Rechnung beim Genossenschaftslager.
4. Der Mann dort nimmt den 100 Euroschein, rennt zur Kneipe und bezahlt seine Getränkerechnung.
5. Der Wirt schiebt den Schein zu einer an der Theke sitzenden Prostituierten,
die auch harte Zeiten hinter sich hat und dem Wirt einige
Gefälligkeiten auf Kredit gegeben hatte.
6. Die Hure rennt zum Hotel und bezahlt ihre ausstehende Zimmerrechnung mit den 100 Euro.
7. Der Hotelier legt den Schein wieder zurück auf den Tresen.

In diesem Moment kommt der Reisende die Treppe herunter,
nimmt seinen Geldschein und meint, dass ihm keines der Zimmer gefällt, und er
verlässt die Stadt.
Niemand produzierte etwas. Niemand verdiente etwas.
Alle Beteiligten sind ihre Schulden los und schauen mit grossem Optimismus in die Zukunft.

So, jetzt wisst ihr Bescheid. So einfach funktioniert das EU-Rettungspaket.

Wem dies zu einfach erklärt erscheint der kann es gern ausfuehrlicher haben :-?

Die aktuelle Gegenwartsituation ist gekennzeichnet
durch ein fastidiöses Tauziehen zwischen
prinzipiell kontradiktorischen Positionen.
Nicht nur die unselige Fundamentalismusproblematik
mit der von ihr geprägten neueren Integratismusdebatte,
auch fundamentale Grundsatzfragen in Bezugauf postapostrophische Erneuerungsbemühungen
und ökonomisch-pekuniäre Lenkungsmanöver tragen zur Verwirrung der
Zeitgenossen bei. Gerügt wird in diesem Kontext vor allem auch der
oszillierende Regierungsstil sowie die Undurchschaubarkeit
der politischen Prämissen im gesamteuropäischen Raum.
(weiterlesen http://kulturprosa.blogsport.de/2013/09 ... tsordnung/



Saludos
maxheadroom






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Re: Vielleicht gibt es doch Hoffnung für Spanien

Beitrag von HermanG »

Florecilla hat geschrieben:
  • Es geht aufwärts am spanischen Aktienmarkt – und das in einem rasanten Tempo. Der Leitindex IBEX, mit Ausbruch der Finanzkrise meist auf Kurs gen Süden, hat seit Ende Juni um 30 Prozent zugelegt. Damit stellt der spanische Index den DAX, der im selben Zeitraum um 14 Prozent nach oben geklettert ist, weit in den Schatten.
Das geht noch eine Weile gut, bis die Börsenheinis merken, dass in Spanien kein Geld verdient wird, siehe Fagor, der 5.-grösste Hersteller von Haushaltselektrogeräten in Europa. Dann hört man wieder das Zischen einer zerplatzenden Blase und der IBEX ist wieder im Keller.
Hermann
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